„speech buttons“ - Hunde reden

  • Ich find's zwar interessant, aber für mich sprechen Hunde auch ohne dass ich ihnen eine Kunst"sprache" beibringen muss. Und ja, die direkte Kommunikation mag fehleranfällig sein, aber mir erschliesst sich nicht, inwiefern ein angelerntes Knopfdrücken da weniger fehleranfällig wäre - ganz im Gegenteil!

  • Letzten Endes sind das ja genauso angelernte "Tricks" wie wenn der Hund den Napf bringt wenn er Hunger hat (das hatte ich meiner ersten Hündin, Beagle, beigebracht. Groooosser Fehler. Man konnte keine Näpfe mehr am Boden lassen xD) oder die Leine bringt zum Gassi.

    Also ich glaube nicht dass der Hund bewusst spricht sondern eher Tastenkombi XYZ abspult.

    Bei dem Video in dem sie zB Stranger Hurt Paw (oder so) drückt. Stranger - Fremder - dafür müsste sie ja das Konzept "Fremd" erstmal verstehen können. Wie soll man einem Hund das beibringen was ein Fremder ist? Ich denke das ist einfach ein Trick. Tastenkombi drücken, zu Frauchen und Pfote heben - > Keks. Frauchen tut dann die Kamera weg und plötzlich hat sie eine Granne da raus gezogen. Kommt sicher gut an bei der Community. Glaubhaft finde ich es nicht.

  • Ich finde bei den meisten Videos drückt sie doch recht zufällig auf die Buttons.

    Und noch dazu frage ich mich das gleiche wie Avocado... Wie will man einem Hund so komplexe Sachen wie morgen, heute Abend, Fremder etc beibringen.

  • Ich find's zwar interessant, aber für mich sprechen Hunde auch ohne dass ich ihnen eine Kunst"sprache" beibringen muss. Und ja, die direkte Kommunikation mag fehleranfällig sein, aber mir erschliesst sich nicht, inwiefern ein angelerntes Knopfdrücken da weniger fehleranfällig wäre - ganz im Gegenteil!

    Zumindest bei Bunny geht es mittlerweile vor allem darum, in wie weit ein Hund menschliche Sprache vestehen und benutzen kann.



    Die Besitzerin von Bunny sagt ja auch selbst, dass sie nicht weiß, wie viel vom "Gesagten" auf echtes Verstehen und Umsetzen beruht und was auf simple Kondition.


    Spannend fand ich vor allem die Videos mit der Pfote, das erwähnt wurde, ausserdem ein Video, auf dem sich Bunny über das Geräusch von Wasser "wundert" (sie hatten Flut, unterm Haus hörte man Wellen brechen, dann das Video, wo sie Bescheid sagt, dass da ein "Stranger" ist (meinte einen Vogel der direkt vor dem Haus saß).


    Im Moment versuchen sie ja zu schauen, ob ein Hund das Konzept Zeit versteht. Es werden neue Buttons eingeführt, wie gestern und morgen. Und nun schauen sie, ob Bunny den Zusammenhang begreift.


    Ich finde es halt immer sehr spannend, wenn Bunny da steht, aussieht als würde sie überlegen bevor sie Buttons benutzt.


    Das Hunde mehr verstehen, als man es sich lange eingestanden hat, ist uns doch schon allen mal aufgefallen. So eng wie sie mit uns leben, hinterläßt unser Gebabbel halt seine Spuren. Sei es meine Rosie, die nach meinem saloppen "Geh doch mal Trinken!" von der Couch aufsteht und in die Küche marschiert und trinkt. Oder mein Rüde, der bei meiner Mutter auf "Anstatt hier im Weg rum zu stehen, könntest du mir mal die Leine bringen!" reagiert hat und ihr die Leine gebracht hat (etwas, dass wir nie aktiv geübt haben). Ein simples "Wir gehen Schlafen!" reicht und alle Hunde (selbst der Knirps) stehen auf und gehen Richtung Schlafzimmer.


    Ich denke schon, dass das Verstehen von komplexeren Sätzen für Hunde kein Problem darstellt. Gerade wenn auf den Satz eine Aktion erfolgt. Und anhand dieser Buttons kann man schon einiges über das Verstehen herausfinden.

  • Aber so Kozepte wie heute, morgen, gestern, Fremd, usw. Das sind eher abstrakte Sachen. Um die verstehen zu können braucht es ja schon beim Menschenkind eine gewisse Reife.

    Sachen wie Pfote, Futyer, Wasser, Gassi, usw die verstehen Hunde ja eh, das wissen wir ja alle. Meine Hunde reagieren auch auf verschiedene Sachen, in 3 Sprachen sogar. Weil sie gelernt haben was es heisst. Also zb dass Pfote, Paw und Tačka dasselbe bedeutet und ich/mein Mann dann diese anschauen wird. Das ist ganz normal.

    Genauso kennen sie hast du Hunger/are you hungry/a si lačen? Eigentlich alles was sie so kennen "verstehen" sie auf allen drei Sprachen. Aber nicht weil sie die Sprache selber verstehen sondern weil sie es immer in demselben Zusammenhang hören. Statt are you hungry könnte man also auch "do unicorns dance?" fragen. Solange der Ablauf danach derselbe ist wird es für den Hund bedeuten dass es Futter gibt.


    Nur wie bringt man einem Lebewesen das Konzept von gestern oder morgen bei? Dafür muss es viel größere Zusammenhänge verstehen. Oder eben das Konzept Fremde.

  • Statt are you hungry könnte man also auch "do unicorns dance?" fragen. Solange der Ablauf danach derselbe ist wird es für den Hund bedeuten dass es Futter gibt

    Sprache ist Konditionierung. Genau das könnte man einem Kind auch beibringen. Wenn Hunger nun Einhorn genannt wird, wird das beim Menschen genauso verknüpft. Auch Menschen müssen Sprache lernen und können es nicht von Geburt an. Da unterscheiden wir uns nicht.


    Gerade wegen des abstrakten Denken ist das Experiment ja so spannend. Wir lernen halt immer noch dazu.

  • Klar.

    Aber spätestens wenn Mensch mit anderen kommunizieren muss, muss es dieselben Begriffe für dieselben Sachen nutzen. Das fällt ja beim Hund raus.


    Ich sag ja garnicht dass der Hund nicht lernen kann was Pfote, Schlafen, Essen, usw bedeutet. Das wissen sie ja irgendwann eh alle sobald sie am normalen Alltag mit dem Menschen teilhaben dürfen.

    Aber ich glaube nicht dass sie Sprache darüber hinaus wirklich "verstehen".


    Und für das Konzept Zeit müsste der Hund ja so weit sein dass er ein Zeitgefühl hat und darüber hinaus denken kann um zu verstehen was gestern war und was morgen ist.

  • Mit welchen Buttons wirst du anfangen, Looking?


    Ich habe jetzt einige Bunny Videos geschaut und es ist wirklich interessant. Sprache an sich ist es nicht, aber dennoch eine interessante Beschäftigung.


    Ove kann „musst du pieseln?“. Das ist schon sehr praktisch. Zu mehr reicht es noch nicht. =)

    Ich denke „fort“ als Ersatz für „outside“. Im Schweizerdeutsch geht sonst nur „Use“ und das ist bei uns ein Kommando für das verlassen eines Raumes oder Wegtreue unterwegs. Und wahrscheinlich „spielen“ weil es sehr hochwertig ist.


    Momentan belege ich folgendes mit den Entsprechenden Bezeichnungen:


    - Fort (rausgehen, draussen)

    - Pinkeln (kennt sie bereits)

    - spazieren

    - Pause (kennt sie bereits)

    - unsere Namen

    - waschen (zusammen in Waschküche gehen)

    - spielen

    - hilfe (wenn was unter den Möbeln ist und sie nicht rankommt)

    - wo ist... (kennt sie schon)


  • Das Ganze wird übrigens nicht mit Keksen konditioniert. Und bei Bunny läuft 24/7 eine Kamera die von Wissenschaftlern ausgewertet werden. So wie ich Bunnys Frauchen erlebe, ist das eine selber skeptische und engagierte Frau der es kaum in erster Linie um Fame geht. Ich traue ihr nicht zu, dass sie Tricks einübt.


    Bei den simplen Sachen wie Futter, spielen usw sind wir uns ja einig. Stranger und Co - ich denke schon, dass man das einem Hund näherbringen kann. Gerade das Konzept „Kenn ich“ und „Kenn ich nicht“ oder „sollte da sein“ und „sollte nicht da sein“ ist ja etwas eher wichtiges im Hundeleben.


    Bei der Zeit bin ich sehr skeptisch. Da zweifle ich auch. Und auch beim Selbstkonzept (Spiegel).


    Man sagt ja, ein Hund hat etwa das Niveau eines 3-5 Jährigen Kindes. Von daher müsste begrenzte Sprache eigentlich möglich sein. Halt nicht unbegrenzt wie beim Menschen der sich weit darüber hinaus entwickeln kann.


    Klar, ich lese meinen Hund auch ohne Buttons. Brauchen tut das Vespa nicht. Aber könnte es spannend, bindungsfördernd und nützlich sein? Ich glaube ja.

  • Ich finde bei den meisten Videos drückt sie doch recht zufällig auf die Buttons.

    Und noch dazu frage ich mich das gleiche wie Avocado... Wie will man einem Hund so komplexe Sachen wie morgen, heute Abend, Fremder etc beibringen.

    Hatte ich ja am Anfang schon geschrieben das die Halterin da recht viel Interpretation und Suggestion reinpackt.


    Wenn ich mich recht erinnere nutzt der Hund sogar einen Button für verschiedene Aussagen die dann aber je nach Kontext gedeutet werden.

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