Panische Angst ins Auto zu steigen (unruhig im Auto)

  • Hallo Ihr Lieben,


    wir sind neu und haben auch gleich eine Frage:


    Mein Rüde (1J 4M) ist seit dem 20.4.19 bei mir. Er wurde in Rumänien auf der Straße aufgelesen, aufgepäppelt und kam direkt zu mir. (Bitte dazu freundlich bleiben)


    Er bringt viele Baustellen mit. Eine handlebar, einige trainierbar, andere gefühlt unerreichbar. Nun haben wir eine tolle Hundeschule und einen tollen Hundeverein gefunden um einige Baustellen gezielt zu üben. Das Problem: Hund hat panische Angst ins Auto zu steigen.

    Er wiegt 21 kg, rein packen ist für mich möglich, aber auch schwer und ich brauche Hilfe beim Türe schließen. Aktuell übe ich nach Trainer Anweisung Schritt für Schritt mit Füttern am Auto (aus der Hand sonst Frisst er nicht.) Sobald ich den Kofferraum oder die Tür offen habe, rastet er aus und zieht wie wahnsinnig zurück und jault und schreit.


    Hat hier jemand einen Ansatz wie wir es vlt dennoch hinbekommen? Hatte jemand ähnliches? Leider ist unsere Einfahrt nicht umzäunt, dass ich ohne Leine seine Neugier aus dem Auto wecken könnte. Bei seiner Panik würde er wegrennen.


    Danke euch vorab

  • Gegenfrage: muß der Hund im Moment unbedingt mit im Auto fahren?


    Ich würde bei so einem Paniker erstmal versuchen Vertrauen aufzubauen und auf keinen Fall das ins Auto steigen erzwingen. Damit kann man alles nur noch verschlimmern.

    Hat der Hund erstmal Vertrauen zu euch und weiß, daß ihm nichts Schlimmes passiert, kann man langsam mit einem Training anfangen.

  • Wie oft bist du denn bereits mit ihm Auto gefahren? Meine Hündin hatte die ersten eineinhalb Jahre auch totalen Stress und wollte nicht Auto fahren. Freiwillig wäre sie anfangs auch nie eingestiegen. Bei ihr habe ich es langsam geübt, also anfangs einmal die Woche, dann 2-3 mal und immer ganz kurze Fahrten und immer positiv verknüpft, also immer zum Spaziergang, max. 10 Minuten Fahrt. Ich habe mir ihre Angst damit erklärt, dass sie das Auto mit dem Einfangen von der Straße verknüpft hatte und evtl. ist das bei deinem Hund auch so, dass er so eine Panik hat, dass er weggebracht wird.


    Du könntest auch erst einmal nur um den Block fahren, so, dass du nach 2-3 Minuten wieder zu Hause bist und er merkt, achso, wir kommen immer wieder heim. Nur so als Idee.

  • Er wiegt 21 kg, rein packen ist für mich möglich, aber auch schwer und ich brauche Hilfe beim Türe schließen. Aktuell übe ich nach Trainer Anweisung Schritt für Schritt mit Füttern am Auto (aus der Hand sonst Frisst er nicht.) Sobald ich den Kofferraum oder die Tür offen habe, rastet er aus und zieht wie wahnsinnig zurück und jault und schreit.

    Oje, habe ich das richtig verstanden, dass der Hund trotz Panikatacke einsteigen muss und im Auto fressen soll?

    Bei einem Panik-Hund macht ihr die Situation damit nur schlimmer.


    Und wieso kannst Du die Tür nicht alleine schließen, sitzt der Hund dann etwa ohne Autobox im Kofferraum? Das ist viel zu gefährlich!


    Mein Tip: Stabile Autobox (z.B. Heyermann, Schmidt, Kleinmetall) kaufen und zunächst zuhause positiv als kuscheligen (offenen) Rückzugsort aufbauen. Dann üben, dass der Hund auf Kommando in die Box geht, danach üben, die Tür zu schließen.

    Klappt das, übt ihr das Reingehen (Box) im Garten.... dann Box immer näher am Auto mit bereits geöffneter Heckklappe.... und irgendwann steht die Box im (bereits geöffneten) Kofferraum.


    Bei einem Angsthund braucht ihr Zeit/Geduld und keine Hau-Ruck Aktionen, über den Trainer kann ich der Beschreibung nach nur mit dem Kopf schütteln.

    Einen Hund, der einfach nur "keinen Bock" hat, würde ich da auch einfach reinbefördern, aber garantiert keinen Angsthund!

  • Gegenfrage: muß der Hund im Moment unbedingt mit im Auto fahren?


    Ich würde bei so einem Paniker erstmal versuchen Vertrauen aufzubauen und auf keinen Fall das ins Auto steigen erzwingen. Damit kann man alles nur noch verschlimmern.

    Hat der Hund erstmal Vertrauen zu euch und weiß, daß ihm nichts Schlimmes passiert, kann man langsam mit einem Training anfangen.

    Jein. Also ein Paar Tierarzt Besuche sind vorgeplant und müssen wir wahrnehmen. Ansonsten würde ich gerne auf den Trainingsplatz unseres Trainers so langsam, aber das ist so natürlich aktuell nicht möglich.


    Ich habe das Gefühl, dass das mit dem Vertrauen entweder nie etwas wird oder sich mindestens noch 1-2 Jahre zieht :(. Er ist mittlerweile fast ein Jahr bei uns und ist in manchen Dingen noch wie am ersten Tag (Angst vor Besuch, Angst vor Vorbeifahrenden Bussen). Vielleicht verlange ich auch zu viel von einem Hund der in seiner Prägezeit nichts kennenlernen konnte

  • Wie oft bist du denn bereits mit ihm Auto gefahren? Meine Hündin hatte die ersten eineinhalb Jahre auch totalen Stress und wollte nicht Auto fahren. Freiwillig wäre sie anfangs auch nie eingestiegen. Bei ihr habe ich es langsam geübt, also anfangs einmal die Woche, dann 2-3 mal und immer ganz kurze Fahrten und immer positiv verknüpft, also immer zum Spaziergang, max. 10 Minuten Fahrt. Ich habe mir ihre Angst damit erklärt, dass sie das Auto mit dem Einfangen von der Straße verknüpft hatte und evtl. ist das bei deinem Hund auch so, dass er so eine Panik hat, dass er weggebracht wird.


    Du könntest auch erst einmal nur um den Block fahren, so, dass du nach 2-3 Minuten wieder zu Hause bist und er merkt, achso, wir kommen immer wieder heim. Nur so als Idee.

    Nur die notwendigen Fahrten zum Tierarzt und 3 mal zu meinen Eltern, als sie auf ihn aufpassen mussten. Also in 11 Monaten vermutlich nicht mehr als 10 mal.


    Ich habe leider ohne meinen Freund schon Schwierigkeiten ihn ins Auto zu bringen, da er so zieht als würde ich ihn umbringen wollen (und 20kg mit voller Kraft ziehend ist für mich wirklich wirklich schwer).


    Das mit dem weggebracht klingt eigentlich ganz plausibel und logisch. Vielleicht hilft uns eine Hunderampe ?

  • Ansonsten würde ich gerne auf den Trainingsplatz unseres Trainers so langsam, aber das ist so natürlich aktuell nicht möglich.

    Ich würde diesen Trainer nochmal überdenken und evtl. nach einem anderen suchen. Denn seine Hau-Ruck-Methoden helfen eurem Hund mit seiner Vorgeschichte garantiert nicht.

    Ich habe das Gefühl, dass das mit dem Vertrauen entweder nie etwas wird oder sich mindestens noch 1-2 Jahre zieht :(. Er ist mittlerweile fast ein Jahr bei uns und ist in manchen Dingen noch wie am ersten Tag (Angst vor Besuch, Angst vor Vorbeifahrenden Bussen). Vielleicht verlange ich auch zu viel von einem Hund der in seiner Prägezeit nichts kennenlernen konnte

    Mit Pech hat euer Hund einen Deprivationsschaden, dann müsst ihr euch leider darauf einstellen, dass er nie so werden wird, wie andere Hunde ohne Vorgeschichte. Hier im Forum gibt es Threads zu dem Thema, hast Du Dich da schonmal eingelesen? Freu Dich über kleine Fortschritte und sei nicht enttäuscht, wenn es 1 Schritt nach vorn und 3 zurück geht. Hättet ihr einen unkomplizierten Hund gewollt, hättet ihr anders auswählen müssen.

  • Ohje nein! Natürlich nicht. Er frisst einfach vor dem Auto. Das ist unser Training, dass er sich dem Auto überhaupt freiwillig nährt. Er hat eine Hundebox und exakt die selbe nutzt er zu Hause auch als Schlafplätze. Aber ich komme ohne Hilfe nicht mal dazu ihn in die Nähe dieser (im Auto) zu bringen. Mit seinen 20kg die sich wehren schaffe ich es nicht ihn da rein zu "buxieren".


    Wir hatten in fast einem Jahr höchstens 10 Autofahrten (die meisten davon zum Tierarzt die notwendig waren).

  • diesen Ansatz würde ich auch vorschlagen allerdings noch ergänzt um eine Rampe zum Einsteigen. Sonst hat man wahrscheinlich das nächste Problem wenn die Box im Auto steht und der Hund erstmal springen muss. Also Rampe gleich mit üben. Flach auf dem Boden als Gangway zur Box dann beides eteas hochstellen (Ziegelsteine) und dann eben langsam, gaaaaanz langsam in die Nähe des Autos.

  • Ansonsten würde ich gerne auf den Trainingsplatz unseres Trainers so langsam, aber das ist so natürlich aktuell nicht möglich.

    Ich würde diesen Trainer nochmal überdenken und evtl. nach einem anderen suchen. Denn seine Hau-Ruck-Methoden helfen eurem Hund mit seiner Vorgeschichte garantiert nicht.

    Es ist bereits unser 5. Trainer und der erste der es langsam angeht. Wenn jemand Tipps zu einem guten Trainer in der Nähe von Stuttgart hat, super gerne. Aber langsam kommen wir an die Grenze der für uns vorhandenen Trainer in der Umgebung :(

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