Fragen zum Boxer

  • Liebe Foris,


    Zukunftsmusik ist ja so was schönes, daher habe ich mich in letzter Zeit wieder vermehrt mit dem Gedanken an den geeigneten Hund für später beschäftigt. Später heißt, dass ich meinen 10 Jahre alten Pudelmix-Goldschatz habe und nach ihm 1, 2 Jährchen Hundepause sein soll - also hoffentlich noch einige Jahre. Aber dann!


    Nun habe ich einige Rassebeschreibungen gelesen und landete beim Boxer. In allen Rassebeschreibungen, die ich so finden konnte (habe auch auf den Not-Hilfe-Seiten etc. geguckt), schien mir der Boxer vom Charakter der perfekte Hund für mich und meine Ansprüche an einen Hund zu sein. Als Beispiel würde ich jetzt mal z.B. die Beschreibung anführen: Deutscher Boxer Charakter und Wesen. Das ist eigentlich eine Auflistung von allem, was ich mir wünsche.


    Bis dahin stand der Boxer aufgrund der Brachyzephalie nie auf meiner Möglichkeiten-Liste und ich habe auch noch nie einen persönlich kennengelernt (gesehen klar, aber nicht den Hund richtig kennengelernt). Nun können die Rassebeschreibungen ja viel sagen und vieles liest sich so nett und ist in echt dann eine andere Hausnummer, daher wollte ich einfach jetzt mal die Profis fragen. Vorab: es ist selbstverständlich, dass ich zu gegebener Zeit Kontakt zu Besitzern, Züchtern oder auch auf Ausstellungen oder über den Rasseclub suchen werde, um die Hunde in echt kennenzulernen und noch mehr Infos zu bekommen.


    Aber vielleicht kann mir jemand schon die brennendsten Fragen beantworten:-)


    - Wie ist es um den Boxer gesundheitlich bestellt? Sowohl im Hinblick auf die Nase, als auch auf andere Krankheiten? Ich habe gelesen, dass es wohl auch Züchter gibt, die auf eine "längere Nase" züchten, auf den Züchterseiten konnte ich da allerdings keine so großen Unterschiede feststellen. Kann man "ruhigen Gewissens" diese Rasse kaufen? Kann mir jemand (gerne auch per PN) Züchter empfehlen?
    - Wie sind Boxer tatsächlich vom Charakter, welche "Schwächen" haben sie? Wie ausgeprägt bzw. handelbar ist der Schutztrieb?
    - Worauf sollte man sich einstellen, was unbedingt tun, was auf keinen Fall tun, wenn man sich einen Boxer zulegt?
    - Wie sensibel und kommunikativ ist ein Boxer? Reagiert er auf jede kleine Stimmungsschwankung seines Frauchens und neigt er dazu, ins Fiepen oder kläffen zu verfallen, wenn etwas nicht schnell genug geht? (Klar, ist Erziehungs- und typfrage, aber manche Hunderassen sind ja gerne mal fiepsiger unterwegs. Sorry, falls die Frage total doof ist |) )


    Kurz zu uns; wir (Paar, 30, keine Kinder, auch künftig nicht:-), sind aktiv, gehen wandern und auch mal radfahren, aber nichts im Übermaß. Und bei allem immer bereit, es dem Hund anzupassen, das machen wir jetzt auch schon, ob nach oben oder nach unten vom Ausmaß, da sind wir flexibel. Wir gehen auch gerne campen, sind aber gerne für uns und sind eher nicht an sehr menschenüberfluteten Plätzen unterwegs. Hund darf bei mir mit zur Arbeit, Einzelbüro. Plan B und C wären auch vorhanden, falls es mit dem Hund im Büro gar nicht klappen sollte.


    Meine Wünsche: Ich würde sehr gerne IPG mit meinem künftigen Hund machen und bin gerne bereit, 2 oder drei mal die Woche auf den Platz zu gehen. Wenn es dem Hund Spaß macht. Wenn nicht, bin ich auch da flexibel und mache auch gerne was anderes (wenn es nicht gerade Agility ist:-). Ich möchte gerne einen robusten Hund, der gerne auch mal nen Dickkopf und einen Clown gevespert haben kann, der Power und Spaß am Leben bis ins Hohe Alter hat, der aber auch eine ernste Seite hat und mit mir arbeiten will. Nicht mega mit will to please, aber mit Energie, wenn ich Überzeugungsarbeit leisten muss - gerne :rollsmile: . Mir wäre wichtig - und erziehungsmäßig würde ich da natürlich alles Erforderliche tun - dass der Hund sehr viel frei laufen kann und mit mir kooperiert, fremde Hunde und Menschen weitestgehend ignoriert (Das ist das Erziehungsziel, wie gesagt, wann das eintritt ist dann egal und ich arbeite gerne und geduldig an allem).


    So, was denkt Ihr? Würde ein Boxer zu uns passen?


    Ich würde mich auch sehr freuen, wenn ein Boxerbesitzer aus der Region Stuttgart / Böblingen kommt und Lust hätte, mich bzw. uns mal auf einen Spaziergang mit zu nehmen:-)


    Liebe Grüße :winken:

    • Neu

    Hi


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    • Frag mal @Flauschig und @Querida, erstere hat sich mit langnasigeren Boxern befasst, zweitere ist sehr tief im Thema drin.


      Meine Boxer die ich allerdings alle erwachsen bekommen habe aus dem Tierschutz sind Clowns, Elefanten im Porzellanladen, sehr schnell hochzufahren, immer bereit Blödsinn zu machen und zu spielen, lern geil, Ball Junkies, verrückt wie Flummis, herzkrank, Hüft krank.
      Das mit dem Herzen haben die Züchter inzwischen gut im Griff, ich glaube das mit der Hüfte auch. Ein Problem ist tatsächlich die Temperaturempfindlichkeit und der Krebs. Es gibt inzwischen fast sowas wie zwei verschiedene Rassen, die die sportlich wirklich was reißen und die die auf sowas gar keine Lust mehr haben. Ansonsten sind sie wohl gerade als Welpe ziemlich hibbelig und man muss viel daran arbeiten dass sie ruhig werden. Sie sind sehr sensibel auch wenn sie nicht so aussehen. Sie setzen sich mit einem unglaublichen Charme durch, man muss wirklich liebevoll aber konsequent sein. Mit Härte versaut man sie. Für mich sind sie die aller aller schönsten Hunde der Welt und hier wird immer einer wohnen. Ich habe inzwischen noch einen Labbi Junghund dazu, der ist völlig anders aber die Kombination ist total genial. Ich kriege Milcheinschuss wenn ich Boxer sehe. Wenn ihr die Möglichkeit habt guckt doch mal bei einer Orts Gruppe des Boxer Vereins München in eurer Nähe vorbei, da laufen häufig auch Züchter rum.


      Meiner kommt auch mit ins Büro, er findet es nicht so lustig wenn die Leute ihm unterm Schreibtisch in die Augen gucken, aber er kommt auch aus schlechten Verhältnissen. Schutztrieb haben Boxer, ist meiner Meinung nach aber gut händelbar, jedenfalls im Vergleich zu meinem Bullmastiffs.

    • Habe ich schon gesagt dass er für mich der aller aller schönste Hund der Welt ist? :applaus:


      Mit IGP machst du einen Boxer sehr glücklich.
      Und ja, sie sind wirklich bis ins hohe Alter völlig bekloppte Clowns. Die Spondylose habe ich aber leider noch vergessen, da laufen zurzeit aber vom Boxer Klub München Forschungen.
      Was dir passieren kann, dass gerade die Rüden andere Rüden wenn sie erwachsen sind nicht mehr so doll finden.


      Ich meinte natürlich @Quarus, nicht @Querida, Sorry

    • Ich war zwar nicht gemeint und führe auch keine Boxer - kenne aber so etwa 15 aus verschiedenen Vereinen genauer und außerdem 2 Züchter.


      Wenn man leistungsorientiert und rasseoffen (also noch andere Gebrauchshunde-Rassen vertreten) IGP-Sport betreiben will, rate ich vom Boxer ab, denn die wenigsten sind noch konkurrenzfähig (verglichen mit LZ-DSH, Malis, LZ-Airedale, LZ-Riesenschnauzer usw.). Will man da mithalten, wird es schnell unfair dem Hund gegenüber.


      Die Hunde, die ich kenne, sind alle:
      - Witzige Clowns
      - Schnell überdreht und dann unkonzentriert
      - Glücklich mit IGP auf Ortsgruppen-Niveau
      - Neigung zur Sturheit


      Etwa die Hälfte der mir bekannten Boxer allerdings
      - haben nur geringen Beutetrieb
      - müssen motiviert werden (gerade bei wärmeren Temperaturen)
      - sind im SD eher weich und haben teils weniger volle Griffe


      Da muss man also wissen, was und wohin man will. Je nachdem kann ein Boxer der perfekte Allrounder sein.

    • Das hätte ich jetzt ehrlich gesagt gar nicht gedacht. Also dass die so abstinken.


      Naja, vielleicht muss es ja auch nicht auf Leistung sein. Verrückt sind die jedenfalls bis ins hohe Lebensalter. Wenn ein Boxer nicht spielt ist er krank. Achte bitte darauf beim VDH Rasse Verein zu gucken und nicht bei der Dissidenz.

    • Mein "Montagsmodell" (weil weiss und übrig geblieben, Einhoder und Knickrute) kann ich so beschreiben:


      Drinnen von Anfang an einfach ein Traum. Ruhig, superschnell stubenrein (fast schon "ab Werk"), hatte nie Probleme mit überdrehen. Draussen ist/war er schon immer neugierig, selbstsicher, ja schon eher selbständig - bei fehlendem Input/Grenzen setzen kommen ihm die lustigsten Sachen in den Sinn, und meist keine Dinge die in der Situation gerade angebracht wären :hust:
      Er neigt zum überdrehen und hat sehr schnell Stress schon bei eigentlich wenig Reiz. Und das obwohl er eine tolle Welpenzeit hatte und, weil er nie ängstlich war, auch von nix ferngehalten wurde.
      Dieser Stress äussert sich in rumhibbeln, an der Leine nicht mehr anständig laufen können, fiepsen und jaulen.
      Muss dazu aber sagen, wenn ich im Forum so lese was andere HH für Massnahmen ergreifen um das komplett zu ändern: Ich kann es managen und wir wohnen so, dass er keinen Stress hat wenns um den stinknormalen Alltag oder unsere Campingausflüge geht. Da verhält er sich immer toll, kann auf dem überfülltesten (Menschen und andere Hunde) Campingplatz abschalten und checkt immer sofort, wo sein Zuhause ist und verhält sich da dann auch ruhig.
      Dementsprechend habe ich nie gross daran gearbeitet, so im Vergleich zu den Anderen.


      Diese Energie die er hat, die liebe ich dann widerum natürlich wenns ums "arbeiten" geht. Arbeit ist hier alles mögliche: Von Plausch-Agility, Mobility, Militarys und DiscDogging (nur kurz, er ist eh zu schwer dafür) bis zu Begleithundeaufbau, Fährten etc, er macht jeden Mist mit 100%iger Leidenschaft mit. Das ist einfach toll!


      Er diskutiert aber auch heute noch gerne mit mir aus, ob jetzt ein Kommando wirklich noch so streng befolgt werden muss oder nicht. Aber immer wenns wichtig ist, dann klappt es. Deswegen würde ich ihn, für mich, doch als Verlasshund beschreiben :herzen1:


      Grundsätzlich ist er verträglich, verhält sich aber nicht sehr "höflich" im Umgang mit anderen Hunden. Da muss ich immer genau hinschauen und deswegen ist Fremdhundekontakt sehr selten geworden, besonders seit er kein Einzelhund mehr ist. Er spielt halt laut, knurrend, mit viel Körperkontakt und ignoriert es gerne mal wenn ein anderer Hund ihm sagt, dass er das nicht mag. Da muss ich ihn dann wegholen.


      Er ist sehr hitzeanfällig, sogar mehr als der Bully der noch hier wohnt. Das schränkt ihn im Sommer schon ein - er gehört aber auch zu den Boxern, mit den eher kurzen Nasen. Das ist mir damals erst aufgefallen als ich das "Montagsmodell" schon bei mir sitzen hatte xD
      Zu der Gesundheit geben die Anderen bestimmt bessere Antworten, ich hab das beim Boxer nicht mehr so im Blick.
      Zu seinem Gesundheitszustand: Hüften sind i.O., mehr habe ich aber nie untersuchen lassen. Im Juni wird er 8, ich denke ich werde dann inbesondere den Rücken mal röntgen lassen wegen Spondy, das könnte schon ein Thema werden.


      Bin aber froh, er wiegt nur 29/30kg ist also keinesfalls eins dieser riesigen Schlachtschiffe die wegen der mächtigen Brust sich kaum noch frei bewegen können. Darauf würde ich wohl achten, weil das immense Gewicht in Kombination mit der Hitzeanfälligkeit etc stelle ich mir dann nicht so toll vor.


      Für mich ist der Boxer auf jeden Fall ein Allrounder. Aber eben mit Neigung zum hibbeln/Nervosität.

    • Hier bin ich, ich hatte aber selbst nur ein Vermeherer Boxer.


      Beschäftige ich mich aber mit Leistungs gezogenen Boxern da bei mit selbst einer noch einziehen soll.


      Ich habe Züchter an der Hand die auch mit ihren Hunden Sport betreiben und auch dafür Züchten.
      Deren Hunde haben auch eine Lange Schnauze und nicht so wie die Show Boxer.


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