Junghund aus dem Ausland - Hilfe

  • Die Orga hätte bei eurer Konstellation eigentlich wissen müssen, dass unter den gegebenen Bedingungen ein extrem hohes Risiko besteht, dass es schief geht.

    Weder ein Welpe noch ein "Direktimport" mit ungewisser Vorgeschichte passt da rein (kaum Eingewöhnungszeit vorhanden) - ihr hättet einen erwachsenen Hund bekommen müssen, von dem bekannt ist, dass er problemlos alleine bleibt. Auch ein solcher Hund hätte sich einleben müssen - da wären aber 2-3 Wochen Vorlauf bis zum ersten Alleinebleiben realistisch gewesen.

    Jetzt heißt es, sie hätten auch damals schon Bauchschmerzen gehabt, aber wir hätten ja meine Eltern angegeben..... (es dreht sich im Kreis).

    Wir haben immer gesagt, von einem Welpen lassen wir die Finger, so viel Urlaub können wir uns nicht nehmen. Dasselbe hätten wir auch bei so einer Direktimport-Geschichte sagen müssen, das ist uns jetzt auch ganz klar. Leider zu spät.

    Für mich wieder mal der Beweis dass blind Adoptionen völlig unsinnig sind. Der Hund tut mir einfach wahnsinnig leid.

    Guckt euch das nächste mal in den Tierheimen in der Umgebung um, da könnt ihr die Hunde kennenlernen.

    Das sind sie, im Nachhinein ist mir das auch sonnenklar und ja, sie tut mir auch wirklich sehr leid :-/

    In den Tierheimen in der Umgebung hatten wir etwa 6 Monate lang immer wieder geguckt und sind nicht fündig geworden, daher der Gedanke, es mit dem Verein zu probieren, den wir auch noch von einer Bekannten, die vor >10 Jahren ihre Hund dort her hatte, "kannten".
    Die Idee, einen eigenen Hund zu halten, legen wir nach der Erfahrung komplett auf Eis. Vielleicht im Rentenalter.

  • Kann ich verstehen, die Umstände müssen einfach passen. Wir haben auch lange in Tierheimen gesucht und nichts gefunden, ein Hund aus dem Ausland kommt für uns nicht in Frage. Deswegen sind wir dann bei Hund Nummer eins bei einer Privatabgabe gelandet, und Nummer 2 ist vom Züchter.
    Die Vorbesitzerin von Hund Nummer eins hat uns auch teilweise Blödsinn erzählt. Von daher kommt für uns nur noch ein Hund vom Züchter in Frage, die geben übrigens auch erwachsene Hunde ab . Vielleicht mal als Tip als Tipp wenn ihr dann irgendwann mal in Rente seid.

  • Wobei auch Hunde aus dem Tierheim Überraschungspakete sein können und sich in einem Zuhause ganz anders entwickeln. Ich habe es miterlebt, eine Hündin, die im Tierheim mit anderen Hunden überhaupt kein Problem hatte, fand dann ihr Dasein als Zweithund im neuen Zuhause mal richtig doof.

    Und ein anderer Hund, die größte Jagdnase von allen, kann mittlerweile frei laufen und interessiert sich null für Hasen, Rehe usw.

    Das Tierheim kann halt auch nur den aktuellen Ist-Zustand beurteilen. Das ist das Risiko bei einem Hund aus zweiter Hand.

    Um da sicher zu gehen wäre wahrscheinlich ein Welpe vom Züchter am Besten. Der könnte dann auch den Hund der Eltern von Anfang an kennen lernen und umgekehrt, so dass es besser laufen sollte.

    Ich kann Eure Entscheidung und auch Enttäuschung verstehen, würde aber vermutlich genauso handeln und den Hund zurück geben. Ist ja auch für sie alles nicht schön.

    Alles Gute.

  • Ich wollte ja eigentlich nicht mehr.

    Aber das sich dieser Hund nun so entwickelt hat, ist echt entsetzlich - besonders für den Hund.

    Ihr hattet allerdings von vornherein so exakte Vorstellungen, wie der Hund sich benehmen soll/muss, der Alltag ablaufen soll,
    das hätte kein Hund (woher auch immer) nach 14 Tagen leisten können.

    In diesem Sinne finde ich es gut, dass ihr euch nun dauerhaft gegen einen Hund entschieden habt.

    Und hoffe, dass der Hund gut unterkommt und damit eine Chance erhält auf normale Entwicklung.

  • Ich habe vorhin noch mal mit dem Verein telefoniert. Puh.
    Die sind sehr ärgerlich, dass wir den Hund zurückgeben. So wäre das alles nicht besprochen worden, wir hätten in dem Fragebogen angegeben, dass meine Eltern zur Verfügung stünden. Das ist so absolut nicht wahr, ich habe mir den Fragebogen gerade auch noch mal angesehen. Dort wird danach gefragt, was im Falle von Urlaub oder Krankheit vorgesehen ist, und da haben wir selbstverständlich angegeben, dass meine Eltern dann einspringen würden. Das war natürlich auch mit meinen Eltern so vereinbart. Mehr aber auch nicht. Wir haben sogar extra bei der Frage, was uns wichtig ist, hingeschrieben, dass der Hund stubenrein sein muss, weil er vormittags allein bleiben muss.
    Außerdem bekam ich den Vorwurf ab, dass sie so schlecht alleine bleiben könne, sei unsere Schuld, dann hätten wir wohl etwas falsch gemacht. Denn sie sei ja extrem lieb und verträglich. Darauf meinte ich zu der Dame, dass sie das doch gar nicht wissen könne, sie habe die Kleine schließlich noch nie gesehen. Da sagte sie, dass der Partnerverein in Spanien aber immer sehr zuverlässige Beschreibungen abgeben würde, der Hund kenne es halt auch noch nicht, ohne andere Hunde zu leben - das habe ich vorhin zum ersten Mal gehört.
    Mangelnde Hundeerfahrung wurde mir schließlich auch noch vorgeworfen, obwohl sie wissen, dass ich mit 4 Hunden aufgewachsen bin. Gut, einen eigenen Hund hatte ich tatsächlich noch nicht, aber meinem Vater mit 2 Hunden aus dem Tierschutz und 2 als Welpen aufgenommenen Hunden kann man mangelnde Hundeerfahrung sicher nicht vorwerfen, und auch er findet ihr Verhalten sehr schwierig.

    Ich bin ja selber TS Mutti aber das was du über die Orga schreibst klingt einfach an so vielen stellen falsch.
    Die hätten es einfach besser wissen müssen. Magst du mir die Orga vielleicht per PN schicken?

    Ich finde es gut, dass ihr das Thema erstmal hinten an stellt und ich denke, dass ihr durch diesen Thread hier auch viel Input bekommen habt und für das nächste mal die Ansprüche dann vielleicht etwas niedriger sind.

  • Nein, Blindadoptionen sind nicht per se unsinnig - aber sie eignen sich nur für eine ganz bestimmte, sehr kleine Gruppe von Menschen. Nämlich diejenigen, die überhaupt keine Erwartungen an den Hund stellen, die die Flexibilität, die Zeit und die Erfahrung haben, um sich auch auf ein eventuell, in welcher Hinsicht auch immer, schwieriges Individuum einstellen zu können. Sobald Ansprüche bzw. eine bestimmte Erwartungshaltung ins Spiel kommen ("soll kinderlieb sein", "soll schnell allein bleiben können", "soll stubenrein sein", "soll keinen starken Jagdtrieb haben" etc.), wird das Ganze zu einem reinen Glücksspiel, mit hohem Risiko, dass es nicht klappt.

    Wobei es mit der Erwartung, einen Hund nach 2-3 Wochen im neuen Zuhause direkt 6 Stunden allein lassen zu können, bei jedem Hund leicht schief gehen kann, selbst bei einem super erzogenen, erwachsenen Inlandshund, der in seinem bisherigen Zuhause problemlos allein bleiben konnte.

  • Ich denke, es liegt daran, dass Ihr keine Grenzen setzt. Wenn die Rassemischung, die vermutet wird, halbwegs hinkommt, dann ist das ein Hundtyp, der ganz klar begrenzt und geregelt werden muss. Mit so Sachen wie "wir ignorieren ihn" kommt ein solcher Hund nicht klar. Der braucht einen ganz fixen Rahmen mit Grenzen, sonst macht der sofort aus allem was Zwanghaftes.


    Ihr hattet allerdings von vornherein so exakte Vorstellungen, wie der Hund sich benehmen soll/muss, der Alltag ablaufen soll,
    das hätte kein Hund (woher auch immer) nach 14 Tagen leisten können.

    Hm. Ich finde, die beiden Ratschläge widersprechen sich - und mittlerweile bin ich absolut der Meinung wie flying-paws, dass wir noch mehr Regeln hätten aufstellen sollen.
    Davon ab sind stubenrein sein und alleinbleiben können doch nicht soooo exakte Vorstellungen, oder?

  • Doch , das sind exakte Vorstellung. Wenn der Hund zwar woanders stubenrein war, heißt das nicht das er es auch bei euch ist.
    Genauso wie das mit den Alleine bleiben. Das muss dann kleinschrittig aufgebaut werden.

  • Doch für einen Hund mit ungeklärter Vorgeschichte sind genau das

    • nicht drinne hinpullern/kacken
    • nicht aggressiv reagieren
    • alleine bleiben, ohne was zu zerstören

    die Königsdisziplinen.

    Alles was sonst noch klappt ist Zucker.

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