Naja, das hängt ja wieder vom Hund ab. Für mich persönlich wäre das krasse Verhältnis auch nix, ich kenne aber durchaus Hunde, die praktisch nur von Tierischem und Fett leben, vielleicht ein paar Ballaststoffe in Form von Fell und Flohsamenschalen. Meine kommen auch mit KH nicht gut klar, da kommen die Nudeln/Hirse/Möhrchen hinten so raus, wie sie vorne reingegangen sind. Da dienen KH wirklich nur als Ballaststoffe...
Klar gibt es Menschen, die ihre Hunde so füttern. Das ist aber eben nicht artgerecht. Das ist ideologisch. Es gibt keine kynologisch oder medizinische Begründung dafür. Im Gegenteil.
Jeder, der wirklich vom Fach ist betont, dass Hunde im Gegensatz zu Katzen keine Fleischfresser sind, sondern Allesfresser mit Fleisch-Anteil. Und dass diese hohen Fleischmengen schlicht ungesund sind, weil der Hund dafür einfach nicht gemacht ist. Dafür hat die Evolution gesorgt, da er ein Kulturfolger ist. Er ist kein Wolf. Seine Verdauung, sein Stoffwechsel und die Organe haben Unterschiede, die auch sicht- und messbar sind. Sie bilden im Gegensatz zum Wolf die Enzyme, die es braucht, um Stärke zu verdauen. Die Organe sind nicht darauf ausgelegt, Energie aus Eiweiss zu gewinnen - es ist für sie eine extreme Belastung. All so Dinge.
Dass es mal Hunde geben mag, die bestimmte Dinge trotzdem nicht vertragen, das heißt nicht, dass es "für Hunde" so gilt. Es gibt auch Leute die vertragen Äpfel nicht und Äpfel sind für Menschen trotzdem gesund gesundsätzlich. Dann ist das eher die Anormalität.
Nicht gut ist es doch aber nur dann, wenn der Hund mit Protein überhäuft wird und der Energiebedarf nicht anderweitig gedeckt wird - dazu sind ja die Kohlenhydrate im Normalfall da, einen anderen Nutzen haben die ja nicht. Ballaststoffe halt, aber die gehen auch anders. Wenn der Hund also keine Probleme mit BSD oder Leber hat, braucht er KH nicht zwingend. Allgemein ist reine Fleischfütterung aber, wie gesagt, auch nicht meins - ich sehe nur keinen Nutzen in großen KH--Mengen (zumindest aus Getreide).
Zuviel Entzündungspotenzial, zuviel Phytinsäure (die man bei TB nun mal nicht außer Acht lassen darf, denn im Normalfall füttert man dann ohne zugesetzte Mineralien und Vitamine)...
Ich persönlich würde nie mehr Fleisch als 80% füttern, lieber sind mir 70-75%.