Welcher Ersthund? Speziell auch an Eurasier-Besitzer gerichtet

  • Hallo ihr Lieben,
    passend zum Thema des Forums suche ich nach einer passenden Hunderasse für uns. Wir - das sind mein Mann, meine Tochter (fast 6 Jahre) und ich.
    Schon lange wollten wir (bzw eher ich ;-)) einen Hund haben, aber es scheiterte an der Zeit bzw sind wir beide berufstätig und ich wollte keinen Hund, um ihn dann lange alleine zu lassen.
    Nun arbeite ich Teilzeit und im Home-office. Ich bin nur 2 Tage im Monat vor Ort und ansonsten (bis auf Einkaufen und Kind zur kita/schule bringen) zu Hause.
    Wir leben recht ländlich im Haus mit einen zwar sehr kleinen Garten, aber ihn Feldrandnähe. Lange Spaziergänge und geistige Auslastung sind bei uns eher nicht das Problem.
    Mein Mann hat sich nun in die Rasse Berner Sennenhunde "verguckt". Und auch die typischen Weseneigenschaften finde ich sehr ansprechend und passend zu unserer Familie....aber ich befürchte die relative kurze Lebenserwartung. Und gerade für meine Tochter wäre es schrecklich in so jungen Jahren ihren geliebten Hund zu verlieren.
    Nach einiger Recherche bin ich auf Eurasier gestoßen.... Wenig Jagdtrieb, anpassungsfähig, "Familienhund", entspannt/ruhig scheint perfekt zu sein.
    Und ja - ich weiß, dass er nie so toll hören wird wie ein Labrador oder andere Hunderasse, die gefallen wollen. Aber ich finde es eigentlich nicht schlimm, wenn er seinen eigenen Kopf hat (hat meine Tochter auch) . Und ich vermute mit Hundeschule und Co bekommt man etwas Grundgehorsam hin.
    Nachdem ich aber in vielen Foren quer gelesen habe und einige Eurasier Besitzer geschrieben haben, dass die Rasse extrem stur sei und sich eher nur eine Bezugsperson sucht bin ich etwas verunsichert. Für uns wäre es wichtig, dass es kein "Ein-Mann"-Hund ist sondern sich wirklich auf die ganze Familie einlässt...und sie nicht komplett ignoriert.
    Was meint ihr?
    Kennt ihr vielleicht eine andere Hunderasse, die geeigneter wäre?
    Der Leonberger soll ein toller Ersthund sein - besonders für Familien....aber der ist ja sooo groß. Ich stell es mir etwas schwer vor ihn z. B. an der Leine halten zu können bevor er richtig erzogen wurde....oder wenn er gerade in die "Rüpelphase" kommt.
    Wir sind was Hunderassen angeht noch ziemlich offen. Für uns spielt das Wesen eine wichtigere Rolle als das Aussehen.
    Jagdhunde und Schutzhunde scheinen für uns als Anfänger mit Kind auch nicht geeignet zu sein - auch wenn die ganze Welt den Golden Retriever oder den Labrador als DEN Familienhund schlechthin anpreist...
    Was für uns wichtig wäre:
    1. Familienhund (Im Sinne von kein "Ein-Mann" Hund)
    2. Kinderlieb (aber das hat eher was mit der Sozialisierung zu tun)
    3. Er sollte zwischen mittelgroß und groß liegen. Mit kleinen Hunden kann nicht wirklich etwas anfangen...
    4. Wenig Schutztrieb
    5. Kein/wenig Jagdtrieb
    6. "Ersthund" geeignet (verzeiht auch mal kleinere Erziehungsfehler....)
    (7. Nicht so "hibbelig/quirlig" sondern eher ein "ruhiger" Hund, der zu Fremden Distanz wahrt)
    Was können wir bieten?
    Ein liebevolles Zuhause, in dem man sich immer um ihn kümmern kann. Er wird nie wirklich lange alleine sein. Lange Spaziergänge, bei Bedarf/Interesse neben Fahrrad herlaufen, geistige Beschäftigung. Einmal pro Woche Hundeschule bzw Hunde Aktivitäten (angeboten von einer guten Hundeschule im Nachbardorf).
    Respektvollen Umgang - insbesondere meine Tochter geht sehr sensibel mit Tieren im Allgemeinen um, hält sich an Regeln und lässt Tiere auch in Ruhe, wenn diese sich nicht streicheln lassen wollen.
    Was meint ihr?
    Spricht etwas gegen den Eurasier?
    Kennt ihr ad hoc Hunderassen, die für uns eher geeignet sind?


    Lieben Dank schon mal an alle Antwortschreiber.......und sorry für den Roman ;)

  • Ich denke schon, dass ihr mit einem Eurasier glücklich werden könntet. Stand bei uns als Ersthundehalter auch zur Auswahl. Letztendlich haben wir uns dann aber für den Langhaarcollie entschieden. Könnte bei euch auch passen! Sie sind etwas weicher/sensibler und haben mehr Will to please als die Rasis.

  • Willkommen im Forum


    Ich bin absolut kein Eurasier Experte, aber der den ich persönlich kannte, ist genau in solch einer Kombi wie bei euch gewesen. Ersthundehalter mit jungem Sohn (ca 9 damals), die Familie hatte riesen Freude an dem Hund und der Hund fühlte sich sichtbar wohl in dieser Umgebung.
    Und er hat sich definitiv nicht nur einem in der Familie angeschlossen. Als der Sohn etwas älter war, ging auch er mit dem Hund spazieren. Ich fand den Hund damals wirklich toll und habe ihn oft getroffen, weil er mit meinem damaligen Hund immer gespielt hat.


    Ich weiß natürlich nicht, ob das nun allgemein gültig ist, aber dazu wirst du bestimmt noch von anderen Leuten hier mehr zu lesen bekommen.

  • Hallo ihr Beiden,
    vielen Dank für eure Minung!
    Das bestätigt bestätigt mich etwas.
    Wir wollen demnächst auch zu einem Züchter (haben den Kontakt von einem Zuchtverband) und die Hunde live erleben.


    Liebe Grüße & einen schönen Abend noch!

  • Unser Ersthund war eine Eurasierdame.
    Ich denke sie könnten durchaus gut passen und sind angenehme Hunde, freuen sich über Bespaßung, sind aber auch zufrieden wenn sie nur dabei sein dürfen.


    Das mit dem Ein-Mann-Hund ist aber nicht ganz weit hergeholt, allerdings auch nicht die richtig klassische Version.
    Unsere Hündin hat uns Kinder halt nie für voll genommen. Wobei Kinder relativ ist, ich war 12 als ich sie bekommen habe und 29 als sie gestorben ist. Das hat sich aber nie geändert.
    Sie kommen halt stark nach dem nordischen/Urtyp und das muss man mögen.
    Alternativ, schaut euch mal den Elo an. Sollen dem Eurasier sehr ähnlich sein, aber eher weniger Urtyp Charakter.
    Ist Geschmackssache...

  • Ich kann mich morgen früh gern nochmal ausführlicher melden, aber wenn es ausschlaggebend ist, dass der Hund keinen jagdtrieb haben soll, ist der Eurasier nicht zu empfehlen. Ein großer Teil der Hunde dieser Rasse haben (ggf. viel) Jagdtrieb, ich kenne tatsächlich kein Exemplar, das gar keinen Jagdtrieb hat.

  • Ich schreib doch noch schnell was hinterher, weil sich das so negativ liest :tropf:


    Wir sind mit unserem Eurasier (5 Monate) überglücklich.


    Er zeigt Jagdtrieb, für uns aber in einem Maß, welches wir noch gut handeln können. Wie es sich weiterentwickelt wird sich zeigen :tropf: Wir haben uns allerdings drauf eingestellt und würden auch sonst entsprechend mit Schleppleine den "Freilauf" bei erforderlichen Anlässen organisieren.


    Man darf aber beim Eurasier nicht mit dem Gedanken dran gehen, dass das auf alle Fälle ein Hund ist, der wenig bis keine Jagdtrieb hat.


    Zum Thema Ein-Mann-Hund: Da höre ich solches und solches. Mich und meinen Freund mag unser kleiner Kerl gleichermaßen - wir teilen die Arbeit am Hund aber auch ziemlich 50/50 und das ist dabei wichtig denke ich.


    Es gibt aber auch Exemplare die wirklich Ein-Mann-Hunde sind, nur ist man in den Familien nicht drin und weiß dementsprechend nicht, wer sich wie mit dem Hund langfristig beschäftigt.


    Ansonsten ist unser Bub einfach mein Traumhund. :herzen1: Er ist verspielt, (mittlerweile) verschmust und will immer in unserer Nähe sein. Für jeden Spaß zu haben aber auch mal mit wenig Programm zu Frieden.
    Bei Fremden zieht er sich meist erst zurück und will nicht direkt angefasst werden.
    Leckerchen helfen da aber gut :rollsmile:


    Was ich euch ans Herz legen kann: Besucht einem Eurasier Spaziergang! Schaut z.B. auf der Seite vom KZG nach, ob vllt bald einer in eurer Nähe ist. Uns hat das sehr geholfen :smile:

  • Huhu.
    Also hier hockt eben so ein Exemplar ohne Jagdtrieb. Bzw von kleinauf Konsequent an Wild als ganz normaler uninteresanter Bestandteil der Umgebung gewöhnt.
    Der Eurasier hat leider in der Öffentlichkeit und auch hier im Forum nicht unbedingt den besten Ruf da viele vom hörensagen oder von momentaufnahmen mal irgendwo einen Eurasier von vor 20 Jahren kannten.
    Egal wo du wohnst wende dich an die Eurasiervereine


    EKW Eurasier-Klub e.V. Sitz Weinheim | Der Eurasier, seine Herkunft, Welpen, Zucht und Rassestandard
    KZG Startseite - KZG-Eurasier e.V.
    EZV Eurasierwelpen von Züchtern der EurasierZucht-Vereinigung e.V.
    Pro Eurasier Pro Eurasier e.V.: Home


    Darüber hinaus ist diese FB Gruppe auf jeden fall eine sehr gute Informationsquelle


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    Und such nach Eurasierspaziergängen in deiner Nähe dort könnt ihr den Eurasier live erleben und auch direkt mit den Haltern Reden.


    Der Eurasier ansich ist nicht Stur und er ist auch nicht schwer erziehbar er ist halt anders. Leider begreifen das auch die allerwenigsten Hundetrainer weswegen sich die Suche nach einer geeigneten Hundeschule oft schwierig gestaltet.

  • Jagdtrieb ist aber nicht nur Erziehungssache. Es kommt da auch viel auf Veranlagung an und nicht alles lässt sich vollständig umerziehen.


    Es gibt beispielsweise Besitzer die einen Eurasier haben der bei einer Sichtung sofort weg düst und einen anderen der sich die Sache gemütlich aus der Ferne anguckt :D

  • Ach so Thema Jagdtrieb.
    Unsere hat auch gejagt. Allerdings war sie ein Gelegenheitsjäger, dprich wenn sich eine gute Gelegenheit bot. Sie ist nie einer Spur nach, sie ist nie über weite Distanzen weg, aber wenn das Wild direkt vor ihrer Nase hoch ist, hat sie die Einladung halt angenommen. Mein Vater konnte sie auch davon recht gut abrufen, der Rest halt eher schlecht.


    Grundsätzlich jagt ein Hund eben. Es mag einzelne Exemplare geben bei denen das tatsächlich so verloren gegangen ist, dass sie von selbst nicht reagieren, aber keineganze Rasse die verlässlich nicht jagt. Meist steckt da doch mehr oder weniger viel Arbeit dahinter.
    Was wir damals eben nicht gemacht haben war von Anfang an Antijagdtraining und dafür sorgen, dass sie als junger Hund nie die Möglichkeit hat. Sowas ist Gold wert, wenn einem das wichtig ist, sollte man da von Anfang an hinterher sein.
    Der Rest ist halt eben, dass es keine Hunde sind die sklavischen Gehorsam zeigen.


    Wir hatten übrigens noch einen Rüden im Dorf der eben nicht bei einem Ersthundehalter war, sondern einem Pärchen das jahrelang DSH sportlich geführt hat und im Alter dann kürzer getreten ist. Der hat tatsächlich nicht gejagt und auch recht gut gehört. Nicht wie ein DSH, aber immerhin.

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