Labrador aus Arbeitslinie....

  • @Hennie

    Also die Arbeiterlinie ist in meinen Augen nur weiter für die Jagd optimiert worden. Der Labrador als solcher ist ja Grundsätzlich eh ein Jagdhund.
    Die Arbeiterlinie ist halt nur etwas drahtiger gezüchtet....in wie weit sich das in der Verhaltensweise und dem Wesen bemerkbar macht...ist ja die Frage die ich hier eigentlich stelle.

    Ich denke du solltest dich mit Züchtern und Haltern der Arbeitslinie unterhalten. Meine Freundin hat sich einen Labbi auch Arbeitslinie geholt, mit ähnlichen Vorstellungen wie du sie hast. Es funktioniert nicht. Der Hund wird mit Dummy-Arbeit beschäftigt, ist aber trotzdem nie ausgeglichen. Nur wenn er apportieren kann ist er glücklich, ansonsten eher ein Nervenbündel. Und: Meine Freundin ist kein Hundeanfänger. Sie macht seit vielen Jahren erfolgreich Hundesport. Wir haben Monate lang versucht ihn mit Rally Obedience etwas ruhiger zu bekommen. Er kann nicht aus dem Arbeitsmodus raus und macht alle anderen kirre.

    Sie wird sich nie wieder einen Labbi aus Arbeitslinie antun. Ihre Worte und der Hund stammt wohl von einem richtig guten Züchter.

    Wenn du einen schnittigen Labrador suchst schau einfach verschiedene Zuchten an. Es gibt auch bei der so genannten Showlinie leichtere Bauweisen. Die haben dann vielleicht keinen super Titel bei einer Ausstellung bekommen, aber sind lange nicht so träge wie viele.


    LG Terrortöle

  • Mir konnte Workingcurly super die unterschiede veranschaulichen, daher ruf ich sie einfach mal.


    Also bei uns wird ein AL Labi einziehen und wir haben einen sog. dual purpose Golden hier sitzen.


    Erstmal ist die Frage ob du und AL die Fieldtrailer verstehst oder die jagdliche Leistungszucht?


    Außerdem gibt es Standart-Labis, die schmaler sind und auch sportlich geführt sind. So eine Linie sehe ich bei euch eher.


    Aus meiner Erfahrung raus, würde ich von dual purpose abraten, da bei dem misch masch oft Hunde rauskommen, die sich selber im Weg stehen und bei denen halt 2 Herzen in der Brust schlagen.


    Ich habr Arbeitslabis bei richtiger Auslastung und richtiger Erziehung als sehr angenehm kennen gelernt. Die richtige Auslastung bedeutet aber, dass der Hund die Fähigkeiten einsetzen kann, die er von Natur aus mitbringt, weil sie über Jahrzehnte darauf selektiert wurden. Die richtige Erziehung bedeutet, Ruhe und dass sie nicht ins extreme gepusht werden.


    Wenn ihr auf Agility festgelegt seit, gibt es nunmal andere Hundetypen, die besser geeignet sind. Auf Leistungsebene ist ne Labbi fehl am Platz und auf Hobbyniveau reicht eine sportliche Standartlinie.


    Solltet ihr (zusätzlich) noch etwas anderes euch vorstellen können in Richtung Dummy oder Nasenarbeit, wäre das wieder was anderes.

  • @SophieCat
    Was mich vielmehr wundert ist das sich hier anscheinend noch Niemand zu Wort gemeldet hat der einen besitzt und über seine Erfahrungen berichtet.
    Mir geht es darum zu wissen ob der Unterschied zwischen Linien jetzt wirklich so markant ist.
    Und ich denke das wenn jeder der einen Hund besitzt und diesen nicht für den Zweck seiner Züchtung einsetzt 90% der Leute Ihre Hunde abgeben müssten. ;)

  • Ich kann euren Wunsch nach einem schlanken, beweglichem Labrador sehr gut nachvollziehen. Trotzdem: Arbeitslinie heißt Gebrauchshund. Für alle spezialisierten Gebrauchshunde gilt, daß der Hundehalter dem Hund mehr oder besser gesagt etwas anderes bieten muß als einem reinen Familienbegleiter. Das hat außer mit einem brennenden Interesse des Hundeführers an der jeweiligen Aufgabe auch viel mit erhöhtem Zeitaufwand zu tun. Kann oder will man das nicht leisten, kämpft man ein Hundeleben lang gegen die eigentlichen Leidenschaften seines Hundes an. Dann wird das Talent des Hundes schnell zum Problem. Starke Anlagen zu deckeln macht keinen Spaß und ist auch selten erfolgreich.

    Ernsthaftes Dummytraining ist sehr arbeits- und zeitaufwendig. Das läuft nicht nebenbei.

    Für Agility auf höherem Niveau sind Labradore eher nicht geeignet, und Apportieren, Suchen und Bringen ist nun mal ihr Herzensthema und nicht Hindernisspringen. Also Agi just for Fun ist nicht das, was einen Arbeitshund auslastet.


    Es gibt auch Labradore jenseits der Arbeitslinien, die nicht aussehen wie Sofas. Sucht euch Ansprechpartner im DRC und / oder googelt mal nach Dags Dogs, (die bieten Dummytraining an) die kennen sich in der Szene aus und können euch vielleicht weiterhelfen auf der Suche nach einem drahtigeren Familienlabrador.


    Dagmar & Cara

  • Ein markanter Unterschied ist relativ, es kommt ja in der Zucht auf deutlich mehr an als FT-Champions im Pedigree, jagdliche Leistungszucht oder Showtitel.


    Jeder Züchter hat eine andere Vorstellung vom idealen Hund. Also wirst du unter den Showchampions Hunde finden, die gerne und solide arbeiten. Unter den auf jagdliche Anlagen selektierten Hunden solche, deren Züchter direkt im Revier wohnen, Jäger sind und sich keinen Alltagsbegleiter wünschen, sondern knallhart nach Arbeitsleistung selektieren. Andere haben (vielleicht nicht ganz so) leistungsstarke Hunde, die dafür ein einer städtischen Umgebung besser klarkommen, da der Züchter mehr auf Umweltsicherheit achtet. Vielleicht ist der Hund nicht ganz so schnell, nicht ganz so stylish beim Arbeiten, funktioniert aber im Alltag besser als der Hund, dessen Züchter da geringere Ansprüche hat.


    Ich würde versuchen möglichst viele unterschiedliche Labrador-Typen kennenzulernen und mich dann entscheiden. Diese Arbeit kann dir keiner abnehmen.

  • @SophieCat
    Was mich vielmehr wundert ist das sich hier anscheinend noch Niemand zu Wort gemeldet hat der einen besitzt und über seine Erfahrungen berichtet.
    Mir geht es darum zu wissen ob der Unterschied zwischen Linien jetzt wirklich so markant ist.
    Und ich denke das wenn jeder der einen Hund besitzt und diesen nicht für den Zweck seiner Züchtung einsetzt 90% der Leute Ihre Hunde abgeben müssten. ;)

    Meine Schwägerin ist Hundetrainerin (zumindest entsprechende Ausbildung hinter sich, ist aber nicht als Hundetrainerin tätig) und hat eine AL-Hündin. Die beiden sind ambitioniert und aktiv unterwegs >>> Apportieren und Dummy. Training 2-3x/Woche in kleinen Gruppen, die allesamt Labrador aus AL, Curly Coated oder Flat Coated Retriever haben. Ohne rassespezifischee Tätigkeiten wären diese Hunde nicht zufrieden. Ich kann gar nicht mehr mitzählen wie oft sie mir das schon eingetrichtert hat.


    Meine Sharinghündin ist eine Labradorhündin, nicht aus AL. Sehr agil, fiddelt viel, dagegen wirkt die AL meiner Schwägerin wie eine Schlaftablette - aber nur weil sie so rassegerecht ausgelastet wird, und super 1a plus geführt, während meine Sharinghündin ein eher anspruchsloses, unterfordertes Leben führt.


    Du machst halt den Eindruck dass Du überzeugt bist, dass ein Labrador aus AL zu euch passt und ihr ihm gerecht werdet mit euren Plänen. Ganz ehrlich? Was soll man Dir da erzählen? Oder hast Du doch Interesse rassegerechte Auslastung zu betreiben? Dann nehme ich alles zurück und entschuldige mich.

  • Das Problem ist, dass sich die TE mit der ganzen Rassethematik scheinbar null auseinander gesetzt hat... Denn dann würde sie die Zuchtarten kennen und nicht von der ArbeitERlinie sprechen....

    Es geht wohl nur um Absolution... Oder was auch immer....


    Ich bin hier raus und empfehle, mal die Zuchtordnung zu lesen!

  • Also...Agility ...da hatte ich extra ggf. vorgeschrieben.
    Auch wenn ich jetzt hier schon einige Leute Aufschreien höre...das hab ich Jahrelang sogar mit meinem Rottweiler gemacht...er fands toll...ich fands toll und er hat keine schäden davon getragen.
    Daher war es erstmal angedacht....Ich weiß noch nicht auf welchen Platz wir gehen werden und welche optionen dann dort zur verfügung stehen. Wenn es für den Hund besser ist kann man die Zeit statt auf Agility ja sicher auch für was anderes aufwenden.
    Also...das ist kein muss unsererseits.
    Danke @dagmarjung
    das war jetzt mal ne informative Aussage. :)

  • Showlinie heißt nicht per se, dass der Hund lethargisch und fett auf die Welt kommt.


    Ich frage mich auch welche Züchter einen Menschen mit so wenig Ahnung von Leistungshunden auf ihre Liste schreiben. Den Leuten ist doch daran gelegen, dass die Hunde die ihnen angedachte Aufgabe erledigen.

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