Ich finde den Gedanken spitze. Bei uns ist als Zweithund ein 14-jähriger Rüde eingezogen. So konnten wir uns langsam an die Dynamik herantasten, weil unser jüngeres Sorgenkind recht speziell und nicht gut im Kommunizieren ist. Wirklich ein "Rumms - wir wollen jetzt nen alten Hund dazuholen" gab es nicht, aber ich hab immer die Antennen auf "Standby" gehabt. Und wie das Leben so spielt...
Was ich euch an Erfahrungswerten mitgeben möchte:
- Finanziell solltet ihr je nach "Fall" mehr oder weniger Geld auf der Seite haben.
- Wie schon von anderen erwähnt, beachtet die Wohnsituation bezüglich Treppen und Barrierefreiheit. Wir waren vorher eng mit der Pflegestelle bezüglich unserer wenigen Treppen in Kontakt. Für den "Fall der Fälle" hatten wir am Anfang eine Gehhilfe - so eine Schlaufe - für das Treppaufgehen. Das hat super funktioniert, der Senior nahm es sehr dankbar an und da er nun wieder Muskeln aufgebaut hat, geht er die Treppen ohne Probleme und bekommt nur beim Runterlaufen von uns Gegenhalt. Wenn unbedingt erforderlich ist, dass der Hund mehrmals täglich eigenständig Treppen laufen kann, würde ich darauf achten, dass ich ihn vom Gewicht her täglich mehrmals tragen könnte.
- Im Tierheim/auf Pflegestelle kann oft nur "so viel" auf den einzelnen Hund geachtet werden, daher kann es sein, dass euch im Nachhinein noch die ein oder andere zusätzliche Baustelle auffällt. Wir haben anfangs gleich ein Blutbild machen lassen und auch eine Physio-Stunde vereinbart, um eventuellen Baustellen frühzeitig entgegenwirken zu können. Hat sich gelohnt. (zB Arthrose in den Zehen > Vorsicht beim Krallenschneiden)
- Zahnpflege wird ein Thema sein, das ihr im Blick haben solltet. (Die Ansichten der Tierärzte gehen da auseinander, was "noch OK" ist und was nicht... grad bei alten Hunden.)
- Falls Hundeklamotten nötig sind (tut alten Knochen immer gut), darauf achten, dass der Hund sich möglichst nicht verrenken muss, um reinzukommen.
- Ab einem gewissen Alter würd ich standardmäßig Grünlippmuschel zum Futter geben, auch schon bevor die ersten Wehwehchen kommen. Finde ich einfach sinnvoll, und hat sich hier auch gelohnt. Grad, wenn man nicht weiß, wie der Hund vorher gelebt hat, find ich das nicht schlecht. :) Ist jetzt aber auch nur meine Meinung. Siehe erster Punkt.
- Der Altenpfleger-Thread hier im Forum ist super...
- Nicht zu doll verwöhnen und päppeln, sonst geht's euch wie uns und der "Uralt-Hund" wird plötzlich zum Welpi und springt übermütig durch die Wohnung. (Achtung, Ironie ... )