Distanzlosigkeit

  • Hallo,

    Wir haben folgendes Problem mit unserem malinois Mix (10 Monate):

    Sie ist total distanzlos. Wenn man sie anspricht oder anfasst springt sie an einem hoch und knabbert einen vorallem an. Das tut nicht weh (außer sie ist gerade total übermütig), ist aber total unangenehm, vor allem weil sie das bei besuch und bei unseren kindern auch macht. Wir versuchen ihr das abzugewinnen seit wir sie vor fünf Monaten bekommen haben, wir hatten auch schon einen Hundetrainer hier und haben es in der Hundeschule besprochen aber so richtig geholfen hat nichts (wegschicken, weg schubsen, streng neuen sagen, sogar wenn man ihr im Affekt auf die nase Haut o.ä. interessiert sie das nicht).

    Sie hat sonst einen ganz guten gehorsam. Stammt aus dem Tierschutz und hatten in den ersten Lebensmonaten wenig Menschen Kontakt. Wenn sie mit Hunden spielt verhält sie sich identisch, die Hunde nehmen ihr das nicht übel und scheinen es als normales Spielverhalten zu akzeptieren.

    Aktuell darf sie wegen einer verletzten Pfote nicht viel bewegt werden, dadurch hat sich die Problematik noch Mal so verstärkt dass wir echt verzweifelt sind. sonst hat sie sehr viel Bewegung und Beschäftigung. Was würdet ihr tuen?

    • Neu

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    • Inwieweit wird der Hund denn sportlich ausgelastet, wenn die Pfote "heil" ist? Wenn der Mali durchschlägt, werdet ihr mit ein wenig Gassi und Hundeschule nicht weit kommen...

    • Der Mali schlägt definitv durch. Habe auch beobachtet, dass andere belgische Schäferhunde oft eine ähnliche Art haben beim Spiel mit anderen Hunden. Aber eben nicht beim Menschen ?.

      Sport bekommt sie genug. Wir wären dabei sie aufzutrainieren damit sie uns beim Joggen, Radfahren und Inline Skaten begleiten kann. Für ihren Kopf machen wir regelmäßig Suchspiele und sie lernt jede Menge Tricks. Wir haben uns durchaus gezielt einen sportlichen Hund ausgesucht und hatten davor auch einen aussi Mix.

      Aber das beschriebene verhalten verstehe ich nicht und ich weiß einfach nicht was die richtige Reaktion ist, da sie nichts zu beeindrucken scheint. Sie ist übrigens auch sonst so, dass sie einem sehr auf die Pelle rückt: geht man auf den Boden setzt sich sich auf den Schoß und wuselt permanent uns penetrant um einen viel zu nah herum.

    • Für mich klingt das auch alles nach ganz schön viel Programm für einen Junghund, der erst seit 5 Monaten bei euch lebt und nicht gerade die besten Startbedingungen ins Leben hatte. Zudem sind belgische Schäferhunde sehr reizoffen und schnell "drüber". Folgendes fällt mir ein, um mehr Entspannung in euer Zusammenleben reinzubringen:


      - Keine Überbeschäftigung! Auch ein 10 Monate junger Hund einer Arbeitsrasse benötigt nicht ständig Action, Action, Action. Es ist kein Wunder, dass der Hund bei so viel Programm hohl dreht. Ich würde bei der Beschäftigung ganz klar auf Qualität vor Quantität setzen. Anstatt den Hund ständig mit Tricks, Schnüffelspielen und Co. zu pushen, würde ich an eurer Stelle unter kompetenter Anleitung, z.B. in einem guten Hundeverein, gezielt nach einer passenden Beschäftigung suchen. Mir fiele da als Erstes die Vorbereitung auf die Begleithunde-Prüfung ein, danach eventuell ein Hobby aufnehmen wie z.B. Obedience, Rally Obedience, Turnierhundesport oder Fährtenarbeit.


      - Auf genügend Ruhe achten: Wisst ihr denn, ob euer Hund genug Schlaf bekommt? 18 Stunden am Tag sollte ein Hund ja im Schnitt mindestens ruhen. Dafür würde ich ihr auch einen ganz klaren Ruheort zuweisen, an dem sie nicht gestört wird und wo nie was Aufregendes passiert, damit sie auch mal komplett runterfahren kann.


      - Qualität bei Sozialkontakten: Mit welchen Hunden hat sie denn Kontakt? Ich würde, gerade in Hinblick auf die Rassemischung, keine wahllosen Kontakte zulassen, sondern vor allem auch nach souveränen, erwachsenen Sozialpartnern suchen, für regelmäßig gemeinsame Spaziergänge, sodass sie lernt, sich in Hundegesellschaft adäquat zu verhalten und dass die Anwesenheit anderer Hunde auch nicht sofort wildes, distanzloses Herumtoben bedeutet.


      - Konsequent bleiben: Eure Hündin ist erst wenige Monate bei euch und ihr sagt, ihr habt in Hinblick auf die Distanzlosigkeit schon so einiges probiert. Mit öfter wechselnden Methoden verwirrt ihr den Hund aber nur und macht es euch und ihr unnötig schwer. Ich würde da ganz klar bei einer Linie bleiben, wobei ich ja vermute, wenn ihr euren Alltag entsprechend umgestaltet und eure Hündin lernt, zur Ruhe zu kommen, wird sich auch ihr Verhalten bessern, da sie dann allgemein entspannter sein wird. Im Moment scheint sie hingegen oft unter Strom zu stehen.

    • Sport bekommt sie genug. Wir wären dabei sie aufzutrainieren damit sie uns beim Joggen, Radfahren und Inline Skaten begleiten kann. Für ihren Kopf machen wir regelmäßig Suchspiele und sie lernt jede Menge Tricks.

      Damit macht ihr garantiert jeden Mali bekloppt und das ist auch nicht das, was ich mit Sport gemeint habe. Je mehr ihr sie wie beschrieben auftrainiert, umso nerviger wird sie werden. Und mit "Suchspielen und Tricks" lastet ihr einen Mali geistig nicht aus. Fazit: Zu viel Hochschrauben (Quantität) bei zu wenig Qualität.

    • Vielen Dank für eure antworten. Also ich glaube mit dem zur Ruhe kommen habt ihr Recht, das ist ein Problem. Aber nicht durch die aktive Beschäftigung mit ihr (morgens 45 Minuten gehen, abends 45 Minuten Sport oder gehen und etwa alle zwei Tage für eine halbe Stunde entweder Tricks oder Suchspiel), ich glaub eher dass sie im Alltag nicht runter kommt. Wir habe durch die Kinder einen lebhaften Haushalt und obwohl sie einen festen Ruheplatz abseits hat und die Kinder auch vernünftig ihr gegenüber sind ist sie halt sofort dabei wenn irgendwo Aktion ist. Wir schicken sie dann jedes mal wieder auf die Decke, was aber alle irgendwie nervt. Wenn wirklich viel los ist muss sie auch immer in einen seperaten Raum (mit Tür zu) weil sie sonst nicht runter kommt. Aber es kann ja auch nicht stundenlang die Lösung sein, dann könnte sie ja gleich draußen einen Zwinger bekommen ?! ?

      Wir werden mal Versuchen die Ratschläge von dir tinybutmighty zu berücksichtigen (super wenn man so konkrete antworten gibt ?).

    • Aber nicht durch die aktive Beschäftigung mit ihr (morgens 45 Minuten gehen, abends 45 Minuten Sport oder gehen und etwa alle zwei Tage für eine halbe Stunde entweder Tricks oder Suchspiel), ich glaub eher dass sie im Alltag nicht runter kommt.

      Das ist sicher ein Grund für die Unruhe. Ich selbst habe Border Collies aus Hüteleistungszucht. Mit zehn Monaten gehen die zwei Mal am Tag Gassi und lernen zwei bis drei Mal pro Woche fremde Orte und Gassigänge mit Hundekumpels. Beschäftigung gibt es in dem Alter bewusst noch keine, die würden mir sonst im Alltag abdrehen. Das fange ich erst so einmal die Woche vorsichtig mit einem Jahr, ist sogar noch später, an.

    • Vielen Dank für eure antworten. Also ich glaube mit dem zur Ruhe kommen habt ihr Recht, das ist ein Problem. Aber nicht durch die aktive Beschäftigung mit ihr (morgens 45 Minuten gehen, abends 45 Minuten Sport oder gehen und etwa alle zwei Tage für eine halbe Stunde entweder Tricks oder Suchspiel), ich glaub eher dass sie im Alltag nicht runter kommt. Wir habe durch die Kinder einen lebhaften Haushalt und obwohl sie einen festen Ruheplatz abseits hat und die Kinder auch vernünftig ihr gegenüber sind ist sie halt sofort dabei wenn irgendwo Aktion ist. Wir schicken sie dann jedes mal wieder auf die Decke, was aber alle irgendwie nervt. Wenn wirklich viel los ist muss sie auch immer in einen seperaten Raum (mit Tür zu) weil sie sonst nicht runter kommt. Aber es kann ja auch nicht stundenlang die Lösung sein, dann könnte sie ja gleich draußen einen Zwinger bekommen ?! ?

      Wir werden mal Versuchen die Ratschläge von dir tinybutmighty zu berücksichtigen (super wenn man so konkrete antworten gibt ?).

      wie soll der Hund im Alltag denn runter kommen wenn er nicht ausgelastet wird. Der Hund ist zwar jung aber er ist ein Arbeitshundmischling und du schreibst selbst da kommt der Mali durch. da muss euch doch klar sein dass Joggen, radeln und ein bissl Suchspiele nicht das sind was der Hund braucht. Vielleicht einfach mal mit rassetypischer Auslastung beschäftigen...

    • Jetzt dürfte die TE völlig verwirrt sein. Die eine Seite sagt, um Gotteswillen ja keine Beschäftigung in dem Alter, nur Gassi und ein bisschen Umweltgewöhnung. Und die andere Seite sagt, um Gotteswillen, der Hund muss richtig und rassetypisch ausgelastet werden....


      Wo sich beide Seiten einig sind, ist dass das rein körperliche Auftrainieren und Rennen gar nicht passt und den Hund nur irre macht. Und dass Suchspiele und Tricksen auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind für so einen Mix.

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