Fragen die man sich sonst nicht zu stellen traut Teil XIV

  • Ich bräuchte mal bitte ein bisschen Support, das ich heute alles richtig gemacht hab.

    Letzter Kunde des Tages hat gerade den Salon betreten, wir tauschen noch Nettigkeiten aus da kommt ein weiterer, älterer Mann mit einem Hund herein, schmeißt eine Plastiktüte in die Ecke und fragt etwas wirr, ob ich seinen Hund mal anschauen könnte. Ein offensichtlich alter, sehr ungepflegtee Fox Terrier mit jeweils einem Handtellergroßem Ekzem oder ähnlichen an beiden Hinterbeinen.

    Ich sage das wir gern einen Termin machen können, da setzt er sich auf den Stuhl, meint er würde gern warten und eine Beratung haben wollen und er und sein Hund wären sehr erschöpft und sein Hund fängt eine Beisserei mit dem Kundenhund an. Ich trenne die zwei,, ist nichts passiert, und bringe den Kundenhund erstmal nach hinten zum Baden.

    Ich höre mit halben Ohr zu wie der Mann sich mit meinem Kunden unterhält, dabei aber sehr wirr ist und unzusammenhängendes erzählt, es klingt durch das er ein Alkoholproblem hat und vermutlich auch Drogen. Auf einmal stürmt er zur Tür hinaus (sein Hund bleibt im Salon im Schaufenster liegen) und brabbelt einen Passanten wegen Freibier zu. Kommt wieder herein, ich hab den Hund mittlerweile fertig gebadet, und verlangt, das er sein Handy bei mir aufladen kann, sein Akku wäre leer. Ich hab aber weder passendes Ladekabel da, noch mag ich mir das länger antun.

    Ich biete ihm an, einen Termin zu vereinbaren, er will aber warten bis ich den Kunden fertig gemacht habe und irgendwas mit mir besprechen. Daraufhin biete ich ihm nochmal an, einen Termin zu vereinbaren und gebe ihm meine Karte (das hab ich auch wirklich nur wegen dem Hund gemacht, der mir schrecklich leid tut) er wird pampig und unverschämt und ich bitte ihn, zu gehen. Er versucht mir ein schlechtes Gewissen ein zu reden, dass es seinem Hund so schlecht ginge, woraufhin ich ihm anbiete den Hund zum Tierarzt zu bringen. Das will er absolut nicht und geht dann letzten Endes endlich.

    Vorhin bekomme ich über Facebook eine Nachricht von einem Unternehmer hier aus der Stadt, ob ich einen Hund über Nacht bei mir aufnehmen könnte, der Besitzer sitzt in irgendeiner Kneipe und bekommt keine Unterkunft für die Nacht mit Hund, es wird klar das ist der gleiche Mann und ich erkläre die Sachlage. Ich sage, das ich den Hund zwar aufnehmen würde, aber, sollte sich mein erster Eindruck vom Hund bestätigen, den Tierschutz informieren. Daraufhin scheint der Mann die Kneipe zu verlassen.

    jetzt bin ich mit mir am hadern ob ich alles richtig gemacht habe. Nicht wegen dem Mann, der war mir unsympathisch und unheimlich, sondern wegen dem Hund, der wirklich nicht gut aussah.

    Das Problem ist, dass die örtliche Polizei hier nicht soooo.... Gern aktiv wird bei solchen Sachen, gerade wenn es nur um Hunde geht. Hätte ich mehr tun können? Also für den Hund?

    Bitte lacht mich nicht aus, ich weiß, viele von euch hätten viel härter reagiert, ich bin zu nett und höflich.... Aber das lässt mich gerade nicht los, ich komm mir so herzlos vor.

  • ich glaube das die Rechtslage auf die schnelle nicht mehr hergibt.

    Es ist einfach so du bist kein Tierarzt.

    Bei uns in Ö muss das ein spezieller TA machen. Und es hat sich oft schon herrausgestellt das trotz Meldungen und Besichtigungen die Tiere oft dirt verbleiben wo sie sind. Leider....

  • Ich finde du hast das hervorragend gemacht! Ganz gewiss nicht herzlos!


    Eventuell kannst du deinen Eindruck von Hund einem Tierschutzverein weitergeben? Vielleicht kümmern die sich dann.

    Viel mehr kannst du nicht tun und ich hätte auch ein bisschen Angst, dass der Mann sich dann bei dir rächen kommt wenn der Hund mit dir in Verbindung „weg“ ist.

  • Ich weiß halt nichts über den Mann und kann nur vermuten wo er her kommt.

    Mir tut der Hund nur so leid

  • Ich würde gerne übers Wochenende mit Blinky Freunde besuchen, deren Hund leider momentan campylobacter jejuni hat. Nun ist das wohl recht ansteckend und uns stellt sich etwas die Frage, wie sehr. Können wir es riskieren, oder sollten wir es lieber lassen? :/ würde schon gerne hin, wenn einer erkältet ist, isses mir total egal, aber bei der Sache weiß ich auch nicht so recht, gerade auch wegen Blinky :denker:

  • @Rübennase ....ich meine auch, du hast alles richtig gemacht.

    Gibts eventuell bei dir in der Gegend mobile Tierärzte für Obdachlose? Wenn ja, könntest du dich mit denen mal in Verbindung setzen, dass die nach Halter und Hund Ausschau halten und auf den Hund schauen.

    Wenn du dich, mal angenommen, um den Hund kümmerst, hast du automatisch permanent den Halter mit dabei. Und genau das ist ja dann auch nicht in deinem Interesse.

    Ansonsten frag mal bei deiner Stadtverwaltung nach, was du machen kannst bzw. ob du eine handhabe hast, wenn der Mann wieder mit seinem Hund bei dir steht.

    Wir hatten mal folgenden Fall...mein Mann war mit nem Kumpel abends in der Kneipe. Der stadtbekannte Chaot war auch dort, seinen Hund hatte er gegenüber der Kneipe angebunden. Der Hund hat natürlich gebellt und gejammert....mitten in der Nacht. Der Kneipern hat den Typen gebeten, seinen Hund zu nehmen und nach Hause zu gehen. Es waren mittlerweile Minusgrade im zweistelligen Bereich. Typ geht und lässt seinen Hund einfach angebunden sitzen. Mein Mann hinterher, um den Typen an den Hund zu erinnern. Nö, Hund sollte dort bleiben, das wäre eh ein Spion. (ja, der Typ war geistig nicht auf der Höhe) Mein Mann hat den Hund eingesammelt, mich angerufen und ich hab Beide abgeholt. War ein Tibetterrier Mädchen....verwahrlost, völlig verfitzt und frierend. Also hab ich das arme Tierchen nachts schnell gebadet, den größten Filz rausgeschnitten, bissel was gefüttert, in ne Decke gewickelt und mit ihr auf der Couch geschlafen. Am nächsten Tag hab ich bei der Stadtverwaltung angerufen, Fall geschildert und gesagt, dass der Hund jetzt bei mir bleibt. Die haben das so notiert und gut war.

    Ein paar Tage später stand der Typ vor unserer Tür und wollte seinen Hund wiederhaben, Die Kleine hat bei seinem Anblick den Schwanz eingezogen und ist in die hinterste Ecke geflüchtet. Ich hab abgelehnt und Tür zu gemacht. Stadtverwaltung wieder angerufen, Sachlage erklärt. Es gab das ok, dass der Hund komplett bei uns bleibt, wir sollen nur mit der Ex- Frau des Chaoten einen Vertrag machen, dass der Hund an uns übergeht, da sie den Hund für ihn als Therapie-Hund gekauft hatte. Haben wir ein paar Tage später auch so gemacht.

    Zwischenzeitlich hat der Typ aber wieder nen Abdreher bekommen und ist mit nem Koffer in die Stadtverwaltung marschiert mit den Worten:"Wenn ich meinen Hund nicht zurückbekomme, geht hier ne Bome los." und hat den Koffer mitten in den Raum gestellt. Riesiger Auflauf, Rathaus wurde geräumt und gesprrt, Bombenräumkommando kam und der Typ wurde in die nächste geschlossene Anstalt verfrachtet. Im Koffer waren nur alte Zeitungen. Der Typ stand später noch 2xbei uns vor der Tür und wollte seinen Hund. Beim zweiten Mal hatte mein Mann die Hündin mit in unserer Gaststätte und ich hab im gesagt, das sie nicht mehr lebt. Da hatten wir dann Ruhe.

    Das war teilweise alles ziemlich gruselig mit dem Typen. Für die süße Hündin wars das echt wert, aber das Ausmaß habe ich vorher nicht bedacht.

    Was ich damit sagen will....dem Hund helfen ja, aber immer im Hinterkopf haben, dass der Halter komisch reagieren könnte.

  • Oh man das ist ja auch eine Geschichte! Gut das ihr helfen konntet. Ich hab Hund und Halter noch nie gesehen, aber ein paar Leute scheinen ihn zu kennen... Ich werde nachher mal ein wenig rum fragen.

  • Ui...das war mit Sicherheit eine anstrengende Situation.

    Ich würde das nächste Mal einfach nicht erwähnen, dass der Tierschutz bzw. Vet-Amt eingeschaltet wird. Das erzeugt logischer Weise Abwehr und Angst.

    Sobald der Hund bei dir ist und damit außer Gefahr, kannst du in Ruhe sämtliche Probleme dokumentieren als Beweis für Vernachlässigung, die zuständigen Stellen informieren und gut ist.

    Wenn du besonders nett sein willst, informier auch den sozialen Dienst für den Mann.

  • Ich hab da mal ne arbeitsrechtliche Frage...

    Mein Mann ist Arbeitnehmer, arbeitet schon seit vielen Jahren in der Firma, hat diese Woche von der KK ein Schreiben bekommen, eine Mitgliedsbescheinigung zur Vorlage beim Arbeitgeber oder dem Arbeitsamt. Wir haben uns zwar gewundert, aber nicht weiter darauf reagiert.

    Gestern nun musste er zur Abrechnung in die Firma und bekam dort einen neuen Arbeitsvertrag vorgelegt. Die Firma wurde per 01.01.2020 von der Tochter des bisherigen Besitzers übernommen. Der neue AV ist aber so nicht akzeptabel, wieder Probezeit, bisherige Firmenzugehörigkeit wird nicht angerechnet, Lohn ist weitaus schlechter. Mein Mann hat den so erstmal nicht unterschrieben.

    Ich hab jetzt bei der KK angerufen wegen dieser Mitgliedsbescheinigung. Da habe ich erfahren, dass mein Mann per 31.12.2019 bei der KK abgemeldet ist und wir jetzt im Prinzip alle nicht mehr versichert sind. Eine Neuanmeldung ist bisher nicht erfolgt. Momentan sind wir aufgrund meines Anrufes zumindest vorläufig versichert.

    So...nun stehen wir da....eine Kündigung, Aufhebung oder was auch immer gabs nicht, mein Mann hat bisher ganz normal gearbeitet, hat aber nüchtern betrachtet eigentlich keinen AV mehr und ist somit arbeitslos. Dem AG hat er auch klar gesagt, dass er den AV so nicht unterschreibt und er sich nochmal beraten lässt. Der AG meinte nur-gut....keinerlei anderweitige Reaktion.

    Was macht man in so einem Fall...ist mein Mann nun arbeitslos und hat bisher jetzt ab Januar schwarz gearbeitet? Wir sind gerade bissel ratlos....

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