Leben mit ,,kompliziertem" Hund

  • Ich kann leider nicht helfen, habe aber auch nen Labbi der in einigen Dingen anders ist als die Rassebeschreibung, das kann nerven.

    Ich lass mal nen Drücker da.

    Gibt nicht auf, das sind meistens die Hunde die einem besonders ans Herz wachsen.

    Danke, es hilft schon sehr zu lesen, dass man mit diesen speziellen Kandidaten nicht alleine ist und es auch anderen so geht und sich auch andere Hunde nicht an ihre Rassebeschreibung halten.

    Nicht selten hadert man ja auch an sich, dem Hund und sowieso allem :ka:

  • Man denkt man ist zu dämlich nen Hund zu erziehen, bekommt ja auch gesagt dass andere Hunde dieser Rasse nicht so sind.

  • Man denkt man ist zu dämlich nen Hund zu erziehen, bekommt ja auch gesagt dass andere Hunde dieser Rasse nicht so sind.

    Ja genau das ist der Punkt, der mir lange am meisten zu schaffen gemacht hat - es wird einem einfach nicht geglaubt.




    Was mir auch noch einfallen würde - wurde er mal von einem Physiotherapeuten und/oder Osteopathen angeschaut? Schmerzen in den Gelenken oder im Rücken können auch so extremes Verhalten auslösen. Wenn man drüber nachdenkt, kennt man das ja auch von sich selbst, dass man mit länger andauernden Schmerzen einfach wesentlich weniger Geduld mit seiner Umwelt hat.

  • Du schreibst, ein "Verhaltenstierarzt, der sich darauf spezialisiert hat."

    Im Sinne von "Verhaltenstierärzte haben sich darauf spezialisiert und häufig einen anderen Blick auf die Thematik als Haustierärzte". :smile:

    War krumm formuliert.

  • Man denkt man ist zu dämlich nen Hund zu erziehen, bekommt ja auch gesagt dass andere Hunde dieser Rasse nicht so sind.

    Ja, diese hochgezogene Augenbraue und der offensichtlich bemitleidende Blick, weil man ja einfach nur unfähig ist, wenn nicht gleich ein "also bei mir...!!" kommt :roll:


    Hat bei mir auch ne Weile gedauert bis ich da drüber stehen konnte.

    Gut getan hat als wenigstens unsere Trainerin uns bestätigt hat, dass Ari tatsächlich nicht so einfach ist (und uns viel später mal gesteckt hat, dass sie eigentlich nicht glaubte, dass wir das durchhalten werden (so als komplett unerfahrene Ersthundehalter) und sie beeindruckt ist wie wir uns da "durchgekämpft" und Mühe gegeben und gelernt haben - das gab mir irgendwie schon einen ziemlichen Egoboost :pfeif::D).

  • Ich rate einfach mal : Schreibt sowas auf keinen Fall in eine Rasse Gruppe ( auf Facebook) :pfeif:


    Ich hab da mal in einer Gruppe nach einem Maulkorb gefragt ( um zu schauen was meinem Hund am besten passen könnte, abgeleitet von anderen Haltern die ebenfalls Hunde mit viel Bart haben), und bekam einen übelsten Shitstorm.

    Da hieß es gleich :

    Nein ein Schnauzer braucht sowas nicht!

    Nein das ist Tierquälerei!

    Du bist nur zu blöd um deinen Hund richtig zu erziehen!

    Das sind die liebsten, treuesten, loyalsten, wesensfestesten Hunde der Welt! Spinnst du?

    Was kann der Hund dafür wenn du alles falsch machst!

    Ect, ect, ect...

    Ich schrieb drunter "Maulkorb ist hier in den Öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht...." ( ist auch tatsächlich ein Grund warum hier jeder Hund einen Maulkorb bekommen würde, zumal hier Mauli wirklich Pflicht ist)


    Würde ich schreiben dass ich eine unsichere, bedingt verträgliche Kandidatin habe, wäre das selbstverständlich Verleumdung - und ich wieder zu doof für diesen Typ Hund, oder für Hunde allgemein ( unbedeutend ob ich einen Beruf in der Hunde Branche erlernt hab oder nicht).


    Aber wenn ich schreibe "ist grad läufig/Scheinträchtig und hasst deshalb grad andere Hunde wie die Pest", ist die Welt wieder so gut wie in Ordnung.

    So lange bis man über eine Kastration schreibt, selbst wenn der Hauptgrund dafür medizinisch indiziert ist.

    Aber Mauli tragen damit das Aggro-Weib keine Fremdhunde vor "Frauchen ist mein Welpe und den muss ich verteidigen!" in der Luft zerfetzt, geht dann natürlich trotzdem no fucking way |)



    Von daher : Gebt darauf am besten nix:muede: Nicht jeder Hund innerhalb einer Rasse ist gleich, und einige Rassen Liebhaber neigen dazu es etwas zu übertreiben - dann entsteht eine Sekte :pfeif:




    Aber zurück zum Thema :

    Berichte bitte was beim TA raus kommt. Ich drück die Daumen dass das euch weiter bringt :bindafür:

  • Ich will dir wenigstens ein bißchen Mut machen: meine Parson-Russell-Hündin war die ersten sechs Lebensjahre ein wenn auch sensibler, so doch völlig sozialverträglicher, robuster und vergnügter Hund. Dann änderte sich plötzlich alles dramatisch. Sie blieb zwar nach wie vor brav allein und biß auch nicht, wurde aber geradezu hysterisch ängstlich, schlug Riesenbögen, wenn wir andere Menschen passieren mußten, ließ sich von Fremden nicht mehr anfassen, zitterte bei jedem Knall, wurde noch reizoffener, als sie es als Jagdhund eh schon ist....und so weiter.


    Nachdem ich ein paar Wochen rumgerätselt habe, was denn bloß passiert sein kann oder ob ich plötzlich zu blöd bin, meinem Hund Sicherheit zu geben, bin ich dann gottseidank zum TA gegangen, und die Diagnose war sowas von eindeutig: eine fette klinische Schilddrüsenunterfunktion. Nachdem die eingestellt war, dauerte es nur eine verblüffend kurze Zeit, und ich hatte meinen alten Hund wieder. Nur massive Knallangst ist uns leider als Andenken an diese scheußlichen "Panikwochen" geblieben, ansonsten ist es wieder der entspannte und selbstsichere Terrier, den ich kannte. Und das Fell, das während dieser Zeit ganz schnell stumpfer geworden war, glänzt auch wieder.


    Langer Rede kurzer Sinn: Lass wirklich die Schilddrüse eingehend untersuchen - es ist echt kaum zu glauben, wie sehr sich Probleme da aufs Verhalten auswirken können.

  • Berichte bitte was beim TA raus kommt. Ich drück die Daumen dass das euch weiter bringt :bindafür:

    Der Termin bei der Verhaltenstierärztin ist am 07.01. Ich bin sehr gespannt was da raus kommt (und insgeheim hoffe ich fast, dass sie einen Grund für sein Verhalten finden kann). :ka:


    Ich werde dann auch direkt die Gabe von Tryptophan ansprechen und das dann ggf. auch noch supplementieren.

  • Die Blutergebnisse vom der Verhaltenstierärztin sind da: alles unauffällig.


    Auf der einen Seite freut es mich natürlich, dass er körperlich fit ist, auf der anderen Seite wäre z.B. ein Schilddrüsenproblem etwas gewesen, wo man hätte Ansätzen können. :ka:


    Jetzt steht für mich die Frage im Raum, ob ich die Tierärztin nach Hause kommen lasse und sie Nero ggf. auf Medikamente einstellt.


    Ich bin wirklich hin und her gerissen. War er die letzten zwei Tage ein toller Hund, der zwar weiterhin sehr aktiv, aber händelbar war, so ist es seit heute Nachmittag wieder heftig mit ihm.

    Es ist so schwierig für mich da abzuwägen, womit ich ihm einen Gefallen tue. An guten Tagen braucht er zwar weiterhin viel Führung und Konsequenz aber da läuft es, an schlechten hingegen ist er nervlich so ein Wrack und so instabil, dass es mir auch wieder leid tut.

  • Ich kenn das sehr gut, dass man ja doch darauf hofft, dass es ein körperliches Problem ist und man einen Punkt hat, um "wirklich" ansetzen zu können...


    Um dir in Sachen Medikation vielleicht ein wenig die Sorgen zu nehmen: bei uns war das der große Schritt nach vorne. Erst durch die Medikation konnten wir viele ungute Muster endlich durchbrechen und das Training hat gefruchtet. Meine Sorge war auch, dass er sich dadurch vielleicht vom Wesen stark verändert, aber er ist weder ein anderer Hund geworden, noch wurde er ruhig gestellt. Er kann einfach besser mit vielen Dingen umgehen.

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