Was haltet ihr von Vor- und Nachkontrollen?

  • Ich verstehe nicht wirklich - nein eigentlich überhaupt nicht - weshalb man den ganzen Tierschutz in ein einheitliches Muster pressen will.

    Mal ein Beispiel aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit.

    Ich bin aktiv in einem kleinen Verein, der nur im engeren Umfeld arbeitet. Hier gibt es keinen Fragebogen. Anfragen erfolgen telefonisch bei einem Vorstandsmitglied, werden in der Regel nach ersten Informationen und einer GROBEN Abfrage (also z.Beispiel Hund kann auf der Pflegestelle überhaupt nicht alleine bleiben, Interessent muss aber arbeiten, kein Plan B, ) dann lehnen wir das Angebot höflich ab. Ansonsten übernimmt die Pflegestelle die zukünftigen Gespräche und Treffen.

    Ich bin aber auch aktiv in einem bundesweit agierenden Verein mit Pflegestellen in DE und Direktadoptionen aus dem Ausland. Dort gibt es Fragebogen, weil die Entscheidungen letztendlich von den Personen getroffen werden die entweder die Hunde im Ausland persönlich kennengelernt haben oder mit eben diesen Personen ständig Kontakt haben. Da diese Personen eben auch ihren Lebensunterhalt außerhalb des Tierschutzes verdienen müssen und es eine große Anzahl von Anfragen gibt ist der Fragebogen einfach die praktikabelste Lösung.

    Fragen bei einer Vermittlung in dem kleinen Verein.

    bei einem Hund ohne besondere Ansprüche (hier nehmen wir uns das Recht heraus das zu beurteilen und die Beurteilung nicht dem Anrufenden zu überlassen) ist der Klärungsbedarf klein. Bei manchen Hunden ist er groß.

    In dem großen Verein wird weniger individuell gehandelt. Alles andere ist bei der Anzahl der Anfragen ehrenamtlich nicht zu händeln. Man kann natürlich sagen dann sollen sie mit dem Tierschutz aufhören. Nur wer hilft dann denen, denen genau diese Menschen dann nicht mehr helfen?

  • Das wäre mein größtes Bedenken bei etwas Zentralem: ein Wasserkopf an starren Vorschriften, der am Ende genau die bestraft und abschreckt, die sich am meisten engagieren. Ich habe ja nebenbei noch Hühner, einfach als Haustiere - und das Ausmaß an Behördenschikane, mit dem du als Privathalter überzogen wirst, ist aberwitzig.


    Das ist natürlich ein etwas anderer Fall, weil die gesamte Gesetzgebung allein auf die Interessen der Tierindustrie abgestimmt ist und du da sozusagen zwischen die Mahlsteine gerätst - aber es zeigt schon, wohin die Reise gehen kann, wenn eine Großbürokratie übernimmt. Ähnliches möchte ich mir für die Hundehaltung nicht mal vorstellen.

  • Ich verstehe die Wünsche und Überlegungen zu Standards, Vorabinformationen, neutraler Bewertung etc. Aber gerade bei so manchen Stimmen dafür hier denke ich mir: „Man hüte sich vor seinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen.“

    Diese Gefahr würde ich eher bei Forderungen sehen, die den Kauf eines Tieres unter generelle Zwänge stellen möchten und nicht, wenn man für den TS einen Standard aufsetzt, a la dem Konstrukt in Frankreich. In erster Linie garantiert das, dass es eine Linie, eine Transparenz gibt an die man sich wenden kann (aber nicht muss).


    Denn in F (Stand heute) bedeutet es eben auch nicht, dass es daneben nicht noch andere Institutionen gibt, die ihren eigenen Schnitz fahren. Der eine mehr, der andere weniger und dennoch scheint die Tendenz dahin zu gehen, dass man sich angleicht. Vermutlich entsteht hier eine gewisse Konkurrenzsituation im Vermittlungssektor und so ein Standard scheint gut anzukommen; vermutlich wg. der Transparenz.


    Die Situation in D (und in anderen Ländern) ist doch eher so, dass es die Wahl: "organisierter Standard und volle Transparenz" erst gar nicht gibt. Manche Seiten sind gut strukturiert, andere weniger, manche bieten kaum Info zum Vermittlungsprocedere, dafür fordern sie im Vorfeld die Beantwortung von seitenweise Fragen (diese Bögen) und Unterlagen. Und selbst wenn man das alles ausgefüllt und verschickt hat und dann meint, das wäre es jetzt gewesen, ist man immer noch nicht sicher, wie es weiter geht. Oft sind nicht einmal im Vorfeld die Zuständigkeiten festgelegt (wahrscheinlich, weil es vorher auch keine weiss).

    Jetzt aktuell gibts viele Facetten von (Haus-)Tierschutz in Deutschland. Für wen die Kriterien, Regularien oder einfach auch nur die Nasen eines Vereins ein NoGo sind, der kann nach einem anderen gucken.

    Diese Facetten, sind (wie ich schon schrieb) aber nicht im Vorfeld transparent und häufig auch nicht zu hinterfragen, nicht weniges muss man dann einfach auf sich zukommen lassen.


    Dagegen bietet das System in F quasi noch eine Facette zusätzlich, die das bietet (neben den vielen anderen Nöten, die sich auf die dortigen Verhältnisse bezog, der Druck, der dem TS in D fehlt; deswegen stand der Sinn in F niemals infrage und dennoch denke ich, das es auch in anderen Ländern einen Nutzen bringen könnte, auch für den TS selbst. Denn "zu bekommen, was man sich wünscht", das gilt nicht nur für die Klienten).


    Wenns einen staatlich organisierten und detailliert geregelten Tierschutz mit „objektivierten“ Kriterien oder Regularien gibt, die einem nicht zusagen - dann fällt diese Freiheit weg, dann bleibt wirklich nur noch der Weg zum Züchter oder zum Vermehrer. Das trifft dann gerade diejenigen, die in ihren berechtigten persönlichen Vorstellungen eben wenig bis gar nicht anpassungswillig sind.

    Das wird sich nicht abstellen lassen, oder formulieren wir es so: Stand heute, mit allen den Facetten und den fehlenden Standards ist es doch auch nicht abgestellt. Wer all zu empfindlich ist, der schlägt einen TS-Weg erst gar nicht ein, denke ich. Und es wird immer welche geben, denen man es nicht Recht machen kann, die dann andere Wege gehen. Aber auch diese Freiheit, so unglücklich man darüber auch sein mag, muss man den Menschen lassen, solange sie damit nichts illegales tun (und selbst dann finden sich Schlupflöcher).


    @Vakuole hat es doch schon angesprochen, dass die Verhältnisse in Sachen Tier in Frankreich kaum mit denen in D (oder CH) zu vergleichen sind. Das Tier hat dort einen ganzen anderen Stellenwert, man kann quasi an jeder Ecke eines kaufen, wie ein paar Schuhe und sie werden auch wesentlich häufiger auf ähnliche Weise "entsorgt". Und dennoch wenden sich Massen an dieses System. Warum sollte sich das in D verschlechtern, weil noch ein System, welches mit Organisation und Transparenz punktet, hinzu kommen könnte? Das verstehe ich nicht.


    Und was ist dann der nächste Bereich in der privaten Haustierhaltung, in den der Staat dann eingreift? Der Ruf danach wird kommen, dass, wenn die TSV reguliert sind, auch die andere Bereiche stärker reguliert werden (der Schutzhundesport z. B. wird ja immer wieder mal kritisch beäugt).

    Im Gegensatz zum TSV hat der Sport wenigstens einheitliche Standards zu bieten. (Ob sie ALLEN genügen, steht auf einem anderen Blatt).

    Auch hier ist ein deutliches Potential für noch mehr Unzufriedenheit und das Gefühl, „pauschal abgeurteilt zu werden“. Das mögen Menschen meistens nicht so besonders, auch wenn vorher der Wunsch nach objektiven Kriterien da war. Erlebe ich im Arbeitsalltag sehr häufig :smile: .

    Glaube nicht, dass das mit einem solchen System noch steigerungsfähig ist, zumal man das bei einem bekannten Standard und Transparenz im Vorfeld vermeiden könnte.


    Und auch hier, Stand heute, Menschen mögen, das Gefühl nicht, abgeurteilt zu werden und ganz blöde kommt, um seiner Selbst willen abgeurteilt zu werden. Ja, auch pauschal nicht. Was sie noch weniger mögen ist, wenn sich das mit fehlenden Einschätzungsmöglichkeiten einher geht, dann trifft es in der Regel noch härter.


    Ich verstehe nicht wirklich - nein eigentlich überhaupt nicht - weshalb man den ganzen Tierschutz in ein einheitliches Muster pressen will.

    Wieso gleich den ganzen?

    Lasst doch auch den Einzelkämpfern ihren Raum. Dann würde sich ja auch zeigen, welches System wann welche Vor- und Nachteile hätte.


    In dem großen Verein wird weniger individuell gehandelt. Alles andere ist bei der Anzahl der Anfragen ehrenamtlich nicht zu händeln. Man kann natürlich sagen dann sollen sie mit dem Tierschutz aufhören. Nur wer hilft dann denen, denen genau diese Menschen dann nicht mehr helfen?

    Und wenn der grosse Verein über eine feste Organisationsstruktur und Personaldecke verfügen würde, könnte man die Anfragen so bearbeiten, wie in dem kleinen Verein :ka: (und trotzdem noch ein gewisses Mass an Individualität zulassen, denn es sind ja Tiere und Menschen, mit denen man es zu tun hat).

  • @Das Rosilein


    Frankreich finde ich tatsächlich nicht vergleichbar. Aber definitiv sieht man am französischen System eine Gefahr bei der staatlichen Finanzierung: Dass sie für die Alten und kaum Erwünschten nicht reicht. Auch solche Tendenzen sollte man im Hinterkopf behalten.


    Nach Stand gegenwärtig hier in Deutschland sind aus staatlicher Hand ausschließlich

    Fundtiere finanziert (und auch die oft nur für einen eingegrenzten Zeitraum). Ich hab das mal erlebt: Die Übergabe dieser Verantwortung an einen professionellen Anbieter, der ganz klare Regeln erhalten und umgesetzt hat. Sehr strukturiert. Es gab schon Gemunkel, was mit Tieren ohne Vermittlungsaussicht passiert ist (der Anbietet war praktischerweise auch Tierarzt) - aber das mag ich gar nicht ansetzen, weil eben Gemunkel.


    Aber klar war: Da kein kommunal mitfinanziertes Tierheim da war, gab es keine Anlaufstelle für Abgabetiere. Das vorher mitabdeckende Tierheim in der Nachbarkommune hat (aus meiner Sicht berechtigt) gesagt, dass sie aus dieser Kommune dann eben keine Tiere mehr aufnehmen. Für Leute, die (in einer Notsituation oder nicht) Tiere abgeben mussten war entsprechend keine Anlaufstelle mehr da. Da mussten dann einerseits doch wieder kleine rein spendenfinanzierte Vereine unter großen Mühen in die Bresche springen. Und zum Anderen stieg die Zahl an „Fundtieren“.


    So hat ein Verwaltungsakt statt Elend zu mindern Elend verschärft.


    Ich bin schon länger nicht mehr im aktiven Tierschutz, aber gerade von französischen Tierschützern solls meines Wissens nach schon Einiges an Kritik am dortigen System geben.

  • Frankreich finde ich tatsächlich nicht vergleichbar. Aber definitiv sieht man am französischen System eine Gefahr bei der staatlichen Finanzierung: Dass sie für die Alten und kaum Erwünschten nicht reicht. Auch solche Tendenzen sollte man im Hinterkopf behalten.

    Die Tendenzen sind ein sehr gutes Argument für DAS System. Man könnte sogar formulieren, für F war dem Einhalt bieten zu können, der Sinn der Sache. Mit dem System, Finanzierung als Himmel auf Erden (nur verglichen mit vorher).


    Nach Stand gegenwärtig hier in Deutschland sind aus staatlicher Hand ausschließlich

    Fundtiere finanziert (und auch die oft nur für einen eingegrenzten Zeitraum).

    Eben das halte ich für einen Fehler, den man ändern sollte. Wobei man sich natürlich theoretisch auch ohne staatliche Finanzierung unter einem organisatorischen Dachverband sammeln könnte (wie von Helfstyna schon vorgeschlagen).


    Denn die Zeiten für "Fundtiere" fallen in D, verglichen mit F doch gar nicht mehr derart ins Gewicht, ein Dinosaurierkonstrukt quasi. Es werden zwar immer noch Tiere ausgesetzt (und auch das wird sich leider nicht zu 100 % abstellen lassen, nur vll. weiter eingrenzen lassen, z.B. mit einer Chip-Pflicht). Finde, hier zieht sich der Staat in Sachen Finanzierung ganz schön aus der Affäre ... (ok, wohl nicht nur dort ...).


    Aber klar war: Da kein kommunal mitfinanziertes Tierheim da war, gab es keine Anlaufstelle für Abgabetiere. Das vorher mitabdeckende Tierheim in der Nachbarkommune hat (aus meiner Sicht berechtigt) gesagt, dass sie aus dieser Kommune dann eben keine Tiere mehr aufnehmen. Für Leute, die (in einer Notsituation oder nicht) Tiere abgeben mussten war entsprechend keine Anlaufstelle mehr da. Da mussten dann einerseits doch wieder kleine rein spendenfinanzierte Vereine unter großen Mühen in die Bresche springen. Und zum Anderen stieg die Zahl an „Fundtieren“.

    Das wundert mich jetzt eben nicht. Aber genau darum geht es doch auch. Das System ist doch nicht nur dafür ersonnen (in F eh nicht) es den Interessenten einfach und transparent zu machen, es soll doch auch den Verantwortlichen erleichterte Rahmenbedingungen bieten und alles zusammen genommen, den Tieren dienen. Finde es ein Unding, dass spendenfinanzierte Vereine so viel auffangen müssen.

    Ich bin schon länger nicht mehr im aktiven Tierschutz, aber gerade von französischen Tierschützern solls meines Wissens nach schon Einiges an Kritik am dortigen System geben.

    Nun, solange in F noch Hunde getötet werden und es noch solche Löcher gibt und die Zustände gemeinhin noch nicht mit D und CH vergleichbar sind, wundert mich das wenig. Zu bedenken ist jedoch, wie die Ausgangslage gewesen ist. Und selbst wenn alles mittlerweile längst in Butter wäre, wird esmir immer wieder Dinge geben, die man noch verbessern kann. Deswegen schrieb ich ja auch: was hindert D dran, es noch besser zu machen. Zumal in D die Ausgangslage nicht derartig desaströs ist, wie sie in F war (auch wenn die meisten ihren Blick gegen Süden und Osten richteten, in F war es mitnichten besser ... oder Belgien, quasi direkt vor der Haustüre. Man hätte fast formulieren können: Warum in die Ferne schweifen ... ).


    Naja, es sei denn, man steht auf dem Standpunkt, es gibt nichts vor der eigenen Türe zu verbessern. Bessern sollten sich die Menschen ;)

  • Gerade Thema bei FB: TH will 500,- für Aufnahme.... ist ja gut und schön und natürlich haben die auch Kosten..... aber wer in Not ist, kann das oft nicht zahlen...... und dann wird ausgesetzt (Natürlich will ich damit nicht unterstellen der TS sei verantwortlich für ausgesetzte Hunde)

  • Ich verstehe nicht wirklich - nein eigentlich überhaupt nicht - weshalb man den ganzen Tierschutz in ein einheitliches Muster pressen will.

    Ich verstehe nicht wirklich - nein eigentlich überhaupt nicht - wie man auf die Idee kommt das ein Mindeststandard für den Handel mit Hunden den Tierschutz in Muster pressen soll.


    Es werden nicht mal vorhandene Regeln für die Hundehaltung verschärft, nur die Bedingungen beim Handel werden vereinheitlicht. Das zumindest soll das Ergebnis meines Vorschlags sein.

    Ist nichts anderes wie z.B. die Veränderung der Altersgrenze bei Zigaretten, war mal 16 ist jetzt 18.

    Nur das hier aus, unkontrolliertem Handel mit Willkürlichen regeln ein kontrollierter Handel mit einem Mindestanspruch geht.

    Und es geht, zumindest mir, auch nicht um den TS sondern schlicht um den Tierhandel, völlig allgemein. Der TS wäre davon nach aktueller Lage am wenigsten betroffen, der macht ja eh schon Kontrollen, nur bislang offenbar zwischen "Hauptsache Kaffee" und "vollständiger Hausdurchsuchung", das würde sich dann auf einen einheitlichen Standard ändern.


    Ein weiterer Punkt, der das Ausweichen auf andere Bezugsquellen für Käufer unterbinden soll, ist, dass es für jede Tieranschaffung gelten soll, nicht nur für die Vermittlung. Und das greift mir zu sehr in die Rechte von Menschen ein.

    Wann darf man denn in die Rechte der Menschen eingreifen, bzw. ist als Staat dazu verpflichtet? Bei einer Gefahr zum Beispiel? Sagen wir wie bei Waffen?


    Ich begreife nicht wie ein kurzer Blick in das zukünftige Lebensumfeld eines Hundes manche Leute motiviert gleich von bevorstehender Geburtenkontrolle und faschistischen Orwell Systemen zum philosophieren und sich über einen Eingriff in seine Rechte zu beklagen.

    Ich wiederhole mich 30-60 Minuten Kaffee trinken gegen 15 Jahre Hund.


    Gerade dieses Ausweichen will ich ja verhindern, denn wer derzeit vom TS zum Züchter ausweicht und vielleicht an gute Züchter gerät, welcher auch ablehnt, der wird zum Vermehrer weiter geleitet. Wenn man aber den Hund vom Vermehrer oder aus dem Kofferraum nicht mehr anmelden kann, nicht mehr versichern kann, das dürfte doch so manchen abschrecken und dann doch lieber auf seriöse Quellen zurück greifen lassen.

  • Den letzten Wunsch in Gottes Ohren ... Aber genau da hakt es für mich bzw. ist mir zu entfernt :smile:


    Die Gedanken und Erwägungen sind wirklich gut. Nur für meinen Geschmack ein bisschen zu weit von dem abgehoben, was die aktuelle Praxis nunmal ist. Und in der und aus der heraus sehe ich gerade kein Potential für ein vernünftig operierendes solide geplantes und finanziertes staatlich gestaltetes System, das auch noch interessentenfreundlich ist. Da gibts noch etliche andere Baustellen in diesem unseren Lande, die mit Sicherheit eine höhere Priorität haben.

    Die Tiere, um die es mir geht, sind aber jetzt da. Gerade im Augenblick. Und für die müssen Lösungen her. Und dass das oft Kompromisse sind - ja. Ist so.


    Das mit dem aktiveren Dachverband: Ja. Auch ein guter Gedanke und ich halte viel davon, den Deutschen Tierschutzbund zu stärken.


    Aber das Potential an Engagement und finanzieller Unterstützung, das kleinere Nischenvereine mit regionalem Sitz bieten, fängt man nur mit einem großen Verband m. E. nicht ein. Und bei der Frage, ob es besser ist, dieses Engagement und diese Geld für Tierschutztiere zu haben oder nicht habe ich eine ganz klare Haltung. Und wo Menschen sich engagieren wollen viele davon auch gerne mitreden. Und ja, davon sind manche mehr und manche weniger kompetent.


    Wirtschaftlich gedachte Konzepte aus professioneller und finanzierter bezahlter Spendenakquise in Kooperation mit einem wirtschaftlich großem Player am Markt (wie u. A. hier vorgestellt) haben durchaus auch ihren Reiz (sofern alles transparent ist). Aber auch da sehe ich einige Tendenzen, die für die Zukunft kritisch sein können. Den wirklichen Bedarf decken sie meiner Meinung nach nicht ausreichend.

  • Gerade die Finanzierung ist, wenn meine Vorstellungen sich halbwegs umsetzen lassen, gar kein Thema. Die Zertifizierungen werden über eine Gebühr finanziert, ich denke da an den §34a, der kostet zwischen 200-300€, die der "Kontrolleur" erstmal trägt, dafür wird er für die Kontrollen, die jetzt noch ehrenamtlich gemacht werden bezahlt. Das wären bei 1h Aufwand und Mindest-Lohn 10€ plus Fahrkosten, die dann Käufer oder Verkäufer zahlen. So hohe Mehrkosten sind das ja dann für den Einzelnen auch nicht.

    Gut die Kosten die dann das OA bzw. die Versicherung haben um den "Bericht" mit den restlichen Unterlagen abzuheften habe ich nicht drin, aber vielleicht bin ich da naiv, 1 Zettel mehr lochen wird nicht gerade den Staatsbankrot herbeiführen.

  • Gerade dieses Ausweichen will ich ja verhindern, denn wer derzeit vom TS zum Züchter ausweicht und vielleicht an gute Züchter gerät, welcher auch ablehnt, der wird zum Vermehrer weiter geleitet. Wenn man aber den Hund vom Vermehrer oder aus dem Kofferraum nicht mehr anmelden kann, nicht mehr versichern kann, das dürfte doch so manchen abschrecken und dann doch lieber auf seriöse Quellen zurück greifen lassen.

    Zu 100 % verhindern, kann man das nicht. Und die Option, auf seriöse (oder seriösere) Quellen zurückzugreifen, gibt es auch heute schon. Und dann stünde noch die Frage im Raum (ausgenommen echte Vermehrer/Welpenmafia/TS-Mafia), was denn unseröse Quellen ausmacht und wer das definiert. Z.B. verkaufte Upps-Würfe sind nicht toll, doch sind sie deswegen gleich unseriös? (jaja, ich weiss, viele denken so, ich sehe es eher ambivalent, solange das Problem nicht überhand nimmt ... ).


    Immerhin, die D TH-Hunde stapeln sich (Stand heute) nicht in TH (bis auf die Sonderfälle). D.h. für mich, Du möchtest ein Problem bekämpfen, welches nicht einmal der TS als solches erkennt :ka:. Denn dass man Probleme damit hätte, TH-Hunde zu vermitteln, davon lese ich nirgendwo hier im DF etwas. Und ich habe das auch das ein oder andere Mal nachgefragt. Dabei wurde mir stets bestätigt, alles super, keine Probleme. (Oft auch als Argument für die facettenreichen Procedere ins Feld geführt, als Indikator, dass das System so gut ist wie es ist).


    Um den "Kofferraum/Welpenmafia" zu bekämpfen, hat es schon Gesetze/Handhabe/Mittel:

    https://www.abendzeitung-muenc…72-83a1-c055739cc87a.html

    (Die sich übrigens auch durch das System in F - zumindest dort - haben weiter eingrenzen lassen, eben wg. der Mittel ... )


    Aus meiner Perspektive fällt es eher unter Überzeugung, einen TH-Hund zu übernehmen, wie denn unter einem Gelegenheitsgedanken. Klar, kommt vor, und andere Einzelfälle, doch die Masse möchte einem Second-Hand-Hund ein gutes Zuhause geben. Natürlich wird es auch mal vorkommen, dass jemand derart vor den Kopf gestossen wurde, dass er sich dann doch lieber einen vom Züchter geholt hat, aber ich denke nicht, dass das die Masse ist. Und jene, die generell beim Züchter kaufen, an die käme der TS auch nicht mit solchen Gesetzen ran. Die kaufen ihre Zuchthunde nämlich auch aus Überzeugung (verschiedenen).

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!