Mir fehlt die emotionale Distanz zum Nachbarshund (Achtung lang)

  • Ja. Pass da auf Dich auf :smile: Mitgefühl ist ein wichtiger, netter und sympathischer Zug. Wenn es umschlägt und daraus wirklich Mitleid im Sinne von mit oder gar mehr leiden entsteht, sollte man die Bremse ziehen. Da kann man auch was machen. Das führt hier im Forum allerdings etwas weit weg vom Thema.

  • Sie sagte auch schon von sich aus unter Tränen, dass wenn es mit ihr nichts mehr wird körperlich, sie den Hund abgeben wird. Sie wolle nicht, dass er zu kurz komme. Wenn sie ihn jemand geben würde dann mir. Aber gleichzeitig würde es ihr das Herz brechen, wenn sie ihn dann immer sehen würde.

    Das klingt für mich, als könne man daraus etwas Gutes für alle Beteiligten machen. Ich würde mir ein Herz fassen und mit ihr darüber reden, wie es jedem von Euch geht grad. Ich glaube, da hilft nur gegenseitige Offenheit.

  • . Ihr solltet mal sehen, wie er ausflippt wenn er uns sieht. Er ist so glücklich und freut sich auf seine Abwechslung.

    Wahrscheinlich freut er sich über jeden anderen Hundesitter aber genauso. Das muss überhaupt nichts mit Bindung zu tun haben. Manche Hunde freuen sich wie verrückt über jeden Scheiß.

    Vielleicht könnte ich Abstand gewinnen, wenn wieder ein eigener Hund bei uns einzieht. Dann würde mein Fokus vermutlich mehr auf meinem eigenen liegen und dennoch könnte ich ja den Nachbarshund weiterhin regelmäßig mit zum Spaziergang nehmen. Das wäre meine Idee wie ich vielleicht wieder etwas mehr ins Gleichgewicht komme.

    Ich finde, das ist die beste Idee. :bindafür:

  • Wenn es mir gesundheitlich so gehen würde, dass ich meinem Hund nicht gerecht werden kann würde ich diesen lieber an jemanden abgeben den ich kenne und vertraue und wo ich den Hund besuchen kann. Wenn ihr dies gewährleisten könnt, würde ich es ihr vorschlagen. Es muss ja jetzt nicht sofort sein, aber ich würde ihr das ehrliche Angebot machen. Aber ihr wäre es bestimmt lieber der Hunde wäre bei euch als bei Ihrem Partner, wenn sie selber sagt, dass er er nicht korrekt mit dem Hund umgeht.

  • Hey,

    Leider kann ich dir nichts Konkretes raten, deine Geschichte liest sich für mich aber sehr traurig. Es gibt im Grunde keine echte Lösung, solange die Besitzer den Hund nicht hergeben wollen.


    Wenn du es schaffst, kapsel dich innerlich ab, stecke die Grenzen fest, wie weit dein Engagement gehen soll, und halte dich selbst dran.


    Vielleicht hilft es dir, alles schriftlich auf einen Blatt Papier niederzuschreiben, die emotionalen Gedanken (Hund tut dir leid, wird grob angepackt...) und die sachlichen (Hund gehört dir nicht, Hund hat gutes Futter und Auslauf...).

    Mir hilft schreiben immer, die Gedanken zu sortieren und klarer zu sehen, wenn ich mich im Dschungel meiner eigenen Gedanken und Gefühle verlaufen habe :ops: ;).


    Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass ihr dem Hund wirklich jeden Tag eine schöne Zeit verschafft. Hunde leben im Hier und Jetzt. Und insofern hat er jeden Tag einen schönen Moment durch dein Tun.

    Versuche, nicht mitzuleiden. Das tut dir selbst nicht gut, hilft dem Hund aber auch in keiner Weise. Im Gegenteil, geht es dir gut, springt deine positive Energie auch auf den Hund über.

    Vielleicht kannst du eher das Gute sehen, das du ihm verschaffst.


    Über das Verhalten des Mannes seinem Hund gegenüber, kannst du das ihm oder seiner Ffau gegenüber ansprechen? Manchmal hilft es, wenn die Leute wissen, ihr Verhalten wird gesehen und nicht für gut befunden, und sie reißen sich mehr am Riemen.


    Alles Gute für euch :winken:

  • Vielen Dank für eure Beiträge!


    Mit seinem Frauchen habe ich mittlerweile ein richtig gutes, engeres Verhältnis.


    Sie kam vor ein paar Tagen auf mich zu und sagte, dass sie mit Ihrem Lebensgefährten sprach, weil sie wissen müsse, was mit ihrem Hund ist, wenn ihr bei der OP was zustoßen sollte. Sie gab ihm den Auftrag, dass für den Fall der Fälle mit uns reden soll, ob wir Ihren Hund nehmen. Sie hätte das auch schriftlich festgehalten und werde das in die Klinik & Reha mitnehmen. Ich sicherte ihr dann zu, dass wir ihn jederzeit übernehmen würden, wenn es bei Ihnen nicht mehr ginge. Das war ein sehr bewegender Moment für uns beide und ich wünsche ihr wirklich von Herzen, dass es ihr nach der OP wieder so gut gehen wird, dass sie sich selbst kümmern kann. Aber ich denke es beruhigte sie, dass sie weiß, dass für ihren Großen gesorgt wäre.


    Auch sprach ich mit ihr über den Vorfall, als ich beobachtete, wie ungerecht und voller Zorn Herrchen gegenüber dem Hund war. Sie meinte, sie wüsse das leider und das würde er machen, um bei Leuten, die er nicht mag (wie den anderen Gassigeher) zu demonstrieren, wie mächtig er wäre und dass der Hund ihm zu gehorchen habe.

    Sie meinte, in der Wohnung und wenn er er alleine mit ihm wäre, würde er den Hund sehr nett behandeln. Er schläft auch bei Herrchen im Bett. Sie meinte ich müsse mich nicht sorgen darum, wenn sie in der Klinik wäre. Hätte sie das Gefühl, dass ihr Freund generell so zu ihrem Hund wäre, wäre Herrchen schneller weg als ich schauen könnte ;-)


    Ich merke, dass ich solange Frauchen daheim ist ganz gut mit der Situation zurechtkomme. Sie ist sehr froh und dankbar, dass ich ihn abhole und sagt immer wieder es mache sie so glücklich wenn ihr Hund nach dem Gassigehen zufrieden und ausgelastet zurückkäme.

    Mit ihr sind die Absprachen auch sehr zuverlässig und wir stehen in unkompliziertem Kontakt. Auch weiß ich, dass wenn was mit dem Hund sein sollte, sie sofort zustimmt, dass wir einen TA aufsuchen.


    Vor der Zeit wenn ich allerdings mit Herrchen die Absprachen während ihres Klinikaufenthalts treffen muss, graut es mir schon etwas. Er ist nicht so zuverlässig und z.B. doktort sehr gern an allem selbst rum. Naja, wir werden sehen. Man muss es auf sich zukommen lassen. Bringt nichts, sich jetzt schon verrückt zu machen. In 4 Wochen hat sie den OP Termin.


    Da der Hund (ich glaube ich schreibe nun bald doch seinen Namen - fühlt sich blöd an, immer von " der Hund" zu schreiben) sehr gern apportiert (derzeit nehme ich nen Ball oder ne Frisbee mit), dachte ich mir, ob ich Dummytraining mit ihm anfangen könnte. Also keinen Kurs besuchen, sondern mir ein Buch kaufen, mich einarbeiten und auf den Spaziergängen etwas trainieren.

    Als ich das meinem Mann erzählte, war er ganz schockiert und meinte, ich müsse begreifen, dass mir das nicht zusteht. Ich sei nur die Gassigeherin und es sei nicht mein Hund. Wenn ich nun auch noch mit ihm trainieren würde, würde unsere Bindung noch enger werden.

    Hm, da hat er wahrscheinlich schon recht. Andererseits ist es ja schön für ihn, wenn er artgerecht beschäftigt wird.


    Viele liebe Grüße

  • a der Hund (ich glaube ich schreibe nun bald doch seinen Namen - fühlt sich blöd an, immer von " der Hund" zu schreiben)



    Keine Angst, anhand der ganzen Infos die du im Text gegeben hast, ist der Name des Hundes eh nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein. Jeder, der euch, die anderen Leute oder den Hund kennt, wird wissen, um wen es geht.


    Und dementsprechend find ichs auch nicht so super, dass diese ganze Geschichte hier öffentlich gemacht wird. Auch, wenn ich dein Engagement für den Hund sehr toll finde.

  • Keine Angst, anhand der ganzen Infos die du im Text gegeben hast, ist der Name des Hundes eh nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein. Jeder, der euch, die anderen Leute oder den Hund kennt, wird wissen, um wen es geht.


    Und dementsprechend find ichs auch nicht so super, dass diese ganze Geschichte hier öffentlich gemacht wird. Auch, wenn ich dein Engagement für den Hund sehr toll finde.

    Das finde ich jetzt aber schon arg übertrieben.

    Dann dürfte hier im Forum gar nicht mehr von Begegnungen mit anderen Menschen gesprochen werden, weil irgendwer könnte ja anhand von Herkunftsort, Gegend, Aussehen, Auftreten, Hund, Rasse und Name (des Hundes) wissen wen man in seinem Beitrag da gerade meint.

    Dann könnte man auch gleich den Hundehalter-Nervthread schließen.

    Könnte ja jemand jemanden erkennen oder vllt. sogar sich selbst. :skeptisch:

  • Sehe ich auch so.

    Hier wird so viel über Dritte geschrieben, oft sogar noch detaillierter und vor allem deutlich negativer, da sollte dieser Thread hier doch kein Problem darstellen.


    Ich weiß nicht, was ich hier raten soll. Ich hatte auch schon einen Gassi Hund, der mir das Herz gestohlen hat, aber sie hatte auch ein wundervolles Herrchen, dass wirklich alles für sie getan hat. Letztendlich gingen sie zurück nach Amerika und ich kann die kleine nur noch auf Fotos sehen... macht mich auch manchmal traurig, aber so ist das eben.


    Einerseits finde ich es wirklich super, dass du dich so um den Hund kümmerst, aber andererseits finde ich auch, dass du dich da zu sehr einmischt. Ich glaube auch nicht, dass es für dich selber gesund ist, wenn du mehr mit dem Hund machst als "nötig". Je weiter du dich da rein steigerst, desto schwerer wird es dir fallen, ihn nicht als dein Eigen anzusehen. So eine Hundesitterin würde ich persönlich nicht haben wollen. Da hätte ich wirklich Sorge, dass mir der Hund irgendwann nicht mehr zurück gebracht wird. (Damit möchte ich natürlich nichts unterstellen, dass wären halt meine ganz eigenen Gedanken dazu)

  • Ganz ehrlich, ich würde nichts machen, was die Bindung zum Hund noch verstärkt im Moment wie Apportieren und Schwimmen etc. ( es sei denn, es ist vielleicht gerade unerträglich heiß, mal kurz abkühlen)! Ich selbst bin auf Hundesitter angewiesen, da mein Hund nicht allein bleibt und ich arbeite. Der Hund soll sich dort wohlfühlen, natürlich gestreichelt werden und auch mal spielen. Aber systemisches Trainieren fände ich überhaupt nicht gut! Eben aus dem Grund, dass es die Bindung sehr verstärkt und damit ist momentan keinem ein Gefallen getan!

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