Niederlande verbietet Zucht mit zu kurznasigen Hunden

  • Jetzt ist ein Gesetz da, das allgemein anwendbar, überprüfbar und durchsetzbar sein muss. Und bei dem Verstöße ahndbar sein müssen, und zwar gleich und nicht erst 5 Jahre später. Natürlich ist ein solches Gesetz nicht komplex genug für eine langfristige Strategie zur Rasseverbesserung.

    So wie ich das verstanden habe, ist das kein Gesetz, oder?

    Der NKK hat einfach Regeln für die Zucht aufgestellt, weil der die Verpaarung jetzt nicht mehr genehmigen dürfte. Verstößt man gegen diese Regel, zahlt man Vertragsstrafe, weil man Vereinsregeln bricht. Das wars. Oder bin ich da falsch informiert?

  • Mal rein interessehalber, was kreuzt man sinnigerweise in einen Mops, Boston oder Frenchi ein um das Wesen und die bullige Optik zu halten aber die Gesundheit zu verbessern?

    Ich finde Czarek Ideen sehr sehr gut. Würde vermutlich auch anderen Rassen gut tun. (berner bspw)

    Commedia hat Beagle verwendet, am unteren Ende des Artikels ist ein Welpe abgebildet aus dem Outcross mit Beagle:

    https://www.rashondenwijzer.nl/nieuws/2019/02…-bij-mopshonden

    Die Dinge die Czarek vorschlug wurden teils umgesetzt und sind in einigen wichtigen Dingen bereits fehlgeschlagen, vorallem aufgrund fehlender Akzeptanz durch Züchter und Vereine.

    - aktuelle Zuchthunde zum Messen antreten lassen und denen mit besonders guter Nase ein Körprädikat geben (besonders zur Zucht empfohlen)

    Wird in den Kriterien mit Grün angegeben.

    - eine zeitlich gestaffelte Zucht, sprich die Nachfahren müssen zumindest eine längere Nase haben als die Eltern

    Eine gestaffelte Zucht wird in dem Bericht vorgeschlagen. Nach dem Ampelsystem sollen Hunde der Stufe Orange eingesetzt werden mit dem Ziel innerhalb von 2 Generationen auf Stufe grün zu kommen. Bei Rassen wo keiner oder viel zu wenige an die Norm rankommen, wird das Erstellen eines outcross System empfohlen

    - gezielte Einkreuzung von Fremdrassen, Ausstellung von Registerpapieren und dann diese Nachkommen gezielt und überlegt zur Zucht weiter nehmen

    Wurde bei Commedia gemacht 2x mit Absprache mit dem RvB daraufhin haben sich mehrere Mitglieder des Vereins dagegen aufgelehnt, zwei sind gleich ganz ausgetreten

    - diese Hunde solange von Shows ausschließen und Richter schulen, bis sie wieder innerhalb der Grenzwerte sind

    Richter wurden im Fairfok Programm seit 2014 geschult, es wurde angestrebt mindestens 50% niederländische Richter auf Zuchtschauen zu haben (vorher 5 - 30%), die Einführung, dass in letzter Instanz "Rassenbester" bei Rassen die besonderer Andacht bedürfen von Tierärzten untersucht und mitausgewählt wird, ist fehlgeschlagen aufgrund fehlender Akzeptanz bei der Vereinigung der Richter

    - Phänotypisierung zulassen und Retromops und Co in die Vereine rein lassen

    Wurde bisher angestrebt, unter anderem auch in Fairfok, ist nicht umgesetzt worden

    - Rassestandards umschreiben

    Wurde schon gemacht für 30 Rassen die besonders belastet sind allerdings nur die Textform nicht der Standard selbst

    - vernünftige Belastungstests einführen, wo den Züchtern vor Augen geführt wird, was ein normal fitter Hund können sollte
    Gilt bereits für die Englische Bulldogge, wurde beim Mops ebenfalls freiwillig begonnen. Belastungstest: 1000 m in 12 min zu laufen, Erholung (Atmung, Herzschlag etc.) muss innerhalb von 15 min erfolgen ansonsten fällt das Tier durch

    - Fachärzte als Gutachter ausbilden und nicht nur die äußere Nasenlänge einschätzen lassen, sondern auch schauen, wie es in der Nase drin aussieht

    Ist in den Kriterien vorgesehen, falls der Züchter nicht mit der Bewertung einverstanden ist, im juridischen Beweisprozess usw.

    - verpflichtende Fortbildungen für Züchter und Zuchtwarte der betroffenen Rassen explizit zu diesem Thema

    Bereits geschehen im Bereich Fairfok

    Fairfok lief von 2014 an und soll jetzt nach dem eigentlichen Ende des Programms weitergeführt werden. Ca. die Hälfte der ambitionierten Ziele wurde tatsächlich umgesetzt, zB Outcross bei 3 Rassen und das was ich oben genannt habe.

  • Jetzt ist ein Gesetz da, das allgemein anwendbar, überprüfbar und durchsetzbar sein muss. Und bei dem Verstöße ahndbar sein müssen, und zwar gleich und nicht erst 5 Jahre später. Natürlich ist ein solches Gesetz nicht komplex genug für eine langfristige Strategie zur Rasseverbesserung.

    So wie ich das verstanden habe, ist das kein Gesetz, oder?

    Der NKK hat einfach Regeln für die Zucht aufgestellt, weil der die Verpaarung jetzt nicht mehr genehmigen dürfte. Verstößt man gegen diese Regel, zahlt man Vertragsstrafe, weil man Vereinsregeln bricht. Das wars. Oder bin ich da falsch informiert?

    Die NVWA (Ministerium) hat die Kriterien zur Handhabung des Gesetzes Besluit houders van dieren Artikel 3.4 Fokken met Gezelschapsdieren erarbeiten lassen. Das geht nicht vom RvB oder einem angeschlossenen Verein aus. Es ist die Umsetzung des 2014 beschlossenen Gesetzes zum Züchten mit Haustieren.

  • So wie ich das verstehe ist das doch aber erst der Anfang. Und irgendwo muss man halt mal ansetzen, damit man sich von diesem Punkt aus weiterentwickeln kann. Es sind ja wohl auch noch mehr Punkte geplant und auch Merkmale die nicht rein optisch sind sollen über kurz oder lang aufgenommen werden.

    Das neue Gesetz sieht ja durchaus jetzt schon die Möglichkeit vor, dass man eventuell durch Outcross und Einkreuzungsprojekte eine Verbesserung der einzelnen Rassen erzielen möchte.

    Die illegale Zucht wird man nie 100% verhindern können, genauso wie man illegale Machenschaften auch in allen anderen Bereichen des menschlichen Lebens nicht einfach durch ein Gesetz zu 100% ausschalten kann.

    Es ist nun ja aber auch der Ups-Wurf und "sie sollte einmal Welpen haben"-Wurf strafbar. Und wenns an die eigene Tasche geht wird die Aufmerksamkeit bezüglich Verhütung gerne mal ein bisschen besser.

    Vielleicht bewegt solch eine Regelung zumindest ein bisschen ein Umdenken bei den nicht Kriminellen - und es sollen wohl auch noch deutlich verstärkt Aufklärungs-Kampagnen gefahren werden. Eine Kombination könnte schon was bewirken. Zumal nicht jeder bereit ist wirklich zu einem illegalen Züchter zu gehen oder ins Ausland zu fahren. Dafür muss es dann schon eine sehr starke Form von "Will-haben" sein. Normale Familien werden dann oft doch eher zu was anderem greifen.

  • Es sind insgesamt 6 Kriterien, unter anderm auch Atemgeräusche, Nasenöffnung, Augenzustand, Nasenfalten ...

  • Czarek Hi, nach meinem Verständnis ähnlich wie die in Deutschland gängigen „Verordnungen“. Die einen bestehenden „Gesetzeskörper“ mit Leben füllen und konkrete Kriterien festsetzen, anhand derer die Erfüllung der rechtlichen Verpflichtungen „gemessen“ werden kann.

    Auch nach deutschem Tierschutzrecht sind Qualzuchten ja nicht erlaubt. Es fehlt halt noch an entsprechenden Verordnungen, mit denen das auch rechtlich durchgesetzt werden kann.

  • Das aber auch auf einem fundamentalen Irrtum beruht: Es geht davon aus, dass der JR zu den Begleithunden gehört und dass der Jagdtrieb eine Terriers einfach "verschwindet", wenn er nicht ständig züchterisch gefördert wird. Das ist natürlich schierer Blödsinn, aber ich kann mir auch nicht vorstellen ,dass der Mops ohne Einkreuzen überleben kann, und einer mit massivem Jagdtrieb ist letztlich sicher besser dran als einer, der keine Luft kriegt.

    Was ich nicht verstehe ist, weshalb man für solche systematischen, ernstgemeinten Versuche nicht zu einem Begleithund einen Begleithund gewählt hat, zum Beispiel einen Pudel? Wenn man in Generationen denkt, ist lockiges Fell sicher leichter wieder wegzuzüchten als der so fest verankerte Terrier-Jagdtrieb, und ein wesentlich geringeres "Manko" im Handling, wenn man einen Hund in Mopsrichtung sucht. Aber ok, da wären natürlich die ersten Generationen nicht zum Mopspreis absetzbar, weil die Optik nicht stimmt, also lieber charakterlich unpassend, aber optisch unauffällig?

  • So wie ich das verstehe ist das doch aber erst der Anfang. Und irgendwo muss man halt mal ansetzen, damit man sich von diesem Punkt aus weiterentwickeln kann. Es sind ja wohl auch noch mehr Punkte geplant und auch Merkmale die nicht rein optisch sind sollen über kurz oder lang aufgenommen werden.

    Das neue Gesetz sieht ja durchaus jetzt schon die Möglichkeit vor, dass man eventuell durch Outcross und Einkreuzungsprojekte eine Verbesserung der einzelnen Rassen erzielen möchte.

    Die illegale Zucht wird man nie 100% verhindern können, genauso wie man illegale Machenschaften auch in allen anderen Bereichen des menschlichen Lebens nicht einfach durch ein Gesetz zu 100% ausschalten kann.

    Es ist nun ja aber auch der Ups-Wurf und "sie sollte einmal Welpen haben"-Wurf strafbar. Und wenns an die eigene Tasche geht wird die Aufmerksamkeit bezüglich Verhütung gerne mal ein bisschen besser.

    Vielleicht bewegt solch eine Regelung zumindest ein bisschen ein Umdenken bei den nicht Kriminellen - und es sollen wohl auch noch deutlich verstärkt Aufklärungs-Kampagnen gefahren werden. Eine Kombination könnte schon was bewirken. Zumal nicht jeder bereit ist wirklich zu einem illegalen Züchter zu gehen oder ins Ausland zu fahren. Dafür muss es dann schon eine sehr starke Form von "Will-haben" sein. Normale Familien werden dann oft doch eher zu was anderem greifen.

    Und dabei kann man sich dann noch über den Skandal im RvB von 2016 informieren, wo ein Züchter im RvB einen Teil der Hunde für Stammbaum anmeldete und die anderen nicht. Da gingen Welpenhandel und geregelte Zucht Hand in Hand beim selben Züchter.

    Nacharbeiten müssen Sie was Import etc angeht sowieso aber grundsätzlich gilt das für alle Hund ob im RvB organisiert oder nicht

  • übrigens Eli&Natilla

    Auch von mir ein herzliches Dankeschön für die Mühe, die Du Dir hier machst und für die informativen Beiträge.

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