Aggressiver Hund, Rückschlag und eine schwere Entscheidung. Bitte um Hilfe!

  • Man muss bedenken : Es handelt sich hier um einen Problemhund mit unbekannter Vorgeschichte, einer Gebrauchshunderasse, und mit starkem Problemen Menschen gegenüber. Natürlich braucht so ein Hund länger sich an eine neue Bezugsperson zu binden als andere Hunde, vor allem wenn man nichtmal weiß ob dieser Hund jemals engen Kontakt zu einer Bezugsperson hatte. Vielleicht wird sich mit der Zeit noch viel ändern, vielleicht bleibt dieser Hund distanzierter als manch anderer Hund. Weiß niemand, aber feststeht dass man diesen Hund nicht mit einem liebevoll und familiär aufgewachsenen Golden Retriever vergleichen kann.

  • Bei falscher Aufzucht hast du das gerade bei den Gebrauchshunden durchaus regelmäßig, dass die sich auch mal umdrehen und den Besitzer maßregeln und je nachdem wie "ungehorsam" der Besitzer dann ist, kann das auch sehr unschön ausgehen.

    Auch in dem Maße, dass er nach seinem Besitzer nicht nur schnappt, sondern ihn bewusst richtig verletzt?

    Ja. Hunde ticken nicht nach menschlichen Moralvorstellungen. Und „bewusst“ ist hier auch ein problematisches Wort, wenn Du das durchaus bewusste und planvolle Handeln von Hunden mit dem bewussten und planvollen Handeln von Menschen gleichsetzt.

  • Schon klar, aber sie ticken nach Instinkt und Rudelverhalten. Ein Hund, der seinen Besitzer attackiert, klingt für mich nach einem ungeklärten Hierarchieverhältnis.

  • Schon klar, aber sie ticken nach Instinkt und Rudelverhalten. Ein Hund, der seinen Besitzer attackiert, klingt für mich nach einem ungeklärten Hierarchieverhältnis.

    Du reitest dich immer weiter rein und zeigst, dass da noch wenig Wissen bzgl Hunde und deren Verhältnis zum Menschen besteht.


    Ein Hund, der seinen Besitzer attackiert macht es aus Mannigfaltigen Gründen. Aus Angst, aus Schmerz, aus falscher Haltung, aus falscher Erziehung (meist gekoppelt mit dem unsäglichen "Rudel" und Dominanzgeschwafel, aus gesundheitlichen Gründen, aus genetischen Gründen, als rückwärtsgerichteter Aggression usw und so fort.


    Man kann nicht über das Internet beurteilen, was der Auslöser ist. Aber verabschiede dich davon, dich darauf zu verlassen, dass eine gute Bindung einen vor Bissen schützt. Mein Rüde, dessen gesamte Welt ich bin, hat mich schon geschnappt, weil er Angst und Schmerzen beim Tierarzt hatte. Und das hatte nichts damit zu tun, dass wir keine Bindung hatten. Der wollte da nur weg und hatte die Nase voll.

  • Weil die Tatsache, dass man ein anderen Lebewesen gern hat und sich für sein Wohlbefinden verantwortlich fühlt, nicht daran gebunden ist, dass man eine emotionale Gegenleistung von ihm erhält oder, dass es so funktioniert, wie man sich das vorstellt.

    Ich finde diese Aussage, die vor einigen Seiten gemacht wurde, sehr schön und für mich passend.


    Ich mache das nicht weil ich mir erhoffe, dass sich mein Hund aus lauter Liebe und Dankbarkeit zu Boden wirft.


    Ich mache das, weil ich sie sehr gerne habe, weil ich eine Verantwortung übernommen habe, weil ich ihr helfen will aus ihrem Stress rauszukommen.


    Selbst wenn ich sie in ein paar Wochen, Monaten oder sogar Jahren abgeben würde, hätte ich nichts bereut, einfach weil es ihr geholfen hat.


    Mir ist egal ob es "einseitig" ist. Ich habe Spaß an ihr, ich arbeite gerne mit ihr, ich freue mich über jeden Fortschritt. Und doch, ich bin mir sicher, dass wir eine Bindung haben. Nur weil ich sie nicht kuscheln darf und weil sie einige Macken hat und wir bestimmt kein "typisches" Hund-Halter Gespann sind, heißt das nicht, dass sie keine Verbindung zu mir hat.


    Und nein, das hat nichts mit Rudelverhalten zu tun. Wir sind kein Rudel, ich bin kein Hund, sie weiß das. Hier geht es auch nicht um Hierarchie.

  • Ein Hund der Konflikte mit den Zähnen löst, ist nicht gleichzeitig auch ein Hund der keine Bindung hat. Wenn dem die Sicherung durchknallen (warum auch immer), dann sieht er nicht immer seinen Menschen, mit dem er sonst gut klar kommt. Es ist ja auch nicht immer etwas zielgerichtetes, manchmal ist man einfach am falschen Ort zur falschen Zeit.

  • Unsere Westie Hündin würde uns am Liebsten die Hände schreddern wenn wir ihr ans Fell gehen. Sie ist nicht besonders verkuschelt und eher distanziert. Trotzdem ist viel Bindung da. Wäre auch seltsam wenn da nach 14 Jahren und 11 Monaten garnix wäre. ;) Sie findet manches halt einfach kacke.

  • Ich weiß nicht, warum das jetzt zu einem Streitgespräch ausarten muss, aber darauf habe ich keine Lust.


    Ich bin jedenfalls noch nie von einem meiner Hunde ernsthaft attackiert worden und den eigenen Hund als potenzielle Bedrohung einstufen zu müssen, wäre für mich ein no-go.

  • Mal was Anderes ( bevor ich es vergesse ^^) : Was für einen Maulkorb trägt sie eigentlich? Und wie gut sitzt er?

    Ich glaube die Frage hatten wir hier noch nicht. Grade weil sie 24/7 Mauli tragen muss, wäre es schon gut wenn er möglichst optimal sitzt. Aber noch wichtiger dass er wirklich auch eine Beißprävention bietet, sprich aus Draht ist.

    Aktuell haben wir 2 Körbe im Gebrauch. Den Diensthund Champion von chic&scharf und einen Bumas (ja, ich oute mich, ich hab mir einen gegönnt :pfeif:)


    Ich finde beide sehr toll. Bevorzuge beim Training den Drahtmaulkorb, weil Leckerliegabe 10x einfacher ist. Aber für den Dauergebrauch mag ich (und auch Hund) den Bumas lieber. Das einzig blöde ist, dass sie damit nicht fressen kann.


    Sicher sind beide und passen auch ganz toll.

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