Wie zeigt sich Respekt vor dem Menschen bzw. was bedeutet Respekt im Zusammenleben mit dem Hund?

  • Dieses Wegdrehen vom Menschen, machen die meisten Hunde.

    Ich hab das heute auch mal ausprobiert.

    Herr Spitz war wenigstens ein bisschen vorsichtig als ers sich genommen hat.

    Von Cashew gabs einen leichten (feuchten |)) Knutscher obendrein :hust:


    Gerade Cashew hat im Alltag allerdings schon sowas wie Respekt, wenn man es so nennen mag.

    Er akzeptiert Ansagen recht anstandslos und verhält sich generell auch höflich.

    Er kann bei uns manchmal ein bisschen aufdringlich werden wenn er was will (streicheln, betteln, spielen) aber er hat auch gelernt, das das ok ist außer man sagt was, also würde ich ihm das nicht ankreiden.


    Was er trotzdem macht, ist, dass er manchmal versehentlich in Beine rennt. Er streift aber auch mal gegen Bäume, nimmt Türrahmen und Schränke mit und hat generell null Gefühl für seinen Körper. Das würde ich in diesem Fall tatsächlich ausnahmsweise also nicht als respektlos einstufen, sondern als Trottel (ehrlich, der haut sich täglich mehrfach irgendwo an. Den Spitznamen Gelenkbus hat er auch nicht von ungefähr bekommen |)).



    Ari hingegen ist tatsächlich ein ziemlich respektloser kleiner Assi, aus so ziemlich jeder Sicht :pfeif:

    Den interessieren nur seine Grenzen :ugly:

  • Kiro hatte kein WTP, er konnte stur sein wie ein Maulesel.


    Sein Verhalten hatte keine echten Konsequenzen. Leckerchen Belohnung interessierte ihn nicht und verbal prallte auch eher ab.


    Trotzdem war er wohl feinfühlig genug zu spüren, dass man besser lebt, wenn unsere Stimmung gut war. Also wusste er immer, wann sein Verhalten ausgereizt war.


    War das nun Respekt oder nur das sich einfügen in eine Dreierbeziehung, in der ihm Liebe und Schutz zu gute kam?

  • Wenn ich meinem Hund ein Kommando gebe, wenn ich etwas von ihr verlange- ganz nebenbei im Alltag- dann wird nicht dauernd belohnt. Bestraft logischerweise auch nicht!

    Aber sie weiß das es Lob, bzw Strafe gibt.

    Sie hat also gelernt was sie darf und was nicht und agiert rein dadurch, durch erlerntes Verhalten. Nicht weil du als Person existierst und quasi allein durch die Existenz Respekt einforderst. Sondern weil du es ihr beigebracht hast.




    Ich hab grad den Test gemacht, aber mit Erdnussflips. Hab keine Salzstangen da.

    Erstmal musste ich dafür sorgen das mir nicht beide Hunde gleichzeitig im Gesicht hängen. :lol:

    Dann haben sie, wie erwartet, sich jeder den für sie bestimmten Erdnussflip geholt. Ohne Zögern.


    Ich denke der Unterschied bei den Hunden liegt in mehreren Faktoren, unter anderem: Weiß der Hund das er ins Gesicht darf? Wenn er das Gesicht als verbotene Zone kennt dann ist sein Zögern völlig normal und nicht aus Respekt, sondern aus "Ich darf doch eigentlich nicht so nah dran" anerzogenem Verhalten.

    Ist der Hund von Natur aus eher vorsichtig, zurückhaltend oder vielleicht ängstlich? Dann ist es völlig natürlich das sie sich sehr vorsichtig oder garnicht nähern.

    Kennt der Hund aber das er ins Gesicht darf zögert er nicht. Warum auch?


    Meine Hunde geben Küßchen, hab ich Schnupfen kanns passieren das der Whippet mal schneller ist als ich zum Taschentusch greifen kann. Generell hab ich die Whippetnase mindestens 1täglich im Gesicht zur Kontrolle ob noch alles gut ist bei mir. Da wird einmal über Augen, Nase, Mund und Ohren geschnuppert, man möchte doch sicher sein das ich soweit gesund bin. Arren liebt es Ohren abzuschlabbern. Schon immer! Keine Ahnung warum, Menschenohren findet der einfach toll. Nasen und Münder eigentlich auch, aber seit er sich als Welpe mal eine gefangen hat ist er da sehr viel vorsichtiger.

    (Jaaa, ich böser Mensch ich hab nen Welpen gehauen. Der hatte mir grad versucht ein Nasenpiercing zu beißen, das war reiner Reflex aus purem Schmerz heraus. Meine Nase sah tagelang aus als hätt ich im Boxring gestanden)

  • Aber das würde doch heißen, dass dein Hund, selbst wenn du von heute an nie wieder belohnst oder strafst, trotzdem immer das tun würde, was du sagst. Einfach so.

    Nee. eben nicht einfach so.

    Ein Hund gehorcht, weil er Respekt und Vertrauen zu seinem Menschen. Beides hängt nämlich miteinander zusammen.

    Wir kennen das doch sicher aus unserem Umfeld; ein Mensch, den wir nicht respektieren, dem vertrauen wir auch nicht, dem trauen wir nichts zu und dem vertrauen wir schon gar nichts an.

    Unsere Hunde sind da nicht anders gestrickt. Aber Vertrauen und Respekt muß man sich erarbeiten, das fällt nicht vom Himmel.

    Das schafft man nur, indem man seinen Hund richtig führt, ihn richtig durchs Leben geleitet und ihm Sicherheit gibt.

    Findet er das bei seinem Menschen nicht, wird er entweder total unsicher oder fängt irgendwann an, alles selbst zu regeln.

    Weil einfach weggehen, kann er ja nicht, er ist auf uns angewiesen.

  • Den Test musste ich natürlich auch machen . Maverick hat reagiert wie erwartet, sofort abwenden, Pfote anheben, sich klein machen … noch eine Sekunde länger und er hätte den Raum verlassen. Er ist aber auch ein sehr unsicherer ängstlicher Hund. Auf der anderen Seite trampelt er auf dem Sofa auch gerne mal auf mir rum. Warum ? Weil er es kann, weil ich ihn lasse. Ich denke er ist schon ein respektvoller Hund, nicht auf Stress aus.


    Wobei mir einfällt das er früher den Salzstangentest bei allen neuen Pflegehunden gemacht hat xD Dieser Hund der nie spielt, schnappte sich bei jedem Neuankömmling einen Stock und wackelte verlockend und hüpfend vor seiner Nase. Kam dieser näher wurde geknurrt, akzeptierte der Neue das wurde der Stock abgelegt - aber der Neue durfte sich nicht nähern. Klappte auch das wurde sich wieder Stock geschnappt, das Ende angeboten und gemeinschaftlich gezerrt, die ersten ein - bis zweimal wollte er gewinnen. Dann war anscheinend die Übung beendet und der Neue durfte Stock haben. Ich nannte es immer die "Nein" Übung - gab es immer nur am ersten oder zweiten Tag und dann nie wieder. Trotzdem war er der Hund dem die Pflegies am meisten auf der Nase rumtanzten :ka: Meine Hündin hatte so ein Gedöns nie nötig.


    Respekt ist für mich auch Vertrauen und sich führen lassen, aber auch Toleranz, Nachgeben, Zurückstecken, Anerkennung - auf beiden Seiten. Es ist immer ein Miteinander und niemals eine Einbandstraße.

  • Mich würde interessieren, wie diejenigen, die in ihrer Mehrhundehaltung eine klare Rangordnung zwischen ihren Tieren zu erkennen meinen, diese Rangordnung erkennen. An welchen Strickmustern, welcher Privilegienverteilung.

    Außer fände ich es dann interessant, wie aufgrund dieser Verteilung der Rückschluss "ist ne Rangordnung" zustande kommt.


    Ich erkenne so etwas zwischen meinen beiden Hündinnen beim besten Willen nicht.

    Es gibt Bereiche, in denen die eine durchsetzungsstärker ist als die andere und umgekehrt. Das hochrechnen und mittels der Summe eine Ranghoheit von Hund a) über Hund b) attestieren könnte ich beim besten Willen nicht.


    Was allerdings sehr interessant zu beobachten ist, ist der Umgang meiner jüngeren Hündin mit Fremdhunden.

    Von kompletter Ignoranz bis hin zu einem sehr durchdachten, höflichen Umgang (möchte es nicht Respekt nennen) ist alles dabei. Man kann bei ihr ziemlich genau voraussagen, mit welchem Typ Hund sie behutsam umgeht und welcher Typ Hund ihr keinen Blick wert ist.

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