Stress durch Schleppleine
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Huhu,
was machst du denn allgemein so mit dem 4 Monate alten Welpen?
Irgendwie finde ich das Verhalten nicht normal für einen Collie in dem Alter, dass er auf Spaziergängen abzischt und weit weg rennt ohne auf Rufen zu reagieren..
Das klingt für mich eher nach einem grundlegenden Problem und eher einem Symptom für etwas, als nach tatsächlich "Fehlverhalten". mh...Ist zb die Frage, wie er geistig ausgelastet wird (in dem Alter schlicht Alltags-Input), wie viel Ruhe/Schlaf er bekommt, wie oft und lange er mit anderen Hunden frei spielen darf, usw.
Aber auch wie hochwertig du den Rückruf belohnst, wie du den aufgebaut hast, etc.Collies können sehr sensibel auf Schleppleinen reagieren, und wenns dann nochein Baby ist erst recht. Ich mag die ultra leichte Biothane sehr gerne an kleinen/empfindlichen Hunden. Das normale ist mir sogar für meine ausgewachsenen Collies zu schwer.
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Vielen Dank für euren Input!
Es scheint wohl wirklich am Gewicht und an der Ungewohntheit der Schleppleine zu liegen, wenn ich mir das alles so durchlese und drüber nachdenke. Ich versuche es zwar durch Wickeln abzufangen, aber offenbar reicht das nicht.
Das Abzischen kam wohl dramatischer rüber als es ist (das ist wohl meinem Schrecken darüber geschuldet). Normalerweise bleibt er nahe bei mir, bis vor kurzem maximal 10m voraus. Dabei orientiert er sich sehr viel an mir, und das belohne ich quasi ständig. Der Rückruf klappt an sich auch -- nur wenm eine gewisse Grenze überschritten ist, dh wenn die Ablenkung zu groß ist, dann nicht mehr.
Das ist jetzt insgesamt 3mal passiert. Einmal aus dem Spiel heraus, einmal einer durchstartenden Krähe hinterher, einmal auf einen anderen Hund zu. Bei den letzten beiden Beispielen habe ich eindeutig zu spät reagiert, da hatte er sich beide Male schon über die üblichen 10m hinaus entfernt und war schon im Schwung. Wiedergekommen ist er ja auch, als ich in die andere Richtung gelaufen bin. Ich schätze, hätte ich früher reagiert, hätte ich ihn zu mir nehmen können.
Es ist also keineswegs so, dass er unkontrollierbar durch die Gegend zischt, er wird einfach selbstständiger, andere Hunde und Tiere werden interessanter. Mir hat das dennoch einen Schrecken versetzt -- wie gesagt, erster Hund, und ich bin vielleicht überängstlich. Es ist wahrscheinlich auch die Frage, ob ich mich überhaupt trauen würde, ihn weiterhin ohne Leine laufen zu lassen (was eher an mir als an seinem "Fehlverhalten") liegt.
Rückruf habe ich nach Patricia McConnells Puppy Primer aufgebaut, dh mit Laufen, Klatschen, hochwertig belohnen (das Highlight sind Hühnerbrustsreifen und Frolic).
Da ich ja schon lang im Forum lese, bemühe ich mich, nicht zu viel zu machen. Einmal die Woche Welpenstunde im Verein, ein Spaziergang mit Freilauf pro Tag, ab und zu eine Aktion wie Baumarkt, Autofahren, wenn ich im Garten bin, lasse ich ihn da rumwurschteln, je nach Tagesform ein paar Minuten Leinenführigkeit üben, evtl. zweiter kurzer Spaziergang. Er schläft viel, beschäftigt sich auch selber, hat natürlich auch seine wilden Minuten, aber ich habe schon das Gefühl, dass er ausgeglichen ist.
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Ich versuche es zwar durch Wickeln abzufangen, aber offenbar reicht das nicht.
Das ständige Gewurschtel durch das Wickeln irritiert den Hund unter Umständen auch seeeehr. Zumal man gar nicht genug wickeln kann, dass wirklich nicht immer mal Zug drauf kommt.
DU hast halt dann auch mit der Leine einen völlig anderen Fokus, und ein ganz anderes Verhalten, als ohne.Schau mal ob du mit 5 m, die wirklich am Boden schleppen (nur das Ende in deiner Hand), nicht erst mal besser klar kommst.
Dass ein junger Hund mal weiter als 10 Meter rennen will, finde ich im übrigen sehr normal.
Ich hätte meinen nie im Leben in dem Alter schon dauerhaft auf so einen engen Radius einschränken können (und auch heute noch rennt der auch mal weiter). Das ist jetzt kein Tipp, nur einfach ne Erfahrung. -
Danke, frauchen07, ich glaube, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!
Natürlich bin auch ich gestresst durch das Gewickel.
Dafür geht geistige Kapazität drauf, die sonst beim Hund ist.Und ja, anhand der Schleppleine sieht man wortwörtlich, wie eng ein 10m Radius ist. Da bin ich vielleicht tatsächlich übervorsichtig.
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Übungstraining Schleppi wickeln
mach die einfach mal irgendwo fest wo du ein bisschen Zug drauf legen kannst und wurschtel mit den Händen mal rum. aufwickeln, abwickeln, wie halten, mal ein bisschen ziehen, locker lassen...
Dann bekommst du vllt ein bisschen besseres Gefühl dafür.
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Wenn der Hund halbwegs intelligent ist, wird er "mit" und "ohne" Schleppleine ohnehin sauber unterscheiden lernen - verlaß dich also nicht darauf, dass freilaufend klappt, was du an einer Schlepp geübt hast.
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Eindeutig -- zumal aktuell an der Schleppleine nicht klappt, was im Freilauf klappt.
Im Ernst, das hilft mir alles wirklich weiter!
Das Hauptproblem liegt vermutlich wirklich darin, dass ich mehr bei der Leine war als beim Hund.
Dazu kommt das ungewohnte Gewicht (auch wenn es die leichteste Biothane ist, die sie dahatten) wie auch die Einschränkung -- klar, damit konnte er sich nicht so bewegen und rennen wie ohne. Es war also auf mehreren Ebenen wirklich stressig für ihn.Ich denke, ich muss ein bisschen rumprobieren. Auf unübersichtlichen Abschnitten oder bei Fasanen, Hasen und anderen Ablenkungen probiere ich es wie empfohlen mit einer 5m schleppenden Leine.
Auf gut überblickbaren Abschnitten versuche ich es wie bisher (never change a winning team...) ohne Leine und sehe zu, dass ich besonders aufmerksam bin.Dazu Leinenwickeltraining (für mich
) und dann sehen wir, ob und wie wir uns ans richtige Schleppleinentraining rantasten. Und ich muss austesten, wieviel Radius meine Nerven verkraften und mich insgesamt ein bisschen mehr auf mein Bauchgefühl verlassen.
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Lass dich nicht verunsichern. Es ist normal, dass ein Junghund, egal welcher Rasse, auch mal drauf kommt, dass die Umwelt bzw speziell andere Hunde/Menschen kurzzeitig interessanter sein können als du. Ich würde ihm diese Erfolgserlebnisse auch durch eine Schleppleine verwehren. Richtigen Freilauf könnt ihr ja üben, wenn du gerade in einem übersichtlichen Gebiet bist, wo du andere Menschen/Hunde frühzeitig siehst und entsprechend reagieren kannst.
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Ja, so werde ich es versuchen! Also an allen Schräubchen ein bisschen drehen.
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Hey, dein Hund ist erst vier Monate alt und zeigt ein völlig normales Verhalten. Eine Schleppleine ist ja auch
zum schleppen da (um im Notfall den Hund im Freilauf kontrollieren zu können). Ich würde in deinem Fall folgendes
ausprobieren:
- für den Spaziergang/Freilauf nimmt du ganz besondere Leckerlies mit, die er sonst nicht bekommt (z. B. Fleischwurst)
- die nächste Mahlzeit erst n a c h dem Freilauf-Spaziergang geben
- probiere es zunächst einmal mit einer ca. 6m Leine, die ist noch händelbar
- lasse deinen Hund nur dort frei laufen, wenn du ihn auch abrufen kannst oder in Gegenden, wo das sicher möglich ist -
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