Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10

  • Hier wurde als Welpe jeder Pferdeäppel mit Genuss gefressen und danach ausgekotzt.

    Sehr toll, wenn man täglich mehrere Stunden auf dem Pferdehof ist. :mute:


    Ich hab das ehrlicherweise über negativ Verknüpfung innerhalb eines Tages raus gehabt. :pfeif:


    Hundekot war hier zum Glück noch nie interessant.

    Giftköder Training (A la Pansen liegen lassen) klappt wunderbar, das liegt aber daran, dass sie das Abbruch Signal sehr sicher umsetzen kann.

  • Co_Co da müsste ich jetzt sehr weit ausholen um alles zu beschreiben, was wir bisher gemacht haben. Da er wirklich bei allem auf den Abbruch reagiert, bzw auch sehr vieles anzeigt, außer bei manchen Haufen bin ich letztendlich darauf gekommen dass es ihm einfach schmeckt. Besser als alles was ich ihm bieten kann.

    Der Kampf den wir führen ist es mir mittlerweile nicht mehr wert, aber ein kleiner Teil von mir weigert sich nachzugeben. Deswegen habe ich nach eurer Meinung gefragt

  • Vllt lehne ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster und mache mich unbeliebt (sorry dafür!):


    Da gäbe es bei mir nicht den Gedanken „Ich kann ihm nichts besseres anbieten“.

    Der Hund baut da gerade scheiße! Im wahrsten Sinne des Wortes :ugly:.

    Da gibts keine Leckerlies o.ä. die ich ihm als Ablenkung oder Belohnung anbiete.

    Sondern Ich würde meinem Hund das Kot fressen negativ belegen. Hundehirn lernt also Kot fressen = gibt Probleme. Lass ich lieber


    Das würde ich aber auch nur machen, weil das unter Umständen echt lebensbedrohlich für den eigenen Hund enden kann.


    Und nein, ich quäle meinen Hund nicht ! Falls das jetzt jemand denkt :???:

  • Rappelina Das kommt ja aber auch immer darauf an, wie leicht zu beeindrucken/schlau der eigene Hund ist.


    Bei meiner Althündin reicht ein böses Wort, wenn ich sie körperlich wegdränge, geht für sie die Welt unter. Die kann ich auch von der in ihren Augen leckersten Scheiße mit einem bösen Blick wegschicken. Mit ihr dachte ich übrigens, dass ich Hundeerziehung voll durchblickt habe. Dabei habe ich einfach einen easy Hund gehabt.


    Meine Junghündin ist schlechter zu beeindrucken und schlauer. Ich müsste sie massiv deckeln (tierschutzrelevant), um sie nachhaltig zu verschrecken. Das Problem, dass ich sie rechtzeitig vor dem Kotfressen abbrechen müsste, würde aber weiterhin bestehen. Und meine Hündin würde einfach schlauer werden. Über Kot erst ignorieren, um dann langsam schlendernd hinter meinem Rücken doch zum Haufen zurückzukehren bis zu im Rennen einfach einen Haps nehmen... Sie würde kreativ werden.


    Ich baue den Abbruch gerade neu auf. Mit mega geilen, variablen Belohnungen und arbeite gerade generell mehr an unserer Bindung. Wird schon. Mit nur Deckeln ist es bei ihr aber nicht getan.

  • @Syrus Danke für den tollen Beitrag! Ich finde das Konzept toll, hast du vielleicht mehr konkrete Beispiele, wie du das im Alltag umsetzt? Es fällt mir schwer, mir die Umsetzung in der Praxis vorzustellen.


    Und ist das Festhalten des Hundes nicht im Endeffekt "einfach nur" konditionierte Entspannung? Dass man selbst dabei runterfährt, ist natürlich super, so kann man dann auch souveräner weiter mit dem Hund agieren.

    Jein.


    Ja, es ist ein konditionierter Prozess aber es geht ja nicht einfach nur um Entspannung.

    Die Entspannung ist die Grundlage, aber letztendlich will ich darüber Fokus auf mich.


    All das zielt darauf ab, dass der Hund mit mir in Verbindung tritt und Rücksprache mit mir hält, was wir jetzt machen.


    Dh ich setze es immer dann ein wenn ich mehr Fokus vom Hund brauche. Aufspringendes Wild, entgegenkommende Hunde, generelles Drüber sein, wenn ich Unterordnung oder Schutzdienst (wo ich ja zB überhaupt keine Entspannung will, im Gegenteil) mache etcpp.

    Das muss sich natürlich alles aufbauen und geht nicht von heute auf morgen. Auch mit Ares bin ich noch lange nicht am Ziel. Wie bereits erwähnt kriege ich das auf Gruppengassis noch nicht hin sondern falle da sofort in alte Muster.


    Ich hocke mich aber nicht jedes Mal nach Schema F hin (am Wild zB schon, hohe Reizlage erfordert natürlich mehr Einwirkung noda_flake, ich glaube du hattest das Video angesprochen? Ja, das war ich), sondern wie schon gesagt ist das flexible Kommunikation so wie der Hund es gerade braucht.

    Mal reicht ein kurzer intensiver Blickkontakt, mal muss es eine kurze Berührung sein, mal muss ich ihn richtig lange wirklich in den Arm nehmen bis er mental wieder richtig bei mir ist und mit mir zusammenarbeiten WILL.

    Da gibts keine "wenn - dann" - Anleitung weil es einfach Kommunikation mit dem Hund ist, und die kommt aus dem Bauch heraus.

    Ich hocke nicht den ganzen Tag mit dem Hund in der Gegend rum, es gibt noch tausend andere feinere Abstufungen um den Hund zu regulieren die von außen zB gar nicht wahrgenommen werden.

    Und ich reguliere auch nicht den ganzen Tag den Hund hoch und runter oder verlange ständig Fokus auf mich. Auf keinen Fall! Aber wenn ich es brauche muss er da sein und wenn nicht helfe ich nach. Mit der Zeit entwickelt sich eine Selbstverständlichkeit daraus.


    Es also auf "den Hund runterfahren" runterbrechen ist eigentlich falsch.

    Den Fokus wieder gerade rücken und das Wir-Gefühl stärken trifft es eher.

  • christi.en


    Da hast du natürlich recht.


    Da habe ich es mit meinem Exemplar wahrscheinlich diesbezüglich deutlich einfacher, als viele andere. =)


    Mir ging es auch mehr um das Verständnis dahinter, dass es für (meinen) Hund einfacher zu verstehen ist, wenn ich ein klares „ja“ und „nein“ definiere, als monatelang in der Grau Zone zu diskutieren.


    Bei uns funktioniert das super gut, ich habe aber auch einen Hund, der von Natur aus gerne gefallen möchte. =)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!