"Ich erledige das!" Wie gibt man seinen Hunden genug Sicherheit um ruhig zu bleiben?

  • Neidisch lese ich hier immer wieder von verschiedenen Usern, die im Konfliktfall (mit anderen Hunden oder anderen Menschen) ihren Hund brav hinter sich absitzen lassen und das Problem ohne Einmischung des eigenen Hundes lösen können. Das will ich auch! Aber wie schaffe ich das?


    Wenn freilaufende Fremdhunde in uns reinknallen wollen, was wirklich selten ist (meist der einundselbe) gucken meine Beiden interessiert, die Kleine prollt, lässt es auf mein "Schluss!". Soweit so gut. Wenn der Hund allerdings näher kommt und ich versuche ihn lautstark zu vertreiben "AB! Troll dich!" stehen beide senkrecht in der Leine und brüllen mit :fear: Unser spezieller Hundefreund dreht mittlerweile ab, wenn er mich hört. Da reicht ein drohendes "Aaaaaron!" und er schlägt einen großen Bogen um uns (Tyler und Aaron haben sich noch nie verstanden, fangen aber nicht direkt eine Prügelei an, sondern das schaukelt sich langsam hoch. Ob Aaron sich mit Hexchen versteht weiß ich nicht). Das laute "Aaron!" reicht meinen Hunden aber um mitzubrüllen. Wenn der Fremdhund dann brav geht, sind meine Hunde auf mein "Schluss!" wieder ruhig ung gucken ihm nur nach. Wenn´s ein anderer Hund ist, der stehen bleibt und überlegt, ob es sich lohnt näher zu kommen, bekomme ich sie nicht direkt ruhig. Da müsste ich mich umdrehen und mich auf sie konzentrieren. Das kann ich aber nicht, weil der andere Hund noch da ist :ugly:


    Also, wie schaffe ich es, das meine beiden Hunde mich mal machen lassen, und entspannt zugucken?

  • Erstmal Trockenübungen, dass dein Hund hinter dir bleibt.


    Mein Zwerg hatte kein Kommando dafür. Ich habe mich vor ihn gestellt und er blieb irgendwann automatisch und ruhig hinter mir.


    Allerdings wusste er da schon, dass ich lauter und böser konnte als er selbst :smile:

  • Deine Hunde sind beide noch recht jung. Ich denke, das ist nichts, was du explizit trainieren kannst. Die Hunde lernen das aus Erfahrung. Allerdings ist dafür mMn ein sehr souveränes Auftreten deinerseits nötig. „Lautstark vertreiben“ klingt für mich jetzt nach eher wenig Souveränität... Nichts für ungut... Es ist ja auch nicht so, dass Hunde schlecht hören... Besser ruhig aber bestimmt agieren. Dann nimmt dich der fremde Hund auch eher ernst.

  • Ein Kommando für hinter mit zu gehen haben sie. Ist auch sinnvoll um hier auf unübersichtlichen Trampelpfaden nicht in andere Leute zu brettern. Das klappt auch gut im Freilauf oder an der Leine ohne Fremdhund direkt vor uns :pfeif: Da werden wir dann nochmal gezielter üben.


    RafiLe1985 Ich brülle jetzt nicht schrill und hysterisch durch die Gegend xD aber ich fange tatsächlich so bei 10-15 Meter Entfernung an, den fremden Hund zu vertreiben. Und das mit drohender, lauter Stimme :ka: Wenn er näher als 5 Meter kommt, stampfe ich dabei noch mit dem Fuß auf. Bis jetzt haben alle fremden Hunde spätestens da angehalten und erstmal abgewartet. Ich wüsste auch nicht, wie ich das soverräner machen sollte. Hast du da einen Vorschlag?

  • Ich vermute, das ist eine Typfrage. Manche Hunde neigen zum Mitmachen, wenn der Mensch agiert, andere treten gerne einen Schritt zurück, wenn sie merken, dass jemand anders das übernimmt.


    Wenn deine Hunde zum "mitmachen" neigen, dann kannst du das nur über brutal guten Gehorsam schaffen. Aber du arbeitest dann immer gegen deine Hunde, was ich ungünstig finde. Meine Idee (die nur Theorie ist): Vielleicht können "Mitmach-Hunde" auch zum "Mit-Ignorieren" angeleitet werden? Du signalisiert: der Proll da ist uns völlig egal. Vielleicht fällt es deinen Hunden leichter, diese Egal-Haltung mitzumachen als ruhig zu bleiben, wenn du den Fremdling vertreibst.

  • es geht glaub ich gar nicht so sehr um das tatsächliche Verhalten sondern um die Einstellung. Wenn man selbst starke Emotionen hat ( Angst, Ärger, wut) überträgt sich das halt leider auf den Hund bzw. die Hunde.

    Und ich glaube nicht dass es da den Tipp gibt. Aber falls du einen findest kannst ihn schreiben. Ich versuche es bis heute lockerer bei fremdhundebegegnungen zu sein. Es ist schon besser aber eine grundanspannung bleibt.

  • Hast du da einen Vorschlag?

    Also wie gesagt, Hunde sind nicht schwerhörig. Wieso wirst du laut? Ich sage zu dem anderen Hund gar nix... Alles Körpersprache. Sich groß machen, ihn fixieren, souverän und unbeeindruckt weiter gehen. Ein normal sozialisierter Hund hält dann von sich aus Abstand...


    Wenn natürlich ein Hund vollkommen von Sinnen angeballert kommt, muss man da schon schwerere Geschütze auffahren. Ich mache es dann meistens so, dass ich mir den Kerle am Brustgeschirr etc. schnappe, anleine und ihn zum Halter zurück bringe.

  • Also, wie schaffe ich es, das meine beiden Hunde mich mal machen lassen, und entspannt zugucken?

    Ehrlich gesagt, glaube ich, daß das mit zwei Hunden an seiner Seite schwierig ist. Die schaukeln sich gegenseitig hoch. Wenn, dann müßte man sowas mit den Hunden getrennt üben.


    Meine Hündin bleibt so ruhig, weil ich ruhig bleibe. Ich brülle nicht, ich bin total unaufgeregt. Ich geh ganz einfach weiter und vermittele meinem Hund dadurch, daß alles in Ordnung ist.


    Kommt irgendein herrenloser Hund auf uns zu, nehm ich meine Hündin hinter mich und schau mir das alles erstmal an. Wenn der andere Hund ausdauernd fixiert und Anstalten macht, auf meinen Hund loszugehen, trete ich oder hau ihm den Griff der Flexileine über den Schädel.

    Brüllen tu ich eigentlich selten, aber selbst dann bleibt mein Hund ruhig. Sie reagiert eigentlich erst, wenn ich sie in so einer Situation ableine. Dann regelt sie das, bisher ohne Löcher zu machen.

  • Ich bin selbst eher genervt als ängstlich bei freilaufenden Hunden mit Kontaktabsichten. Aaron ist sehr oft alleine unterwegs. Entweder abgehauen oder dem Herrchen beim Autogassi weit voraus... Nachdem er sich einmal Tyler gekrallt und am Augenlied verletzt hat, achtet er sehr darauf, nicht in meine Nähe zu kommen :pfeif: Ich weiß, das ich "normal prollende" Hunde auseinanderbekomme. Auch alleine. Das Problem bei unserem Freund Aaron z.B. ist, das wenn ich ihn ignoriere kommt er von hinten und will Tyler anstänkern. Und dann knallt es zwischen den beiden nach kurzer Zeit. Ob und wie Hexchen da mitmischen würde :ka: normalerweise hält sie sich eher raus...



    Ich werde mal versuchen, ob er sich alleine mit Körpersprache auf Abstand halten lässt. Gleichzeitig üben wir vermehrt das hinter mir bleiben und beim Hexchen das Klappe halten.


    es geht glaub ich gar nicht so sehr um das tatsächliche Verhalten sondern um die Einstellung.

    Wenn ich weiß, das der entgegenkommende Hund im Kommando steht und nicht zu uns kommt (da gibt es einige hier), dann prollt nur Hexchen kurz los, lässt sich aber stoppen. Auch wenn ich mir denke: "oh nee, der kommt uns besuchen - wenn er weiter als bis da kommt, dann kann er aber was erleben..." sind meine Hunde nur am gucken. Das Geboller fängt wirklich erst an, wenn ich loslege :ops:


    Wenn natürlich ein Hund vollkommen von Sinnen angeballert kommt, muss man da schon schwerere Geschütze auffahren. Ich mache es dann meistens so, dass ich mir den Kerle am Brustgeschirr etc. schnappe, anleine und ihn zum Halter zurück bringe.

    Was machen deine Hunde, während du mit dem Fremdhund beschäftigt bist? Wenn ein Hund mit nicht netten Absichten richtig in uns reindonnert, pflücke ich den auch am Halsband/Geschirr/Nackenfell raus, hab dann meinen Rüden an der einen Hand und den Fremden an der Anderen. Hexchen hält freiwillig Abstand. Das Tyler brav sitzen bleibt und mich mal machen lässt wäre mein Traum xD

  • Kommt irgendein herrenloser Hund auf uns zu, nehm ich meine Hündin hinter mich und schau mir das alles erstmal an. Wenn der andere Hund ausdauernd fixiert und Anstalten macht, auf meinen Hund loszugehen, trete ich oder hau ihm den Griff der Flexileine über den Schädel.

    Aber dann ist der Fremdhund ja schon sehr nahe :verzweifelt: ich würde ihn lieber mit mehr Abstand vertreiben. Mit meiner Art sind zwar meine Hunde am toben, aber die Anderen blieben bis jetzt immer 3-5 Meter auf Abstand... Wirklichen Kontakt zu mir oder meinen Hunde gab es nicht. Ausser bei der ersten Aaron-Begegnung. Da habe ich Tyler abgeleint, als er auf uns zu kam. Das sah die ersten Sekunden ganz okay aus, und hat sich dann immer mehr zugespitzt. Tyler hat sich ne Schramme am Auge gefangen bevor ich ran war und Aaron hat meine Hundeleine auf dem Pelz bekommen. Seitdem meidet Aaron mich, würde aber Tyler gerne aufmischen :ugly:

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