Negative Aufmerksamkeit bei Knabberei

  • Davon habe ich Anfangs ein paar Tropfen auf zb Kabel und Möbel draufgemacht, für die der kleine Interesse gezeigt hatte. Danach ist er gar nicht mehr an diese Stellen gegangen. Kann ich jedem Welpenhalter empfehlen!

    Und ich überleg mir gerade, dass das wohl auch sehr darauf ankommt wie groß die Wohnung ist und von wie vielen Stellen man spricht. Denn für die Hundenase ist das ja nun kein echtes Vergnügen, und wenn ich mir so einen Knirps mitten in einer Wohnung vorstelle in der es von allen Seiten für ihn total unangenehm riecht... :denker:

    Klar da hast du voll Recht. Solange es zb nur eine Sache ist die man damit besprüht und die Wohnung lüftet finde ich das OK. Wenn die ganze Wohnung stinkt ist es ja selbstverständlich zu viel.


    Ich meinte eher, zb er knabbert jetzt grade ein Kabel an, Laut Nein sagen und dann paar Tropfen drauf. Und natürlich etwas anderes zum Knabbern anbieten.

    Meiner hat das sehr schnell verstanden

  • Ich sehe das Konzept "negative Aufmerksamkeit" eher kritisch. Ignorieren ist nicht immer der richtige Ansatz, gerade bei einem Welpen, der noch gar nicht weiß, was er darf und was nicht. Er weiß ja nicht, dass er nicht an die Kabel soll, ich würde das nicht gerade so werten, dass er dadurch Aufmerksamkeit erregen will.


    Ich habe Balu (jetzt etwa 13 Wochen) von Anfang an deutlich gemacht, was er darf und was nicht, er ist nach 2 Wochen bei mir schon nicht mehr an Kabel oder Möbel gegangen. Ich arbeite auch im Haus gerne mit einer leichten Leine, sage deutlich das Abbruchsignal und ziehe ihn sanft weg, wenn er nicht aufhört. Dann bekommt er eine Alternative ins Maul und wird mit freundlicher Stimme gelobt, wenn er daran rumkaut. So lernt er auch Abbruchsignal von Lob zu unterscheiden, ich habe das "Nein" bei meinen beiden Hunden nicht extra üben müssen...

  • Ich sehe das Konzept "negative Aufmerksamkeit" eher kritisch. Ignorieren ist nicht immer der richtige Ansatz, gerade bei einem Welpen, der noch gar nicht weiß, was er darf und was nicht. Er weiß ja nicht, dass er nicht an die Kabel soll, ich würde das nicht gerade so werten, dass er dadurch Aufmerksamkeit erregen will.


    Ich habe Balu (jetzt etwa 13 Wochen) von Anfang an deutlich gemacht, was er darf und was nicht, er ist nach 2 Wochen bei mir schon nicht mehr an Kabel oder Möbel gegangen. Ich arbeite auch im Haus gerne mit einer leichten Leine, sage deutlich das Abbruchsignal und ziehe ihn sanft weg, wenn er nicht aufhört. Dann bekommt er eine Alternative ins Maul und wird mit freundlicher Stimme gelobt, wenn er daran rumkaut. So lernt er auch Abbruchsignal von Lob zu unterscheiden, ich habe das "Nein" bei meinen beiden Hunden nicht extra üben müssen...

    Sehr interessant, danke für die Anregung! Benutzt du das gleiche Abbruchsignal in verschiedenen Kontexten z.B. er soll mit Fressen warten, bis du das Ok gibst genauso soll er mit dem gleichen Wort keine Gegenstände anknabbern?

    Als ich beim Einzug mit einem deutlichen Nein! signalisiert habe, dass er z.B. nicht in die Bäder darf, hat er sofort verstanden. Allerdings frage ich mich gerade, ob das Wort nicht zu inflationär von mir verwendet wird: nein beim Kabel, nein beim Bad. Sind hier getrennte Begriffe sinnvoll wie Nein und Stopp? Oder lieber verdeutlichen, dass Nein ein Abbruch der gerade durchgeführten Handlung bedeutet?

  • Sehr interessant, danke für die Anregung! Benutzt du das gleiche Abbruchsignal in verschiedenen Kontexten z.B. er soll mit Fressen warten, bis du das Ok gibst genauso soll er mit dem gleichen Wort keine Gegenstände anknabbern?

    Als ich beim Einzug mit einem deutlichen Nein! signalisiert habe, dass er z.B. nicht in die Bäder darf, hat er sofort verstanden. Allerdings frage ich mich gerade, ob das Wort nicht zu inflationär von mir verwendet wird: nein beim Kabel, nein beim Bad. Sind hier getrennte Begriffe sinnvoll wie Nein und Stopp? Oder lieber verdeutlichen, dass Nein ein Abbruch der gerade durchgeführten Handlung bedeutet?

    Ich mache es meinen Hunden und mir da nicht so kompliziert, ich nutze "Nein" eigentlich immer, wenn eine Handlung abgebrochen werden soll. Manchmal kommt auch ein strenges "Ah ah!" (sieht geschrieben blöd aus) und wenn es die Situation hergibt ein erhobener Zeigefinger. Das ist aber alles absolut nicht nach Lehrbuch und viele hier werden dir sicher was anderes raten. Ich mache das alles eher so nach Bauchgefühl, meine Hunde merken an meiner Stimme, wenn sie etwas nicht machen sollen. Bei meinem Großen reicht oft schon ein Kopfschütteln nachdem ich auf mich aufmerksam gemacht habe.


    Wie läuft es denn inzwischen so?

  • Sehr interessant, danke für die Anregung! Benutzt du das gleiche Abbruchsignal in verschiedenen Kontexten z.B. er soll mit Fressen warten, bis du das Ok gibst genauso soll er mit dem gleichen Wort keine Gegenstände anknabbern?

    Als ich beim Einzug mit einem deutlichen Nein! signalisiert habe, dass er z.B. nicht in die Bäder darf, hat er sofort verstanden. Allerdings frage ich mich gerade, ob das Wort nicht zu inflationär von mir verwendet wird: nein beim Kabel, nein beim Bad. Sind hier getrennte Begriffe sinnvoll wie Nein und Stopp? Oder lieber verdeutlichen, dass Nein ein Abbruch der gerade durchgeführten Handlung bedeutet?

    Ich mache es meinen Hunden und mir da nicht so kompliziert, ich nutze "Nein" eigentlich immer, wenn eine Handlung abgebrochen werden soll. Manchmal kommt auch ein strenges "Ah ah!" (sieht geschrieben blöd aus) und wenn es die Situation hergibt ein erhobener Zeigefinger. Das ist aber alles absolut nicht nach Lehrbuch und viele hier werden dir sicher was anderes raten. Ich mache das alles eher so nach Bauchgefühl, meine Hunde merken an meiner Stimme, wenn sie etwas nicht machen sollen. Bei meinem Großen reicht oft schon ein Kopfschütteln nachdem ich auf mich aufmerksam gemacht habe.


    Wie läuft es denn inzwischen so?

    Ich bin mit ihm gerade ziemlich zufrieden. Als er heute Morgen am Kable geknabbert habe konnte ich ihn mit dem hingelegten Spielzeug sofort ab bringen und auch am Bett. Schuhe sind für ihn leider immer noch interessant aber das könnte auch ein Spielen sein, also andere Baustelle. Das Nein hat er in den Kontexten eigentlich nur beachtet, wenn ich es wirklich scharf ausgesprochen habe, z.B. bei einer Steckdose. Ich habe aber erst gestern das erste Mal eine Übung dazu gemacht, was das Nein bedeutet als ich Futter in die Hand genommen habe und er warten musste.

  • Ich habe aber erst gestern das erste Mal eine Übung dazu gemacht, was das Nein bedeutet als ich Futter in die Hand genommen habe und er warten musste.

    Kleine Anmerkung dazu, nur als Denkanstoß:


    Ich verwende zwei verschieden Arten von Nein. Einmal ein "lass es!", das ist ein absolutes Verbot und käme beispielsweise bei der Steckdose zur Anwendung. Also Dingen, die keinesfalls und niemals erlaubt sind, eine feste Grenze.


    Und dann gibt es ein "ups", das bedeutet, jetzt gerade falsch/nicht gewünscht, aber generell kann es auch in Ordnung sein. Das wäre dann so etwas wie die Sache mit dem Warten beim Leckerchen: Gleich zugreifen ist ups, also ein "jetzt nicht", während es generell ja durchaus erlaubt ist einen Keks aus der Hand zu nehmen.


    Durch diese Unterscheidung macht man es dem Hund wesentlich leichter, zu erkennen wann er etwas wirklich gar nicht darf und wann er eben einfach nur jetzt gerade bzw. in dieser Situation etwas lassen soll.

  • Also ich denke meine beiden würde es eher verwirren und sie würden es „unlogisch“ finden wenn sie Dinge manchmal dürften und manchmal nicht. Aber naja, hat jeder so seine eigene Strategie:ka:

  • Ich glaube der Hund wird geistig überschätzt. Erziehung von Hund bedeutet: Immer ein Auge drauf und verbieten, loben, Abbruchkommando einführen. u.s.w. Und Wiederholen, wiederholen, wiederholen. Der ist geistig einem Menschen weit unterlegen. Und der vergisst auch ganz schnell, was er gerade eben gemacht hat. Also muss man ihn ertappen, immer wieder, bis er es kapiert.

    Ich glaube nicht, dass ein Hund mit negativer Aufmerksamkeit glücklich ist. Komische Theorie. Und in der Kindererziehung sind das ja auch Kinder (angeblich), die nicht genug positive Beachtung finden. Das wäre dann, wenn man das übertragen will, vielleicht beim Hund auch angebracht?

    Hunde können enorm intelligent wirken, weil sie nach Jahrtausenden, die Fähigkeit entwickelt haben, uns zu lesen. Unsere Körpersprache, unsere Mimik, sogar ne Menge Vokabeln können sie aufnehmen. Aber die Verbindung zu ihrem Verhalten und unseren Wünschen kennen sie nicht automatisch.

  • Also ich denke meine beiden würde es eher verwirren und sie würden es „unlogisch“ finden wenn sie Dinge manchmal dürften und manchmal nicht. Aber naja, hat jeder so seine eigene Strategie:ka:

    Dann würdest du im Trainingsbeispiel des TE also entweder gar kein Nein verwenden, oder aber den Hund niemals Kekse aus der Hand nehmen lassen? :???: Also mein Hund darf manchmal Kekse aus der Hand nehmen (nämlich wenn ich sie ihm freigebe), und manchmal nicht (wenn er sich einfach bedienen will). Oder anderes Beispiel, unterwegs wie auch auf dem Hundeplatz hundertfach gesehen: Hund soll Platz machen, setzt sich hin, Hundehalter sagt "Nein". Das gleiche Nein, das er auch verwendet für "beiß nicht in die Leine" meinetwegen. Tja, wie soll der Hund nun wissen dass das Sitz nur in diesem Moment verkehrt war, in anderem Zusammenhang aber sogar gewollt, während das Leinebeißen niemals erwünscht ist und eigentlich ein Tabu sein soll? Da ist es für die weitaus meisten Hunde, die ich bisher erlebt habe, definitiv einfacher wenn es ein Wort gibt für "Fehler, das gerade nicht" und "geht gar nicht!"

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