Ich traue mich jetzt einfach mal zu schreiben, in der Hoffnung nicht zu arg verurteilt zu werden, dass ich einen Rassethread eröffne, obwohl Rocky gerade mal 1 1/2 Wochen nicht mehr bei uns ist.
Rocky fehlt uns noch immer jede Minute; die Trauer hat uns noch voll im Griff. Wir haben unser Plüsch so sehr geliebt und waren sehr mit ihm verbunden. Dadurch, dass er die ersten zehn Jahre seines Lebens ziemlich isoliert gelebt hat, brauchte er in vielen Dingen des täglichen Lebens Unterstützung. Vieles wurde besser, einiges richtig gut und manches mussten wir bis zum Schluss managen. Ich glaube, dass uns genau das so verbunden hat.
Allerdings war schon immer klar, dass wir unser Leben auch nach Rockys Tod wieder mit einem Hund teilen möchten. Kein Hund wird Rocky je ersetzen können, aber darum geht es auch gar nicht. Die Gedanken darüber, wann könnte welcher Hund einziehen und die Beschäftigung damit hilft uns etwas dabei, Rockys Tod zu verarbeiten. Dabei können wir dann teilweise sogar lachen. Gestern z.B. meinte mein Mann: "Weißt du noch, wie empört Rocky immer geschaut hat, wenn er im Bach trinken wollte und seine Pfoten dabei nass wurden?" Da sehen wir dann beide seinen Gesichtsausdruck, müssen lachen und sind dann auch amüsiert gespannt, ob ein anderer Hund dann auch so wasserscheu ist. Solche Geschichten eben, durch die wir uns immer wieder positive Erinnerungen an Rocky vor Augen führen.
Nun ist es so, dass ich im Februar mit meinem Bachelorstudium fertig sein werde und der Master - sofern ich noch mache - erst Mitte Oktober losgeht. D.h. die Zwischenzeit wäre ein idealer Zeitraum, einen Welpen einziehen zu lassen. Ich arbeite dann an zwei Abenden pro Woche, an denen aber mein Mann zu Hause ist. Es wäre also genügend Zeit alles in Ruhe anzugehen.
Einen Yorkie wollen wir definitiv nicht mehr. Zum einen, weil ich Sorge habe, dass ich immer Rocky in ihm sehe würde und zum anderen möchten wir als nächstes einen Hund, der nicht ganz so filigran ist. Wir leben in der Großstadt und - leider - lassen sich Hundebegegnungen nicht immer verhindern. Ich denke dabei gar nicht an Hunde, die in Beschädigungsabsicht auf uns zu rennen. Es geht mir mehr darum, dass der Hund etwas stabiler sein sollte, für den Fall, dass er mal versehentlich blöd umgerannt wird. Kann man verstehen, was ich sagen möchte?
Konkret wünschen wir uns einen Hund, der gewichtsmäßig so zwischen 7 und 12 kg liegt; mir persönlich wären so 8 - 10 kg am liebsten. Mir ist wichtig, dass ich ihn ohne größere Probleme noch tragen kann. Wir haben keinen Aufzug, wohnen zwar nur im ersten Stock, aber das Erdgeschoss ist Hochpaterre, so dass wir zwei Treppen hochgehen müssen. Deshalb möchte ich in der Lage sein, den Hund auch hoch und runter tragen zu können, falls mal was ist (oder auch für den Fall: Hund tritt mitten in der Pampa in ein Loch und kann nicht mehr laufen. Da wäre es mir auch lieb, ich könnte ihn einfach unter den Arm klemmen). Besondere Ansprüche stellen wir nicht. Wir möchten einen Hund, der einfach gerne dabei ist, gerne spazierengeht und - im erwachsenen Alter - auch mal am Rad mitläuft. Ich möchte gerne ein bisschen Hundesport machen; ich habe es geliebt mir Rocky zusammen auf dem Hundeplatz zu sein. Was ich dann mit dem Hund mache, ist mir aber einerlei. Ob Agility, Obedience, Mantrailing, usw... würde mir alles Spaß machen, so dass ich einfach das machen würde, woran der Hund dann Spaß hat. Kein Muss, aber ein Wunsch wäre eine nicht haarende Rasse.
Mein Mann wollte schon immer gerne einen Pudel. Einen größeren Zwerg- und kleinen Kleinpudel. Die finde ich auch toll. Allerdings weiß ich nicht, ob es charakterliche Unterschiede zwischen Zwerg- und Kleinpudel gibt und, wenn ja, welche? Könnt ihr mir da etwas dazu sagen? Und wie entwickeln die sich normalerweise gewichtsmäßig? Wäre bei meinen Gewichtswünschen eher ein Zwerg- oder ein Kleinpudel passend?
Ich habe dann noch den Tibet Terrier und den Havaneser ins Spiel gebracht. Beim Havaneser glaube ich aber, dass die eher leichter als 7 kg sind? Es geht mir jetzt nicht um ein paar hundert Gramm hin oder her, doch 4-5 kg wäre mir fast ein bisschen zu wenig. Tibet Terrier kenne ich nur einen persönlich. Das ist echt ein toller Hund. Jetzt hat mein Mann allerdings gelesen, dass Tibet Terrier sehr, sehr gesprächig und wachsam wären. Stimmt das und, wenn ja, in wie weit lässt sich das erzieherisch beeinflussen ohne den Hund komplett verbiegen zu müssen? Wir wohnen zur Miete mit toleranten Nachbarn und Vermieter, aber provozieren möchten wir natürlich nichts.
Jetzt bin ich mal gespannt, was ihr so meint (auch, wenn ich tatsächlich ein bisschen Angst habe verurteilt zu werden, weil wir uns jetzt schon mit dem Gedanken beschäftigen). Wir sind auch aufgeschlossen, was andere Rassen angeht, die zu uns passen könnten. Vielleicht gibt es ja noch welche, die wir gerade nicht auf dem Schirm haben?