Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10

  • Generell sind doch solche Hilfen eher um den Fuß in die Tür zu kriegen? Ich will doch nicht im Minutentakt "Das ist ein Mensch" flöten :ugly:.

    Ja, solche Videos sind ja auch tendenziös, um was zu verdeutlichen. Wir sind neulich übrigens zum ersten Mal jemandem begegnet, der seinem Hund Megan angezeigt hat

  • Generell sind doch solche Hilfen eher um den Fuß in die Tür zu kriegen? Ich will doch nicht im Minutentakt "Das ist ein Mensch" flöten :ugly:. Von den irritierten Blicken der Passanten mal abgesehen, die eh davon ausgehen, Menschen zu sein.

    Ich will definitiv die Emotion zum Menschen ändern. Von "Du bist scheiße, hau bloß ab du Opfer" in "Uih, da ist ein Mensch, super krieg ich ein Lecker". Bei Emil hat das sowas von genial funktioniert und heutzutage sind Menschen einfach wurscht. Kommt uns im Wald mal so ein Coronajogger entgegen (neue Spezies hier), der sich warm machend herumhopst und mit den Armen rudert und ich sehe Verunsicherung bei Emil aufkommen nutze ich das "Das ist ein Mensch" schon noch und kann SEHEN wie die Emotion sofort umschlägt. Rute wieder runter, entspannt zu mir kommen, nen Keks holen und an dem rudernden Menschen vorbeigehen. Ich finde das absolut faszinierend.

    Sehe ich auch so. Meine Hündin fand eigenverschuldet Hundebegegnungen richtig, richtig scheiße. Aber Unsicherheit ist für mich keine perse schlechte Emotion, die ich direkt so hart beeinflusse beim Junghund. Angst/Aggression - je nach Ausprägung wird man dann wohl auch eventuell ein Hundeleben lang "da ist ein Mensch" sagen müssen. Ich finde es normal, das junge Hunde Unsicherheiten zeigen und normale Unsicherheiten verschwanden bei uns bislang immer mit dem Älter werden, dem Verarbeiten des Reizes, aufgrund meines Verhaltens, etc. Was natürlich nicht heißt, dass ich Dinge nicht im normalen Rahmen belohne - es geht ja grade speziell um Marker für Blick. Es ist ja eben auch schwierig, teilweise muss man innerhalb von ein paar Sekunden entscheiden wie man handelt.

    Ich hab nun aber auch nicht die Masse an Hundeerfahrung! Und auch nicht mit x-Hundetypen. Sondern überwiegend mit Schäferhunden die sowieso schon gut Selbstbewusst sind. Das ist ja lediglich mein Weg :smile: Kenne auch ein paar "überbelohnte" Hunde denen merkwürdige Reize so schmackhaft gemacht wurden, dass man da dann wieder ewig gegenan trainiert hat. Je nach Hundetyp sind diese ganzen Werkzeuge eben nicht "ohne" - auch, wenn sie positiv sind und kurzfristig funktionieren.

  • Kenne auch ein paar "überbelohnte" Hunde denen merkwürdige Reize so schmackhaft gemacht wurden, dass man da dann wieder ewig gegenan trainiert hat.

    Grundsätzlich gebe ich dir recht, Verhaltenskette können auch ordentlich nach hinten losgehen.

    Hier ist es nun so, dass mir mein Hund mittlerweile auch Menschen, die ich noch nicht sehe anzeigt. Er dreht sich um und kommt zu mir. Das finde ich total praktisch. Das ist ja eine Kette, die ich immer gebrauchen kann, weil ich immer möchte, dass er bei entgegenkommenden Menschen „ran“ kommt. In diesem einen konkreten Fall also praktisch und (noch) ohne Kehrseite.

  • Kenne auch ein paar "überbelohnte" Hunde denen merkwürdige Reize so schmackhaft gemacht wurden, dass man da dann wieder ewig gegenan trainiert hat.

    Grundsätzlich gebe ich dir recht, Verhaltenskette können auch ordentlich nach hinten losgehen.

    Hier ist es nun so, dass mir mein Hund mittlerweile auch Menschen, die ich noch nicht sehe anzeigt. Er dreht sich um und kommt zu mir. Das finde ich total praktisch. Das ist ja eine Kette, die ich immer gebrauchen kann, weil ich immer möchte, dass er bei entgegenkommenden Menschen „ran“ kommt. In diesem einen konkreten Fall also praktisch und (noch) ohne Kehrseite.

    Eine solche Kette ist ja auch klasse und total praktisch.

    Ein Beispiel vom Spaziergang. Hinter uns geht ein Hund. Meine Hündin dreht sich um und guckt. Nun kann ich doch auch einfach warten, bis sie sich abwendet und das weggucken belohnen. Ich verstehe da nicht den Umweg über Marker für Blick. Und eben dieses ständige „positive Aufladen“ kann meiner Erfahrung nach auch zur Falle werden. Nicht, dass der Hund lernt „da kommt ein Hund, ich gehe wende mich ab“.

    Meine Beiträge Beiträge beziehen sich nicht auf Verhaltensketten.

  • Kenne auch ein paar "überbelohnte" Hunde denen merkwürdige Reize so schmackhaft gemacht wurden, dass man da dann wieder ewig gegenan trainiert hat.

    Grundsätzlich gebe ich dir recht, Verhaltenskette können auch ordentlich nach hinten losgehen.

    Hier ist es nun so, dass mir mein Hund mittlerweile auch Menschen, die ich noch nicht sehe anzeigt. Er dreht sich um und kommt zu mir. Das finde ich total praktisch. Das ist ja eine Kette, die ich immer gebrauchen kann, weil ich immer möchte, dass er bei entgegenkommenden Menschen „ran“ kommt. In diesem einen konkreten Fall also praktisch und (noch) ohne Kehrseite.

    Hat sich hier auch so entwickelt und eine Kehrseite ist nie gekommen. Emil ist jetzt 5, denke nicht, dass er da nochwas auspackt.

    Wo mir sowas auf die Füße gefallen ist, wenn auch nicht wirklich tragisch, ist das Belohnen von Hundebegegnungen im Freilauf. Fiete kam ja hier an und hatte so einen Schiss vor Fremdhunden, dass er wirklich weggerannt ist. Und das hat die Mobber natürlich auf den Plan gerufen.

    Somit gabs für Fiete nach jeder gut gelaufenen Hundebegegnung (also er rennt nicht weg, sondern sucht, wenn überhaupt Schutz bei mir) ein Lecker. Für Emil gab es ein Lecker, wenn er die Situation nicht aufgebauscht hat (wir hatten dann sowas wie Fiete der wegrennt und Emil der den Fremdhund verhauen möchte - oder zumindest sich so aufführt). Mein Ziel habe ich zwar erreicht und inzwischen laufen nahezu alle Hundebegegnungen super, aber dann war die klare Verhaltenskette, warten bis die Fremdhunde vorbei sind und dann Keks abholen. Ne Zeitlang hab ich das weiter unterstützt, aber Fiete dreht sich dann auch gerne vor mir ein, dass ich mich irgendwann nochmal auf die Schnauze gepackt hätte.

    Ich baue das also wieder ab. Mal gibt es noch was, meist aber nicht. Somit sind Hundebegegnungen an sich schon noch cool, aber die Erwartungshaltung für danach hätte ich gerne wieder runter geschraubt. Das kann dezent nervig sein.

  • Noch mal: es geht mir nicht um Verhaltensketten oder darum, dass der Hund für gutes Verhalten nicht belohnt werden darf. Meine Beiträge beziehen sich auf das gezielte Arbeiten mit Click for Blick (gezieltes Markern für das anschauen eines Reizes mit ggf. Hoher Belohnungsrate zur Änderung der Emotion).

    Ich belohne ebenfalls gutes Verhalten und Bau mir auch Verhaltensketten auf. Hatte ich der Fragestellerin ja genauso geraten. :tropf:

  • Meine Erfahrung basiert auf Rassen die sowieso distanziert und skeptisch sind und bei denen versucht wurde mit nur genug positiver Erfahrung die Genetik zu untergraben.

  • Das dicke schwarze Monster hat bei Besuch Menschenkontakt mit Mk.

    Unerwünschtes Verhalten wird abgebrochen, meine Nähe suchen bestärkt.

    Nimmt er ruhig Kontakt auf (also versucht nicht, rein zu beißen), fliegt nen Keks von dem Menschen weg.

    Mit Leine dran is es für ihn einfacher, da bleibt er neben mir sitzen und fühlt sich dann safe. Das wird bestärkt, weil er eben dann auch runterfährt.

    Und weil er so is wie er is, steht dieser Hund nie alleine auf ner Kreuzung... :hust:

    =)

    Und für normales passieren von Passanten gilt: Ruhe wird belohnt und bestärkt, Aufregung oder Eskalation wird abgebrochen.

    =)

  • Junger Schäferrüde. Zurückhaltend und eher Typ "Denker". Stark an Frauchen orientiert. Wurde permanent dafür bestätigt, wenn er sich mit einem Reiz "auseinandersetzt". Wurde damit in Bezug auf Hunde und fremde Menschen gezielt hochgefahren, obwohl er vorher super Voraussetzungen hatte. Man wünschte sich einen neutralen Hund der ruhig und unkompliziert bei fremden Menschen und Hunden ist. Wollte seinen schüchternen, "unsicheren" Hund aber gerne gezielt fördern.

  • Junger Schäferrüde. Zurückhaltend und eher Typ "Denker". Stark an Frauchen orientiert. Wurde permanent dafür bestätigt, wenn er sich mit einem Reiz "auseinandersetzt". Wurde damit in Bezug auf Hunde und fremde Menschen gezielt hochgefahren, obwohl er vorher super Voraussetzungen hatte. Man wünschte sich einen neutralen Hund der ruhig und unkompliziert bei fremden Menschen und Hunden ist. Wollte seinen schüchternen, "unsicheren" Hund aber gerne gezielt fördern.

    Joa ich hatte meinen Spaniel mittels Markern/Belohnen vom Anstarren gruseliger Menschen (sprich click for Blick) dazu bekommen, in entsprechenden Situationen ein abartig hohes Erregungsniveau zu bekommen. War total kontraproduktiv

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!