Zeigt doch mal her eure Pferde/Ponys oder RB Teil 3

  • Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was schlechte Pferdehaltung in Matschoffenställen und Tierschutzwidriges Reiten miteinander zu tun haben und warum immer das eine gegen das andere gestellt werden muss. So kann man jede Kritik gleich immer aushebeln und es wird sich nie was ändern.

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    Jetzt stelle ich die Behauptung auf, dass die ganzen (Robust)Pferde, die als Gewichtsträger angeschafft wurden und durch die Eifel heizen ohne Sinn und Verstand, nur zum Spass, nicht besser dran sind als Boxenpferde, die GUT gearbeitet werden und einzeln rauskommen. Wir haben Pferde, die können nur Schritt und Galopp. Trageerschöpfung, Athrose, Rückenschmerzen, Sattelzwang alles ganz normal, wird gar nicht drüber gesprochen. Und das trotz optimaler Haltung.

    Warum haben denn jetzt alle Robustpferde in Offenställen dicke Reiter und werden schlecht geritten? Und gut gearbeitet Boxenpferde, das frag ich mich, warum kann man die nicht einfach artgerecht halten? Übrigens bin ich absolut der Meinung, dass es Pferden die ein paar Mal die Woche einfach durchs Gelände latschen und dafür aber im Sozialverband leben dürfen und sich nach ihren Bedürfnissen bewegen auf jeden Fall besser geht, als einem Pferd, das den ganzen Tag in der Box oder ein paar Stunden auf nem Einzelpaddock steht und dann eine Stunde gut geritten wird. Vor allem Erkrankungen wie Arthrose aber auch Magengeschwüre haben übrigens direkt was mit der Haltungsform zu tun. Das sind ja auch wieder nur Anekdoten, ich bin regelmäßig in einem reinen Freizeitreiterstall in dem ich keine schlecht versorgten und gequälten Pferde sehe. Könnte manches Pferd noch besser gymnastiziert werden? Bestimmt. Aber alle Reiter sind sehr bemüht, holen regelmäßig Tierarzt und Osteopath nehmen Unterricht und die Pferde leben in Gruppenhaltung im gut geführten Offenstall.

    Achso, Übergewicht haben nach einem Sommer mit Kuhgras quasi alle. Rehe ist fast normal und lahm sind viele. Die müssen sich ja nur einlaufen!

    Und das klingt einfach nach einem schlechten Stall. Kuhgras ist schlecht für Pferde und wenn mehrere Pferde krank werden, dann stimmt eben die Haltungsform überhaupt nicht. Was das jetzt mit dem Ausgangsthema von schlechter Dressurreiterei zu tun hat, versteh ich nicht.

    Ich bin noch ein Level niedriger und die ganzen unbehandelten Lahmheiten, weil sie nicht erkannt werden, die Hufrehe mit Ansage, dem das ist doch ganz normal Husten.

    Den Matschscheißeausläufen, weil Box ist immer böse.

    Den ganzen Geretteten, die zwar gerettet, aber niemals anständig ausgebildet werden, was dann wieder zu den Lahmheiten führt.

    Und ganz ehrlich, ich bin unsicher ob Rollkur schlimmer ist als mangelnder Trainingszustand daraus resultierendes Übergewicht, schlechte Reitböden, unpassende Ausrüstung und dann auch noch Anfänger obendrauf.

    Natürlich gibt es jede Menge bemühte Freizeitreiter, aber auch die müssen irgendwo lernen und das wird halt schwer, wenn jeder nur sein eigenes Süppchen kocht.

    Und auch hier nochmal meine Frage, was hat tierschutzwidriges Reiten mit Matschpaddocks zu tun? Und ich denke insgesamt gibt es mehr als nur bemühte Freizeitreiter in vielen Sparten, ich denke sogar die Mehrheit denkt da mittlerweile um. Warum man es im Profisport und der damit einhergehenden mittlerweile gegen die Wand gefahrene Warmblutzucht dann immer noch so laufen lässt ist mir echt ein Rätsel. Aber wahrscheinlich bin ich einfach in einer andere Bubble, mag mich aber auch mit FN Reiterei und Co nicht mehr befassen, weil ich es nur n och traurig finde.

  • Ich glaub, dass Du Wollteufel einfach einen ganz tollen Freizeitstall hast und Menschen die sich um Ihre Tiere sinnvoll kümmern. Das wünsche ich mir auch sehr für uns und nach dem Winter werde ich das hoffentlich auch abgespeckt haben können. Du hast da eine Blase, die ich so nicht kenne, gern hätte und wahrscheinlich nicht finden werde. Ich war noch nie in einem Stall, bei dem es ALLEN Pferden bis auf banale Kleinigkeiten gut ging, die Haltung und die Infrastruktur gestimmt hat. Darum kann man Dich nur beneiden.

    Dann glaube ich, dass die ganze Sache auch finanzielle Aspekte hat. Die Pferdehaltung ist teuer, gute Pferdehaltung noch teurer. Wenn man das Pferd gerade so finanzieren kann, dann legt man vielleicht nicht soviel Wert auf Dinge, die es einem eigentlich Wert sein müssten. Keine Entschuldigung, aber vielleicht ein Grund.

    Ich habe in meinem Beitrag übrigens nicht globalisiert, sondern nur von diesem einen Stall gesprochen. Also nichts über einen Kamm geschoren. Ich habe immer geschrieben, bei uns, oder hier oder wie auch immer. Also bitte dieses berücksichtigen bei der Antwort. Bei uns gibt es gar keinen Unterricht. Von den 80 Pferden sind es 3 (!) die einen Trainer haben. Also nicht aufregen, es ist meiner Meinung nach nicht überall so, aber genau dort wo ich mich gerade aufhalte.

    Mal davon abgesehen hast Du Recht. Nicht jedes Pferd kann im Sommer 24h auf der Weide stehen ohne krank zu werden. Die wenigsten können das. Meins nicht, deshalb steht es nicht so. Aber auch hier haben von 80 Pferden nur 5 Besitzer die Entscheidung getroffen, dass die Pferde nicht durchgängig Gras haben, was wir natürlich auch bezahlen. Ob das dann ein schlechter Stall ist, der dem Ruf der Menschen nach dieser Haltung nach kommt oder es allen offen lässt und ein geringer Prozentsatz sich nur dafür entscheidet ist wohl Ansichtssache. Ich find es gut die Wahl zu haben und habe diese für uns getroffen. Also vielleicht überlegen, ob man urteilt ohne alle Fakten zu kennen oder zu erfragen.

    Nicht alle Robustpferde werden von dicken Reitern geritten, sondern die Pferde bei uns werden von dicken Reitern geritten. Vorallem Tinker und Haflinger und ich mag bei vielen Erwachsenen das Verhältnis Größe/Gewicht bei Isländern nicht. Wenn ein Kerl sich von 1,80m mit 80 Kilo (was nicht zu schwer ist bei der Größe) sich vier Mal die Woche zum 1h galoppieren auf den Isländer setzt, find ich das einfach falsch. Meiner ist 3,5, 1,50 groß und ich wiege durch die Schwangerschaft gerade knapp unter 70 Kilo und empfinde mich als zu schwer. Mit dieser Meinung stehe ich allein da. Diese Tiere haben auch noch nie einen Osteopathen gesehen und auch der Tierarzt kommt nur, weil der Stallbetreiber Impfungen fest vorgibt. Alles andere wird mit Hausmittelchen behandelt, gerade jetzt nach der GOT Erhöhung. Was meinst Du was mir erzählt wird, weil ich für meinen 3jährigen alle 6 Monate den Zahnarzt kommen lasse. Da haben Pferde von 15-20 Jahren noch nie einen Zahnarzt gesehen. Das geht gar nicht und ist schrecklich traurig.

    Was das jetzt mit dem Ausgangsthema von schlechter Dressurreiterei zu tun hat, versteh ich nicht.

    Ganz einfach, dass Menschen die (schlecht) dem Reitsport nachgehen, reiten vielleicht einfach richtig schlecht, trotzdem werden die meisten um die Gesundheit des Tieres Bescheid wissen. Da gibt es keine fetten Pferde, oder welche wo nur zweimal im Jahr der Schmied kommt oder einmal ein Sattel gekauft wurde, der reicht für alle drei Ponys. Die Haltung mag schlecht sein, 3x3 Meter Boxen sind schlecht, brauchen wir nicht drüber sprechen, seh ich genauso wie Du. Nur mögen die Pferde einfach genauer beobachtet und das Geld ist dann da Probleme zu beheben. Sonst können diese Tiere die Leistung ja gar nicht bringen, die verlangt wird.

    Und die die Pferde gut halten, genauso schlecht reiten, nur anders. Und es dann andere Probleme gibt.

    Das sich was ändern muss in allen Sparten der Reiterei ist glaub ich allen bewusst. Nur das Verteufeln des Sports und das Bejubeln der Freizeitreiter find ich einfach total falsch.

    Und dieser eine Stall ist hier kein Einzelfall, sondern die Regel. Ich suche noch nach dem Stall, wie Du ihn beschreibst.

  • Cinderella1987 mein Stall ist garnicht mehr mein Stall, sondern ich hab da nur noch Reitbeteiligungen, mein Pferd steht aus bestimmten Gründen mittlerweile woanders bei Privat. Und ich kenne auch andere Reiter die ihre Pferde privat oder in anderen Ställen haben und auch die reiten ordentlich und kümmern sich um ihre Pferde. Ich hoffe einfach und sehe, dass es nicht die Ausnahme ist sondern es solche und solche gibt. Ansonsten verstehe ich allerdings immer noch nicht, was dein Text mit dem Thema hier zu tun hat. Nein, ich gehe damit nicht konform, dass es den Pferden von Profireitern besser geht, nur weil das Equipment stimmt oder man es regelmäßig checken lässt. Pferde werden bewusst misshandelt und da ist es egal, ob alle paar Woche die Osten das Pferd behandelt oder der Zahnarzt kommt. Pferde werden auch gedopt, gebarrt (ja immer noch) und regelmäßig mit Sporen und scharfen Gebissen malträtiert anstatt das mal an den eigenen Fähigkeiten gearbeitet wird. Sorry, das eine wird nicht durch das andere besser. Und es gibt ja mittlerweile Regeln, die die Rollkur betreffen zum Beispiel, aber es wird ja immer noch nicht umgesetzt wie man überall sieht.

    Und hier hat doch überhaupt niemand die Freizeitreiter bejubelt, die habt ihr doch ins Spiel gebracht und als schlechtes Gegenbeispiel genannt. Und das wollte ich eben nicht so stehen lassen, denn das stimmt so eben nicht. Es ging im Ausgangsbeitrag doch lediglich um die gruseligen Erfahrungen auf dem Turnier. Und ja Freizeitreiter reiten eben auch nach, was sie vorgelebt bekommen, das ist doch das Hauptproblem.

  • Wer bejubelt den Freizeit Reiter?

    Es geht um Tierquälerei im Reitsport.

    Leider ist es eben nicht so, dass je höher die "Leistung " umso pferdegerechter wird geritten.

  • Leider ist es eben nicht so, dass je höher die "Leistung " umso pferdegerechter wird geritten.

    Umgekehrt wird aber auch kein Schuh draus

    Und ich sehe im Freizeitbereich ebenfalls mehr schlechtes Reiten, als es LDR jemals sein könnte

  • Eines der großen Probleme der Reiterei ist meiner Meinung nach auch diese Lagerbildung - die "unbedarften, übergewichtigen Freizeitreiter auf den schlecht bemuskelten kranken Robustpferden", die "krankhaft ehrgeizigen FN-Sportreiter mit den eingeknasteten, kaputtgezüchteten und gerollkurten Bewegungswundern", die "brutalen Westernreiter mit den martialischen Gebissen und den viel zu großen Sätteln auf viel zu jungen Pferden", so pflegt jeder seine diversen Feindbilder und Vorurteile (und ich muss ganz still sein, denn die "dauerbesoffenen Jagdreiter, die ihren Pferden im hohen Tempo unkontrolliert im Rücken herumdotzen und im Maul herumreißen", sind ja sowieso die ganz Bösen :winking_face_with_tongue: ).

    Ich sehe inzwischen in jeder "Szene" mehr richtig gutes, pferdegerechtes Reiten als früher, aber auch leider immer noch richtig schlechtes Reiten. Ich verliere auch langsam die Hoffnung, dass das in der Breite noch mal wirklich nachhaltig besser wird - die Themen sind alle seit Jahrzehnten bekannt, es gibt gute Ausbilder und Vorbilder in jeder Sparte, das Wissen ist heutzutage für jeden verfügbar, aber trotzdem gibt es nach wie vor im großen Sport und im Freizeitbereich so viel Unwissen, Egoismus und Tierleid.

    Ich denke auch, dass uns Reitern da inzwischen die Zeit wegläuft - die gesellschaftliche Legitimation für Pferdesport wird immer fragwürdiger, und da wir es ja anscheinend immer noch nicht hinkriegen, die schlimmen Auswüchse in allen Sparten wirklich mal zu verbessern, und uns stattdessen lieber gegenseitig zwischen den Lagern, Reitweisen und Ausbildungs-Philosophien zerfleischen, wird "der Rest der Welt" da wahrscheinlich nicht mehr ewig zuschauen wollen, sondern uns das Reiten vielleicht irgendwann komplett verbieten. Es gibt schon so lange so viele Initiativen und Einzelpersonen, die wirklich etwas verbessern wollen, sowohl in der FN als auch im Western- oder Freizeitbereich, aber das reicht anscheinend nicht und kommt anscheinend einfach nicht bei der Mehrheit an. Gerade im FN-Sport könnte man doch durch entsprechende Regeln so viel mehr erreichen, weil da ja ein einziger Verband die komplette Kontrolle über zumindest nationale Prüfungen hat, und trotzdem geht es nur so langsam voran, das finde ich extrem frustrierend.

  • Was in Ließchen Müllers Privatoffenstall vor sich geht, weiß ich nicht. Das, was am Wochenende in Stadl-Paura vor sich gegangen ist, weiß ich wohl und es war nicht schön. Wie gesagt, ein einziges Paar im Grand Prix, das nicht durch ständig peitschenden Schweif, offenes Maul und Zügelbenutzung schlimmer wie Reitanfänger aufgefallen ist. Eines! Nix davon wird irgendwie besser, nur weil irgendwo das ständig besungene Offenstallpferd im Matsch steht. Es war scheiße, ist scheiße und bleibt scheiße.

  • Leider ist es eben nicht so, dass je höher die "Leistung " umso pferdegerechter wird geritten.

    Umgekehrt wird aber auch kein Schuh draus

    Und ich sehe im Freizeitbereich ebenfalls mehr schlechtes Reiten, als es LDR jemals sein könnte

    Es geht aber nicht nur um LDR, da kommt doch noch viel mehr dazu, angefangen bei den Haltungsbedingungen überSchläge, scharfe Gebisse, Hilfszügel die angewendet werden um Pferde gefügig zu machen, Barren, verbotene Substanzen, und vieles mehr. Und was heißt denn umgekehrt? Ich versteh dieses Argument eben überhaupt nicht, der Turniersport wird nicht besser, weil manche Freizeitreiter es noch schlechter machen. Und wieviele Freizeitreiter gibt es die wirklich ihre Pferde quälen prozentual gemessen an Reitern um gehobenen Sport? Das ist doch überhaupt kein Vergleich. Verstehe wirklich nicht, wie man das in Schutz nehmen kann, wenn man nur ein bisschen pro Pferd denkt. Und wenn im Profisport endlich mal aufgeräumt würde, würden sich viele Freizeitreiter sehr wahrscheinlich auch ein Beispiel dran nehmen, so gibt es doch gar kein Grund, im Gegenteil.

  • Hier geht es darum dass systematisch, Tiere in einem Sport gequält werden, unter dem Deckmantel...tja unter welchem eigentlich?

    Als "gutes "und jedem bekanntes Bsp. Tortillas.

    Wie lange wurde, van Gal kritisiert.

    Jeder der das Wunderpferd nicht einfach feierte,hatte eben keine Ahnung.

    Dieses arme Tier musste soviel Leid ertragen, im vollen Rampenlicht stehend.

    Da frägt man sich schon....gute Reiterei ?

    Es gibt tausende von "Tortillas ",in allen Klassen.

  • Ich bin inzwischen ganz von außen der Meinung, rentabel (= mit Preisgeldern und Publicity dotierten Sport) dürfte es mit Abhängigen gar nicht geben.

    Weder mit Tieren, noch mit Kindern. Sollen die Tierhalter/Eltern selber auf den Schwebebalken und Spagat machen, die Tierhalter selber über Hindernisse hüpfen, fertig.

    Klar gibts viele nette, liebe, fürsorgliche Halter/Eltern, aber jedes geschundene Sport-Egopolier-Gerät ist eins zuviel…

    Ist sehr schwarz-weiß, weiß ich, aber manchmal ertrag ich‘s nicht mehr…

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