Zahnfehlstellungen: Erfahrungen

  • Der untere Fangzahn drückt sich aber inzwischen nach außen und in die Lefze rein.

    Da könnte man versuchen mit Gegendrücken (Kauknochen geben oder mit dem Daumen dagegen drücken) eine minimale Verbesserung zu erreichen. Da kann in den nächsten Monaten noch ein kleiner Wachstumsschub kommen.

  • Grinsekatze1 Der untere Fangzahn wird ja durch den falsch stehenden oberen Fangzang nach außen gedrückt. Solange der obere Fangzahn sich da also so falsch rausschiebt, kann ich den unteren leider nicht reindrücken.

  • Das muss vom Profi korrigiert werden. Der kann dir auch gleich sagen, wie sich das Gebiss weiter entwickeln wird.


    Ich hoffe du gehst zu einem Spezialisten? Das ist nix für den „Allgemeinmediziner“

  • für mich sieht es bei den Fotos auch so aus, als wäre der Unterkiefer zu kurz (bzw der Oberkiefer zu lang). Ich habe grade mal bei meinem Rüden geschaut, der hat ein attestiertes Scherengebiss, bei ihm ist das so, dass die kleinen Schneidezähne des Unterkiefers quasi direkt an den kleinen Schneidezähnen des Oberkiefers sitzen.

    Bei deinem Hund sieht es auf den Fotos so aus, als würden die kleinen Schneidezähne des Oberkiefers, die kleinen Schneidezähne des Unterkiefers komplett überlagern.


    hier mal ein schematisches Bild


    http://www.afghans4u.de/rassebeschreibung/gebissschluss.jpg


    bei deinem Hund sieht es auf den Fotos so aus, als hätte er einen Rückbiss..

  • miamaus2013 Danke für deine Antwort, ich habe die leider ganz übersehen.


    So, wir waren heute bei der Zahnspezialistin. Ich kann sie übrigens nur wärmstens empfehlen (Raum Hannover), sie hat den Hund eingehend untersucht und wirklich sehr ausführlich und ehrlich erklärt.


    Zum Ist-Zustand:

    Also der Unterkiefer ist ganz minimal verkürzt, wodurch sich die unteren Schneidezähne nach vorne schieben. Die oberen Schneidezähne drücken dadurch natürlich auf die unteren, wodurch diese jetzt schon nicht mehr optimal fest im Kiefer sitzen. Das wird natürlich mit zunehmenden Verschleiß nicht besser werden.

    Darüberhinaus sind ihre Zahnkörper sehr/zu lang.

    Bei den unteren Schneidezähnen fehlt ein Zahn, was aber schon vorher bekannt war.

    Auf der rechten Seite ist noch ein persistierender Milchzahn (ein Vorderbackenzahn).

    Auf der linken Seite stehen die Vorderbackenzähne nicht richtig, normalerweise greifen die reißverschlussmäßig ineinander. Das ist bei ihr nicht der Fall, die stoßen da eher aufeinander (nicht massiv). Auf der rechten Seite ist da alles in Ordnung.

    Beim falsch stehenden, oberen linken Fangzahn ist zudem die Stelle, bei der der Milchzahn gezogen wurde, immer noch leicht rötlich und angeschwollen. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob das einfach "nur" entzündet ist oder ob eventuell der Milchzahn nicht komplett entfernt wurde. Dafür spricht, dass der falsch stehende Fangzahn eigentlich von alleine in die richtige Position hätte rutschen sollen, dies kann aber nicht passieren, wenn da noch Reste vom Milchzahn sind. Meine Hündin wurde aber nach der Extraktion geröntgt und da waren laut TÄ (und mir) keine Reste zu sehen. Die Zahnspezialistin guckt sich das aber nochmal an.


    Der Plan:

    Prinzipiell gab es zwei Optionen.

    Option A: Der obere "falsch" Fangzahn wird gezogen. Das ist notwendig, weil er am unteren Fangzahn reibt und ihn dadurch beschädigt, zum anderen schließt der Zahn das Zahnfleisch nicht ab. Damit meine ich, dass zwischen Zahnwurzel und Zahnkörper noch eine Menge ungeschütztes Zahnfleisch ist. Dadurch können sich immer wieder Essensreste etc. reinbohren, was natürlich zu massiven Entzündungen führen kann.

    Option B: Der obere Fangzahn wird mit einer Key chain an den hinteren Backenzähnen befestigt. Es wird also ein Bracket auf den Fangzahn und weitere Brackets auf die Backenzähne geklebt und diese dann mit einer Kette verbunden. Diese Kette wird dann immer enger gestellt, sodass der Fangzahn an die richtige Stelle geschoben wird.

    Nachdem er an der richtigen Stelle steht, muss er natürlich nochmal korrigiert werden, weil er ansonsten viel zu steil stehen würde. Das müsste dann durch eine weitere (andere) Key chain gerichtet werden.

    Problematisch ist dabei, dass die Backenzähne durch diese Kette weiter nach unten gezogen werden. Das ist gerade bei meiner Hündin schwierig, weil ihre Zahnkörper ohnehin schon sehr lang sind. Im Worst Case werden die Backenzähne so weit nach unten gezogen, dass meine Hündin ihr Maul nicht mehr schließen kann.

    Des Weiteren ist das Ganze mit vier Narkosen, mehrmals wöchentlichen Tierarztbesuchen, Schmerzen und weiteren Einschränkungen verbunden (keine hartes Futter, kein Nassfutter, kein Spielzeug, nichts zum Kauen, nichts im Maul tragen etc.) verbunden.


    Ich habe mich für Option A entschieden. Ausschlaggebend war dafür, dass die Lebensqualität meiner Hündin am Ende bei beiden Eingriffen exakt gleich sein wird. Option B ist mir für das Ergebnis, das im Endeffekt "nur" der Zahn gerettet wird, mit zu viel Stress für meine Hündin und vor allem auch mit zu vielen Risiken verbunden, auch wenn ich das Ganze als Wissenschaftsfreak und Medizinfan sehr spannend finde.


    Am Donnerstag haben wir den Termin zur Extraktion. Meine Hündin wird erst unter Kurznarkose geröntgt werden, auch um zu sehen, ob noch eine Anlage für den fehlenden unteren Schneidezahn besteht und wie es mit dem persistierenden Vorderbackenzahn aussieht. Die Röntgenbilder besprechen die Zahnspezialistin und ich gemeinsam und entscheiden je nachdem, was diese ergeben, ob noch mehr gemacht werden muss. Wenn ja, dann machen wir das gleich in einem Rutsch mit der Extraktion des Fangzahns.


    Wenn ihr Interesse daran habt, berichte ich gerne.


    LG, Christine

  • Von mir ein ganz klares Nein für beide Optionen, weil die Hündin sich noch im Wachstum befindet und durchaus der Kiefer noch schieben kann.


    Ich würde die mir verbleibende Zeit mit einer guten Zahnhygiene überbrücken und erst zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

  • Warst Du im Zooviertel? Die ist super, was sie sagt kann man machen.


    Bitte berichte weiter. Ich drücke feste die Daumen für alles und ich denke, ich hätte mich auch für A entschieden.

  • Ich würde auch machen was der spezialist sagt, dafür geht man ja schließlich zum spezialist. Die wird schon wissen was sie vorschlägt.


    Hätte es auch so gemacht wie du. Zahn ziehen.


    Ich würde mich freuen wenn du weiter berichtest. Finde das ein sehr spannendes Thema

  • Guten Morgen,


    danke für eure Antworten!


    Grinsekatze1 Was würdest du dir denn vom Abwarten erhoffen? Also was konkret? Ich frage wirklich aus Interesse. Meine Hündin ist ja jetzt schon 10 Monate alt und der Zahnwechsel ist (eigentlich) abgeschlossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich so ein massiv falsch stehender Zahn noch von selbst korrigiert.


    corrier Nein, wir waren in der Südstadt. Danke dir!


    Mrs.Midnight Mach ich!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!