Was haltet ihr von Vor- und Nachkontrollen?

  • Wir können ja mal versuchen das Pferd von der anderen Seite aufzäumen, welche Fragen stellt den der Züchter an denen er den idealen Halter erkennt?

    Kommt auf die Rasse an. Beim Samojeden wars zb:


    Wie stellen sie sich das Zusammenleben mit dem Hund vor?


    Wie lange soll er alleine bleiben? (Unterbrechungen durch Sitter?)


    Auslastung des Tieres?


    Welche Dinge sind Ihnen besonders wichtig?


    Garten? Wenn nein, Platz wo Hund mal laufen kann ohne direkt jagen zu gehen?


    Und aus diesen Fragen (welche in ein Gespräch am Telefon gepackt wurden statt auf einem Blatt Papier abgefragt zu werden) entstand dann ein erstes Gespräch wo man sich gegenseitig grob abschätzen konnte. Wichtig war dass einem zugehört wurde und man nicht direkt verurteilt wurde weil man zb gesundheitlich keine ewigen Wanderungen machen kann.


    Wenn beim Gespräch eine gewisse Sympathie existierte gab es (je nach Entfernung zum Züchter) noch ein paar Telefonate wo man Fragen die einem noch eingefallen waren stellen konnte.


    Dann kam der erste Besuch vom Interessenten beim Züchter. Da wurde dann halt vom Züchter darauf geschaut wie man mit den Erwachsenen Hunden umgegangen ist, bevor es zu den Welpen (falls vorhanden und alt genug, manchmal lernt man sich ja vor Wurf kennen) ging.


    Dort durfte man die Welpen ein wenig betüdeln und erfuhr nebenbei noch ein wenig über die kleinen.


    Dann folgten noch (je nach Entfernung) 1-2 weitere Besuche.


    Am Tag der Abholung gab es dann meist noch ein paar Tipps und das Lieblingsspielzeug des jeweiligen Welpen mit. Manchmal auch noch eine Art Schnüffeltuch.


    Diese Art fand ich gut, einfach weil vor großen Besuch/Kontrollen schon Kontakt bestand und es sich weniger wie vollkommen fremde besuchen anfühlte.

  • Warum muss es immer der ideale Halter sein? Warum reicht nicht ein okayer?

    Man muss sich jetzt wieder an einem Wort aufhängen, ideal, gut, richtig, passsend, akzeptabel nenn es wie du möchtest.

  • Die Fragen kenne ich so auch vom TS, die Antworten hat man in der ersten Mail so hingeschickt, danach hat man dann telefoniert um eine etwas individuellen Einblick zu bekommen.

    So war halt bei uns Kinder ein Thema, vermittelt wurde nur an "größere" Kinder, meine Kleine war 5... kennt aber Hunde und wie man sich benimmt. Also wurde das besprochen.

    Dann Garten, haben wir, aber eben nur einen kleinen Gemeinschaftsgarten. Haben wir auch drüber gesprochen, beiden Seiten war klar das das nicht ideal ist, aber meine Ausführungen waren offenbar OK. (Garten nur Anfangs oder hin und wieder aus Zeitgründen, sonst halt Park, Grüngebiet etc.)

    Wir haben dann noch ein paar Mal telefoniert und gemailt, dann kam die VK.

  • Ich gehe jetzt ziemlich sicher davon aus, dass -auch wenn wir m.W. gar nicht sooo weit entfernt voneinander wohnen- wir uns nie persönlich begegnen werden, denn dann würdest du noch jemand weiteres real kennen, der mehr als zweimal die Züchter (unterschiedliche Rassen) traf ;)


    Aber hey das ist doch völlig okay, jeder vertritt seine Sicht der Dinge, sei es der Erfahrungen wegen, der eigenen Einstellung wegen, oder sonste was :gut:

  • Warum muss es immer der ideale Halter sein? Warum reicht nicht ein okayer?

    Man muss sich jetzt wieder an einem Wort aufhängen, ideal, gut, richtig, passsend, akzeptabel nenn es wie du möchtest.

    Tu ich insofern nicht, als es eben nicht so ist, dass etwa - nüchtern betrachtet - akzeptable Interessenten (Kann Leine halten, Hund füttern, zum Tierarzt bringen. Der Hund kriegt nen Schlafplatz. Ansprache.) im Tierschutz immer Hunde kriegen, sondern wenn, dann subjektiv als Ideale betrachtete.

    Das akzeptabel im Tierschutz ist wesentlich enger gefasst, als zb im Tieschutzgesetz


    Denn man vermittelt ja nicht an den und den und den.


    (Da fällt mir nochmal das Beispiel mit Armut/Obdachlosigkeit oder so ein.

    Warum soll der Nachbar, der sich, wenn er mal wieder kurz im Gefängnis ist, Betreuung für seinen Hund und die Katze checkt, der weiß, was ein Katzenklo und ein Futternapf ist, immer ne Katze hatte und ein Katzengitter, nicht den Wegwerfkater kriegen, den nicht mal das Tierheim will, weil zu voll.

    Ich empfinde das als anmaßend und präpotent.

    Jedes Vermittlungstier soll besser leben, besser ernährt werden, besser dies und jenes als ein großer Teil der menschlichen Gesellschaft. Platz hamma zwar selber keinen, Geld eigentlich auch nicht, wir füttern auch nur nen gespendeten Supermarktfuttermix, aber so einer kriegt bestimmt kein Tier.


    Der Kater is jetzt übrigens 10. )

  • Warum will man überhaupt einen Hund?

    Wie stellt man sich das Leben mit Hund vor?

    Weiß derjenige, welche Kosten auf ihn zukommen?

    Was ist, wenn die Kosten durch gesundheitliche Komplikationen mal höher sind?

    Welche Erwartungen - auch hinsichtlich Arbeits- und Zeitaufwand - hat derjenige an den Welpen?

    Gibt es Unterstützung bei der Haltung, auch einen Plan B wenn einem selber mal die Zeit fehlt?

    Welcher Zeitaufwand wird einkalkuliert?

    Weiß derjenige, welche rassetypischen Eigenschaften ihn erwarten, und wie hat er vor, diese zu berücksichtigen?


    Meine erste Züchterin hatte z. B. starke Bedenken bei unserem ersten Telefonat, und hat das auch klar geäußert: Alleinerziehend mit 6-jährigem Sohn - und 400 km Entfernung.

    Sie hat mir überlassen, ob ich den Aufwand zu einem persönlichen Kennenlernen auf mich nehmen will, auch auf die Gefahr hin dass ich keine Garantie auf eine Zusage bekomme.


    Erst beim zweiten Besuch hat sie mir in dessen Verlauf gesagt, dass sie sich vorstellen kann mir einen ihrer Welpen anzuvertrauen.

    Beim dritten Besuch hat sie mir dann gesagt, welchen Rüden sie sich vorgestellt hat für meinen Sohn und mich.

    Der vierte Besuch war dann die Abholung, bei der auch alle Verkaufsformalitäten erledigt wurden.


    Ich weiß nicht mehr, was sie mich alles gefragt hat bei den stundenlangen Aufenthalten, die ich dort hatte. Sie hat sich sehr viel Zeit für mich genommen, die lange Fahrt sollte sich ja auch für mich lohnen.


    Viele ihrer Fragen gingen nicht in persönliche Details, sondern dienten dazu mir Gedanken darüber zu machen, wie meine Zukunft mit Hund aussieht und wie ich das bewältigen kann.


    Die Chemie hat gepasst - und ja, im Verlaufe dieser Gespräche hat sich eine Vertrauensbasis auf Gegenseitigkeit entwickelt.


    Auch wenn der Kontakt aufgrund der Entfernung sehr beschränkt ist, war sie immer eine zuverlässige und vertrauenswürdige Ansprechpartnerin, die sich für jeden ihrer Welpen interessierte über die Abgabe hinaus.

  • Gibt ja durchaus auch einige Rasse in Not Vereine, in denen jede Menge Hunde von (guten) Züchtern sitzen.

    Wo sind diese Mengen von Rassehunde mit FCI Papieren in Tierschutzvereinen?

    Da hätte ich einfach gern mal eine Internetseite verlinkt.


    Ich bin kein Bittsteller, der sich um einen Hund bewirbt und hofft erhört zu werden, ich bin ein erwachsener Mensch und möchte auch als solcher behandelt werden. Nicht als potentieller Lügner, nicht als dummes unmündiges Kind, das nicht weiß, wovon es redet und auch nicht als potentieller Tierquäler. Der Tag an dem auch der letzte Tierschützer das begriffen hat, ist der Tag an dem man sich solche Diskussionen sparen kann.


    Und ich finde es ermüdend, dass immer wieder unterstellt wird, ein Züchter, der nicht durch die Weltgeschichte fährt und Vorkontrollen macht, würde nur Geld wollen und sich nicht um seine Welpen kümmern. Die meisten Züchter machen das, woran es bei vielen Vermittlern schlicht mangelt, ausführliche und fachkompetente Vorgespräche.

    Und auf die Gefahr hin, wie eine kaputte Schallplatte zu klingen. Macht das jemand, der ein wenig ahnung von Menschen und viel Ahnung von der Matterie hat, der kann sich ie VK sparen.

  • Bei mir lebt ja beides. Ehemalige Vermehrerhündin aus dem Tierschutz und Hündin, NSDTR, vom DRC Züchter.

    Bei Leo, Tierschutz, war ich zuerst Pflegestelle. Da wurde vorher eine Vorkontrolle gemacht und ja es wurde auch der Zaun begutachtet. Außerdem wurde ich ausführlich darüber aufgeklärt, was mich bei Vermehrerhunden in etwas erwarten kann.

    Diese Vermehrerhunde kennen nichts und keiner weiß, ob die auch Gassi gehen können. Also ist hier auf jede Fall ein eingezäunten Garten notwendig. Da die Vermittlung nicht geklappt hat ist Leo seit nun mehr 7 Jahren bei mir. Nachkontrolle fand keine statt.

    Greta, NSDTR, lebt nun seit über 2 Jahren bei mir. Geholt mit 8 Wochen. Und das ist bei der Rasse kein mal telefonieren, Termin ausmachen und Welpe holen. Ich hatte den ersten Kontakt mit der Züchterin , die da noch in meiner Nähe wohnte, 1,5 Jahre vorher. Mal nur um die Rasse kennenzulernen. Die Welpen werden nur an Jäger, Hundesportler(Dummy, Agility....) oder wie bei mir als Flächensuchhund in einer Rettungshundestaffel abgegeben.

    Der Kontakt besteht heute noch, zwar mehr sporadisch aber immerhin

    Und zu der Sache mit alle Züchter sind geldgeil

    Der 2. Wurf ist für nächstes Jahr geplant. Also 2 Würfe in 3 Jahren.

    Da wird sie soviel Kohle damit machen ' Ironie aus'

  • Könntest du mir mal kurz deinen Text erklären? Ich werde daraus nicht so wirklich schlau.


    Was heißt denn "wenn er mal wieder kurz im Gefängnis ist"?

    Oder "Betreuung für seinen Hund und die Katze checkt"?


    Und wer hat denn beschlossen, dass er den Wegwerfkater kriegt, den nicht mal das Tierheim will (weil zu voll.) ?


    Wäre übrigens schön, wenn du dich mal zur letzte zitierten Aussage logisch hinterfragst - entweder, will das TH den Kater nicht, oder es ist schlicht und einfach zu voll und kann ihn daher nicht aufnehmen. Das sind zwei verschiedene Sachen.

  • Und ich finde es ermüdend, dass immer wieder unterstellt wird, ein Züchter, der nicht durch die Weltgeschichte fährt und Vorkontrollen macht, würde nur Geld wollen und sich nicht um seine Welpen kümmern. Die meisten Züchter machen das, woran es bei vielen Vermittlern schlicht mangelt, ausführliche und fachkompetente Vorgespräche.

    Andere finden es ermüdend wenn immer wieder unterstellt wird, ein Vermittler wäre inkompetent und dreist und übergriffig und sonst nicht was, nur weil er durch die Weltgeschichte fährt und Vorkontrollen macht.


    Was ich hier von Rampuno und Hundundmehr lese klingt genauso wie das was ich vom TS kenne, nur das der TS zu mir kommt und das VK bzw. NK nennt und nicht Besuch. Ist es also nur der Begriff der das Problem macht? Auch schön dann nennen wir es Vorbesuch und Nachbesuch, sind dann alle Happy?


    Und mal ehrlich, wo kann man als Bittsteller bitte zuhause auf die Person warten bei der man betteln muss?

    Ich habe keine Ahnung warum man sich bei den gleichen Fragen vom Züchter auf Augenhöhe fühlt und beim TS dann als Bittsteller.

    Vermutlich ein reines Problem mit der Selbstwahrnehmung, aber das ist rein spekulativ, da müsste man einen Experten zurate ziehen.

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