Verzweiflung bei Demenz! Brauchen schnelle Hilfe!

  • Ich würde auch den Weg gehen, hohe und wirksame Schmerzmittel zu verabreichen in Absprache mit TA um da Klarheit zu bekommen.


    Das Alprazolam ist ja schon ein mittellang wirkendes, eher weniger stark sedierendes und dafür angstlösendes Mittel. Man könnte mal schauen was mit einem kürzer wirkenden aber mehr sedierenden Mittel wie Temesta passiert. Möglicherweise schläft der Hund so. Die Dosen sind bei Hunden eher höher als bei Menschen, also nicht erschrecken. Bitte MIT Ta und nichts alleine probieren.


    Gibt es Dinge die verbessern oder verschlechtern? Ist es draussen immer besser als drin? Wärme/Kälte? Leise/Laut? Platz/Weite?


    Dann - wenn du den Hund alleine lassen musst - überwach ihn per Kamera. Geht ganz gut z.B. mit ipad und Telefon und Babyphonapp. Nicht nur zur Sicherheit, sondern auch um zu sehen, ob sie alleine wirklich besser runterkommt und was sie tut ohne dich.


    Mein Mitgefühl - Schlafentzug ist der Horror. Kenne es von einem Schreikind, ich wurde halb wahnsinnig. Schau unbedingt, dass du ab und an Entlastet wirst!

  • Selbst Absetzen von vom Tierarzt verordneten Medikamente finde ich In dieser Situation völlig unverständlich.


    Wenn man als Besitzer nicht mehr kann, hilft man dem Hund nicht indem man sich völlig verausgabt. Dann ist der Gang über die Regenbogenbrücke manchmal für alle Seiten die beste Lösung.

  • chincha  Nabor


    selbstverständlich unterliegt Tilidin/Naloxon der BTM-Pflicht. nur retardierte Formen sind davon ausgenommen. Seit 2013 schon.


    Tramadol nicht.

    Da ich selber Schmerzpatient bin und daher schon seit langem Tilidin nehme und dafür noch nie ein BTM Rezept benötigte, bin ich mir ganz sicher dass es nicht zu den BTM gehört



    Edit

    Entschuldige, dass mit der retardierten Form hatte ich überlesen.

    Aber was spricht dagegen, dem Hund eine retardierten Form zu geben?

  • Aber was spricht dagegen, dem Hund eine retardierten Form zu geben?

    Das AMG und die Umwidmungskaskade vermutlich, und wenn das nicht, dann, dass ein Hund kein Mensch ist (und Wirkstoffe hier anders wirken).


    Es muss ja auch erst Mal geklärt werden, ob der Hund Schmerzen hat, und wenn ja, was für welche. Und der Sprung von Metacam auf Tilidin ist schon ziemlich groß, da gibts noch div. dazwischen.

  • Ich würde nie meinen Hund einschläfern nur weil es mir schlecht geht.

    Deinem Hund geht es sehr, sehr schlecht. Also richtig schlecht. Das ist ein Grund es zu tun.

    Sie ist gerade schwer krank. Wie soll sie sich in einer fremden Umgebung zurecht finden?

    So ist es. Ich würde das daher einem so alten Hund nicht mehr antun.

  • Hallo Forum,


    ich möchte mich nochmal bedanken für alle eure Tipps.


    Wir haben heute Nacht eine Wunderheilung erlebt. Natürlich war es nicht ein Wunder, aber was genau ihr im Moment hilft, das müssen wir jetzt herausdröseln. Sie hat die ganze Nacht durchgeschlafen und ist auch jetzt entspannt und normal. Wir trauen uns nur nicht uns zu freuen, aus Angst, dass es nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Aber ich muss sagen, der Schlaf hat allen Beteiligten unfassbar gut getan. Leider hat sie vor lauter Entspannung wieder in die Wohnung uriniert. Aber bei allem, was wir bis jetzt durchgemacht haben, mag ich dies gerade nicht mehr als Problem zu sehen.


    Als mögliche Schlussfolgerungen:


    1. das Schmerzmittel hat gewirkt. Sehr naheliegend.

    2. Draußen Schlafen hilft ihr. Wir saßen gestern mit ihr für eine Stunde draußen im Regen und sie hat geschlafen. Uns ist aufgefallen, dass wenn sie draußen einmal geschlafen hat, dass sie dann insgesamt viel entspannter ist. Sie hat bisher in der Zeit ihrer Attacken drei mal draußen geschlafen und war jedes mal danach entspannt. Zufall?

    3. Das Vitofyllin möglicherweise ist Schuld. Als mein Partner und ich uns heute morgen darüber unterhalten haben, was gewirkt haben könnte, ist uns aufgefallen, dass wir jeweils vom anderen dachten, er hätte ihr gestern das Vitofyllin gegeben. D.h. sie hat gestern das Vitofyllin nicht bekommen. Das halte ich zwar nicht unbedingt für die Lösung, da sie vor Gabe des Vitofyllins bereits diese Symptome hatte, aber es steht halt mit im Verdacht. Und jetzt bitte nicht wieder Vorwürfe, dass wir einfach etwas abgesetzt haben. Das ist im Stress einfach so passiert.

    4. Eifersucht/Angst. Ich habe heute Nacht alleine mit ihr im alten Zimmer geschlafen (Ja, auf der nach Urin stinkenden Matraze, zwar mit mehreren Lagen Decken drüber, aber dennoch eher eklig. Naja, bei Schlafentzug ist einem egal, wie man zu Schlaf kommt, wie ich jetzt feststellen durfte. Hauptsache Schlafen.). Ich kann mir das kaum vorstellen. Sie hatte ja offensichtlich starken Stress, den ich mit meiner Anwesenheit sonst auch nicht einschränken konnte.

    5. Das Beruhigungsmittel hat sich eingependelt. Hoffentlich nicht. Das kann man ja nicht durchgängig geben. Nicht ihr Leben lang.

    6. Es ist nur eine kurze Zeit mitten in ihrer Demenz. Falls sie an Demenz leidet.


    Ich stehe im Moment trotz alledem unter starker Anspannung. Einfach die Angst, jetzt wieder etwas falsch zu machen. Sie hat heute morgen die Beruhigungsmittel bekommen und schläft noch immer friedlich, ohne sediert zu wirken (sie rollt sich auch wieder auf ihren Rücken, juhu). Ich werde mich noch mal mit meiner Tierärztin kurzschließen. Was sagt ihr dazu?


    LG

  • das klingt erstmal gut.


    Warum wilst du dem Hund nicht ein Lebe Lang Medis geben? So lange ist das nicht mehr und der Hund sollte alles bekommen was ihm gut tut. Auf Langzeitnebenwirkungen kannst du echt pfeiffen

  • Auch wenn Du es nicht hören willst, ist Dein Umgang mit Medikamenten suboptimal.

    Hier war es nix ganz unbedingt Notwendiges, aber bei vielen Dingen gefährdest Du einen etwaigen Therapierfolg oder die Gesundheit eines Hundes. Bitte mach sowas nicht bei den Benzos. Dann ist halt einer zu fixen Zeiten zuständig. Und Medikamentendispenser mit Wochentagen und Tageszeiteneinteilung gibt es auch.


    Und wenn es das Schmerzmittel war, das dzt. Verbesserung brachte - was heißt hier "Bitte nicht!"? Ja, das hieße dann, dass es dem Hund monatelang dreckig ging, aber Du ihm die Medis abgesetzt hast.


    So weit ich es verstehe, hat sie diesmal wieder Metacam bekommen. Hat sich denn die Dosierung erhöht oder wurde es diesmal länger gegeben? Hatte sie ja schon mal.


    Wobei Du vom letzten Mal schon sagst:

    Zitat

    Es schien besser zu werden. Wir haben es irgendwann wieder abgesetzt, weil es ja auf die Organe gehen soll

    Es ging dem Hund also schon mal besser unter Medikation, die Du aber nicht weiter gegeben hast.

    Das ist dann allerdigs nicht wirklich geschickt gemacht. Selbst wenn es nicht der Hauptauslöser wär.


    Ich will nicht in Abrede stellen, dass da Demenz und Co sein könnte, aber dieses "Aber ich will eigentlich keine Medikamente geben. Die schaden doch." ist unter Umständen sehr wohl mit schuld an der Situation.

    Wenn da zb wirklich ne Schmerzthematik ist, was bei nem älteren Hund (nicht jeder 12jährige Hund ist ein Greis, gibt genug rüstige Golden Ager in dem Alter auch, die den Zenit noch nicht überschritten haben) nicht ganz verwunderlich wäre, und von Dir sogar vermutet wurde, dann geht es dem Hund womöglich unbehandelt seit Monaten scheiße wegen "Medikamente sind böse!".


    "Bitte nicht!“ heißt ja dann wohl hoffentlich: "Bitte nicht, denn dann hab ich meinen Hund in einer unerträglichen Situation belassen, weil mir Alternativmedizin sympatischer ist und ich es nicht sehen wollte, was los ist. "


    Nachtrag. Sorry, "Hoffentlich nicht" war auf das Benzo bezogen. Naja, aber sollte es nicht genau das machen?


    Und warum findest Du Schmerzmittelwirkung jetzt plötzlich doch naheliegend?


    Nein, Eure Situation klingt nicht einfach, tut mir für Dich und Hund leid, aber das Rumgeeiere bzgl. wirksamer Medikation gefällt mir nicht.

  • Ernsthaft?


    Vor 3 Tagen wart ihr in der Tierklinik und habt medis bekommen, vorgestern hab ihr da schon dran rumgeschraubt und gestern habt ihr auch noch nicht mal die angeordneten Tabletten gegeben, weil ihr euch nicht absprecht.


    Ich fall vom Glauben ab... Rätselt bitte nicht rum, zieht doch einmal für 2, 3 Wochen konsequent die Medis durch und lasst euch engmaschig von einem (!!) kompetenten Arzt betreuen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!