Und plötzlich steht das Thema Kastration im Raum....

  • Hat Dein Hund sonst kaum, bzw. eher gar keine Kontakte?

    Und Hundeschul (?) Kurse nur alle paar Monate? Und nur dann zusammen mit anderen Hunden?

    Also:

    Balu kam im Januar zu uns. Ab März waren wir in der Welpenspielgruppe (1x die Woche) und haben dann auch mit einem Basiskurs (1x aller 14 Tage) begonnen, der bis Ende Juni ging. Danach haben wir uns auf den Grundgehorsam von Balu fokussiert und keinen neuen Kurs erstmal gebucht. Jetzt letzte Woche der 1-wöchige Hundekurs war der erste seit Juni.


    Ansonsten hat Balu Kontakte beim Gassi gehen, da aber auch nicht unbedingt täglich und immer wenn wir bei meinen Eltern sind zu der alten Golden Retriever Hündin von denen und er hatte bisher halt durch die paar mal Tierpension auch Kontakte zu anderen. Also nicht übertrieben viel, aber schon regelmäßig Kontakt zu anderen.

  • Ich hab von Anfang an bei unserer Pension eine klare Ansage gemacht. Die reden nämlich auch schnell mal von Kastration. Ich hab direkt gesagt, wenn es nötig ist, wird der Hund kastriert, aber nicht bevor er nicht mindestens 3 Jahre alt ist. Der braucht das Testosteron zum erwachsen werden. Wenn ihr auf die Pension angewiesen seid, ist das natürlich echt blöd, wir sind es zum Glück nicht, er würde dann eben zu Hause bleiben. Wie lange müßte er denn alleine bleiben an den Tagen? Vielleicht findet ihr ja auch jemanden, der in der Zeit mal mit ihm raus geht? Ansonsten würde ich versuchen, an den Problemen zu arbeiten mit dem Wissen im Hinterkopf, daß das ganz viel mit der Entwicklung zu tun hat. Meinen letzten Rüden habe ich kastrieren lassen, als er anfing andere Rüden anzupöbeln. Ist leider nach hinten losgegangen. Er wurde extrem unsicher und das ganze dadurch noch schlimmer.

    Er wäre schon so 8-9 h alleine an den Tagen, wo wir keine Betreuung haben, will jetzt aber wie gesagt mal mit der Mama von meinem Freund reden, ob sie mit ihm nicht wenigstens eine Runde laufen kann, dann könnt er auch zuhause bleiben

  • Ich nutze für so was liebend gern mein Auto. Bekannter Ort, Ruhezone, Pause. Das etabliere ich von Anfang an, damit ich solche Situationen vernünftig überbrücken kann. In meinem letzten Urlaub war ich bei einer Freundin, die auch vier Hunde hat. (Ich habe sechs.) Obwohl die Hunde miteinander klarkamen, haben meine Hunde ihren Mittagsschlaf im Auto bekommen. Dort kamen sie richtig zur Ruhe, was sie auch brauchten.

  • Ich nutze für so was liebend gern mein Auto. Bekannter Ort, Ruhezone, Pause. Das etabliere ich von Anfang an, damit ich solche Situationen vernünftig überbrücken kann. In meinem letzten Urlaub war ich bei einer Freundin, die auch vier Hunde hat. (Ich habe sechs.) Obwohl die Hunde miteinander klarkamen, haben meine Hunde ihren Mittagsschlaf im Auto bekommen. Dort kamen sie richtig zur Ruhe, was sie auch brauchten.

    Ok, vielleicht probier ich das einfach mal aus am Wochenende. Danke.

  • Was soll die Pension denn machen? Den einen Störenfried der allen auf den Keks geht und die sonst harmonische Gruppe durcheinanderbringt drin lassen? Die anderen Besitzer werden sich bedanken und du solltest auch froh sein, dass sie ihn aus der Gruppe genommen haben und ihn dieses Gestresse nicht den ganzen Tag haben aushalten lassen.

    Pensionen sind darauf angewiesen, dass die Hundegruppen mit etwas Anleitung ruhig und harmonisch sind.

    Solche Störenfriede verursachen eine enorme Unruhe und Mehraufwand, das kann niemand für den normalen Tagespreis leisten.





    Ihr habt im vergangenen Jahr offensichtlich ziemlich viel an Erziehung verpasst, vermutlich weil ihr die ersten Anzeichen nicht gesehen habt und euch die Erfahrung fehlt.


    Euer Rüde hätte von Anfang an mehr Ruhe, Frustrationstoleranz und Impulskontrolle lernen müssen und allerspätestens in dem Moment wo er anfängt Interesse an Hündinnen zu zeigen hätte er lernen müssen, dass er nicht aufdringlich sein darf.


    Jetzt überfallen ihn die Hormone und er ist massiv gestresst, vermutlich war viel von dem "Spiel" das er vorher in Hundebegegnungen gezeigt hat in Wirklichkeit eine Übersprungshandlung.


    Alles Verpasste müsst ihr jetzt nachholen - das ist machbar, aber mühsam und langwierig.

    Ich empfehle euch dringend einen guten Trainer der euch im Alltag begleitet und anleitet (kein Hundeschulkurs sondern Einzelstunden bei euch Zuhause), denn als Anfänger fehlt euch das Auge für die ersten Anzeichen die euer Eingreifen erfordern.

    Euer Hund braucht jetzt Ruhe, nur dosierten Input den er mit dem pubertären Hirn auch verarbeiten kann, Kontakte nur mit sehr souveränen Hunden und vor allem viel Führung durch euch.


    Die Hundepension würde ich nach hinten verschieben, das ist in der aktuellen Situation viel zu viel für ihn und wirft euch im Training nur zurück.





    Ihn jetzt zu kastrieren wäre nicht nur wegen der körperlichen Folgen fatal, sondern auch wegen der psychischen. Die Chance, dass er ruhig und problemlos wird ist ziemlich gering. Viel eher wird er sein Leben lang ein sehr stressanfälliger Hund der auch ohne Klöten alles rammelt was bei drei nicht auf dem Baum ist. Er muss erwachsen werden, das geht nur mit den Hoden bzw den Hormonen vernünftig.

    Und eine Kastration ersetzt sowieso keine Erziehung.

  • Der Hund wird erwachsen. Das Die Pension so unprofessionell darauf reagiert finde ich eher schokierend und traurig.
    Ein Chip dauert auch bis zu 4 oder 6 Wochen wenn ich mich recht entsinne bis er wirkt - vorher gibt's meist ne Verschlimmerung im Verhalten.

  • Hallo Balu_theGoldie :winken:,


    ich kann das sehr gut nachfühlen, wie du dich fühlst! Ich bin ja ebenfalls 3x in der Woche auf eine Betreuung angewiesen, und habe hier in der Gegen schon "alle durch", im Augenblick passt es ganz gut, aber Bertha ist eben auch schon etwas gesetzter und Dank ihrer Wesensfestigkeit findet sie sich gut zurecht. Viele Betreuer trauen sich auch keinen Riesenschnauzer zu, aber das ist ein anderes Thema. Mit einem Goldie bist du in der Regel immer gern gesehen.


    Als Bertha jünger war, so 2,5 Jahre (und Riesenschnauzer sind da immer noch in der Entwicklung - nix mit Ende der Pubertät...) war sie in einer Betreuung, bei der ich immer mit hängenden Ohren zum Abholen gekommen bin, weil die sich dauernd über Bertha beschwert und mir das Gefühl gegeben haben, dass sie ein "Monster" ist und ich eine "bekloppte Nichtskönnerin". Es hieß dann zum Beispiel, Bertha pöbele an der Leine, sie habe sich auf einen Sheltie gestürzt und der hat geschrien usw. Das war furchtbarer Stress für mich, weil ich den ganzen Tag dachte "hoffentlich stellt der Hund nichts an, hoffentlich bricht mir die Betreuung nicht weg". Und wenn man in den Situationen nicht dabei war und eingreifen kann, macht das ein hilfloses Gefühl. Ich habe dann später herausgefunden, dass die Leute dort Jugendliche mit 2-3 und mehr Hunden gleichzeitig spazieren gehen lassen, sie Bertha quasi zum Maßregeln ihrer Hundegruppe "missbraucht" haben - um sich hinterher zu wundern, dass der Hund selbst entscheidet, wer sich wo zu bewegen hat. Es war gruselig. Heute gibt es diese Pension nicht mehr, und wenn sie pleite gegangen ist, dann zurecht!


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich hätte viele Alltagsprobleme mit Bertha nicht gehabt, wenn ich auf eine bessere professionellere Betreuung gerade in den schwierigen Entwicklungsjahren hätte zurückgreifen können. Das gab es aber damals leider gar nicht in meiner Umgebung...


    An deiner Stelle würde ich mir eine Betreuungsperson mit höchstens ein oder zwei Hunden suchen oder einfach einen Gassiservice für mittags, wie du das schon angedacht hast. Und keinen Gassi-Service mit 1000 Hunden, die in Hundeauslaufgebiete fahren, in denen sich dann gerade Youngster schlechte Angewohnheiten zulegen.


    Die Kastration würde ich bleiben lassen. Wenn dein Balu sowieso eher zu den unsicheren Hunden gehört, könnte sich diese Eigenschaft noch verstärken. Viele Kastraten werden dann auch von anderen berammelt, was zusätzlichen Stress verursacht. Lass' dir da nichts einreden.

  • Der Hund ist jetzt in einer schwierigen Entwicklungsphase, da geht in seinem Gehirn so einiges durcheinander oder gar nichts.

    Ich würde von Kastration abraten, der fängt sich wieder. Du musst ruhig und konsequent bleiben und der Fels in seiner Brandung sein.

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