Cauda equina - wer hat Erfahrungen mit Schmerztherapie?

  • Unsere 12,5 - jährige mittelgroße Hündin baut seit ca. 1 Jahr ziemlich ab. Wir hatten es zuerst mit Alterszipperlein entschuldigt, aber jetzt ist seit März eine so deutliche Verschlechterung eingetreten, dass ich letzte Woche einen Arzttermin hatte.


    Leider hat Linchen eine richtige Tierarzt-Phobie und lässt sich schon bei normalen Gegebenheiten kaum untersuchen (sie wird nicht böse, aber versucht mit allen Mitteln wegzukommen, man muss sie wirklich gut festhalten, dabei hat sie furchtbaren Stress, haart und hechelt wie verrückt, usw.), jetzt in Corona-Zeiten ist das natürlich katastrophal. Die Tierärztin kommt allein quasi nicht an sie ran, ich darf nicht zu dicht an die Ärztin kommen, die Untersuchung gestaltete sich als fast unmöglich.


    Sie hat nun das Cauda Equina Syndrom diagnostiziert, Ihrer Meinung nach noch nicht allzu schlimm, eine OP befürwortet sie in diesem Alter nicht,wir geben nun seit Mittwoch Schmerzmittel - Cimalgex 80mg - eine halbe Tablette täglich, nach 4 Tagen, also heute, nur noch eine viertel Tablette. Dienstag in einer Woche ist der nächste Kontrolltermin.


    Eine Verbesserung sehe ich noch gar nicht. Sie humpelt zum Gassi eine 200m Runde ums Haus und liegt dann hier rum, zieht sich auch von uns total zurück, kommt kaum noch die Treppen hoch (Muskulatur an den Hinterbeinen ist quasi wie weg). Das einzige, was sie noch interessiert, ist Futter. Natürlich auch nicht so toll, da Übergewicht in ihrem Zustand gar nicht geht.


    Hat jemand mit der Krankheit und dem Schmerzmittel Erfahrung? Bin ich zu ungeduldig und die Wirkung des Mittels dauert eben? Oder könnte es doch etwas ganz anderes sein und die Tierärztin konnte das aufgrund der beinahe unmöglichen Untersuchung halt nicht feststellen? Bin für jede Erfahrung dankbar. Meine Süße so zu sehen, bricht mir das Herz. crying-dog-face

  • "Cauda Equina" ist nicht eine Erkrankung, sondern mehrere. Je nach dem, was die Ursache für die Kompression der Cauda Equina ist, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

    Manches kann man operieren, anderes nicht usw. Bei Nervenschmerzen ist Schmerzmittel sowieso geeigneter, als bei Entzüngen oderoderoder.


    Mein erster CES Hund entwickelte die Symptomatik im Alter. Wahrscheinlich hab ich es aber erst spät bemerkt.

    Bei ihm haben wir keine volle Diagnostik mehr betrieben. Da waren Spondylosen und auch nimmer die besten Bandscheiben.


    Er bekam Cortisoninjektionen. Rheumesser um genau zu sein. Das brachte anfangs fulminante Erfolge. Mehrere Spritzenzyklen lang. Zuerst war er bestimmt 4 Monate relativ beschwerdefrei, dann wurden die Intervalle kürzer.


    Gabapentin hatte er ne Weile, wegen de mutmaßlichen Nervebschmerzen, ich konnte aber keine Änderung feststellen.


    Später gab es Novalgin/Metamizol und CBD. Reichte nicht ewig. Am Schluss war alle paar Wochen Rheumesserinjektionen und zuletzt täglich Tramadol.


    Der jüngere CES Hund hat eine etwas andere Form, eigentlich eine Foramenstenose, aber noch astreine Bandscheiben und keine Verknöcherungen. Da sind wir volles Programm gefahren. Fachtierarzt für Orthopädie. Röntgen unter Narkose, auch die Hüfte. CT.

    Der wäre theoretisch OP Kandidat, praktisch ist es bei ihm aber nicht sinnvoll, zum einen wegen seiner chronischen Zeckenkrankheit und wegen einer Wirbelfehlstellung weiter vorne, die eigentlich Schuld am CES hat.


    Ihm hilft monatliche Chiropraktik erstaunlich gut. Sowohl was Schmerzen, als auch Beweglichkeit betrifft.


    Er hat wahrscheinlich keinen Dauerschmerz, nur Schmerzschübe. Da gibt es Novalgin oder Cimalgex.

    CBD Tropfen war ein Versuch. Ich bin aber nicht überzeugt.


    Hat er öfter neurologische Aussetzer, bei ihm eher so ein "Da hat er sich jetzt was eingeklemmt", wird die Chiropraktik vorverlegt.


    Grundsätzlich läuft er jetzt besser als zu dem Zeitpunkt, wo ich ihn übernahm, hat weniger Schmerzepisoden und ist fast voll belastbar.

  • Nur von "außen": Abtasten, Überprüfen der Hinterläufe, Drücken auf den hinteren Rücken (da hat sie sehr deutlich reagiert), die Beine stellt sie zum Glück noch selbst wieder richtig. Die Krallen schleift sie leider schon ein bisschen nach, die Rute hängt. Für mich als Laien passen die Symptome eigentlich auch.

  • Nur von "außen": Abtasten, Überprüfen der Hinterläufe, Drücken auf den hinteren Rücken (da hat sie sehr deutlich reagiert), die Beine stellt sie zum Glück noch selbst wieder richtig. Die Krallen schleift sie leider schon ein bisschen nach, die Rute hängt. Für mich als Laien passen die Symptome eigentlich auch.

    Also auf gut deutsch, sie hat geraten und jetzt mal auf gut Glück Medikamente verordnet.

    Sorry, hat für mich nichts mit seriöser Diagnosestellung zu tun und da kann man dann einfach auch nicht erwarten, dass die Medikamente so wirken sie sollen.


    Die Symptome passen zu einer ganzen Menge Erkrankungen in dem Alter. Ohne vernünftige Diagnose mit anständiger Untersuchung kann man da nicht auf einen Therapieerfolg hoffen.

  • Von außen ist das beim Hund nicht sicher zu diagnostizieren. Da braucht es bildgebende Diagnostik.

    Da sie ja scheinbar schon länger mit Schmerzen rumläuft bezweifle ich das da die Schmerztherapie generell so schnell anschlägt , man müsste erstmal das Schmerzgedächnis überlisten .

  • Wie gesagt, leider nur aufgrund einer eingeschränkten, körperlichen Untersuchung.

    Die Tierärztin ist eigentliche eine ganz nette und immer sehr um die Hunde bemüht, aber ich hatte einfach das Gefühl, sie hatte in dem Moment mehr Angst vor einer Corona-Infektion (durch mich) und konnte/wollte deshalb nicht so richtig ran...

  • Diese Diagnose ist nicht mal über Röntgen wirklich möglich.


    Geh zu einem Fachmann und lass den Hund in der Röhre richtig untersuchen. Wenn da tatsächlich ein Nerv klemmt, dann muss operiert werden!


    Hier sind Fachleute zu finden:


    http://www.grsk.org/

  • Nett und bemüht nutzen deinem Hund aber nichts, wenn sie nicht gewillt/fähig ist, in der aktuellen Situation eine anständige Diagnose zu stellen.


    Mein Rüde lebt seit 7 Jahren mit CES, größten Teils beschwerdefrei bis auf vereinzelte Schübe.


    Aber man kann keine Behandlung ansetzen, wenn man keine vernünftige Diagnose hat. Und auch wenn CES korrekt sein sollte, gibt es nicht DIE eine Behandlung dafür, man muss wissen, welche Veränderung im Körper die CES auslöst. Knöcherne Zubildungen im Wirbelkanal behandelt man anders als einen Tumor, der aufs Rückenmark drückt, etc.


    Daher werden dir hier auch die Erfahrungen und Behandlungsmethoden der anderen nicht weiterhelfen.

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