Wieviel Bewegung braucht der wachsende Hund?

  • Ich habe nicht ein Buch über Welpenerziehung gelesen bis heute..


    Über Entwicklunsstufen schon, über Ernährung, aber nicht, wie man Welpen erzieht.

    Ich hatte vor meinen Welpen aber immer schon Hunde, aber eben immer schon große.....

  • Ja, genau so empfinde ich es auch.
    Meine Welpen/Junghunde sind alle ziemlich exakt so wie im Artikel beschrieben aufgewachsen, allerdings in ländlicher Umgebung mit eh sehr dosierten Außenreizen...

    Ich denk mir immer, es wäre doch ziemlich doof von der Natur eingerichtet, wenn ein Welpe nicht selbst am besten wüsste, was er gerade braucht. Beim Züchter mit 8 Wochen, da schläft er, löst sich, frisst, spielt mit seinen Geschwistern, erkundet in einem langsam wachsanden Radius die Umgebung, schläft wieder. Der schläft, wenn er müde ist, trotz einem Haufen Spielpartner um sich rum und trotz, dass die ganze Welt spannend ist.

    Im neuen Zuhause prasseln dann zig neue Reize auf ihn ein, auf der anderen Seite aber auch zig Regeln, wann er zu ruhen, sich zu bewegen, sich für nichts zu interessieren hat. Ich persönlich versuche dem Welpen immer die Chance zu geben, seinen eigenen Rhythmus weiter zu leben. Er darf frei erkunden, er darf spielen, wenn ihm danach ist, er darf gerne schauen, was ich so mache (und lernt sehr schnell, das meiste ist langweilig), eine Box kennen meine Welpen gar nicht. Ich pushe den Welpen aber auch nicht und schleife ihn sicher nicht vom Kindergeburtstag zum Baumarkt. Aber ich schreibe ihm keinen Rhythmus vor oder denke, eigentlich muss er jetzt xy tun, so nach Lehrbuch. Wir erweitern langsam den Radius, er lernt sich mit Neuem auseinander zu setzen, er darf fast immer frei laufen, Körpergefühl entwickeln und dass wir ein Team sind.

    Ich finde es manchmal etwas gruselig zu lesen, zum einen, mit wie vielen neuen Eindrücken ein Welpe doch gelassenen klar zu kommen hat und zum anderen, wie extrem ihm ein Rhythmus mit zig Einschränkungen von Außen aufgezwungen wird.

    Und ja, ich rede von normalen jungen Hunden und nicht von Rassen, die dafür gezüchtet wurden, keine Grenzen zu kennen und sich ohne extreme Anleitung auf den Mond schießen (was für mich fast unter Qualzucht fällt)

    Ich sehe es genau so.
    Und ehrlich gesagt beruhigt mich der Artikel ein bisschen, weil ich etwas Angst hatte, dass es körperlich vielleicht Auswirkungen hat(te), weil Lucy viel mehr als nur die "5 Minuten pro Monat" aktiv war.

    Den Spagat zwischen Über- und Unterforderung hatte ich schnell gelernt, weil Lucy beides sehr deutlich zeigte.
    Aber körperlich konnte ich es ja nicht nicht erkennen


    Zu der 5-Minuten-Regel:
    Das habe ich unzählige Male gelesen und gehört.
    Ich habe mich aber auch sehr bewusst mit dem Thema "Ruhe lernen" auseinandergesetzt, weil Parson Russell Terrier ja schnell zur Hyperaktivität neben :pfeif:

    Und überall war den diese 5 Minuten pro Monat usw. zu lesen...


    Lucys Trainer hat mich zum Glück beruhigt und gemeint, dass ich in ruhiger Umgebung durchaus auch länger mit Lucy unterwegs sein darf - aber natürlich nicht stramm gehen und den Hund natürlich nicht mit Bällen usw. aufputschen, sondern einfach in ruhiger Umgebung, mit vielen Pausen, sich einfach mal auf die Wiese setzen, den Hund schnüffeln lassen usw.

    Ein paar Wochen später war ich bei einem anderen Trainer, weil ich dort zur Spielstunde gehen wollte (die bietet "mein" Trainer leider - oder zum Glück? - nicht an).

    Dieser "neue" Trainer war entsetzt über unseren Tagesablauf und hat mir gesagt, dass ich das Programm sofort auf maximal 30 Minuten zurückschrauben muss - und damit war alles, wirklich ALLES (nicht nur die Spaziergänge, sondern wirklich jede Interaktion mit dem Hund) gemeint.
    Falls ich das nicht umgehend umsetze, bekomme ich - O-Ton - einen "Duracell-Hasen"...

    Meine Argumentation, dass Lucy einen "Aus-Knopf" hat und sehr viel entspannter und ruhiger ist, seit ich mich nicht mehr stur an die 5 Minuten-Regel halte, hat er einfach abgewunken.

    Ich bin dann dort nicht mehr hingegangen - habe nochmal eine Stunde bei "meinem" Trainer genommen, der meinte, dass unser Tagesablauf für Lucy sehr gut passt - und ich habe beschlossen, einfach auf mein Bauchgefühl zu hören.

    Nach aufregenden Tagen gehen wir in den nächsten 2 Tage auf abgelegenen und ruhigen Wegen spazieren (ist hier zum Glück einfach umsetzbar) - und es gibt ca. alle 2 Wochen mal einen "Faulenz-Tag" an denen wir überhaupt nichts machen (lösen im Garten oder ganz kurze Spaziergänge mit wirklich max. 10 Minuten).

    Damit fahren wir sehr gut.
    Draußen und wenn Action angesagt ist, hat Lucy Energie für 3 Hunde - aber im Haus ist sie sehr ruhig und entspannt - und zum Glück weit entfernt vom "Duracell-Hasen". ;)


    Viele Grüße
    Sandy

  • Hat eigentlich jeder Hund mindestens 2 Trainer?

    Und dann sind davon auch mindestens 1 immer total mies.

    Vielleicht ist als Grundlage doch normaler Menschenverstand wichtiger und ein oder zwei grundsätzliche Bücher über Hundesprache....und bestenfalls, keine „Methode“...

  • Hat eigentlich jeder Hund mindestens 2 Trainer?

    Und dann sind davon auch mindestens 1 immer total mies.

    Vielleicht ist als Grundlage doch normaler Menschenverstand wichtiger und ein oder zwei grundsätzliche Bücher über Hundesprache....und bestenfalls, keine „Methode“...

    Ich habe doch geschrieben, dass "mein" Trainer keine Gruppenstunden bzw. keine Spielstunden anbietet - also brauche ich- wenn ich das machen möchte - einen zusätzlichen Trainer bzw. eine Hundeschule, die so etwas anbietet.
    So what.... :ka:


    Und was stört´s Dich?
    Es würde Dir doch auch nicht schaden, wenn ich 20 Trainer hätte :ka:


    Aber es ist natürlich toll, wenn Du das alles ganz alleine kannst und die anderen doofen Halter hier dafür einen Trainer brauche.
    Wie können die nur.... ? :roll:

  • Von mir aus kann dein Hund Französischunterricht nehmen und Geige lernen.

    Dann wolltest Du mir also nur sagen, wie doof doch die Hundehalter sind, die zwei Trainer brauchen ;)
    Nun ja... belassen wir es einfach dabei. :mute:

  • Dann wolltest Du mir also nur sagen, wie doof doch die Hundehalter sind, die zwei Trainer brauchen

    Lass Dich nicht ärgern von Usern, die statt Hundetrainern lieber Mods beschäftigen, die hinter ihnen herräumen müssen.... :lol:

  • Naja heutzutage gibt es Internet und viel Tammtamm. Vielleicht ist das damit gemeint.
    Vor 30-40 Jahren war der Hund weniger im Fokus. Das betrifft ja alle Dinge: Futter, Wahnsinn was es da alles gibt, riesen Geschäft!!! Geschirre, Leinen, Hundebett...., sogar Intelligenzspielzeug, Hundebox, Welpenstall. Hammer!
    Hundeschule gibt es auch noch nicht ewig. Ist bestimmt toll, wenn man etwas mitnehmen kann, aber kein Muss.
    Und ich habe damals vor über 30 Jahren nach 2 Monaten, die "Erziehungsliteratur" vernichtet, danach war alles easy. Also wie viel Bewegung der Hund braucht, das hängt meiner Meinung nach auch vom Besitzer ab. Der Hund passt sich an.

  • Der Welpe weiß auch nicht wann er müde ist, überdreht dann höchstens....

    ok du hast also schon Mutterhündinnen gesehen die genau auf die Uhr schauen und ihre Welpen nachAblauf von Zeit x schnappen und ins Körbchen bringen? Sorry aber selbst in großen Würfen fallen die Welpen von alleine um warum sollen sie das im neuen Zuhause denn aufeinmal nicht mehr können? Vorraussetzung ist natürlich dass man selbst auch merkt wann es soweit ist, sprich man macht es wie die Geschwister noch eine Woche zuvor und fällt mal eben selbst ins Koma bzw stellt seine Aktivitäten ein.

    Es mag Welpen geben die es nicht schaffen alleine zur Ruhe zu kommen aber so einen Welpen sucht man sich mit einem gesunden Bauchgefühl ganz sicher nicht freiwillig aus einem Wurf aus. Das was hier gerne im Forum bejammert wird von wegen findet keine Ruhe ist in der Regel das Resultat von zu viel oder zu wenig. Da hat der kleine Wutz bis vor 3 Tagen täglich mit 6 Geschwistern, Tanten und was weiß ich wem nicht alles gespielt und kommuniziert und plötzlich soll nach 5 Minuten Schluss aus Ende sein? Keine Bewegung ohne Leine, kein Sozialkontakt zu viebeinigen Rudelmitgliedern (nein keine fremden Hunde).... Nee da würde ich selnbst auch durchdrehen. Dafür gibt es aber dann ein Programm wie für Universitätsstudenten- nur leider ohne das dazugehörige Partyprogramm von Studenten.

    Es ist ja nicht nur das Gehirn was von der Bewegung profitiert sondern auch der beim Hund sehr schnell wachsenende Körper. Sehnen und Muskeln entwickeln sich nicht wenn sie nicht benutzt werden.

  • Vor 30-40 Jahren war es auch noch normal, dass der Hund wahlweise alleine oder gar nicht unterwegs war (hier in Kärnten leben viele Hunde immer noch im Garten oder laufen halt allein durch die Gegend). Ja, Hunde standen nicht so im Fokus, es wurde aber auch nicht von ihnen verlangt, dass sie perfekte Freizeitpartner sind, die quasi überall dabei sind und mit den Gegebenheiten der heutigen Zeit (die nochmal ganz anders ist, als die vor 40 Jahren) unauffällig unter Menschen leben. Hundeerziehung bestand damals halt auch teilweise aus Methoden, die heute jeder Mensch mit Verstand ablehnt. Wenn der Hund von 40 Jahren nen anderen Hund oder ne Katze verletzt hat, wurde nicht nach Maulkorb und Einschläferung geschrien. Hat Hund damals nach nem Kind geschnappt, bekam üblicherweise das Kind Ärger, weil es den Hund genervt hat. Heutzutage ist das undenkbar. Hund muss heutzutage deutlich mehr leisten und mit deutlich mehr Reizen klarkommen. Insofern ist es logisch, dass heutzutage mehr Gedanken und mehr Energie in Hundeerziehung gesteckt werden.

    Und längst nicht jeder Ersthundehalter macht intuitiv alles richtig. Da was von gesundem Menschenverstand zu faseln, ist einfach nicht hilfreich, ich bin sicher die meisten Leute versuchen ihr Bestes. Dass dabei ohne vernünftige Anleitung oft Mist raus kommt, lesen wir hier doch regelmäßig und ich finde das auch normal. Man kann 5 Leute Fragen und 10 verschiedene Meinungen bekommen und in 2 Büchern komplett unterschiedliche Ansichten lesen. Man bekommt durch die Medien ständig Meinungen zu dem Thema ungefiltert an den Kopf geworfen, oft von völlig inkompetenten Menschen. Wie soll man da als Anfänger eine unvoreingenommene Meinung auf Basis von "gesundem Menschenverstand" bilden, gerade wenn man nicht viel Ahnung von Hunden hat?

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