Rassehundezucht = Die heilige Kuh? Fragen zur Rasseneugründung und gezielten Mischlingszucht

  • Danke, genau das meinte ich. :gut:





    PS
    Selbsterziehend müsste er auch noch sein, dann passts. :ugly:

  • aber auch wenn die perfekte Begleithundrasse gezüchtet wird (wo ich an sich nix gegen hab), bleibt das tüpfelchen auf dem i in jedem fall die erziehung. So kann aus dem ach so schwierigen jagdhund ein perfekter familienhund sein, und aus dem begleithund eine totale arschkrampe werden.


    Bsp. Geschwister, rüde und hündin, gleicher wurf, collie dsh mix, gleich groß, schwarz weiß


    Sie: hat durch persönliche präferenz das haar lang, ähnelt somit mehr collie, absolut genügsam, pflegeleicht, kann man mit kindern allein lassen, kein jagdtrieb, schlichtet im rudel, besonnen, gassi aufwand, mal mehr mal weniger


    Er: haare kurz geschnitten (p. P.), sieht dadurch dem dsh ähnlich, pflegeleicht, genügsam, aaber, durch fehlende erziehubg totale triebsau und durch fehlende beishemmung nicht für kinder geeignet.


    Beide hätten die eigenschaften super begleithunde zu sein, aber das quantum das den hund dazu bringt ist da wieder der faktor mensch

  • Wenn man aus jedem Schäferhund oder Jagdhund doch einfach mit genug Engagement einen Begleithund ala Kat. 9 zaubern kann.
    Wieso wird dann oft gerade auch hier im Forum von den Rassekennern davon abgeraten sich so Jagdhunde oder Schäfer-/Hütehunde anzuschaffen?
    (Zurecht würde ich sagen...)


    Es redet hier doch bei einem Begleithund keiner (ausser die die hier alles so schwarz sehen) von einer neuen "perfekten" Rasse für jederman/ jederfrau.
    Es ging in dem Beispiel darum weitere Optionen im Rahmen der FCI Kat. 9 zu bekommen die Mittelgross bis Gross sind.
    Hunde die eben gemässigt sind (nicht faul, nicht Tot und auch kein Steiff). Einfach was mehr "Auswahl" als nur der Pudel und der Eurasier.
    Es gibt ja auch X kleine Hunde in der Kategorie.


    Es gibt ja auch mehr als einen Vorstehhund, den man sagen kann Vorstehjagdhunde liegen mir. Es gibt (keine Ahnung) 20 Rassen in der Richtung und davon kann ich mir die Auswählen, die mir optisch dann am ehesten zusagt und vom Charakter hier immer noch das bleibt, was ich suche....

  • Sind dann alle fertig mit dem Klagelied „Früher war alles besser, wir sind noch die Tüchtigen, Ehrhaften... Aber die NEUEN Menschen heutzutage - durch und durch verdorben!“


    Das haben schon vor 5 Jahren andere gesungen, und zwar über euch!


    Dann könnte die anderen auch mal fertig sein mit dem Familienhund-Halter-Dissing?
    Auch über Gebrauchshundhalter sagt man ja auch nicht, dass sie nur einen Seelenlosen Arbeitsroboter wollen, den sie ja wenn er nervt in einen Zwinger stopfen können, oder dass sie mit dem Arbeitslosen Arbeitshund die Nachbarschaft terrorisieren.
    Oder?


    Rein statistisch ist naheliegend, dass sich Blödheit und Intelligenz recht gleichmäßig über alle Hundehalter verteilen.
    Eventuell kommt’s einem anders vor, weil man nicht gern schlecht über sich selbst denkt und sich seine Busenfreunde und beste-Kumpels-forever halt nur in der einen Gruppe gesucht hat.

  • Aber da habe ich doch viele rassen aufgezählt. Collie, Labrador, Golden Retriever, islandhund, sheltie, bobtail, Dalmatiner, Berner sennenhund, HZ-DSH, weißer Schäferhund, Eurasier, meinetwegen elo, dansk swenks gardhund, spitz, pudel. Alles rassen die sich für familienbegleithunde eignen bzw. ohne viel ausgeprägte Triebe seit Generationen gut als familienhunde für die passenden Familien eignen. Sind jetzt keine 20 rassen, sondern nur 14.


    Und ja, da hatten früher einige andere Aufgaben, werden aber seit Generationen auf viele der hier oft gewünschten Eigenschaften hin gezüchtet. Wenig/kaum wenn dann kontrollierbarer jagdtrieb, freundlich, offen, leichtführig, sensibel, aber nicht zu sehr, recht gutes nervenkostüm (manche etwas sensibler, manche etwas weniger), mit allen fellstrukturen und allen ohrentypen.


    Lg

  • @Vakuole


    Wie gesagt, ich hab nix dagegen wenn in die richtung neu gezüchtet wird, wenn man aus der sparte Hunde haben will und die auswahl gering ist, so what, dann kann man ja probieren ob sich in die richtung was machen lässt.


    Wurde bei anderen tieren ja auch gemacht um zb reitpferde, arbeitstiere etc pp zu verbessern/optimieren und den markt zu bedienen.


    Das den meisten bei jagd- oder hütis abgeraten wird, habe ich bisher nur bei ein paar posts gelesen, verfolge das nicht so, da waren dies aber meist ersthundbesitzer deren vorstellungen sich nicht mit den charakteristiken vertrugen.


    Ich finde es halt nur wichtig das der mensch bei dem gedanken sich ein lebewesen anzuschaffen nochmal selbst reflektiert und überlegt ob stehohren oder die farbe wirklich so wichtig sind wenn alles andere passen sollte.


    @Gandorf
    Also ich finde jetzt nicht das da großartig ein bashing stattfindet, ein paar kommentare lesen sich vllt etwas spitz, aber im großen und ganzen find ich die diskussion hier recht sachlich bzw noch nett gehalten.


    Mein traumhund wäre auch groß, wuschelig, etc pp., mir passten da aber die charakterlichen eigenschaften net, also wurde es ein kleiner

  • @Vakuole
    @Gandorf


    Niemanden hier im Forum unterstelle ich einen Unwillen sich mit Hunden zu beschäftigen, oder ihn ein und ausschalten zu wollen.


    Vielen Menschen außerhalb aber schon. Wenn man mit ihnen spricht und die Erwartungen an einen Hund hört, kommen die Fußnägel hoch.


    Er soll 8-10 Stunden alleine bleiben können, oder sogar mal im Sommer übers WE draußen im Garten, wenn er Zugang zu Wasser und Futter hat. Trotzdem soll er sportlich sein, also auch mitjoggen, wandern, sich auf kommando in die Ecke im Restaurant verkriechen und nicht mucken, soll schützen wenn gewünscht, aber Bekannte, die er zweimal gesehen hat, einfach ins Haus lassen, denn das sind doch Freunde.....Alles o-Ton von Gesprächen. Die Liste kann man unendlich weiterführen.



    In meinem Beruf habe ich mit sehr vielen Menschen zu tun und was da schon einige für Ansprüche haben, wenn es sich um simple Gegenstände handelt, also Handelsware..... :doh:


    Und so habe ich bedenken, dass eine Rasse von der dann behauptet wird sie sei unkompliziert und für jedermann zu halten u.s.w. würde zu noch mehr Konsumverhalten und späteren Abgeben der Hunde führen, so befürchte ich. Einfach weil sie eben keine seelenlose Dinge sind, sondern eigenständige Wesen, mit Charakter.



    Nur weil ich einen DSH LZ habe, habe ich nichts gegen Begleithunde, auch wenn das so rübergekommen ist.


    Also bitte nicht glauben, ich hätte grundsätzlich etwas gegen Begleithunderassen, nur gegen viele unrealistische Menschen da draußen.

  • Sind dann alle fertig mit dem Klagelied „Früher war alles besser, wir sind noch die Tüchtigen, Ehrhaften... Aber die NEUEN Menschen heutzutage - durch und durch verdorben!“

    Hab ich mir auch gedacht. Besonders weil man früher sicher nicht bereiter war seine Lebensumstände an den Hund anzupassen. Der Schäfer hat sich keine Gedanken darüber gemacht ob sein BC ausgelastet genug ist. Der Jäger nicht wie man eine Rasse mit zuwendung zum menschen züchten kann und den dann in den Zwinger zu tun wo er vom Menschen entfernt ist.
    Früher hat man sich Hunde gezüchtet die zu seinem Leben gepasst hat. Da hat man sicher nicht einschränken lassen. Sonst gäbe es die Vielzahl an Rassen nicht.
    Heute ist die Aufgabe vieler Hunde den Menschen zu begleiten.

  • Die Arroganz, mit der über "die Leute" hergezogen wird, amüsiert mich schon.


    Ja, es gibt Leute, die sich den völlig unpassenden Hund holen, weil er ihnen als idealer Familienhund angepriesen wurde. Die machen das aber meistens, weil sie Leuten vertraut haben, die ihnen den Müll erzählt haben.


    Ich finde aber NICHTS verwerflich dran, wenn man einen Hund möchte, der ins Leben passt - das heisst ja nicht, dass der dann kein schönes Leben hat. Im Gegenteil.




    Ich kenne einige Leute mit ELO, Eurasier und Doodle - und natürlich sind die auch manchmal überrascht von den Problemchen, die man mit Hund so haben kann. Genau wie die mit Labbi, Goldie, Pudel, Mops oder Havaneser auch. Ist ja nicht so als ob die gemeinhin angepriesenen Begleithunderassen "perfekt" wären.


    Die lieben ihre Hunde trotzdem, arbeiten halt dran, kriegen es hin oder auch nicht.


    Aber diese Hunde sind Familienmitglieder, werden geliebt und haben ein gutes Leben. Klar sind die Hunde nicht wie in der Werbung (das trifft auch anerkannte Rassehunde genauso zu) aber dass jemand mit seinem Doodle todunglücklich ist, das ist mir noch nicht begegnet. Man darf vom Mixen halten was man will, aber die Hunde sind ganz normale, nette, tolle Hunde. Weder besonders krank noch besonders schwierig noch sonstwas.


    Ich hab selbst einen berüchtigten Mittelpudel - und ich stehe voll dahinter und empfehle das sofort gerne weiter. für mich war die mittlere Größe und das Zuchtziel "robust, eher kräftig, nicht ganz so filigran" prima. Denn die meisten kleineren Pudel sind mir zu klein, zu zart. Und zu hysterisch.
    Ein seelenloser Zombie ist mein Hund sicherlich nicht, obwohl er alle meine Erwartungen an "alles geht und nix muss" voll erfüllt.


    Wenn ich bei einem Hund schon mal "seelenloser Zombie" gedacht hätte (hab ich nicht, aber wenn, dann) dann wäre das eher in der Ecke schlechter Hundesport. Wir hatten hier mal so einen Grusel Verein, mit voll aggro Hunden in Autoboxen, kurz raus, 10 Min Drill, wieder rein, und wehe du kamst dort vorbei, wenn so ein armer Kerl mal pinkeln geführt wurde. Dann war Alarm.


    Aber wenn man daraus jetzt extrapolieren würde, dass alle Hundesportler so sind, DANN wird aufgejault.


    Aber alle Leute, die einfach nur Spaß und Freude an ihrem Familienmitglied haben wollen, die sind dumm, oberflächlich, verwöhnt und was weiß ich.


    Warum ist es völlig ok und respektabel, Hunde mit viel Trieb haben zu wollen, aber mit weniger, nicht?


    Das "allzeit bereit" des vom Menschen geformten Arbeitshundes ist nicht irgendwie hundegerechter oder so was. Das ist angezüchtet, der starke Trieb und Arbeitswille ist herausgezüchtet, die hohe Reizempfänglichkeit ist herausgezüchtet, und zwar in einem absolut unnatürlichen Maß.


    Und solche Hunde leiden durchaus an ihrem Wesen, wenn ihre Anforderungen nicht befriedigt werden oder sie in einem unpassenden Umfeld leben oder zu viel Stress haben etc, und haben sehr spezielle Anforderungen. Und das, damit man mit ein paar guten Hunden IPO oder Agility machen kann (der Rest wird dann wieder als Familienhund verkauft...).


    Wo ist das weniger "verwöhnt", weniger egoistisch oder sonst was als sich einen Hund zu wünschen, der halt ein netter, freundlicher Begleiter ist und Spaß hat?


    Wie gesagt, ich bin überhaupt nicht gegen Hundesport, aber von der Warte aus "Mein Hund hat einen Sinn" über Leute zu lästern, die es einfach nur nett haben wollen, finde ich oberpanne.

  • Warum wird der Gedanke, Hunde zu züchten, die mit dem heutigen Leben besser zurecht kommen können, da sie gewisse Eigenschaften in geringerem Maße mitbringen, so klein gemacht?
    Gerade der heutige Familienhund, und den haben auch hier im Forum die meisten, muß sehr viel leisten können. Natürlich ist ein Mali, der einen Baum hochspringt und klettert, weil in 5 Metern Höhe ein Dummy hängt, in den Augen vieler, viel cooler und viel mehr "WoW", als ein Hund, der komplett gechillt durch den Bahnhof spazieren kann.
    Und Iditarod ist natürlich viel spannender, als der Hund im Stadtpark, der nicht alle anderen Hunde "doof" findet, sondern tatsächlich mit ihnen klar kommt.
    Das für den Hund oft so schwierige wird überhaupt nicht mehr geachtet und respektiert, weil wir das einfach schon voraussetzen und wenn der HH es eben nicht schafft, dann ist er halt einfach angeblich unfähig. Oder er soll doch, weil alle Hunde sich gegenseitig angeblich doof finden, irgendwo am Arsch der Welt mit seinem Hund Gassi gehen.


    Und wenn der Mali immer noch knalliger und härter und etc gezüchtet wird, dann ist das ok, aber wenn man mehr denkt, es könnte mehr Hunderassen geben, die besser mit dem heutigen modernen Leben klar kommen, dann werden einem hier überbefellte Hunderassen genannt und gesagt "gibts doch schon, du Steifftierfuzzi".
    Wie ignorant.


    Mir persönlich ist es eh egal, weil ich wie bekannt, meine Tiere eh nur vom Tsch nehme, aber ich verstehe diese Haltung nicht und auch nicht dieses Verherrlichen einer Vergangenheit, die so eh nie war.
    Früher haben sich die Leute nicht mehr bemüht, im Gegenteil, ich denke, nie war die Bereitschaft jemals so groß, mit einem völlig inkompatiblen Hund zusammen zu leben. Eine Hellhound Foundation hätte es früher nicht gegeben, eher einen Stein um den Hals und in den Fluß geworfen. Es gab auch keine Tierheime, weil was nicht gebraucht wurde oder nichts taugte, war eben "weg".
    Es ist für jeden schön, der mit seinem Hund gut zurecht kommt, das gibt ihm aber nicht das Recht, über andere HH pauschal zu urteilen und sie abzustempeln, nur weil sie sich vielleicht wünschen, es gäbe mehr Rassen mit zb wenig(er) Jagdtrieb.

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