Alles anzeigenIch respektierr die Sichtweise mit den Arbeitsspezialisten absolut, bin selber aber nicht dieser Meinung, da ich finde, dass es extrem auf die Umstände ankommt.
Sie nimmt grundsätzlich bei diesen Rennflashs mit mir insofern Kontakt auf, als dass sie immer im Blick hat, wo ich bin resp. mich auch sucht, wenn ich mich so entferne, dass sie es nicht mitbekommt. Sie war also noch nie länger als etwa eine Minute weg, aber halt absolut nicht ansprechbar oder "einsammelbar", falls es nötig wäre. (War auch noch nie der Fall zum Glück).
Sie hat natürlich auch ihre Hundekumpeks, mit welchen sie toben darf, wenn wir ihnen begegnen. Treffen mit Bekannten war bis dato jetzt die Zeitlang etwas schwierig, sollte aber hoffentlich demnächst wieder machbar sein, wenn sich die ganze Situation lockert. Aber ja, guter Hinweis, das kann natürlich ein Mitgrund für ihr Verhalten sein, denn seit der Corona Situation treffen wir halt schon viel weniger Hunde zum Toben. Freilaufflächen gibt es hier in der Nähe leider gar keine☹️
Grundsätzlich höre ich hier so ein bisschen den Tenor raus, dass es jugendlicher Übermut ist und Stressabbau, weil sie zu viel "gedeckelt" wird. Was sich auch durchaus mit meinen Gedankengängen deckt... Sie darf natürlich schon umherrennen auf den Waldwegen, auch gibt es zwischendurch mit mir ein heisses Gezergel und Gerenne um den von ihr heiss geliebten Futterbeutel, aber ja, ihr habt schon recht, sie muss sich schon oft zusammenreissen fällt mir jetzt auf. Meine Absicht war es bis dato eigentlich einfach immer, dass sie am Feld (wo das hohe Gras wohl verführerisch duftet) nicht vom Weg abkommt wegen pot. Rehkitzen usw. und natürlich will man auch keinen Bauern verärgern. Im Wald möchte ich sie auf den Wegen wissen wegen Wild und Vögel (was hier recht viel der Fall ist). Ausserdem habe ich das Gefühl, wenn sie näher bei mir ist, dass sie besser kontrollierbar ist und nicht die Ohren plötzlich auf Durchzug stellt. Aber vielleicht ist gerade das mein Denkfehler. Wie handhabt ihr es denn mit auf dem Weg bleiben/ toben lassen usw?
Sie ist auch draussen eigentlich recht kooperativ und sehr auf mich fixiert, aber eben auch extrem reizoffen. Ich habe irgendwie Angst davor, dass sie in eine brenzlige Lage kommen könnte und nicht mehr abrufbar ist, wenn sie dann schon so "hohl dreht" beim Rennnen. Auch möchte ich keine Nichthundebesitzer erschrecken oder verärgern.
Das Click für Blick die Erwartungshaltung steigert habe ich auch schon gehört.. Allerdings habe ich dies nie als negativ wahrgenommen, tat ich doch bisher vieles, um interessant für Looney zu sein.
Würdet ihr also die Ansprache drastisch reduzieren, und zB. am Feld einfach lieber von Anfang an die Leine dranmachen? Und im Wald, rennen lassen und nicht unterbinden, oder Schlepp dran und festhalten, so dass das Gerenne unterbunden wird? (Wobei ich mir ja erhoffe, dass es mit weniger Ansprache dann auch abnimmt?)
Meine Überlegung hinter dem "deckeln" war halt immer, nichts zu tun oder tun zu lassen was den Border zusätzlich aufpusht...
Ich zitier mal den ganzen Beitrag und schreib dir mal meine Gedanken dazu auf.
Meine inzwischen 11-jährige (ebenfalls nicht-hütende) Border Collie-Hündin hat einen großen Radius und braucht diesen auch um glücklich zu sein.
Letztes Jahr waren wir während der Brut- und Setzzeit im Norden und sie wurde fast schon depressiv, weil ihr das Rennen gefehlt hat und keine wirklich lange Leine besitze, da ich sie im Alltag nicht brauche. Die Veränderung war unglaublich als sie nach ein paar Tagen in einem eingezäunten Gebiet freilaufen durfte: mein ganzer Hund strahlte vor Begeisterung.
Ich hab von Anfang an gewisse Verhaltensketten erarbeitet und klare Regeln festgelegt.
1. Wege werden nicht verlassen.
Meine Schwarz-Weiße kennt vom ersten Tag an 'raus da'
Im Junghundethread wird gerade besprochen wie man das nachträglich aufbaut RE: Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10
Es gibt auch Bereiche bei denen sie die Wege verlassen darf, diese habe ich immer gezielt freigegeben. Bereits als Junghund blieb sie dann auch im Spiel zuverlässig zwischen Feldern auf den erlaubten Wegen und ist nur in die freigegebene Spielwiese abgebogen (ihre Spitz-Freundin genauso).
Das ist ein wenig Fleißarbeit, aber die meisten Hunde verstehen es schnell.
2. An Kreuzungen / Weggabelungen wird angehalten bzw. umgedreht
Ich habe sie konsequent vom ersten Tag an, an jeder Kreuzung abgerufen bzw. als sie 'warte' kannte dieses verwendet. Ergab eine wunderbare Verhaltenskette und einen Hund der selbstständig anhält und nachfragt wie es weitergehen soll.
3. Bei Gegenverkehr jeglicher Art (Menschen, Hunde, Fahrradfahrer, Jogger, Wildtiere, etc) wird sich zu mir umorientiert
Auch hier habe ich sie über lange Zeit hinweg immer immer immer abgerufen und eine Verhaltenskette aufgebaut. Ergebnis ist ein Hund mit vielen Freiheiten und großem Radius, der von sich aus zu mir zurückkommt, wenn uns jemand/etwas entgegenkommt.
4. Später habe ich noch 'zu weit' aufgebaut. Das ist der Hinweis, dass mir ihr Abstand zu groß ist und sie nicht direkt zu mir zurückkommen muss, aber den Radius verkleinern soll.
In deinem Fall würde ich in entsprechenden Gebieten mit einer 20m Schleppleine arbeiten (hier würde ich ein deutliches Signal fürs Umleinen etablieren. Kurze Leine = Konzentrierte Leinenführigkeit vs. Schleppleine = Seele baumeln lassen und Hundedinge machen), den Hund abgesehen von wirklich notwendigen Dingen auf Spaziergängen nicht bespaßen (dafür gibt es gezielte Trainingseinheiten), regelmäßig Freilauf und Spiel mit passenden Hunden ermöglichen und ansonsten deinen wunderbaren Junghund genießen!