Umgang mit kranken/schwerkranken Hunden in jungen Jahren - Erfahrungsaustausch

  • Bei uns war's heute auch grün. :) Die Zündschnur bezüglich anderer Hunde (und allgemein) ist heute etwas kurz, deshalb haben wir uns einfach auf kleine Leinenführigkeitsübungen innerorts an einer geschäftigen Kreuzung versucht. Enge Situationen üben mit Slalomlaufen zwischen Säulen, lockeres Vorbeigehen an gut riechenden Stellen, zuverlässiges Stehenbleiben, wenn ich stehen bleibe... Am Anfang war er ziemlich kopflos, aber er hatte dann ziemlich schnell verstanden, was ich von ihm will und war dann auch gar nicht mehr so gestresst vom Trubel. :smile: Ist für den Alltag immer praktisch, sollten wir öfter machen.

  • Unser Tag war neongrün:applaus:, Onno ist heute Mittag mit so viel Freude mit uns Gassi gegangen und ist rumgeflitzt, hat geschnüffelt und war einfach ein glücklicher Hund. Und ich habe es richtig eingesogen, danke, dass Ihr mir noch mal die Augen dafür geöffnet habt, dass man das bewusst wahrnehmen muss. :winken:

  • Das musste ich erst lernen, ich achte immer noch panisch auf seine Atemfrequenz, ob er bellt und sich schüttelt, konnte er damals alles nicht.

    Das war hier ähnlich. Fou hat ein Ritual, dass sie in den 'Schüben' nie gezeigt hat. Noch heute (über 2 Jahre nach der Kastration durch die ja Ruhe reinkam) steigt leichte Panik auf wenn sie es nicht sofort zeigt..

  • Das musste ich erst lernen, ich achte immer noch panisch auf seine Atemfrequenz, ob er bellt und sich schüttelt, konnte er damals alles nicht.

    Das war hier ähnlich. Fou hat ein Ritual, dass sie in den 'Schüben' nie gezeigt hat. Noch heute (über 2 Jahre nach der Kastration durch die ja Ruhe reinkam) steigt leichte Panik auf wenn sie es nicht sofort zeigt..

    Dafür freuen wir uns jetzt, wenn er bellt. Früher fanden wir es eher nervig :lol:.

  • Ich stelle jetzt mal meine Fragen so wie sie kommen.

    Wie geht ihr damit um, dass die Krankheit trotz aller medizinischen und persönlichen Fürsorge zum Tod führt?

    Bei einigen habe ich schon gelesen, Frieden machen mit der Erkrankung, unausweichlich, dass ein Rezidiv auftritt.

    Was macht ihr mit euerer Angst ? Ich hätte so gern alles im Griff, muss aber einsehen, dass das nicht geht. Für mich hat das noch viel mit persönlichen Versagen meinerseits zu tun. Jedem anderen würde ich raten, das nicht so zu sehen.

    Wie entlastet ihr euch?

  • Juri macht es uns sehr leicht. Er ist einfach trotzdem immer fröhlich. Und selbst wenn er nicht gut laufen kann an manchen Tagen, dann schafft er es trotzdem einen zum Lachen zu bringen. Der liegt dann da wie ein kleiner König und macht die unterschiedlichsten Geräusche um einem mitzuteilen, was er möchte und man bitte erledigen soll.


    Ich glaube, da sind die Hunde uns die besten Vorbilder. Sie nehmen das Leben wie es kommt und verrennen sich da gedanklich nicht drin, wie kurz das Leben sein kann.


    Das ist leichter gesagt, dass weiß ich selber- bei der Arbeit rate ich den Besitzern, sich dieser Unbeschwertheit der Hunde etwas anzunehmen und sich mitnehmen zu lassen. Die guten Zeiten intensiver zu nutzen und daraus die Kraft für die schweren Tage zu nehmen.


    Mir persönlich hilft es auch, wenn meine Kolleginnen mich daran immer mal erinnern.

    Das fachliche Hintergrundwissen macht mich manchmal fertig, weil ich genau weiß, was passieren wird und schon andere Leute in diesen Situationen begleitet habe.

  • Ganz ehrlich? Ich habe die schlechten Prognosen verdrängt. Auch, als ein bösartiger Knubbel entfernt wurde. Ich habe mir verboten, darüber nachzudenken, und ich habe mir, wenn mir das schwerfiel (am Anfang war das sehr oft der Fall), Linchen geschnappt und bin mit ihr richtig schön spazieren gegangen - denn ein fröhlicher Hund im Wald hat bei mir die Sorgen vertrieben. Außerdem kommt es manchmal anders, als alle denken, Linchen wird im Frühjahr 12 - das hätte vor sieben Jahren niemand gedacht!

  • Ich muss gestehen, dass ich Palliative Pflege besser abgrenzen kann, als jetzt einen sehr jungen kranken Hund zu haben.

    Beruflich hab ich als Physio sehr oft mit Menschen zu tun, die aufgrund Alter und/oder Krankheit immer weiter abbauen. Hier kann ich das super ausblenden und den baldigen Tot verarbeiten. Auch wenn ich aus dem Tierheim schwerstpflegefälle bekomme, dann weiß ich oft, ich bin die letzte Station und geb ihnen nochmal alles was sie brauchen.

    Bei der Schweren Erkrankung von Sohnemann hatte ich auf der Kinderstation durch die anderen Eltern ein tolles Netzwerk von Gleichgesinnten.

    Jetzt bei Apollo fällt es mir echt schwer mich zu sortieren, er wird zwar nicht unbedingt sterben, aber wie sich sein weiteres Leben entwickeln wird steht in den Sternen.

    Jetzt ist unsere Diagnose noch frisch und mein Hirn sammelt sich langsam, und auch wenn er grad deutlich ruhiger ist, wirkt er doch recht entspannt bei der Sache.

  • Ich versuche auch nicht groß darüber nachzudenken, wobei es natürlich manchmal nicht ausbleibt. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass es auch Hund gibt, die mit IBD und chronischer Pankreatitis alt werden, der Hund unserer TÄ z.B. ist damit 18 Jahre alt geworden.

    Wobei sie letztens einmal zu mir gesagt, dass sie normalerweise noch jeden Hund alt bekommen hat, das normalerweise in Zusammenhang mit Trixie hat mich zuerst sehr getroffen, aber dann habe ich es verdrängt. Ein Medikament was sie bekommt schlägt bei allen anderen wohl sehr gut an, nur bei ihr nicht.

    Ich bin bei Facebook in einer IBD und einer Pankreatitis Gruppe, was ich da manchmal so lese, wie es anderen Hunden geht, bin ich einfach nur dankbar, wie wir im Moment dastehen.

  • Mich beruhigt, dass ich Ihn erlösen darf, wenn es nicht mehr geht. Weil für mich die schlimmste Vorstellung ist, dass er leidet, vielleicht auch weil SRMA mit so schlimmen Schmerzen verbunden ist. Tod bedeutet für mich eher Erlösung, also ja nichts schlimmes für Onno. :ka:

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