extrem ängstlicher Tierschutzhund

  • Ich habe auch einen Rumänen.


    Gib dem Hund Zeit und das heißt nicht Tage, sondern Wochen oder Monate. Draußen erst einmal nur kurze am besten die gleiche Runde drehen.

    Erwarte nix und freu dich über kleine Erfolge.


    Meiner ist am Anfang auf Alles und damit meine ich wirklich Alles losgegangen. Egal ob Menschen, Hunde, Fahrräder, Autos etc. andererseits, wenn ich ihn nur länger angeschaut habe, ist er total eingefroren und hat sich dann oft über Stunden nicht bewegt.

    Spielen kannte er überhaupt nicht weder mit Menschen noch mit Hunden.


    Bei uns hat es ca 1 Jahr gedauert bis er richtig angekommen ist und dann kam sein zweites Sylvester mit Knallerei hier und wir konnten über Wochen wieder fast bei Null anfangen.


    Es kann natürlich sein, dass es bei euch nicht so kompliziert wird und der Hund schneller ankommt. Dann freut euch, aber Geduld braucht ihr auf jeden Fall

  • Hier lebt auch eine Rumänien von der Straße. Wir sind die ersten 3 Monate immer die gleiche Strecke gelaufen. Langsam, viel Schnüffeln und Schauen. Lieber kurz und öfter als zu lang. Jede Woche mal einen Haken in eine andere Ecke geschlagen und fertig. Kein Training weiter, Alltag und Routine festigen kostet viel Hirnleistung. Entsprechend auch kein Besuch.


    Habe mir dann recht zeitnah Einzeltraining gekauft. Gemeinsam mit meiner Trainerin und ihren Hunden sind wir rumgelaufen. Habe mir Verhalten erklären lassen (und wie ich damit umgehe) und mein Hund konnte sich an ihren souveränen Hunden orientieren. Außerdem hat man dann immer wen zur Hand, wenn man Fragen hat. Das half dann meinem inneren Stress enorm.


    Hatte auch den "Welpenblues" bei meinem Nichtwelpen. Sie war auch nicht ganz einfach (Kläfferin bei allem, Leinenaggression bei Hund und Mensch, skeptisch in der Wohnung, kein Kuschler, konnte nicht allein bleiben und hat alles sehr genau beobachtet).


    Heute liebe ich meine Süße unendlich. Vieles hat sich verbessert, wir haben sehr viel daran gearbeitet und wichtig ist einfach, sich nicht zu stressen. Kein Zeitdruck.

  • Sonja, jetzt liest sich das doch schon viel besser und glaube , dass wir, die Hunde aus dem TS haben, die am Anfang sehr mit der Angst zu kämpfen hatten, oft an uns zweifelten "machen wir alles richtig, welche Fehler machen wir, die den Hund überfordern, etc?", aber man lernt seinen Hund kennen, weiß seine Reaktionen einschätzen und freut sich über jeden noch so kleinen Erfolg. Diese Erfolge ziehen sich durch das ganze Hundeleben.

    Wenn ich sehe, welche Fortschritte Faro gemacht hat und immer noch macht, bin ich überzeugt, dass es das schönste war, ihm ein neues zu Hause zu geben.


    Irgendwie dachte ich nämlich, ich wäre eine miese Hundehalterin wenn ich nicht sofort mit dem Training beginne und anfange ihn zu 'erziehen'...

    Man sagt immer "die Erziehung beginnt am 1. TAg", aber bei einem ängstlichen oder unsicheren Hund ist das eben anders, denn er braucht am Anfang nicht die Grenzen, die ein selbstbewusster Hund braucht. Manchmal denke ich , ein Schisser setzt sich seine Grenzen selbst, manchmal wohl zu hoch


    Wenn ich einen Hund möchte, mit dem ich gleich „starten“ kann, also Biergarten, Freunde, Hundeschule o.ä., dann bin ich mit einem Angsthund schlecht beraten.


    Das ist richtig, jedoch teilen die TS Orgas das den "Bewerbern" oft nicht mit, sondern vermitteln ihn als alltagstauglichen Hund.

  • BorderPfoten

    Das ist das Problem an der ganzen Sache, es wird, sehr oft, nicht klar kommuniziert von Seiten der TS Organisationen.

    Dann kommen die Interessenten, schildern ihre Vorstellungen und man weiß nach 5 Minuten, das passt nicht.

    Das könnte man im Vorfeld alles vermeiden, denn oft haben die Leute lange Anfahrtswege.

  • Er reagiert mit Ängsten wenn du Erwartungen an ihn hast , habe ich das richtig verstanden ? Mein Rüde war früher ein echter Angsthund, der hat geschrien wenn er 100 m entfernt einen Menschen gesehen hat. Wobei er auch vor mir nie Angst hatte, aber er ist ein Hund der massiv auf Druck oder Erwartungen mit Panik reagierte. Es reichte schon ihm ein Leckerlie vor die Nase zu halten oder hinzuwerfen .... oh Gott, die will etwas von mir Hilfe. Dagegen wenn er selbst entschied zum kuscheln zu kommen war alles gut. Weisst du was ich meine ? Erwarte nichts vom Hund , lass ihm Zeit, eine Woche ist nichts. Wir haben erst nach einem Jahr mit Kommandos angefangen und vorher nur am Alltag gearbeitet.

    Vielleicht wurde er vorher auch über Strenge erzogen und erkennt das wieder ? Mein Rüde ist übrigens inzwischen recht alltagstauglich, klar hat er noch Baustellen, Ängste, aber er führt ein ganz normales glückliches Hundeleben.


    Im Ausland erkennt man auch nicht immer das ein Hund Problemverhalten zeigt, wie auch im Tierheim. Oder umgekehrt, meine jetzige Pflegehündin ist mir als unsicherer Schnappi angekündigt worden und ist das unkomplizierteste aufgeschlossenes aufgewecktes Mädel das je bei mir war. Die lief von der ersten Sekunde im Alltag mit.

  • BorderPfoten

    Das ist das Problem an der ganzen Sache, es wird, sehr oft, nicht klar kommuniziert von Seiten der TS Organisationen.

    Dann kommen die Interessenten, schildern ihre Vorstellungen und man weiß nach 5 Minuten, das passt nicht.

    Das könnte man im Vorfeld alles vermeiden, denn oft haben die Leute lange Anfahrtswege.

    Das ist die Crux,leider und so mancher Hund wird auf Grund dessen zum Wanderpokal.


    Mädels, ich muss jetzt mal hier mal ein großes Lob aussprechen. Diese Diskussion ist total fair und sachlich, keine aggressiven Reaktionen und das ist ja nicht Gang und Gäbe.

    Die DF'ler sind schon klasse

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