Qualzuchten III
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Helfstyna -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
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Achso, gutes Beispiel hier. Amadeus finde ich optisch total ansprechend.
Aber auch, wenn mich Tracheostomapflege jetzt nicht wirklich abschreckt, könnte ich diesen Hund nicht mehr zu mir nehmen, weil es mir täglich das Herz brechen würde, weil er nicht das Leben führen könnte, was er eigentlich verdient hätte.
Wäre was anderes, wenn es jetzt bei Rocky im Verlauf zu einer so massiven Einschränkung käme, dass er nur tracheotomiert eine Überlebenschance hätte. Wobei ich ehrlich nicht wüsste, ob ich ihm das zumuten wollen würde und ob das nicht auch reiner Egoismus wäre, den Hund nur noch mit einem Bruchteil an Lebensqualität existieren zu lassen.
Das Bild von Amadeus und die damit verbundenen Vorstellung geht mir schon nicht mehr aus dem Kopf, Dinge, an denen ich inzwischen oft zu kauen habe.
Edit: mir ist bewusst, dass mein Post ziemlich egozentrisch und wenig empathisch rüberkommt. Aber das ist der Grund, warum bei mir nicht nur kein Bully mehr, sondern auch kein Secondhand- oder Notbully einzieht. Weil ich das nicht leisten kann.
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Andererseits kann zwar ein Hund mit Tracheostoma viele Dinge nicht tun, die ein gesunder Hund tun kann, aber er kriegt wenigstens stressfrei Luft, und das allein kann für manchen Hund ja schon einen echten Bonus bedeuten…
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wow. Ich wusste nicht mal, dass man Hunde auch tracheostomiert
.
Das find ich krass. Kann ich für mich gerade gar nicht zuordnen, ob ich es gut finde, dass man dem Hund so ein Leben ermöglicht oder ob ich es furchtbar finde.
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Eine Frage ist denke ich warum kann der Hund nur kurze Strecken laufen und muss sonst in den Bollerwagen und was darf der Hund nicht.
Wahrscheinlich schwimmen und buddeln ?
Wie ist es mit toben?
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Eine Frage ist denke ich warum kann der Hund nur kurze Strecken laufen und muss sonst in den Bollerwagen und was darf der Hund nicht.
Wahrscheinlich schwimmen und buddeln ?
Wie ist es mit toben?
Mal so ins Blaue...
Zuerst mal denke ich, wird Amadeus, der über 9 Jahre zunehmend mit seiner extremen Atemnot gelebt hat, dadurch auch weitere körperliche Einbußen erlitten haben.
Zum anderen mag das Tracheostoma für ihn zunächst ein gesicherter Atemweg sein, aber nicht vergleichbar mit normaler physiologischer Atmung. Ist ja immer noch eher wie durch einen Strohhalm atmen.
Toben und Rennen wird demnach schon allein körperlich nicht großartig drin sein, schwimmen schließt sich eh aus.
Und dann die hygienischen Aspekte. Das Tracheostoma ist letztlich ein direkter Zugang zur Luftröhre/Lunge.
Ich glaube schon, dass es möglich ist, dem Hund so noch eine annehmbare Zeit zu ermöglichen, wenn man da wirklich zu 100% drauf eingeht. Aber ich tu mich mit dem Gedanken ehrlich schwer.
Meiner Rennsemmel, die liebend gerne durchs hohe Gras läuft, über matschige Wiesen kullert, mit herumliegenden Ästen kämpft, im Wasser planscht und mit seiner Leni balgt, täte ich in meiner Vorstellung keinen Gefallen damit.
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Das hab ich nämlich auch gedacht, das fast alles was Hunde so gerne machen für ihn sicher verboten weil zu unhygienisch ist…
Und nicht mal ruhige schnüffelsachen gehen, weil zum schnüffeln ja Luft an die Nase kommen müsste. Termoregulation geht auch überhaupt nicht mehr nicht mal rudimentäre.
Die Einschränkungen sind schon ziemlich groß für den kleinen😥
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Nu ja, aber das Tracheostoma hat er vermutlich auch nicht bekommen, weil er vorher topfit war…
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ich denke schon das sehr viele Leute Bullys und Möpse tatsächlich niedlich finden und es auch genau so meinen, wenn sie es einem beim Gassi sagen. Wenn man alleine mal schaut wie viele Leute beim Kauf solcher Hunde beide Augen für die Realität verschließen, wieso sollten dann Passanten die noch weniger im Thema Hund drin sind da irgendwas tiefer bedenken. Und wenn doch mal Zweifel kommen sagen die Besitzer "die Eltern sind Freiatmend, und meiner damit auch" und da zu diskutieren verläuft eh im Sand. Wenn einem Familie sowas sagt, meinen die das sicher auch ernst, weil sie entweder auch die Probleme nicht sehen / sehen wollen oder sich schlicht keine Gedanken darüber machen weil es halt nicht ihr Hund ist oder sie halt höflich sind, oder einfach den Charakter süß finden.
Ich finde etwa 90% der Hunderassen die mir draußen begegnen hässlich, dennoch machen 85% von den 90% Sachen, die ich niedlich finde und dann sage ich auch mal zu den Besitzern oder zu Leuten mit denen ich unterwegs bin "schau mal wie süß" oder "ja was bist du denn für ein Süßer".
Dazu geht wohl keiner Aktiv auf einen zu nur um zu sagen "hey man dein Hund ist voll hässlich".
Bin ich mit meinen beiden Hunden unterwegs, wird übrigens immer erwähnt, wie viel schöner der helle ist. Bin ich einzeln unterwegs, ist plötzlich auch der "hässlichere" süß, weil es halt keinen Vergleich gibt. -
Ich denke einfach, die Wahrnehmung verschiebt sich wirklich schnell, wenn man etwas häufig oder sogar täglich sieht. Und wenn man sich dann noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat, nimmt man vieles auch eher ohne zu hinterfragen hin.
Ich selber finde Bullis durchaus niedlich, zumal die gegenüber Menschen ja auch oft ziemliche Charmeure sind. Und wenn dann so ne Knutschkugel um einen rum hopst, ja das find ich durchaus süß, wenn ich das Wissen um die gesundheitlichen Beeinträchtigungen ausblende.
Oder mal ein anderes Bsp, vor 2 Jahren mein kupierter Pflege-Bretone. Ich fand kupierte Hunde immer furchtbar und hätte mir nie vorstellen können, einen derart verstümmelten Hund täglich um mich zu haben. Aber der Bub hat nun ne PS gebraucht und es hat keine Woche gedauert, da fand ich diesen kleinen Propellerschwanz einfach unheimlich niedlich. Weil ich halt den restlichen Hund mochte, er immer gute Laune hatte und ja, ihn täglich vor Augen hatte und dann war das schnell normal.
Gab auch viele Leute die den Hund niedlich fanden, besonders diesen Stummelschwanz (und die ehrlich schockiert waren, wenn ich erklärt hab, dass die Rute als Welpe schlicht abgeschnitten wurde).
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Vielleicht bin ich da eher immun - auch ohne früher was zu Brachyzephalie zu wissen - weil schon meine erste Gassi-Bulldogge eine Arschkrampe war (gegenüber anderen Hunden und je nach Tagesform auch bei Menschen) und ich auch im TH in den letzten Jahren ein paar liebe EB und CB (oder so) getroffen habe, aber die FB immer(!) assi waren - futteraggressiv, leinenaggressiv, superzickig gegenüber Menschen, die nicht „der Auserwählte“ waren… ich hab nie den Reiz dieser Hunde verstanden.
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