Qualzuchten III
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Gast41354 -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
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Auch wenn ich mich jetzt bös in die Nesseln setzte:
Ich frage mich schon seit Jahren warum mit merle so viel gezüchtet wird.
Vor vielen Jahre hat schon ein Professor der TiHo Hannover versucht dagegen zu arbeiten. Ich glaube ein Dr. Werner.
Damals war es bei weitem nicht so verbreitet wie heute. Tigerdackel hatte ich da noch nie gesehen.
Okay, ich weiß, dass die meisten Hunde keine Probleme haben, aber die Möglichkeit dass es zu zu double merle kommt besteht immer, z. B. bei verdecktem merle.
Ausserdem ist es doch so, dass merle eigentlich auf jeder Liste der Qualzuchtmerkmale steht. Völlig zu Unrecht?
Und wofür übersieht man das alles?
Es geht wirklich ausschließlich um das Besondere. Für den Hund hat das aber auch überhaupt keinen Nutzen.
Und trotzdem wird gezüchtet wie verrückt. Die einfachen Farben kommen völlig aus der Mode...
Und hier im Forum haben auch unglaublich viele aufgeklärte Fories so ein buntes Hündchen.
Und wehe man kritisiert das. Ja, wenn man aufpasst bleibt alles gut, aber was wenn nicht?
Man könnte sich die Gen Untersuchung sparen, wenn man einfach nicht damit züchtet

Aber ich weiß, inzwischen ist der Zug abgefahren, wir können es uns inzwischen nicht mehr leisten diese Tiere auszuschließen, weil dann die genetische Basis zu klein wird.
Aber wir werden darüber nicht weiter reden. Wir werden uns nur zum hundertdrölfzigsten mal (völlig zu recht) über die Kurzschnauzen aufregen.
Das ist sicher das größte Problem, aber nicht das einzige.
Vielleicht könnte man auch ab und zu mal auf andere Bereiche schauen, und vielleicht auch mal darauf achten wo etwas anfängt in eine falsche Richtung zu laufen.
Tut mir leid, aber das, musste mal raus...
Gehen wir mal von der Kurzhaarcolliezucht im CfbrH im VDH aus, da kann ich dir am besten erklären, warum Merle in geregelter Zucht kein Problem ist. Beim Kurzhaarcollie gibt es drei Farben: sable-weiß, tricolour und blue merle.
Genetisch betrachtet gibt es quasi zwei Schalter (sehr vereinfacht ausgedrückt): einen für sable oder trico und einen für Merle oder nicht. Ist ein Hund Merle, sieht man das für gewöhnlich (Ausnahme ist hier sable merle, aber das sieht man sehr schlecht) nur wenn er auch trico ist. Ist er sable, würde man das wahrscheinlich nicht sehen.
In der Verbandszucht (hier CfbrH) gibt es um Doppelmerle zu verhindern deshalb genau eine Regel: Paarungen aus sable und merle sind strikt verboten. So gibt es nur sichtbares Merle auf trico und sable-Hunde können gar kein Merle haben. Genetisch getestet wird da erstmal nichts.
Mein Problem mit diesem Vorgehen ist, dass der Genpool eingeschränkt wird. Der Genpool vom Kurzhaarcollie ist jetzt sowieso schon nicht wirklich riesig, es darf nicht mit Langhaarcollies verpaart werden und auch kein Merle mit Sable. Das führt vor allem bei den Merles in Deutschland dazu, dass viele auf sehr ähnlichen Linien beruhen. Viele deutsche Merle-Deckrüden haben zum Beispiel Jack Mack's Laidir Laochain in der Abstammung (und es gibt im Vergleich zu den anderen Farben eher wenige Deckrüden in blue merle).
Da fände ich es besser, es wird jeder sable oder auch grundsätzlich jeder Kurzhaarcollie in der Zucht auf Merle genetisch getestet und dafür sable merle Verpaarungen erlaubt. Das wäre auch hinsichtlich Merle-Variationen wie atypical viel sicherer. Es werden sowieso fast alle Kurzhaarcollies mit vier Wochen auf bekannte erbliche Erkrankungen genetisch getestet, da macht ein Farbprofil keinen großen Unterschied mehr.
Edit: Warum mein Hund blue merle ist? Weil wir sable nicht mögen und explizit nach Züchtern geguckt haben, die trico erwarten. "Unser" Wurf ist trico und blue merle, eigentlich wollten wir einen trico, aber mit Caelan hat es besser gepasst. Dass er Merle ist war eher Zufall. Und genau aus diesen "Vorwürfen" heraus, wollten wir eigentlich trico. Damit wir nicht das junge Paar, ich auch noch mit gefärbten Haaren, sind, die sich nur den hübschen, exklusiven Hund der Optik wegen gekauft haben.
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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So, alles zusammengesucht.
Sorry, ich kann Dir immer noch nicht folgen, bzw. finde keine "Andichtungen".
Wir finden die Nase zu klein (bzw. quasi nicht vorhanden) und Martina begründet es mit der Größe (den Teil hast Du nicht fett markiert in dem Zitat).
Ist aber vermutlich eh OT

Fett markiert oder sonstwie verändert habe ich gar nichts. Noch mehr verkürzen kann ich es leider nicht.
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Das kann ich im Einzelfall wirklich verstehen, ich finde es nur schlimm, dass ihr z. B. nicht wirklich die Wahl hattet.
Es ist mir schon klar, dass es bei einer ordentlichen Zucht wahrscheinlich kaum ein Risiko gibt.
Aber was ist mit Vermehrern mit Ups-Würfen, mit denen denen es einfach wurscht ist...
Alles anzeigenNaja, das ding ist doch, wieso damit aufhören Merle zu züchten ?
ja Doppelmerle führt zu schlimmen Problemen. Verdecktes Merle kann ein Problem werden ABER genau darum ist Doppelmerle ja verboten und man kann auf Merle testen wenn etwas unklar ist.
Ich kann nur von mir selber sprechen, aber ich finde Merle nach bestimmten , persönlichen Kriterien einfach sehr schick und ich finde das darf man auch schön finden und sich auch für einen Merle entscheiden, wenn die Rasse zum Leben passt und bei der Zucht alles Korrekt läuft.
Und doch, sicher kann man bei vielen Rassen auf Merle verzichten ohne die genetische Basis damit zu schädigen. Beim Zwergspitz (spreche ich jetzt an, weil ich diese Rasse halte) wäre das z.B. kein Thema. Im VDH ist das beim Spitz auch eine Fehlfarbe.Und ehrlich gesagt finde ich es gerade beim Spitz mega überflüssig. Und das Problem braucht der Zwergspitz nun nicht auch noch...
Problematisch sehe ich das bei der Weiterzucht durch Laien, die einfach mal so einen "bunten" Wurf haben wollen und keinerlei Ahnung von Merle und dessen Entstehung haben. Hier werden unter Umständen die wirklich kranken Hunde herangezüchtet.
Genau das!
Danke.
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Problematisch sehe ich das bei der Weiterzucht durch Laien, die einfach mal so einen "bunten" Wurf haben wollen und keinerlei Ahnung von Merle und dessen Entstehung haben. Hier werden unter Umständen die wirklich kranken Hunde herangezüchtet.
Das ist doch mit allen Genen so, die homozygot krank machen?
Hier rennt ein (solid) Aussie vom Vermehrer/Laienproduzent rum, stockblind aufgrund PRA. Hätte vermieden werden können, hätte man die Elterntiere untersucht. Die sind aber ja nur Träger.
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Mhm, also ich seh' das krampfhafte Reinzüchten von Merle in Rassen, wo's bisher nicht vorkam, auch extrem kritisch. Mal ganz platt gesagt: Was hat so'n Pudel, eine Bulldogge oder ein Spitz davon, wenn das Fell bunt ist? Nix. Der einzige Grund, warum das gemacht wird, ist doch, weil es Käufer gibt, die die Optik toll finden (und ihre Hundewahl davon stark beinflussen lassen) – und ob man jetzt genau diese Leute als 'Züchter' auch noch ansprechen sollte?
Eher nicht.Schwieriger finde ich es bei Rassen, wo Merle schon seit Ewigkeiten vorkommt und die Selektionskriterien in der Zucht ganz andere sind. Ich kann jetzt hauptsächlich vom (AL-)Aussie sprechen, weil ich mich da auskenne, aber: Ich kenne keinen seriösen Züchter, der da auf Merle als 'Hingucker' setzt. Da wird verpaart, was dem Zuchtziel entspricht und vernünftig arbeiten kann, nix weiter. Wenn der Hund merle ist, muss der andere Partner eben solid sein (notfalls macht man 'nen Gentest; das ist jetzt keine große Sache, weil man den wegen DM, PRA und MDR1 eh machen sollte) und gut ist's. Das Risiko von Doppelmerle hat man damit nicht mehr. Würde man da jetzt sagen "Merle raus aus der Zucht" würde da massiv viel gutes Gen-Material verloren gehen.
Ich denke, schwierig wird's immer da, wo die Optik im Vordergrund steht. Merle verleitet leider dazu, auf Farbzucht und "Wow"-Faktor zu setzen. Das Grundproblem ist aber nicht die Farbe an sich, sondern der Umgang einiger 'Züchter' damit. Oder, um es anders zu sagen: gäbe es Merle nicht (mehr), würden solche Leute halt auf blaue Augen, extravagante Abzeichen, dilute, etc. setzen – das sieht man ja bei anderen Rassen schon ganz hervorragend, dass da, auch ohne Merle, der Trend zu Vermehrung nach rein optischen Merkmalen geht (z.B. bei blauen Dobermännern, 'silber' Labradoren, etc.).
Deswegen jetzt aber zu sagen, dass es besser wäre, wenn der gewissenhafte Sheltie/Collie/Aussie/AHH/was-auch-immer-Züchter auf Verpaarungen mit einem Merle-Elternteil (und ggf. Gentest) verzichtet, ändert nix am ursprünglichen Problem. Leider.
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Das kann ich im Einzelfall wirklich verstehen, ich finde es nur schlimm, dass ihr z. B. nicht wirklich die Wahl hattet.
Es ist mir schon klar, dass es bei einer ordentlichen Zucht wahrscheinlich kaum ein Risiko gibt.
Aber was ist mit Vermehrern mit Ups-Würfen, mit denen denen es einfach wurscht ist...
Alles anzeigenNaja, das ding ist doch, wieso damit aufhören Merle zu züchten ?
ja Doppelmerle führt zu schlimmen Problemen. Verdecktes Merle kann ein Problem werden ABER genau darum ist Doppelmerle ja verboten und man kann auf Merle testen wenn etwas unklar ist.
Ich kann nur von mir selber sprechen, aber ich finde Merle nach bestimmten , persönlichen Kriterien einfach sehr schick und ich finde das darf man auch schön finden und sich auch für einen Merle entscheiden, wenn die Rasse zum Leben passt und bei der Zucht alles Korrekt läuft.
Und doch, sicher kann man bei vielen Rassen auf Merle verzichten ohne die genetische Basis damit zu schädigen. Beim Zwergspitz (spreche ich jetzt an, weil ich diese Rasse halte) wäre das z.B. kein Thema. Im VDH ist das beim Spitz auch eine Fehlfarbe.Und ehrlich gesagt finde ich es gerade beim Spitz mega überflüssig. Und das Problem braucht der Zwergspitz nun nicht auch noch...
Problematisch sehe ich das bei der Weiterzucht durch Laien, die einfach mal so einen "bunten" Wurf haben wollen und keinerlei Ahnung von Merle und dessen Entstehung haben. Hier werden unter Umständen die wirklich kranken Hunde herangezüchtet.
Genau das!
Danke.
aber welches Problem meinst du denn?
- Das Vermehrer mit dem Merle dann schindluder treiben oder was? Weil dafür braucht es kein Merle, das passiert auch so -
@Mrs.Midnight
also auf Anhieb fällt mir ein:
Patellaluxation,
Zahnprobleme,
Alozepie...
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@Mrs.Midnight
also auf Anhieb fällt mir ein:
Patellaluxation,
Zahnprobleme,
Alozepie...
und was hat das jetzt mit dem merle-gen zu tun?
Das sind ja Probleme die unabhängig von Merle auftreten, die sind nicht an merle gekoppelt -
@Mrs.Midnight
gar nichts, mein Punkt ist ja nur, dass der Zwergspitz schon genug Probleme hat und keine zusätzlichen brauchen kann...
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@Mrs.Midnight
gar nichts, mein Punkt ist ja nur, dass der Zwergspitz schon genug Probleme hat und keine zusätzlichen brauchen kann...
ja und meine Frage war, was genau an Merle jetzt das Problem ist :) (außer das vermehrer durch unbedachte Verpaarungen schindluder damit treiben)
Weil du ja sagst das sie kein zusätzliches Problem brauchen - Vor einem Moment
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