Junghündin draussen sehr unsicher - Tipps?

  • Hallo ihr lieben


    Ich wollt mal einen Zwischenbericht geben. Zuhause ist sie angekommen, kuschelt auf dem Sofa und ist super angenehm. Wenn wir zum Wald fahren um zu spatzieren, ist sie ein fröhlicher, normaler Flat, schnuppert, rennt, hat Spass.


    Wo wir immer noch Probleme haben ist, wenn wir von Zuhause aus loslaufen wollen. Ich lebe am Dorfrand, direkt an einem Feldweg. Eigentlich ruhig, dennoch hats immer mal wieder Spatziergänger unterwegs, andere Leute mit Hund, Fahrrradfahrer. Und das findet Sie teils immer noch gruselig. Ohne Geschirr und Leine würde gar nichts gehen, sie macht immer wieder mal Sitzstreik. Ich lasse sie dann schauen und fordere sie dann aber nach einer Minute gucken zum weiterlaufen auf, was manchmal klappt, manchmal nicht. Wir haben nun schon einige Male meine Nachbarin mit ihrer 8 monatigen Pudelhündin getroffen. Die ist super lieb, ruhig und fordert meine zum Spielen auf. Aber sie geht überhaupt nicht drauf ein, setzt sich hin, ignoriert die Pudelhündin. Find ich auch etwas seltsam...


    Fremde Leute findet sie noch etwas gruselig, das find ich ok, aber dennoch ungewöhnlich für einen Flatcoated. Letztes WE hatten wir Besuch, mein Bruder und seine Freundin kamen vorbei. Nach einiger Zeit wurde sie neugierig, kam schnuppern, hat Leckerlis angenommen und sich dann sogar kraueln lassen. Bei meiner Mutter allerdings ist es eine riesen Katastrophe. Meine Mam kam bisher zweimal vorbei. Und die Angst war so riesig... Beim zweiten Besuch hatte meine Mam schon Würstchen in der Hand, sie hat scheu zwei Wurststücke genommen und sich dann alarmiert ins Hundebett verzogen. Wir sassen quatschend auf dem Sofa, Hund weg. Da lag sie voller Angst unter meinem Bett und kam nicht mehr raus, solange meine Mutter noch da war.


    Zumal mir dieser Fakt grosse Probleme bereitet, denn meine Mutter sollte meine Gassigängerin sein, fix 1x die Woche und zusätzlich nach Bedarf. Ich bin zudem drauf angewiesen dass ich sie an viele Orte mitnehmen kann, ohne dass sie Stress hat. D.h. ins Restaurant, in die Stadt, zu Freunden, an Geburtstage, usw. Ich frage mich, ob das je möglich sein wird.


    Ich hab das der Züchterin erzählt die einfach gemeint hat ich sollte ihr Zeit geben, sie habe bei ihr halt mit anderen Hunden zusammengelebt. Ihr dürft jetzt auf mich einhauen, aber ich habe schon überlegt ob ich sie nicht zurückgebe, wenn sich keine Besserung einstellt. Ich habe mit voller Absicht einen Hund von einem FCI Züchter gekauft, da ich drauf angewiesen bin, dass der Hund eine gute Basis hat und mit allen Pfoten sicher im Leben steht. Ich habe von Anfang an gewusst, dass ich einem unsicherem Hund aus dem Tierschutz nicht gerecht werden kann...

  • Ich mag gar nicht auf Dich einhauen. Aber Fakt ist: Ohne einige Zeit und viel liebevolle Geduld und Ruhe dabei wird Dein Hund keine Sicherheit gewinnen. Sie merkt es ja, wenn Du innerlich angespannt oder ungeduldig wirst, auch wenn Du es Dir nicht anmerken lassen möchtest. Du kannst mit Zeigen und Benennen mit ihr arbeiten, aber auch das braucht Zeit.


    Unsere ausgeprägte Angsthündin (ein ganz anderes Kaliber) konnte nach 2 Jahren andere Spaziergänger weitestgehend neutral passieren.

  • Ihr dürft jetzt auf mich einhauen, aber ich habe schon überlegt ob ich sie nicht zurückgebe, wenn sich keine Besserung einstellt.

    Hätte ich dir auch vorgeschlagen. Lieber früher als später mit Blick auf die Angstphase.

  • Hmmm ich bin nicht mal ungeduldig, sondern erstaunt, da ich mit einer solchen Unsicherheit nicht gerechnet habe. Ich bin ruhig, keinen erhöhten Puls. Ich laufe mit ihr bei mir zuhause nur die gleiche kleine Runde und nehme mir dabei soviel Zeit wies braucht.


    Ich mache mich einfach Sorgen wie ich unseren Alltag regeln kann, wenn so vieles noch nicht klappt.

    Ich mag gar nicht auf Dich einhauen. Aber Fakt ist: Ohne einige Zeit und viel liebevolle Geduld und Ruhe dabei wird Dein Hund keine Sicherheit gewinnen. Sie merkt es ja, wenn Du innerlich angespannt oder ungeduldig wirst, auch wenn Du es Dir nicht anmerken lassen möchtest. Du kannst mit Zeigen und Benennen mit ihr arbeiten, aber auch das braucht Zeit.


    Unsere ausgeprägte Angsthündin (ein ganz anderes Kaliber) konnte nach 2 Jahren andere Spaziergänger weitestgehend neutral passieren.

  • Hmmm ich bin nicht mal ungeduldig, sondern erstaunt, da ich mit einer solchen Unsicherheit nicht gerechnet habe. Ich bin ruhig, keinen erhöhten Puls. Ich laufe mit ihr bei mir zuhause nur die gleiche kleine Runde und nehme mir dabei soviel Zeit wies braucht.


    Ich mache mich einfach Sorgen wie ich unseren Alltag regeln kann, wenn so vieles noch nicht klappt.

    Ich mag gar nicht auf Dich einhauen. Aber Fakt ist: Ohne einige Zeit und viel liebevolle Geduld und Ruhe dabei wird Dein Hund keine Sicherheit gewinnen. Sie merkt es ja, wenn Du innerlich angespannt oder ungeduldig wirst, auch wenn Du es Dir nicht anmerken lassen möchtest. Du kannst mit Zeigen und Benennen mit ihr arbeiten, aber auch das braucht Zeit.


    Unsere ausgeprägte Angsthündin (ein ganz anderes Kaliber) konnte nach 2 Jahren andere Spaziergänger weitestgehend neutral passieren.

  • Ich mache mich einfach Sorgen wie ich unseren Alltag regeln kann, wenn so vieles noch nicht klappt.

    Berechtigterweise. Schau dir das Thema Sozialisierung vor dem nächsten Hund noch mal genau an, auch wenn es viele hier für unnötiges "Geschiss" halten. Die Hündin ist ein Beispiel dafür, was passieren kann, wenn man das Thema als Züchter nicht ernst nimmt. (Sei es, weil z.B. die von dir gepriesene Linie sonst wirklich so robust ist, oder weil man das vielleicht einfach noch nie gehabt hat, dass man den Welpen noch ein paar Monate behalten sollte.)

  • Kimimila


    Ja, verstehe ich schon und es ist kein überhaupt kein Vorwurf. Auch Deine Sorgen werden sich halt übertragen. Die beste Grundvoraussetzung ist, einfach komplett zu akzeptieren, was der Jetztstand ist und ohne große innere Erwartungen oder Zeitvorgaben an den Aufbau zu gehen. Heißt nicht, dass Mensch ein perfekter Roboter sein sollte ;) Aber tiefenentspannt lernt es sich halt am Besten. Wie lange es dauert ist individuell, aber ein paar Monate würde ich schon rechnen.


    Die Frage ist, ob Du Euer Leben bis dahin so organisieren kannst, dass der Zeitrahmen auch da ist und Du ihr eine stabile Struktur bieten kannst.

  • Ich habe tatsächlich bei meiner aktuellen Hündin ( sie hatte zuerst auch Angst vor vorbeifahrenden Autos) sehr gute Erfahrungen mit Zeigen und benennen gemacht. Innerhalb weniger Tage hat sie sich dann wunderbar zu mir orientiert sobald wir ein Auto gesehen haben.

    Sie ist aber grundsätzlich kein ängstlicher Hund, das spielt natürlich auch eine Rolle.

    Ich habe mich mit ihr auch auf Entfernung zur Straße hingesetzt und Autos angeschaut und bei Sichtung benannt, sie schaut zu mir ( auch wenn sie das Auto zuerst sah) und bekam ein tolles Leckerli.


    Vom lesen her wirst du noch sehr viel Zeit und Geduld und Training investieren müssen. Jedoch ist es manchmal so, dass wenn du in einer Sache einen Durchbruch hattest das natürlich Vertrauen aufbaut und auch bei anderen Dingen dann hilfreich ist.


    Alles Gute für euch beide!

  • Meine Sina, ich hatte ja schon berichtet, kann ich problemlos überall mithinnehmen, solange ICH dabei bin, ist das alles kein Problem.

    Was ich aber nicht machen kann, ist, sie ohne mich bei meinen Eltern zu lassen, wobei wir seit ihrem Einzug täglich zum Kaffee bei ihnen unten sind und Sina beide und deren Wohnung sehr gut kennt. Sie sind ihr nach wie vor nicht so super geheuer, vor allem mein Papa. Sie hat anfangs sogar gezittert wenn ich sie dort mal alleine für 15min gelassen habe.

    Sie bleibt lieber komplett alleine in unserer Wohnung und ist dort entspannt.

    Sina woanders unterbringen wäre für sie extremer Stress. Solange ich dabei bin, ist Sina in dieser Beziehung fast normal, aber ganz wegbekommen habe ich die Unsicherheit manchen Menschen gegenüber nicht, vor allem, wenn die manchmal eine nicht hundegerechte Körpersprache sprechen. Da hat sie halt hin und wieder Schiss, das kommt teilweise sogar noch bei meinem 21-jährigen Sohn vor wenn der z.B. mit etwas herumhantiert was ihr nicht geheuer ist. Da kann es dann schon passieren, dass sie bellend auf ihn zustürmt. Er weiß aber, was er dann zu tun hat. Bin ich bei ihr, tut sie das nicht.

  • Ihr dürft jetzt auf mich einhauen,


    Ja, mache ich gerne, immer oben auf die Zwölf.:headbash: Dein Mädel ist jetzt gerade 10 Tage bei dir und du überlegst sie abzugeben, weil sie deine Erwartungen nicht erfüllt. Ja, vielleicht ist es für sie wirklich besser, woanders hinzukommen, wo sie sich in Ruhe einleben darf. Und falls sie Ängste behält, sie trotzdem bleiben darf. Was ist denn, wenn dein nächster Hund auch Unsicherheiten hat? Wieder abgeben, solange bis du vielleicht bei Hund Nr. 3 einen hast, der deine Erwartungen erfüllt?


    Also ehrlich gesagt finde ich das schon enorm, was du mit ihr in 10 Tagen erreicht hast. Da würde ich mir öfter vor Augen führen, wie groß die Fortschritte sind und nicht immer dran denken, welche Defizite dein zukünftiges Leben einschränken, Stichwort Geburtstag, Restaurant. Man kann ja auch mal gut ohne Hund essen gehen.


    Mit deiner Mutter würde ich andersrum üben. Also mit deiner Hündin zu ihr gehen und sie dort besuchen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!