Reitbeteiligung- Alles rund zum Thema Reitbeteiligung und Meinungen

  • Reitbeteiligungen sind hier auch ein Problem. Es macht mich wahnsinnig!


    Ich hab ein Fjord, über 20, weiss er aber nicht, sehr gut geritten, Verlasspony im Gelände, AllInclusive Stall mit kleiner Halle und suche für 2 Tage, flexibel auszuwählen wann, Trainer da,muss aber nicht, Bodenarbeit und Zirkus kennt er, sogar eingefahren ist das Pony und ich finde NIEMANDEN!


    Ich finde krass wie regional unterschiedlich das ist!

    Glaube ich dir leider absolut.... lese hier super interessiert mit. Finde eure Berichte irgendwie auch schön und spannend

  • In meinem alten Reitstall hat sich mal wer geweigert, das "arme, mit Hilfszügeln verspannte" Pferd zu reiten, das wär ja tierschutzrelevant - Der Hilfszügel war ein gleitendes Ring-Martingale, das neben seiner ursprünglichen Funktion auch den netten Nebeneffekt hatte, dass sich Anfänger am Anfang am Halsring kurz mal "festhalten" konnten. Sonst gabs aber keine Hilfszügel dort am Pferd, beim Longeunterricht eventuell mal Ausbinder, aber da hat ja eh der Reitlehrer die Kontrolle über das Pferd und nicht der Anfänger.


    Ich schau mir heute meine potentielle Reitbeteiligung an, bin schon sehr gespannt und freu mich. Den Stall kenn ich zufällig, da bin ich mal beim Wandern vorbeigelatscht und fand ihn sehr cool, da er echt einen großen Platz und eine schöne Halle und geniales Ausreitgelände hat (ok, das hat man hier eh überall :lol: )
    Auf die beiden Pferde bin ich sehr neugierig, eigentlich bin ich ja eher der Vollblutfan, aber Hafis sind eh auch irgendwie cool und meist ja für jeden Mist zu haben.

  • Vom Gedanken her ist ein Hilfszügel für Anfänger nicht so blöd - also den Reitanfänger zeigst du mir, der in den ersten Stunden so viel Gespür für sich selbst und das Pferd hat, dass er es vernünftig über den Rücken reitet. Da macht es doch Sinn, dem Pferd eine alternative Quelle für eine konstante Anlehnung zu bieten. Und nix lernen finde ich auch übertrieben, der/die SchülerIn lernt erstmal, sauber auf dem Hottehü zu sitzen, sich selbst auszubalancieren, das Pferd nicht zu stören und idealerweise sogar schon soweit unter Kontrolle zu bringen, dass man bestimmen kann, wo man hinreiten will und wie schnell. Das ist, als wenn man sagen würde, man würde bei einer Longenstunde nichts lernen, weil die Hilfengebung eingeschränkt ist, gerade am Anfang gehts ja noch um komplett andere Dinge, als um Rücken hochreiten und was jetzt Vorwärts-Abwärts oder Versammlung ist.

    Das sauber sitzen und nicht stören lernt man ja meist erstmal über längere Zeit an der Longe, da ist das Pferd meist ja ausgebunden :smile: Hier in unserer Gegend werden allerdings Anfänger relativ schnell von der Longe in eine (natürlich preislich auch für den Reiter günstigere) Abteilung geschickt, wo sie sich dann abkämpfen dürfen. Da wo ich bisher war, wurde nach meinem Empfinden zu wenig erklärt und die Schulpferde waren nicht immer gut zu reiten, sondern haben reiterliche Schwäche gut ausgenutzt :hust: . Das in Kombi mit einem Reitanfänger... da wurde dann eben ausgebunden, damit es irgendwie doch läuft.


    Und der Reiter denkt sich dann irgendwann wunder wie gut er reiten kann, dann kommen die Hilfszügel irgendwann vielleicht mal weg, und dann steht er da und darf sich überlegen, wie er das Pferd zusammenhält. So meinte ich das mit dem "Nichts lernen". Wenn ein Reiter nur mit Hilfsmitteln gelernt hat zu reiten, das kann doch nicht das Ziel sein, oder? Und ein Pferd, das nur mit "Zwangsmitteln" gut läuft, da stimmt doch auch was nicht... oder? :???: :denker:


    Gerade wenn das Pferd durch das Ausbinden in die Haltung gewzungen wird, ist es schädlicher für das Pferd als ohne ausbinden zu laufen. Wenn die Pferde zu der Haltung, die dann auch noch in den meisten Fällen viel zu eng und kurz ausgebunden sind, gezwungen wird, dann arbeitet das Pferd die ganze Zeit dagegen. Und das ist, so wie mir das gesagt/erklärt wurde, viel schädlicher für das Pferd.Ein gut ausgebildetes Pferd braucht keine Hilfszügel. Auch nicht bei einem Anfänger.


    Ist es bei euch schon mal vorgekommen das sich das Pferd bei euch verletzt hat oder Ausrüstung kaputt gegangen ist? Wie haben die Besitzer darauf reagiert oder wie habt ihr als Besitzer reagiert?

    Ich stimme dir zu, ich mag auch keine Hilfszügel, vor allem deren Dauereinsatz sehe ich kritisch. Ich weiß aber auch, dass es da unterschiedliche Theorien und Denkansätze dazu gibt, und manchmal ist in manchen Ställen das Ausbinden wahrscheinlich noch das kleinste Übel.
    Ein Pferd, bei dem die Grundlagen fehlen, das billig vom Händler eingekauft wurde und dann mehrere Stunden am Tag Kinder und Anfänger tragen soll, ohne die entsprechende Ausbildung bekommen zu haben, wird mit dieser Aufgabe auch irgendwo allein gelassen und fängt dann vielleicht an, Verhaltensmuster wie Rücken durchdrücken oder Kopf hochreißen zu zeigen, um sich der ungeschickten Reiterhand zu entziehen, ganz zu schweigen von Rückenschmerzen etc. Dann einfach auszubinden, weil es so besser läuft, ist wie Halti und Kettenhalsband und Würger an den Hund zu hängen ohne an der Leinenführigkeit zu arbeiten. Ganz großer Mist also.


    Ich habe mich auch immer gefragt, warum man an Anfang der Reitstunde zum warmreiten Ausbinder und Wiener Zügel reinmacht, und wenn das Pferd dann warm ist, macht man sie weg... ich würde es eher andersherum machen, wenn ich sowas verwenden wollen würde... wenn das Pferd kalt ist, nicht in eine unnatürliche Haltung zwingen, sondern locker gehen lassen, und zum Üben der Dressurlektionen dann anfangs evtl. eine Hilfe verwenden.


    Aber egal, ich reite momentan eh Western mit einer gebrochenen normalen schön rostigen Trense :mrgreen-dance: .


    Zu der Frage von @Sacco :


    Ich hatte mal ne RB (die mit dem 2seitigen Vertrag), die hat mich per Whatsapp dumm angemacht, ob das schon bei meinem letzten Ausritt 2 Tage vorher gewesen wäre, mit Bild von einer frischen Verletzung am Kronrand, wo das Pferd sich wohl selbst getreten hatte.
    Ich hätte ihr natürlich sowas gemeldet, aber sie hat unterschwellig immer so getan, als würde ich wunder was mit ihrem Pferd anstellen, nix war perfekt und gut genug für ihr Mädchen.
    Ging ja dann auch nicht lange :muede:


    Jetzt ist es so, dass ich alle Verletzungen sofort mit Bild an den Besitzer melde, und frage, was ich machen soll, versorgen, desinfizieren, was er halt will, dass ich tu... und er nimmt das eher easy zur Kenntnis und gut ist... das Pferd neigt nicht zu Entzündungen und alles verheilt immer ziemlich schnell, ich gebs trotzdem an den Besitzer weiter, einfach, weil ich das auch so haben wollen würde, hätte ich ein Pferd :nicken: .


    Sachen kaputt sind mir noch nicht gegangen, allerdings ist der Besitzer momentan sehr penibel, was das Hochbinden von den Lederstrippen am Sattel angeht oder das Aufrollen der Bandagen... und ich muss im Gelände Hufschuhe verwenden... das Dranmachen lässt mich jedes Mal um Jahre altern :lol:

  • Das sauber sitzen und nicht stören lernt man ja meist erstmal über längere Zeit an der Longe, da ist das Pferd meist ja ausgebunden :smile: Hier in unserer Gegend werden allerdings Anfänger relativ schnell von der Longe in eine (natürlich preislich auch für den Reiter günstigere) Abteilung geschickt, wo sie sich dann abkämpfen dürfen. Da wo ich bisher war, wurde nach meinem Empfinden zu wenig erklärt und die Schulpferde waren nicht immer gut zu reiten, sondern haben reiterliche Schwäche gut ausgenutzt :hust: . Das in Kombi mit einem Reitanfänger... da wurde dann eben ausgebunden, damit es irgendwie doch läuft.
    Und der Reiter denkt sich dann irgendwann wunder wie gut er reiten kann, dann kommen die Hilfszügel irgendwann vielleicht mal weg, und dann steht er da und darf sich überlegen, wie er das Pferd zusammenhält. So meinte ich das mit dem "Nichts lernen". Wenn ein Reiter nur mit Hilfsmitteln gelernt hat zu reiten, das kann doch nicht das Ziel sein, oder? Und ein Pferd, das nur mit "Zwangsmitteln" gut läuft, da stimmt doch auch was nicht... oder? :???: :denker:

    Naja, ist ein Pferd, welches reiterliche Schwächen ausnutzt, zwangsläufig schlecht ausgebildet? Also für meine RB kann ich das verneinen, sie ist absolut fein und gut zu reiten - testet halt trotzdem an, wie jemand reagiert, wenn sie mal einfach den Kopf in den Sand steckt.


    Ich hatte das große Glück, immer Einzelstunden bekommen zu haben, Abteilung gabs nicht. Trotzdem gabs halt den Moment, wo die Zügel in die Hand kamen, die Longe ab - konnte ich da reiten? Ähhm, nein. Der Hilfzügel war halt dafür da, dass ich mich vorerst auf weniger Dinge gleichzeitig konzentrieren musste.

  • Öhm... beim nochmal durchlesen hab ich gesehen, dass sich "Verletzungen" wohl auf Verletzungen, die erfolgen, wenn in meiner Obhut unterm Sattel gelaufen wird, bezieht und nicht auf Verletzungen allgemein, wenn man ZB das Pferd von der Koppel holt :hust:
    Sorry, hatte das falsch gelesen :ops:
    Unterm Sattel hatte sie noch nix bis auf ein Stückchen rausgebrochenen Huf, das hab ich allerdings auch brav photographiert und geschickt ;)

  • Ich hatte auch Schwierigkeiten, eine gute Reitbeteiligung zu finden. Das Problem ist, dass ich "nur" ein Deutsches reitpony haben, was aber ordentlich ausgebildet und geritten ist. Es ist kein Kinderpony. Für Erwachsene, die wissen was sie da reiten, meist aber eben zu klein. Die Mädchen aus der Kinderreitschule von unserem Hof sind "dummbrave" Schulponies gewohnt, die wissen was zu tun ist. Mein Arschi-Stütchen will aber korrekt geritten werden. Schwachse Reiter nutzt sie gnadenlos aus.... Zügel aus der Hand reissen und so. Kenn' ICH gar nicht von ihr. :ops: Ein Mädchen wäre perfekt gewesen, leider hat der Papa, der eigene Pferde hat, nicht erlaubt dass sie fremde Pferde reitet.


    Ich habe inzwischen ein Mädchen gefunden, 17 Jahre, die einfach als Wiedereinsteigerin ein nettes Pony sucht. Sie leiert einfach die Basics runter, bringt stresslose und anspruchslose Reitroutine rein und bewegt sie...aber alles was über das E-Niveau hinausgeht, kann sie halt gar nicht reiten. Aber damit macht sie eben auch nichts kaputt. :ka: Es fällt ihr manchmal schwer sich durchzusetzen...mir fällt es aber auch schwer, ihr zu zeigen, wie man's richtig macht. Irgendwie haben das Pö und ich uns ja auch so eingefahren, dass sie schon weiß was ich will ohne dass ich was bewusst mache. xD


    Dafür hat sie jetzt auch glücklich Ausritte für sich entdeckt und bewegt das Pö da sehr fleissig. Da bin ich sehr dankbar für mein Super-Geländepony, was da ja mega zuverlässig ist. Toi Toi Toi.... |)

  • Ist es bei euch schon mal vorgekommen das sich das Pferd bei euch verletzt hat oder Ausrüstung kaputt gegangen ist? Wie haben die Besitzer darauf reagiert oder wie habt ihr als Besitzer reagiert?


    LG
    Sacco

    Verletzt hat sich noch nie ein Pferd bei mir, ich gebe allerdings auch immer sofort Meldung wenn ich etwas beim Pferd bemerke.
    Ausrüstung: Nur so Standarddinge, Karabiner bricht, Halfter in meiner Gegenwart gerissen - das teile ich unverzüglich mit und besorge dann Ersatz, Reaktion war bisher immer so: "War doch eh schon alt, hättest nichts neues kaufen müssen."

  • Die Friesenstute, die bei meinem Dicken steht hat mittlerweile auch eine RB, die zweimal die Woche kommt und dann in meiner Begleitung reiten geht oder eben das Pferd beschäftigt.
    Die Stute kann ein ganz schöner Dickschädel sein und macht NIE das was sie soll, das Mädchen macht auf unserem kleinen "Reitplatz" ein paar Übungen vom Boden aus und möchte dann aufsteigen, stellt sich das Pferd an der Aufsteighilfe ab und möchte ihm die Zügel über den Kopf geben. Pferd hat keinen Bock mehr, dreht um und galoppiert Richtung Ausgang. Tritt natürlich auf den Zügel und zack war die billige Krämertrense kaputt. :hust:
    Wie würdet ihr das als Pferdebesitzer regeln? Das Zaumzeug zahlen lassen oder einfach Schwamm drüber?

  • Also ich als RB würds von mir aus ersetzen, aber ich glaube als Besi würd ich, wenns nur um eine billige Krämer-Trense geht, auch nicht auf Ersatz bestehen.

  • Ich hatte nie Schwierigkeiten, gute RB zu finden. Viele blieben wirklich lange, lange Jahre und nie hat jemand etwas gezahlt.
    Sie hatten bis zu vier Ponies zur "freien" Nutzung, das ging von Fahren über Reiten bis hin zur Turnierteilnahme, Wanderritten und -fahrten.
    Erwartet habe ich Zuverlässigkeit und Stallarbeit, wer nicht reiten konnte, hat es gelernt. Mehr habe ich nie gewollt, es war aber auch genug Arbeit.
    Ich konnte mich immer zu 100% auf sie verlassen, die Mädels haben die Ponies behandelt wie ihre eigenen Tiere, haben das Equipment pfleglich behandelt, einige haben sich sogar an Anschaffungs- oder Tierarztkosten beteiligt (unaufgefordert und unerwartet).


    Auch mit meinen Reitkindern habe ich anscheinend nie in's Klo gegriffen, vor zwei Jahren sprach mich ein junger Mann an, ob ich nicht ein Pony namens Satan habe. Es stellte sich heraus, dass er eins meiner Reitkinder war und nie vergessen hat, was wir für Ausflüge mit dem Hafitier gemacht haben.
    Ich bekam unerwartet eine SMS einer jungen Frau, die mir (für mich im ersten Moment noch zusammenhanglos) schrieb, wie viel Vertrauen ihr mein Pony gegeben hatte und dass ihr das auch im weiteren Leben weitergeholfen hätte und sie sich gerne daran erinnert.
    Sie war eins der Reitkinder, als ich ihren Namen las, konnte ich mich erinnern.


    Auch wenn ich nun schon ein halbes Jahrzehnt keine Ponies mehr habe, freut es mich immer noch, wenn meine damaligen RB oder die Reitkinder sich bei mir melden. Es gibt dann so viele "weisst du nochs", wir könnten Bücher füllen.
    Es macht mich glücklich zu wissen, dass meine Ponies auch in anderer Leben positive "Hufabdrücke" hinterlassen haben.


    Meine erste RB kenne ich übrigens länger als meinen Mann, ich glaube, das sind inzwischen 21-22 Jahre und wir haben immer noch sehr guten Kontakt.

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