Hundeerziehung
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Ich kann dir sagen, mit was ich nicht mehr anfangen würde.
Mit zu viel Information. Heißt, zu viele YT Videos schaun, zu viele verschiedene Bücher lesen, zu viel Druck auf mich selbst, usw. Einfach von allem zu viel.
Das "zu viel" hat mich extrem verwirrt und verunsichert.
Das würde ich heute machen, wenn ich nochmal anfangen könnte
Kuscheln, schlafen, fressen, lösen, süß gucken, die Welt entdecken, ankommen, Bindung und Vertrauen aufbauen.
und das
Ich fange an mit: Reg dich nicht auf, orientiere dich an mir, lass dir Entscheidungen abnehmen und fühl dich gut damit.
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"Hunde sind wie Babys. Jeder macht anders, jeder hat was am Erziehungsstil des anderes zu meckern, aber das wichtigste ist, dass es dem Hund am Ende gut geht"
Das meinte einmal eine Hundetrainerin zu mir
Ich wurde damals "ins kalte Wasser" geschmissen (ich wollte Murphy anfangs ehrlich gesagt nicht, er wurde mir "aufgedrängt")
Ich hab selber enormen Druck und enormen Stress gemacht, mich selbst mit Büchern und Dokus vollgestopft, bin zu den falschen Hundeschulen gegangen, ... was am Ende einfach schlecht ist und wodurch ich selbst Probleme verursacht hab (Thema Ruhe und Entspannung beim Hund).
Also: Stress dich nicht. Am Ende ist es leichter, als man denkt :)
Einfach viel kuscheln, langsam Stubenrein werden und nicht nur "Sitz, Platz, Hier" (bei mir was zuerst Sitz, dann Platz und "Hier" war immer dabei), sondern auch Ruhe üben
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....was möchtest du denn genau wissen?
Womit ihr angefangen habt, z.b..mit "Platz", "Bleib", Rückruf,...oder welche youtubefilme ihr euch beispielsweise dazu angesehen habt
LG
Beim ersten Versuch noch mit Hundeschule - bis ich festgestellt habe, dass es für mich viel wichtiger war, zu gucken, was ich im Alltag brauche und zwar in der Reihenfolge nach Wichtigkeit.
Und das dann hundeangepasst vermittelt, über die Beziehung.
Sitz und Platz haben den Vorteil, dass sie sich sehr leicht und spielerisch aufbauen lassen und deshalb gute Menschenübungen sind. Der Hund kann sich ja schon von ganz alleine hinsetzen oder hinlegen
, der Clou ist, dass der Mensch lernt, dem Hund zu kommunizieren, dass er das gerade bitte tun und beibehalten soll und der Hund das auch bereitwillig tut - weil es sich im Mensch/HundTeam für den Hund auszahlt, auf menschliche Wünsche einzugehen.
Das wäre dann wohl mein Beginn: Dem Hund vermitteln, dass Zusammenarbeit mit mir Spaß macht und ganz viele Vorteile für ihn hat.
Für youtube-Videos bin ich zu alt. Ich würde mir, müsste ich neu anfangen, ein gutes Buch über Hunde, ihr Lernverhalten, ihre Entwicklung, Kommunikation etc. kaufen für die Grundlagen.
Und dann Hunde - meinen Eigenen (ohne ihn mit Aufmerksamkeit zu erdrücken, das ist ne Balance) und Fremde, beobachten, gucken, gucken und gucken und verstehen lernen, was da jeweils gerade abläuft. -
Mein Grundprinzip ist zwar bei jedem Hund gleich - Geduld, positive Verstärkung, keine falsche Erwartungshaltung, die Gewichtung, was ich dem Hund vermitteln möchte, richtet sich aber nach dem Hund.
Bei meinem einzigen Welpen den ich hatte, legte ich großen Wert darauf, daß er von Anfang an nie an der Leine + Halsband zieht und daß er nie an der Leine zu anderen Hunden geht. Dadurch hatte ich einen super leinenführigen Hund, der an der Leine Hunde komplett ignoriert hat. Weil er ein Husky war und diese ja gerne jagen, haben wir auch von Anfang an auf ruhige Weise Wildtiere beobachtet und ich habe seine Ansprechbarkeit bei flüchtendem Wild trainiert.
Die erwachsenen Hunde hatten alle ihre speziellen Thematiken, bei allen versuche ich allerdings erst, eine gemeinsame Basis zu erarbeiten.
Sitz, Platz, Fuß benötige ich im Alltag meist nicht, Chilly kann Sitz und Platz und Bleib auch nur, damit ich schöne Fotos machen kann :D, für Bonnie ist Sitz allerdings eine sinnvolle Hilfe in manchen Situationen, bevor sie zb an der Leine rotiert. Auch generell draußen üben von paar Tricks helfen ihr sehr, draußen zu relaxen und in etwas aufregenderen Situationen sich wieder zu sammeln.
Mein Ziel meiner Erziehung sind glückliche Hunde, die trotz ihrer eigenen Schwierigkeiten Fuß fassen können und einen zufriedenen Alltag leben können :) Bisher ist mir das bei jedem Hund gut gelungen und der Weg dorthin war bei jedem Hund anders
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Ansonsten ist sowas wie Sitz, Platz, auf Ruf kommen eigentlich keine Erziehung, sondern erlernen der Basics :)
Da sieht man mal wie unterschiedlich das ist.
Das ist für mich keine Basic, das ist für mich erlernen von "Kunststückchen", die ich irgendwann mal anfange Aufzubauen. Einer einer Hunde kennt nicht mal ein Platz
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Das erste was hier alle gelernt haben ist: lernen des Namens, Hausregeln, zusammen Mittagsschläfchen machen
, zusammen die Welt entdecken, räumlich begrenzt zu werden, angefasst werden (und das auch mal auszuhalten)
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das erste neben dem Namen, was hier gelernt wurde war das ruhige warten auf die Freigabe fürs Futter, sowie "Sitz"
Mein Rüde hatte dafür ein paar Tage zeit, meine Hündin hat das warten auf die Freigabe direkt nach Ankunft gelehrt bekommen -
Das Erste war immer „Du gehörst zu mir“.
Danach: „Die Welt um dich rum“
Danach: „Grundsätzliches - so eine Schnur um den Hals ist nicht schlimm, Party gibt es nur bei Pfützen und Haufen außerhalb des Hauses, kleine Welpenzähne haben genau gar nichts in meiner Haut verloren“.
Danach kamen dann ganz langsam weitere Aspekte, aber mehr weil er dann den Input brauchte.
Wir waren zwar in Kursen, aber keine Erziehungskurse in dem Sinne, eher „Schau mal, was die Großen da können“. Wir saßen im Gras und haben zugeschaut, uns bekuscheln lassen (er eher als ich, leider), Leckerchen abgestaubt, andere Hunde beschnuppert, mal einen Ball geklaut aus dem Trainingshaufen.
Wenn du fragst, welche Reihenfolge die Richtige ist: die, die DU brauchst. Hofhunde müssen lernen, dass Geflügel tabu ist, Stadthunde eher nicht. Stadthunde müssen lernen, dass öffentliche Verkehrsmittel nicht schlimm sind, das wiederum ist unwichtiger für Hofhunde.
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Angefangen haben meine Hunde mit Ruhe lernen, mich und unser Zuhause kennenlernen, Stubenreinheit, nicht in Dinge beißen oder Dinge fressen, die nicht für Hunde sind (Beine, Hände, Hosen, Einrichtung, Pflanzen, Dreck, Müll, Kot..), beim kurzen Spaziergang um die Ecke spielerisch hinter mir herlaufen, Beziehung und Bindung zu mir aufbauen (viel spielen, Kontaktliegen, kuscheln, dabei sein), auf ihren Namen zumindest reagieren, die Umgebung kennenlernen, nach und nach versch. Alltagssituationen kennenlernen und positiv verknüpfen (andere Hunde, Jogger, Radfahrer, Autolärm, Eiscafe, Pferdekoppeln, fremde Menschen, vorbeirennende Katzen, Hühner, ...), Auto fahren, den Tierarzt kennenlernen und sich auch daheim befummeln lassen (Krallen schneiden, Ohren u. Pfoten schauen), sich an Halsband/Leine/Geschirr gewöhnen, beim Fressen nicht so stürmisch sein, eventuell mal die Badewanne kennenlernen .. joa. Das sind so meine Basics für die ersten paar Wochen.
Dann kamen später zwischendurch kleine Sessions Sitz, Platz, Stop und Rückruf dazu, spielerisch aufgebaut, erst drin, dann im Garten, dann beim Spaziergang. Natürlich alles nacheinander, wenn das eine gelernt ist, dann das nächste. Auch lockeres Leine laufen wird dann verstärkt geübt, aber meine Hunde laufen außerhalb der kurzen Übungseinheiten grunsätzlich immer frei, von Welpe an. Das sind für mich auch keine Kunststücke, sondern die wichtigsten Kommandos, die ich im Alltag auch brauche. Was sie auch nach und nach lernen, ist das alleine bleiben. Je nach Bedarf folgt dann, ein paar Monate später, was man sonst noch so brauchen kann oder haben möchte. Hier sind das richtiges bei Fuß laufen, Wege nicht verlassen (in Hofeinfahren, Felder, Gärten..), an Kreuzungen, Ecken und Straßenübergängen auf mich warten, an anderen Menschen, Hunden, Tieren ohne Tamtam vorbeigehen, überhaupt im Freilauf den Radius einhalten, alle anderen Kommandos verstärken und auch auf Distanz einsetzen, Impulskontrolle in diversen Situationen.
Wenn das alles durch ist, sind die Hunde für MICH so, wie ich sie haben möchte. Aber trotzdem hat ja jeder andere Vorstellungen von der Erziehung seiner Hunde und jedem sind andere Dinge wichtig oder unwichtig. Und, es ist auch jeder Hund anders.
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und sich auch daheim befummeln lassen
Wenn ich so meinen TA anhöre und auch so in meinem HH-Bekanntenkreis mich umgucke üben das viel zu wenige HH mit ihren Hunden.
Zumind. ich empfinde das als ultra wichtig, dass der Hund das kennt.
Das muss ja nicht gleich Medical Training sein.
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Ich fange an mit, "Ich freu mich, dass du da bist, jetzt bist du hier zu Hause"
und das versuche ich dem Neuzugang zu vermitteln.
Mit Sitz oder solchem Gelumpe hab ich garantiert nicht angefangen! Das sind Dinge, die sich im Zusammenleben irgendwie ganz von selbst ergeben, mit denen man sich das Leben mit Hund sicherlich vereinfacht, die aber am Anfang so überflüssig sind wie ein Kropf.
Wenn der Hund neu angekommen ist, braucht er erstmal kein Sitz oder Platz, der muss erst einmal erfahren, dass er nun eine neue Familie hat, er muss den Umzugsschock überwinden, wenn es ein Welpe ist, muss er über den Schreck, dass da plötzlich die Mutter und Geschwister nicht mehr da sind verarbeiten und dass er nun stattdessen mich als Ansprechpartner hat.
Naja und dann ergeben sich aus dem täglichen Miteinander eben Dinge, die man optimieren möchte, und damit fängt man an.
Bei einem Welpen steht sicherlich Stubenreinheit ganz oben auf der Liste, starke Leinenzieher sollen das vielleicht sein lassen, einer meiner Neuzugänge sprang wie irre herum, während ich Futternäpfe richtete, der sprang mir mal so dermaßen in den Arm, dass der Napf aus der Hand fiel und das Futter umherflog. Bei diesem Hund stand Warten, und damit auch ein Sitz, tatsächlich ganz oben auf der Liste.
Da gibt es keine Gebrauchsanweisung, die man abarbeiten sollte oder Dinge, die der Hund dann und dann können soll... jeder so, wie er es für den täglichen Umgang braucht.
Meine Hunde lernen beispielsweise auch alle im Laufe der Zeit, dass an der Türschwelle gewartet wird, bis die Pfoten abgewischt sind. Keiner meiner Hund rennt einfach so durch die Tür (im Sommer eher mal, wenn ich es schleifen lasse, aber spätestens nach dem ersten Regenguss im Herbst, erinnere ich sie wieder dran), ja, das ist nun etwas, das sonst kein Hund in meinem Bekanntenkreis machen muss... nur so als Beispiel für individuelle Macken und Dinge. Allerdings hab ich das nicht explizit geübt, das mache ich einfach so und die Hunde kapieren das einfach. Sie geben mir dafür sogar die Hinterpfoten...
Kurz und gut, lass den Hund ankommen und es wird sich weisen, was dir wichtig ist und was dir Wumpe ist.
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