Qualzuchten III

  • Tierärzte? Ganz klar kastrieren. Mops und co? Haben sie teilweise sogar selber. Das Problem ist, dass sich viele falsch informieren. Man hört auf Bekannte, Tierärzte, liesst Rassebücher und keiner davon spricht von Atemnot oder überhaupt Qualzucht.

    Ja weisste, mir ist das vermutlich in den Schoss gefallen, der zu viele Tierzeitschriften gelesen oder zu viele Dokus gesehen oder vll. auch in Glaskugel geschaut.

    Was weiss ich denn woher du dein Wissen hast? :ka:

    Ich habe gesagt wie das bei mir war und dass ich trotz Tierzeitschriften nix davon gehört habe. Sorry, kann ich nicht ändern.

    Im Umkreis gab es hier ganz viele Hunde. Tatsächlich nicht eine Qualzucht. Übergewichtige Hunde, ja. Fand ich da schon furchbar schlimm.

    Der Kleinste war ein Dackel, der Grösste ein Bernhardiner. Damals noch sehr gemässigt. Ich bin seit meinem 9. Lebensjahr mit Hunden spazieren gegangen. Land eben.

    Und trotz allem habe ich nie was von Qualzuchten oder unnötigen Kastrationen gehört. Selbst mein Praktikum beim Tierarzt damals, zeigte mir eben, dass alles kastriert wird :ka:

    Und ja, ich habe mich auf all das Wissen, was ich von TA und Hundehaltern vermittelt bekommen habe, gestützt. Mein Fehler :ka:

  • Oder ich hatte einfach Glück, meine TAe waren dann halt ehrlich

    Zum TA gehen die meisten ja erst dann, wenn der Hund schon da ist. Und da steckt der TA dann in der Klemme - was soll er schon sagen? Sagt er die ungeschönte Wahrheit, gehen die Leute einfach wo anders hin. Sagen sie die Wahrheit gut verpackt, nehmen es die Leute nicht ernst. Was also tun?

    Ich hatte im Laufe der Jahre ja schon mit verschiedenen Tierärzten zu tun, und fand das durchaus interessant. Vor allem auch in Hinblick darauf, wie sehr es von einem selbst abhängt, ob und was man gesagt bekommt. Am Beginn steht eigentlich immer die gleiche freundliche, professionelle Fassade. Zeigt man dann offenes Interesse, signalisiert, dass man auch mit unangenehmen Wahrheiten umgehen kann - dann bekommt man oft ganz andere Töne zu hören, erfährt sehr vieles. Bei den meisten Tierärzten hatte ich das Gefühl, sie empfinden es als richtiggehend erleichternd, wenn sie mal sagen können was sie eigentlich denken. Aber, und das habe ich auch schon mehrfach gehört: Dieser Art von offenem Interesse begegnet man wohl auch eher selten. Das fängt schon bei ganz banalen Fragen wie dem Gewicht an, wo die meisten Hundehalter die Wahrheit nicht verkraften, und sich die Standardsätze des TA als "mein Hund hat Idealgewicht!" auslegen...

  • Und? Man hat damals die Untersuchungen machen lassen nach dem Wissen, was es gab

    Nein. Das konnten sich die "reichen" leisten. Die Meisten haben es so gemacht wie ihre Eltern und Grosseltern und Urgrosseltern. Bis das Wissen auch da ankam dauerte es länger.

    Es hat dich mehr interessiert? Natürlich. Die Dokuabende, das Tierarztpraktikum, das Hundesitting und Bücher und Zeitschriften lesen zeigen ganz klar wie schrecklich uninteressiert ich doch war...

    Wieso muss man immer von sich auf andere schliessen?

  • Das fängt schon bei ganz banalen Fragen wie dem Gewicht an, wo die meisten Hundehalter die Wahrheit nicht verkraften, und sich die Standardsätze des TA als "mein Hund hat Idealgewicht!" auslegen...

    Also ich habe ja nicht abgestritten, dass es hier schwerstens menschelt. Gehe sogar davon aus, das ist das Problem schlechthin. Wie immer, das Problem liegt an der anderen Seite der Leine. Aber wenn ich nach Informationen frage, dann frage ich offen und nicht suggestiv, denn es interessiert mich objektiv, nicht Wunschdenken. Und dann bekommt man in der Regel auch Antworten. Die TA, die ich kennen lernen durfte, waren eher so, dass sie gerne Auskunft gegeben haben, man sogar den Eindruck hatte, sie freuen sich, dass man sie nach ihrer Meinung und nach ihrer Erfahrung fragt.

  • Nein. Das konnten sich die "reichen" leisten. Die Meisten haben es so gemacht wie ihre Eltern und Grosseltern und Urgrosseltern. Bis das Wissen auch da ankam dauerte es länger.

    Willst Du mir jetzt erzählen, in D hätte es vor 40 Jahren keine gesetzliche Krankenversicherungen keine Vorsorgeuntersuchen für Schwangere in Deutschland gegeben? Wir sprechen hier nicht von anno 1800.

  • Es hat dich mehr interessiert? Natürlich. Die Dokuabende, das Tierarztpraktikum, das Hundesitting und Bücher und Zeitschriften lesen zeigen ganz klar wie schrecklich uninteressiert ich doch war...

    Wieso muss man immer von sich auf andere schliessen?

    Was war eigentlich Dein erster Hund für eine Rasse?

  • Aber wenn ich nach Informationen frage, dann frage ich offen und nicht suggestiv, denn es interessiert mich objektiv, nicht Wunschdenken. Und dann bekommt man in der Regel auch Antworten.

    Richtig - und genau da hakt es meistens. Denn wenn die Menschen schon mit einer Wunschvorstellung kommen, und bereits die rosarote Brille aufhaben, dann wird es zwangsläufig alles selektiv.

    In Bezug auf die Informationen, da kann mir mittlerweile keiner mehr erzählen, man konnte es nicht wissen. Nicht, seit das Internet alle möglichen Infos innerhalb von Sekundenbruchteilen ausspuckt, und so ziemlich jeder heute auch weiß, wie man eine Suchfunktion bedient.

    Als ich mich damals vor der Anschaffung meines ersten Hundes schlau gemacht habe - na gut, zumindest es versucht - was das noch bedeutend schwieriger. Da führte der Weg eben in die örtliche Bücherei, den Zeitschriftenhandel, oder man hat aus dem Telefonbuch mögliche Nummern von schlauen Leuten rausgesucht. Das Stichwort hieß aber damals, genau wie auch heute, Medienkompetenz. Die Kunst, mehr oder weniger verkappte Werbung von echten Informationen zu unterscheiden, die kritischen Stimmen zu finden, den eigenen Verstand einzuschalten. Mir war jedenfalls schon als Teenie klar, dass der Yorkie irgendwie zu viel Fell hat wenn das eingewickelt werden muss damit er nicht drauftritt. Ich fand damals schon den Boxer einen gut gebauten Hund mit einem äußerst komischen Kopf. Dass es nicht gesund sein kann, wenn ein Basset keine Beine hat und sich auf die Ohren tritt, dass es für den Hund schmerzhaft sein muss wenn die Lider runterhängen und innen alles rot ist - das gab für mich damals schon der simple Menschenverstand her.

    Natürlich war es früher deutlich schwieriger, an Informationen zu kommen, und ist im Laufe der Zeit immer einfacher geworden. Aber ob nun einfacher oder schwieriger: Der große, entscheidende Filter ist die eigene Wahrnehmung. Und die Bereitschaft, hinter den schönen Schein zu gucken.

  • Nein. Das konnten sich die "reichen" leisten. Die Meisten haben es so gemacht wie ihre Eltern und Grosseltern und Urgrosseltern. Bis das Wissen auch da ankam dauerte es länger.

    Willst Du mir jetzt erzählen, in D hätte es vor 40 Jahren keine gesetzliche Krankenversicherungen keine Vorsorgeuntersuchen für Schwangere in Deutschland gegeben? Wir sprechen hier nicht von anno 1800.

    Wie wäre es mit rund 70 Jahren?

    Es gab schon immer eine unterschiedliche Wissensausbreitung. Bei den einen (idR Städtler) früher bei den anderen (Dörflern) später.

    Auch war das Misstrauen ausserhalb recht gross und man hielt sich an Gebräuchen fest.

    Leben sind unterschiedlich. Ich bin in einem Dorf gross geworden. Zwar gross, aber trotzdem ländlich gelebt. Es gab 3 Tierärzte. Eine war schmuddelig, der andere wusste wie man Operationen durchführte (und hielt schonmal gar nix von Tieren die nicht wie ein DSH oder eine Katze war) und der Dritte war eigentlich ein gelernter Nutztierarzt, hat sich aber später noch weitergebildet und war dann auch Kleintierarzt. Grummlig, einfach und mit einem grossen Herz für Tiere.

    Bei wem war ich wohl am arbeiten?

    Die TK bei der ich heute bin (der TA ist im Ruhestand) ist da natürlich weiter. Ist mit Spezialisten gefüllt und somit ist auch ein ganz anderer Wissensschatz da. Obwohl da das Thema Kastration noch immer wie früher ist.

    Es hat dich mehr interessiert? Natürlich. Die Dokuabende, das Tierarztpraktikum, das Hundesitting und Bücher und Zeitschriften lesen zeigen ganz klar wie schrecklich uninteressiert ich doch war...

    Wieso muss man immer von sich auf andere schliessen?

    Was war eigentlich Dein erster Hund für eine Rasse?

    Der eigene? Shezza, Hütimix. Bauernhof, weil das ist ja ok. Tja, nö ists nicht, aber woher kamen hier wohl alle Appenzeller her? |) Gut, ich wusste dann von Züchtern, aber aus Gründen habe ich mir dann den Bauernhof Hund geholt.

    War also eine bewusste, falsche Entscheidung. Da stehe ich auch dazu, das darf mir jeder vorwerfen, haben ja recht.

  • Wie wäre es mit rund 70 Jahren?

    Was soll ich denn damit. Wir sprechen hier nicht über das Deutschland von vor 70 Jahren. Wir sind hier im Qualzucht-Thema. Und wie es sein kann, dass man vor 10 bis 15 Jahren sich bei der Anschaffung seiner Rasse wohl ausserstande sah, an Gesundheitsinformationen zu kommen.

    Es gab schon immer eine unterschiedliche Wissensausbreitung. Bei den einen (idR Städtler) früher bei den anderen (Dörflern) später.

    Ja natürlich. Also es gibt zig Rassen, über die ich gar nichts weiss auch nichts wissen muss. Aber wenn ich plane, mir eine anzuschaffen, dann wird es Zeit, sich mit der Rasse auseinander zu setzen. Eigenschaften, Gesundheit, Züchter.

    Auch war das Misstrauen ausserhalb recht gross und man hielt sich an Gebräuchen fest.

    Die Gebräuche für Brachys, an denen man festhält, haben sich erst im letzten Jahrzehnt so richtig entwickelt. Mehr davon, als jemals zuvor.

    Bei wem war ich wohl am arbeiten?

    Mich interessiert weniger, wo Du gearbeitet hast, sondern was Du vor der Anschaffung Deines ersten Hundes getan hast. Vermehrer um die Ecke, Züchter, TS, ebay?

  • Als ich mich damals vor der Anschaffung meines ersten Hundes schlau gemacht habe

    Da stimme ich euch jedoch zu. Sich vor der Anschaffung der Rasse schlau machen. Habe ich auch, wusste so ziemlich alles über BC und hatge hier zwei gefüllte Ordner und zig Bücher stehen.

    Hätte ich mir einen vom Züchter geholt, hätte mir das ganz sicher geholfen. Bei meinem Mix konnte ich die in den Keller räumen...

    Aber wie schon gesagt, das war mein Fehler. Es gab Gründe weshalb ich ihn geholt habe, aber auch diese lassen den Fehler nicht mildern.

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