Wurfgeschwister - Pro und Contra

  • Ach es gibt auch Vorteile ? :ka::pfeif:


    Einmal und niemals wieder :no:


    Nachteil:


    - Zwei Welpen in jeglicher anstrengender Form

    - Gleichzeitig zwei alte Hunde

  • Meiner fängt mit seinen acht Monaten gerade richtig mit der Pubertät an, wenn ich mir vorstelle ich hätte zweimal 28 Kilo die gleichzeitig wie bekloppt in die Leine springen, nein danke.


    Eine Freundin von mir hat zweimal Wurfgeschwister, einmal Fußhupen die sie allerdings schon erwachsen bekommen hat weil ihre Mutter verstorben ist, jetzt zwei Mixe die ca ein Jahr alt sind, die sind schon ihre eigene Welt und brauche nicht wirklich jemand anderen oder die anderen Hunde die sie noch hat. Ich würde es mir nicht antun, ich hatte einmal zwei Hunde die fünf Monate auseinander waren, das war schon anstrengend obwohl die keine Welpen mehr waren sondern Junghunde.

  • ich hatte einmal zwei Hunde die fünf Monate auseinander waren, das war schon anstrengend obwohl die keine Welpen mehr waren sondern Junghunde.

    Sowas hatte ich auch schon- 2 ausgewachsene Kleine Münsterländerrüden, beide aus, sagen wir mal, suboptimaler Haltung, 5 bzw. 6 Jahre alt. Erziehungsstand identitisch, nämlich bei Null (dafür aber 2x 26/27kg, die an der Leine gezerrt haben). Neeeee, das möchte ich nie wieder haben (der Einzug des 2. war auch ungeplant), denn das war einfach unheimlich anstrengend. Die haben sich sehr überwiegend den Blödsinn voneinander abgeschaut und sich gegenseitig hochgepuscht, bis das entspannter lief,hatte ich ein paar graue Haare mehr. (Selbstsverständlich hätte ich trotzdem keinen der beiden missen wollen)


    Der einizige Grund für 2 Wurfgeschwister wäre für mich, sollte ich irgendwann nochmal 2 alte, sprich dann aber fertig ausgebildete, Hunde gleichzeitig aufnehmen.


    Ich finde ebenfalls optimal, wenn der vorhandene Hund möglichst schon 3-4 Jahre alt ist und "gereift" sowie brauchbar erzogen, sodass der junge/ neue Hund profitiert und man die Möglichkeit hat, sich auf den zu konzentrieren, ohne dass der ältere dann zu viel Blödsinn macht.


    Und der oben genannte Minus-Punkt wäre für mich auch relevant- wenn's dumm läuft, hätte man irgendwann 2 Abschiede recht dicht beieinander...

  • Einer macht etwas richtig und wird gelobt, der Rest macht es nach. Beim Lernen von Neuem erspart das viel Aufwand. (Sei es Leinenführigkeit oder durch den Sacktunnel rennen, Hundesichtungen oder durch den Baumarkt laufen)


    Das halte ich persönlich für Wunschdenken.

    Ok, es mag bei Umweltgewöhnung vielleicht noch funktionierten, wenn Welpe A sieht, dass Welpe B kein Problem mit etwas hat und die eigene Unsicherheit aus Vertrauen in den Bruder überwindet, aber in der reinen Erziehung... mir wäre kein Fall bekannt, in dem ein Hund mit guter Leinenführigkeit einen anderen dazu animiert hätte, ebenfalls schön an der Leine zu laufen oder dass die Stubenreinheit der Geschwister sich positiv auf die anderen auswirkt.

    Für mich wird da aus Erfahrung eher andersrum ein Schuh daraus, Das Fehlverhalten des einen zieht den anderen schneller in alte Muster und Fehlverhalten zurück.


    Viele Hundehalter hoffen immer (auch mit einem älteren Zweithund), dass die Hunde voneinander lernen und man damit weniger Aufwand hat, die Realität sieht leider in der Regel anders aus.


    Der größte Nachteil ist für mich jedoch schlicht, dass zwischen den Geschwistern eine Bindung ab dem ersten Tag besteht und da als Mensch als wichtigster Bezugspunkt für beide Hunde dazwischen zu kommen, ist schwer und eine Menge Arbeit.


    Ich muss gestehen, für mich gibt es keinen vernünftigen Grund, sich zwei Wurfgeschwister ins Haus zu holen (auch generell nicht zwei Welpen gleichzeitig). Die Leute hoffen darauf, weniger Arbeit zu haben, weil man ja gleich zwei zusammen auf einmal erziehen kann... ist in der Realität aber eine Milchmädchenrechnung.

  • Ich kenne nur einen Fall, wo es mit Wurfgeschwistern gut und nach Plan verlaufen ist. Da gingen 2 Boxerschwesternzu einem Paar, von denen jeder einen Hund führen und ausbilden wollte. Das hat geklappt, zumal die Schwestern charakterlich unterschiedlich waren und schnell eine stabile Ordnung ausbildeten. Jede hatte ihren exklusiven Bezugsmenschen, es mußte nicht um Ressourcen konkurriert werden.


    Wo Züchter oder Halter Wurfgeschwister hatten, ging häufig spätestens zur Pubertät dann ein Hund weg, weil das Management den Hunden nicht mehr gerecht werden konnte.


    Bei Rassen, die für das Meuteleben gezüchtet wurden oder generell ein ruhigeres Temperament haben, mag das anders aussehen.


    Für mich würde ich das Risiko keinesfalls eingehen wollen.

  • Natürlich betrifft das nicht nur Wurfgeschwister aber eine meiner Sorgen bei den drei Zwergen war unter anderem, dass ich erstmal alles nur getrennt machen kann, damit es jeder richtig lernt. Und, dass sie sich sehr viel Blödsinn voneinander abschauen. Tatsächlich empfinde ich es mit drei Welpen auf einmal aber einfacher als mit drei Welpen nacheinander.

  • Ich glaube, dass ich hier einfach sehr gute Voraussetzungen dafür hatte, alle behalten und ihnen auch gerecht werden zu können.


    Sie kennen mich von der ersten Minute. Die ersten Wochen haben sie auf meinem Bauch geschlafen und verbinden mich von Anfang an mit Ruhe und Schutz. Sie hatten keine Umgewöhnung, sondern sind halt mit den Regeln einfach aufgewachsen.

    Hinzukommen zwei sehr gute Vorbilder in Form ihrer Eltern.

    Dennoch mache ich viele Sachen getrennt, damit auch jeder alleine klarkommt.


    Und es läuft tatsächlich deutlich besser, als ich es vorher erwartet hätte.



    Mich interessieren ja aber vor allem die Erfahrungen anderer, damit man hier vielleicht eine kleine Sammlung aufbauen kann - für alle, die sich überlegen Wurfgeschwister anzuschaffen.


    Ich hab übrigens auch noch eine Katzenmutter und ihre zwei Mädels (sie kam schon trächtig bei mir an) - läuft seit 8 Jahren problemlos. :ka:

  • Wir hatten zwei Katzen Geschwister, die waren ein Herz und eine Seele, bis wir sie haben kastrieren lassen.


    Von da an war es seitens des Mädchens der Hass in Säcken ihrem Bruder gegenüber. Mag aber auch sein dass es daran lag dass wir sie rollig kastriert haben, ich habe damals leider nach dem Rat meines Tierarztes geglaubt.

  • Ich hatte für 2,5 Wochen Wurfgeschwister Hündin und Rüde.

    Am Anfang war es noch ok, da war auch noch alles neu hier, dann der Dicke dazu etc.

    Aber es ist immer mehr eskaliert.

    "Welpenspiele" sind eskaliert und ich musste immer wieder trennen, zum Schluss, sogar räumlich trennen, weil die Beiden sich angegangen sind, wenn die Gelegenheit da war.


    Die Beiden sind erst nach 1-2 Stunden zur Ruhe gekommen, es war immer wieder ein harter Kampf.

    Es mag vieles daran normal gewesen sein, aber lernen war in der Situation nicht machbar.

    Sie haben sich wenig an mir orientiert, dass kam erst, als ich die Beiden immer wieder getrennt habe.

    Draußen gab es kaum erkunden der Umwelt, sondern mehr Renn- und "Beiß"spiele.

    Einer hat immer wieder angefangen, den anderen in die Beine zu "beißen" und dann ging das Gerenne los.

    Mag erstmal niedlich aussehen, aber kippt irgendwann und das ist nicht mehr niedlich.


    Seit gestern ist Ekko bzw. Loki nicht mehr da, ich konnte ihn vermitteln und Cookie ist komplett anders drauf.

    Klar, sie hat ihre 5 Minuten, aber danach kommt sie sehr schnell runter und kann schlafen, was vorher kaum möglich war.


    Ich finde, dass der Schlaf in dem Alter sehr wichtig ist, weil da alles verarbeitet wird, was so am Tag erlebt wurde.

    Sie ist auch nicht mehr so "kläffig" wie vorher, ignoriert immer mehr die kläffende Dackelhündin von nebenan, vorher ist sie immer darauf eingestiegen.


    Speedy ist auch wesentlich entspannter, er war in der Zeit ziemlich gestresst, weil ich ständig aufgesprungen bin.


    Mein Fazit nie wieder Wurfgeschwister und wenn, dann nur für einen begrenzten Zeitraum.

  • Eine Freundin von mir hatte mal Wurfgeschwister (zwei Hündinnen) als Pflegestelle aufgenommen. Das war ok und putzig, bis die beiden jungen Damen das erste mal läufig wurden. Die haben sich nicht einfach gefetzt, die wollten sich ans Leben. Und weil sie gleich alt, gleich stark, und gleich temperamentvoll waren, bekamen sie das auch nicht richtig sortiert.


    Genau das sehe ich gerade bei Wurfgeschwistern auch als großes Problem. Sie sind sich meist einfach zu ähnlich, logisch: Gleiches Alter, gleiche Grundveranlagung, gleiche Größe. So lange sie sich dabei einig sind, alles prima. Auf der anderen Seite sind Konflikte aber wahrscheinlicher, von wegen ähnliche Interessen, und wenn es zu Konflikten kommt kracht es einfach heftiger. Das Konfliktpotential ist dabei natürlich je nach Rasse auch unterschiedlich, ich bin da halt ein wenig "terriergeprägt". Aber mir wäre das auf Dauer einfach zu heiß.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!