Konfusionen - Tierschutzhund als Anfänger?

  • Ich weiß, dass viele TH Hunde nicht annehmen, bei denen es mit einem anderen TS-Verein schief gelaufen ist. Könnte also auch schwierig werden.

    So wie ich das verstanden habe, ist das ein Konstrukt, in dem ein inländischer TS-Verein (TH-Anschluss und Pflegestellen-Netzwerk) mit dem Ausland zusammen arbeitet, oder dort selbst involviert ist.


    Und wie ich es weiter verstanden habe, steht für diesen Hund dann ein Platz bereit, wenn es nach der Probewoche nichts wird. Und so gehe ich auch davon aus, dass sich noch ein Platz findet, wenn es nach Wochen nichts wird (aber das kann man auch vorher erfragen).


    Gibt einige Organisationen, die so arbeiten und nicht alle sind schlecht oder hätten selbst keinen Plan B, Plan C.

  • Hallo!

    Ich weiß nur, dass er abgegeben wurde und auf dem Hof des Halters rumgestromert ist.

    Zeitdruck - genau das ist auch mein Eindruck von mir selbst, bei dem ich mich arg an die Kandare nehmen muss (und das Pubertier).

    Aber -


    Update:

    Eben rief mich die Pflegestellenfrau an, die ich schon kennengelernt habe. Sie hat einen Anruf von der Vorsitzenden bekommen, dass der Kleine doch eher sehr ängstlich und daher nicht für uns geeignet ist. Sie bot mir an, dass wir ihn trotzdem am Samstag kennenlernen, sie ihn dann aber als Pflegestelle mit zu sich nehmen und mit ihm arbeiten würde. In der Zeit können wir ihn besuchen, kennenlernen und entscheiden. Dann gäbe es keine Probewoche (die gibt es nur für "Direkthunde"), mir persönlich gefällt ein solches Vorgehen aber viel besser.


    Wir als Familie haben schon oft zusammengesessen und überlegt, was wir möchten, nicht tolerieren wollen und lieben. In den Ferien hatten wir zwei nette Damen zu Besuch (1 Mix aus BeagleMopsRetriever, 1 Beagledame) und waren von beiden entzückt. Nr 1 war "will to play and please" auf Beinen, Nr 2 war - ein Beagle.


    Ich freu mich jetzt auf jeden Fall erstmal darüber, dass es diese andere Möglichkeit gibt und wir damit noch Zeit haben. Ich merke, wie sehr ich unter Strom stand.


    Äääääh, was war noch?

    Liebe Grüße!

  • So hört sich das wirklich viel besser an:applaus:
    Drücke euch und dem Kleinen die Daumen!

  • tantematilda


    Zu Deiner Frage nach der „Seriosität“: Beim Tierschutz spalten sich hier grundsätzlich etwas die Gemüter, beim Auslandstierschutz umso mehr. Weils da auch wirklich eine Riesenbandbreite gibt und man hier oft von Erfahrungen liest, bei denen der Interessent dann mit dem (Problem-)Hund alleine da steht. Und wie überall im Ehrenamt gibts Leute, die das mit ganz viel Liebe machen, den Verstand aber außen vor lassen. Und weil dort die Tierliebe auch manchmal vor der Menschenliebe geht. Und weil es ganz reale Probleme hier aus der Zunahme an Hunden aus dem Ausland gibt (importierte Krankheiten und Parasiten, Rassemischlinge, die fürs Leben hier einfach nicht gebaut sind und hier ewig im Tierheim sitzen, und, und, und ...


    Es ist ein sehr komplexes Thema mit ganz vielen unterschiedlichen Interessen. Dazu kommt (sage ich mal ganz ketzerisch), dass das Thema Tierschutz meinen Erfahrungen nach hier im DF nicht sooo die Riesenlobby hat.


    Und nochmal: Du kannst auch mit einem Direktimport echt Glück haben und Dir ein totalen Schatz angeln :smile:


    Die Probewoche? Ja, ist besser als nichts, aber viel entscheiden kannst Du nach einer Woche nicht. Da kannst Du allenfalls feststellen, ob es Dir nicht doch lieber ohne haarendes, müffelndes, ggf. sabberndes vollkommen von Dir abhängiges fremdes Wesen vom anderen Stern in der Wohnung/im Haus ist (ja, das gibts auch, das man erst im Nachgang feststellt, dass man das eigentlich gar nicht will). Die meisten Hunde sind vom Orts- und Familienwechsel erstmal so verunsichert, dass sie ganz kleine Brötchen backen.

    Fangen wir mal andersherum an:


    Wohnst Du im Eigentum in Familienhaus oder zur Miete? Steht das Haus frei?

    - Im freistehenden Einfamilienhaus kommst Du nicht so in Zugzwang, wenn der Hund Bellarien gibt, die Bodenleisten oder mehr anfrisst, in den Hausflur pieselt, fremde Leute oder andere Tiere anmockert, eine etwaige Nachbarskatze zum Fressen gern hat ... Da kannst Du in Ruhe an allem arbeiten (wenn Deine Nerven es auch mitmachen)


    Sobald Nachbarn sich belästigt fühlen oder ein Vermieter um sein Eigentum bangt, kriegst Du unter Umständen ganz schön Druck von Außen. Hundeerziehung und -eingewöhnung unter Druck funktioniert aber eher semiprächtig, ohne Erfahrung wirds echt schwierig.


    Wohnst Du ruhig oder eher belebt?


    - Viele Hunde aus dem Ausland erleben bei Ankunft hier einen formidablen Kulturschock. Je mehr Außenreize kommen, umso mehr hat Hund zu verarbeiten und umso mehr sachkundige Unterstützung braucht er dabei.


    Kannst Du damit leben, dass der Hund Dich und seine Lebensumstände hier möglicherweise erstmal ganz einfach doof findet und sich entsprechend „unangepasst“ verhält?


    - Klar gibt es Hunde, die sich sofort einpassen. Aber es gibt auch den erwähnten „Kulturschock“, hängt ganz stark vor den Vorerfahrungen ab. Hunde sind Gewohnheitstiere, Unvertrautes geht denen erstmal gehörig auf den Zeiger.


    Die viel zitierte „Dankbarkeit“ ist (falls sie sich zeigt) erstmal nur Abhängigkeit und Opportunismus. Gerettet fühlen sie sich auch nicht. Hunde sind begnadete Opportunisten, darum passen sie sich (meistens) auch an. Aber dafür brauchen sie Lernerfahrungen und Handlungskompetenzen. Je weiter das hier von dem entfernt ist, was sie schon kennengelernt haben, desto schwieriger wird das und desto länger dauert es i. d. R.


    Und Kommentare und Belehrungen von der Nachbarschaft gibts gratis dazu.


    Wenn es bei diesen Punkten schon eng wird, würde ich auf jeden Fall vom Direktimport abraten. Ansonsten finde ich es hilfreich, eine Liste zu haben mit folgenden Punkten:


    was erwarte ich vom Hund? Was muss er hier sofort oder möglichst schnell können? Womit könnte ich gar nicht leben (No Gos)? Was kann ich dem Hund im Gegenzug bieten?

    So eine Gedankenklärung finde ich gerade dann sinnvoll, wenns auf einmal so eilig wird :smile::smile:


    Edit: Hat sich überschnitten. Habe Deinen letzten Post jetzt erst gelesen -ja, den Plan finde ich auch viiiieeeeel besser

  • Das (edit: also die Lösung mit der Pflegestelle) finde ich auch gut! Und ich würde mich freuen, wenn Du uns auf dem Laufenden hältst (wie das Kennenlernen war, wie er sich entwickelt, ob sich vielleicht ein anderer Hund findet etc.)!

  • Das klinkt doch nach einem guten Plan :bindafür:

    Das klingt auch nach einer guten Organisation ... Eine, die sich einen Kopf macht, zwar ihre Routinen/Ablauf pflegt, aber dennoch flexibel und angepasst arbeitet.

  • Es ist ein sehr komplexes Thema mit ganz vielen unterschiedlichen Interessen. Dazu kommt (sage ich mal ganz ketzerisch), dass das Thema Tierschutz meinen Erfahrungen nach hier im DF nicht sooo die Riesenlobby hat.

    Da möchte ich aber widersprechen ;) mein Eindruck ist, dass (toitoitoi) immer? das Wohl des Hundes - des einzelnen! Hundes - "durchgekaut" wird?!


    Die Vorstellung, dass der Hund rummsbumms hierhin und dann womöglich nach einer Woche rummsbumms dahin umgesiedelt werden sollte/könnte weil er nicht "funktionieren" könnte macht mir Bauchschmerzen...


    Ich selber habe ja einen "WunderHund" ausgesucht+gebracht gekriegt und das ist für einen Anfänger natürlich super aber wohl die Ausnahme schlechthin - ich hatte (2007) NIX anderes an der Backe und musste nicht jonglieren mit Urlaub und/oder Betreuung und konnte mich nur auf den Hund konzentrieren und jeden Tag häppchenweise ausprobieren was der Hund alles kennt+kann - da war ALLES easy und so Kleinigkeiten wie der erste RollKoffer des Lebens auf der Straße :emoticons_look: könnten bei dem Hund (ist doch erst 8 Monate?) anders als bei Zuri damals (erwachsen+souverän) zum GAU werden... womöglich auch noch mit der Tochter unterwegs...


    Die "SchwarzMalerei" soll warnen und vorbereiten (toitoitoi) und ist doch nicht gegen TierSchutz (Inland/Ausland) ähhh gerichtet?!


    Hoffe ICH jedenfalls...

  • - Was an der Vereinsseite erscheint denn unseriös? Ich hab mir jetzt wirklich einige angesehen in der letzten Zeit - bin ich da total blind?

    - Nochmal - der Verein arbeitet doch auch vor Ort. Warum dann diese Verallgemeinerungen, dass "alles rübengeschleppt" wird? Geht das nicht irgendwie auch an "unserem" Thema vorbei?


    Liebe Grüße!

    Es geht um die Aussagen wie "ausgibig in einer Woche kennenlernen" und die Tatsache dass dort eben steht du bist für den Hund auch verantwortlich wenn du ihn nicht nimmst. Ihr seid Hundeneulinge! in anderen Vereinen würdest du nichtmal als Pflegestelle in Frage kommen.

    Und das mit dem " alles rüberschleppen" war eine Frage, eban was die machen und was passiert wenn der Hund in D. nicht vermittelt wird.



    Zitat

    Eine Woche Probewohnen. Nimmt man den Hund dann nicht fix, sprich, rückt Kohle rüber und kauft ihn, ist man automatisch seine Pflegestelle?


    Stimmt das jetzt so?


    Das röche halt sehr nach: es gibt gar nicht genug fixe Pflegestellen. Sonst bräuchte man die Interessenten nicht dafür einspannen.

    BINGO

    Genau SO steht es auf der Vereinsseite! Der Hund bleibt, auch wenn man sich nach der Woche gegen den HUnd entscheidet in der Familie, bis er endgültig vermittelt ist!



    Zitat

    Ich denke niemand wird den Hund ablehnen, wenn ich da mit Kindern auflaufe und sage ich kann nicht mehr. Der Hund gehört nach Übernahme und Zahlung des (Kauf) Preises der HH, egal was im Vertrag steht. und nach dem Ablauf der Option eh.Da irrst du dich leider gewaltig. Die Tierheime können ablehnen und tun es in der Regel auch öfter als sie den Hund annehmen.

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