Allergien,- der kranke Hund, Hilfsmöglichkeiten, Erfahrungen, offene Diskussion

  • Vielleicht bestehen nicht nur Allergien auf Futtermittel, sondern z.B. auch auf Hausstaubmilben, oder weitere Umweltallergien. Wäre nicht ungewöhnlich.

    Ja, das kann sein. Aber er reagiert recht unmittelbar (ein paar Stunden später) wenn er was unverträgliches zu fressen bekommen hat. Ansonsten war an diesem Tag alles wie immer, Wetter gleich, Spazierweg kein neuer, usw.

  • Ich nehme auch nur kaltgepresste Öle vom Bioladen. Aber man wird da einfach über längere Zeit hinweg gut beobachten und anpassen müssen, Abkürzungen gehen wohl nicht😅

  • Ich bin keine Expertin auf dem Gebiet, aber ich würde es probieren, wenn es mein Hund wäre. Mein Pudel geht quasi nie an seine Pfoten, eigentlich nur wenn er sich verletzt hat oder ihm etwas dort unangenehm ist. Ich habe schon oft gelesen, dass Ohrenentzündungen mit Unverträglichkeiten zusammenhängen.

    Habt ihr euch denn schon für ein Vorgehen entschieden? Auf jeden Fall alles Gute 🍀

    Danke!

    Aktuell füttern wir wie gehabt weiter. Verhalten, Verdauung und auch die Ohren und Pfoten sind aktuell super, so dass ich mich davor scheue, etwas zu ändern. Die letzte Ausschlussdiät hat uns schon alle sehr gestresst, so dass ich das dieses Jahr auch nicht noch mal angehen würde.

    Vor allem stelle ich mir die Frage, ob es wirklich die regelmäßige Fütterung sein kann, wenn die Ohren 3-4 Monate lang in Ordnung sind oder ob es nicht doch einen anderen Auslöser gibt.

  • Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten, dass ich immer sofort alles eingefroren habe und das ging.


    Manches muss man einfach austesten. Gerade weil man meist gar nicht ganz genau wissen kann, auf was exakt reagiert wird.

    Wenn er Gekochtes bekommt ist da ja vermutlich eine Sorte frisches Fleisch dabei, oder? (Sorry ich hab grad wieder vergessen, du hattest das geschrieben aber ich hab es nicht noch einmal nachgelesen)

    Nimm das doch roh (also viel damit es sich lohnt)

    In Streifen geschnitten und bei 180 Grad Umluft in den Ofen und nach 60-70 Minuten noch ne halbe Stunde mit Löffel in der Tür, damit die Feuchte raus kann (oder Dörr Automat, darauf bin ich nach erfolgreichem Ofen Test umgestiegen weil deutlich weniger Energie Verschwendung).

    Wenn die fertig sind in den TK und dann einfach einzeln entnehmen.


    Vielleicht würde euch auch mal um den ekelhaften Juckreiz unter Kontrolle zu bekommen, drei, vier Wochen Apoquel helfen.


    Allergien - da schraubt sich das Immunsystem ja quasi selbst in die Hysterie. Und damit ist zumindest mal die psychische Belastung durch Juckreiz und das Entwickeln von „Macken“ wie Kratzen/lecken bei Stress durchbrochen.

    Vielleicht kann dir dein Tierarzt da ja helfen.

  • Ich habe auch eine Frage: unser Pudel hatte mehrfach eine Otitis, meist im Abstand von mehreren Monaten. Beim TA wurden Malassezien bestätigt. Nach 1-2 Wochen Behandlung mit Easotic war wieder alles OK und dann hatten wir 4-5 Monate Ruhe.

    Wir waren bislang immer davon ausgegangen, dass es einen Zusammenhang zwischen den Ohrhaaren, Feuchtigkeit und den Entzündungen gibt. Wir ziehen die Ohrhaare (wie vom Züchter gelernt), aber leider sind die Gehörgänge sehr eng und das ist nicht immer gut möglich. Jetzt hat uns beim letzten Mal die Vertretung unserer TÄ gesagt, dass sie sicher ist, dass es eine Futtermittelunverträglichkeit ist. So eine starke Entzündung würde sich nicht nur durch Feuchtigkeit entwickeln.

    Eine Unverträglichkeit gg. Huhn haben wir schon als Junghund festgestellt. Damals hatte er sich die Pfoten wund geknabbert. Wir meiden seitdem Huhn und alles ist in Ordnung. Manchmal ist er noch an den Pfoten dran, aber das würde ich eher als Körperpflege sehen, es ist nichts wund geknabbert.

    Denkt ihr, es würde sich in dem Fall noch mal lohnen, eine Ausschlussdiät zu machen bzw. gezielt Proteinquellen zu wechseln? Aktuell füttern wir ausschließlich Pferd und Fisch.

    Hallo, ich bin zwar nicht vom Fach, aber weil ich mich gerade selbst gezwungenermaßen mit dem Thema auseinandersetze: So was wie enge Gehörgänge sind prädestinierende Faktoren, aber alleine davon bekommt wohl kein Hund eine Otitis. Dazu müssen dann noch primäre Faktoren kommen, wie beispielsweise eine Futtermittelunverträglichkeit, eine Umweltallergie, die Schilddrüse kann eine Rolle spielen, Parasiten und was nicht alles. Da versuche ich gerade selbst, für meinen Hund etwas besser den Durchblick zu bekommen.
    Malassezien oder so etwas sind "nur" sekundäre Faktoren, aber nicht der Auslöser. Dann gibt es gemeinerweise noch perpetuierende Faktoren. Das hier fand ich ganz aufschlussreich: https://www.tieraerztekammer.at/fileadmin/webd…15-3-23_CKO.pdf
    Es haben auch einige Tierarztpraxen ziemlich gute Erklärungen, da bin ich aber nicht sicher, ob ich die hier verlinken darf.

    Aber wenn Dein Hund gerade keine Symptome hat, könnte man vielleicht einfach Tagebuch führen, was er so futtert, was sonst noch so los ist, das könnte unter Umständen dann vielleicht später hilfreich sein?


  • Aber wenn Dein Hund gerade keine Symptome hat, könnte man vielleicht einfach Tagebuch führen, was er so futtert, was sonst noch so los ist, das könnte unter Umständen dann vielleicht später hilfreich sein?

    Danke dir!

    Ja, das machen wir aktuell auch. Bzw. wir haben jederzeit einen Überblick, was er isst, weil wir im Alltag immer die gleiche Sorte Futter + Leckerli verfüttern.

    Leider kann man bei der Otitis ja nur vermuten, wann der Auslöser aufgenommen wurde. Unser TA meinte, 1-3 Wochen zwischen Aufnahme und Bemerken der Entzündung wäre normal. Am Ende kann man dann nur schwer sagen, ob es das Stück Apfel war oder die Pollen auf dem Feldweg 5 Tage vorher...:frowning_face:

  • Hallo Ihr,
    vielleicht kann hier jemand helfen? Vor über zwei Jahren durfte ein Havaneser-Mix bei mir einziehen, im Alter von etwa 6 Monaten, aus dem Tierschutz. Ich fand eigentlich ziemlich schnell auffallend, dass er sich zu viel an den Ohren kratzt und teilweise erstaunliche Mengen an Ohrenschmalz produziert. Die Tierärztin hat die ganze Zeit über nichts wirkliches gefunden, seine Haut war etwas trocken, ein bisschen gerötet, und, naja, ordentlich Ohrenschmalz. Sie hat mir zunächst untersagt, die Ohrhaare zu ziehen oder das Ohr zu reinigen und hat mir eine Creme (rein pflegend) mitgegeben, nur für das äußere Ohr. Ich hab mich fast daran gehalten, ich habe nur nicht eingesehen, welchen Schaden ein weiches, feuchtes Tuch (nur mit Wasser) anrichten soll.
    Ich fand immer noch, dass er sich zu viel kratzt, aber es war nie etwas festzustellen.

    Das ging so dann tatsächlich ziemlich lange ok, bis zu diesem Sommer.
    Im August, wirklich über Nacht, sahen seine Ohren dann aus, als sei da Ohrenschmalz drin explodiert. Das war dann eine Otitis externa, eine ziemlich fiese. Er hat für eine Woche Antibiotika und Cortison (beides als Tablette) bekommen, wurde dann in Narkose gelegt,
    damit die Gehörgänge in Ruhe durchgespült werden können und ein Medikament in die Ohren eingebracht werden kann.
    Ab da war der Fahrplan dann, Ohrhaare ziehen und die Gehörgänge regelmäßig mit Ohrreiniger (EpiSqalan) spülen, seine Gehörgänge sind wohl ziemlich eng. Für den Notfall - also, falls ich merken würde, dass da wieder etwas losgeht - hat sie mir Cortison mitgegeben,
    einfach um das entzündliche Geschehen gar nicht erst so hochkochen zu lassen.
    Eine Allergie fand die Tierärztin da schon sehr unwahrscheinlich, sie meinte, das Cortison hätte dann viel besser angeschlagen,
    man würde da eigentlich ziemlich rasch eine deutlichere Besserung sehen.
    Es gab noch zwei Nachkontrollen, sie war sehr zufrieden. Und ich kurz davor, mir ein Otoskop zu kaufen. Ich sehe die Gehörgänge einfach nicht vernünftig und kann überhaupt nicht einschätzen, ob die jetzt *nur* dreckig sind oder entzündlich.
    (ich bin nur nicht sicher, ob ich den Unterschied mit dann erkennen würde. :flushed_face:)
    Es war dann erst mal alles fein, bis Ende Oktober. Diesmal war es nicht ganz so arg, ich hatte erst die Befürchtung, ich bin zu doof, dem Hund vernünftig die Ohren zu spülen. Aber zumindest dahingehend konnte mich die Tierärztin beruhigen, sie meinte, so schnell hätte da jetzt einfach nicht schon wieder so eine Entzündung hinterher kommen dürfen. Ich hab auch vorsichtig die Vermutung geäußert, dass die alte Otitis einfach nicht komplett abgeheilt war, aber da war sie sich auch sehr sicher, dass das zuvor komplett abgeheilt war.

    Also wieder eine Woche Cortison, wieder ohne Verbesserung. Sie hat sich das angeguckt und meinte, das ist einfach keine Allergie. (Einen Bluttest darauf würde sie trotzdem machen, sie konnte schon verstehen, dass ich da noch einmal nachgefragt hatte, sie glaubt nur nicht, dass der irgendwie weiter hilft.) Direkt nach dem Cortison wollte sie kein Schmerzmittel geben, ich sollte es erst mal eine Woche lang nur mit der Spülung probieren und dann wieder vorstellig werden. Nach der Woche sahen die Ohren kurioserweise deutlich besser aus.
    Eigentlich war ihr Plan wohl, dann eine Woche Schmerzmittel, um dann eine Erregerbestimmung zu machen. Nur die Malassezien waren eh weg. Erreger, die nicht mehr da sind, kann man nicht bestimmen... also weiter spülen und wöchentlich kontrollieren lassen. Es sah so aus, als sei es auf einem guten Weg der Besserung. Naja, bis gestern abend/heute morgen. :frowning_face:
    Sein linkes Ohr schaut schon wieder so aus, als sei da Ohrenschmalz drin explodiert.
    Das linke Ohr war die ganze Zeit über schon immer stärker betroffen als sein rechtes.
    Irgend welche anderen Symptome - gehäuft Durchfälle, Pfoten knabbern, andere Körperstellen, die jucken, frieren, Trägheit, langsames Fellwachstum (ganz im Gegenteil) - hat er nicht, geschweige denn so etwas wie Aggressivität. Etwas ängstlich ist er zuweilen, aber das sind so Sachen wie bestimmte glatte Fliesen, die irgendwie anders glatte Fliesen sein müssen als andere glatte Fliesen, die völlig in Ordnung sind.
    Oder Glasgeländer, wenn es dahinter tief herunter geht. Die Schermaschine ist spooky. (ich schneide alles per Schere und arbeite ansonsten daran, das eilt nu nicht).
    Bei seiner Vorgeschichte (als Welpe in Quarantäne im Tierheim) hat er sich eigentlich erheblich besser entwickelt als ich gehofft hatte.
    Parasiten kann ich eigentlich ausschließen, er bekommt regelmäßig Credelio.
    Auf Mittelmeerkrankheiten hatte ich sein Blut längst untersuchen lassen, da war alles negativ.
    Ich werde jetzt natürlich zusehen, direkt am Montag wieder bei seiner Tierärztin vorstellig zu werden.
    Nur wonach frage ich?
    Schilddrüsenwerte?
    Irgendwo hier hatte ich gelesen, dass zu viel Protein ein Auslöser für eine Otitis sein kann. Wie viel Protein ist denn zu viel Protein? Kann man da mit so was wie Rinderkopfhaut und Ochsenziemer zusätzlich zu dem normalen, bedarfsdeckenden Futter schon über der individuellen Grenze liegen? (In Ernährungsfragen bin ich sehr ahnungslos.)
    Wonach ich auf jeden Fall fragen werde, ob es sein kann, dass die erste Otitis direkt auf sein Mittelohr mit übergesprungen ist und ob das jetzt quasi so eine Ping-Pong-Situation sein kann - die Vorstellung liegt mir richtig quer im Magen.
    Genau so wie die weitere Entwicklung mit verknöcherten Gehörgängen, dauerhaften Schmerzen und so weiter.
    Das würde ich wirklich sehr gern verhindern.
    Genau, Schmerzen: der linke Gehörgang wirkt von innen schmerzhaft, also, wenn ich da ganz vorsichtig versuche, etwas Schmutz zu entfernen, zieht er den Kopf weg. Rechts geht das. Von außen hinten und von den Seite kann ich beide Ohren problemlos anfassen, durchknuddeln, abtasten, da versucht er nicht, auszuweichen.

    Und ach so, ich bin ein großer Freund der evidenzbasierten Medizin. Kann ja jeder gern Homöopathie nutzen, aber hier ist das tatsächlich ausgeschlossen.

    Falls also irgendwem irgend etwas Kluges zu dieser merkwürdigen Symptomatik einfällt, ich würde mich sehr freuen!

  • Auf jeden Fall können Eiweiß-Bomben wie getrocknete Ohren, Ziemer, Sehnen, Fleisch etc pp den Bedarf und die Toleranz überschreiten.

    Das kann ich dir mit Sicherheit bestätigen. Würde ich auch testhalber mal komplett weglassen.

    Der Riesenschnauzer, der oft bei mir ist, ist auch extrem anfällig mit den Ohren. Sie hat keine der von dir aufgeführten Symptome und ist dennoch starke Allergikerin.
    Mit der richtigen Fütterung, zum Kauen nur Kaffeeholz oder Kauwurzel und in bestimmten Jahreszeiten Apoquel ist das mit den Ohren endlich Geschichte.



  • Falls also irgendwem irgend etwas Kluges zu dieser merkwürdigen Symptomatik einfällt, ich würde mich sehr freuen!

    Wenn die Möglichkeit besteht würde ich persönlich zu einem anderen Tierarzt gehen um eine Zweitmeinung zu haben. Und ich würde auch eine Ausschlussdiät bzw. Allergiefutter probieren und auch mal alle Kauartikel weglassen. Das klingt wirklich unschön, ich hoffe ihr findet bald die Ursache des Problems🍀

  • Irgendwo hier hatte ich gelesen, dass zu viel Protein ein Auslöser für eine Otitis sein kann. Wie viel Protein ist denn zu viel Protein? Kann man da mit so was wie Rinderkopfhaut und Ochsenziemer zusätzlich zu dem normalen, bedarfsdeckenden Futter schon über der individuellen Grenze liegen? (In Ernährungsfragen bin ich sehr ahnungslos.)

    Das habe ich hier auch mehrfach mitbekommen. Elvis hat inzwischen leider kaputte Nieren, ich muss jetzt auch darauf achten dass er möglichst nur bedarfsdeckend viel Protein bekommt – und bin überrascht wie schwer das ist.

    Für dich als Anhaltspunkt hab ich fix Google gefragt: "Ein ausgewachsener Hund benötigt etwa 2-3,5 g/kg/Tag". Das kannst du also einfach ausrechnen und dann mal gegenrechnen, auf wie viel Protein ihr pi mal Daumen jetzt kommt. Bei einem vermutlich eher kleinen Hund wird sowas wie Ochsenziemer verhältnismäßig viel ausmachen. Aber auch das lässt sich ja pi Mal Daumen berechnen.

    Wie fütterst du denn?

    Und - ggf. nur für dich - wie belohnst du und was gibt es überher? Ich habe Elvis zum Beispiel lange draußen Harzer Käse als Belohnungsleckerlie gegeben und als ich zusammengerechnet habe, was da an Proteinen zusammengekommen ist, hätte ich mich am liebsten selbst beim Tierschutz angezeigt.

    So dramatisch ist es bei euch ja zum Glück nicht. Schnapp dir einen Zettel und rechne kurz oder frag eine der netten KIs um Unterstützung und dann kannst du ja einfach mal ausprobieren, ob sich bei euch etwas ändert, wenn du den Proteinwert im Mittelfeld hältst.

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