Rassehundezucht = Die heilige Kuh? Fragen zur Rasseneugründung und gezielten Mischlingszucht

  • Herdenschutzhunde sind groß, weil große Hunde Wölfen etwas entgegen zu setzten haben. Der Mensch nimmt die größten, furchtlosesten Exemplare mit an die Herde. Und wenn er nicht gezielt auf die Gebrauchsfähigkeit selektiert, macht es halt der Wolf, der die zu kleinen/zarten Exemplare zum Frühstück frisst.

    Ebenso beim Gesellschaftshund. Der Mensch will etwas leibliches, kleines, für den Schoß. Also werden nur die kleinsten, nettesten Individuen verpaart.

    Extreme tun keiner Rasse gut. Extrem groß, extrem klein, extrem viel Fell, extrem wenig Fell.
    Und ist die Tierart Hund an sich nicht das beste Beispiel für den Eingriff des Menschen? Den perse als schlecht anzusehen, würde ich so nicht unterschreiben.
    Extreme und übertypisierung sind das was Rassen kaputt und Tiere krank macht.

    siehst du, die Natur denkt sich was bei der Größe der Hunde. Deshalb sollte man damit nicht rum experimentieren. Aber das ist nur meine Meinung. Jedem das seine. Im Grunde genommen sind wir uns mit deinem letzten Absatz ja einig :bindafür:

  • Das macht den Hund doch aber nicht zum SportGERÄT.
    Es ist ein Unterschied, ob das Lebewesen Mensch und das Lebewesen Hund gemeinsam (und evtl.auch erfolgreich) etwas machen, was beiden Spaß macht - oder ob das Lebewesen MENSCH eine Funktion in den Vordergrund stellt, bei der das Lebewesen, welches diese Funktion erfüllen soll, einfach in den Hintergrund gerät.

    Das passiert mMn z.B. bei diesen Mix-/Zuchtversuchen in Richtung auf Flyballtauglichkeit, weil andere (rassetypische) Merkmale dabei zu sehr in den Hintergrund geraten.

    Auch ich mache Sport mit meinen Hunden :smile:

    Und niemand außer dir, hat von Sportgeräten gesprochen :ka:

    Ich glaube schon, dass sich die Natur was bei der Größe denkt. Warum sind Herdenschutz Hunde groß und warum Gesellschaftshunde klein? Daher glaube ich schon, dass so etwas auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen führt, wenn man damit Rum experimentiert.

    Das war nicht die Natur, sondern die Menschen, die u.a. auf diese Eigenschaften selektiert haben. Rassehundezucht eben.

  • Möchtest du mir nicht zuhören?
    Nochmal, ich rede von verantwortungsvoller Zucht. Was du beschreibst ist eben genau das nicht.

    Möchtest du mir nicht zuhören? Der Hund hat doch ne Ahnentafel und die ist korrekt. Das ist mehr als die meisten Hunde zu bieten haben.

    An den Rest kommt man nur dran, wenn man sich in der Szene umhört. Und da wird einen Doodlezüchter ganz sicher nicht der rote Teppich ausgebreitet.

    Ich kenne keinen Doodlezüchter, der sich 4 Generationen lang ganze Linien anschaut, in Datenbanken rumstöbert, sich Ausstellungen anschaut und sich denkt: joa, jetzt nach 10 Jahren Erfahrung finde ich, dass mein Bernersennen Hund perfekt zu diesem Rüden passt :bindafür:
    Der Hund ist da, er ist hübsch, er ist günstig, die Welpen lassen sich teuer verkaufen, passt..

  • Jeder, der sich vor nimmt verantwortungsvoll zu züchten, sollte sich schon 'seiner' Rasse soweit auskennen, um zu wissen, dass "hat VDH Papiere", kein Qualitätsmerkmal ist.
    Im Grunde sind wir uns ja einig, dass die von dir beschriebene Praxis nicht super seriös ist.

    Nochmal, es geht mir hier auch nicht darum, irgendwelche Doodle Züchter in Schutz zu nehmen. Es geht mir eher um eine Grundsatzdiskussion.

  • Und niemand außer dir, hat von Sportgeräten gesprochen :ka:

    Das war nicht die Natur, sondern die Menschen, die u.a. auf diese Eigenschaften selektiert haben. Rassehundezucht eben.

    Aber "die Natur" stellt doch nicht die größten Hunde zum Schutz an die Herde. :flucht:

    Natürlich war das damals die Natur, wer denn sonst? Rassen haben sich doch irgendwann mal gebildet. Die jeweiligen Rassen haben sich optisch gebildet, weil früher ausschließlich auf Leistung gezüchtet wurde für bestimmte Aufgabenbereiche, und daraus entstand ein bestimmter Hundetyp. Damals gab es keine Rassezucht. Aber lassen wir mal die Größendiskussion.... Ich hab da meine Meinung zu, man pfuscht nicht in Größe rum, nur weil es dem Menschen für irgendeinen Sport gefällt.

  • Ja und der Grundsatz für mich ist, dass vernünftige Zucht ohne vernünftigen, großen seriösen Rassezuchtverein nicht funktioniert.
    Und die gibt es fast nicht. Einige Beispiele kann man nennen wie zB Dissi-Spitzklub. Andere Vereine sind in den VDH gegangen, nachdem sie gezeigt haben, dass da vernünftige Zucht läuft (zB Silken Windsprite).
    Sehr viel mehr Rassen fallen mir da jetzt auch nicht ein in Bezug auf verantwortungsvolle Zucht.
    Doodle können wir ausschließen, die sind aktuell keine Zucht. Da wird nicht weitergezüchtet und da gibt es keinen Verband.

  • Es geht ja hier nunmal nur um Gedankenexperimente.
    Natürlich braucht man, nimmt man sich heute vor wirklich seriös eine neue Rasse zu kreieren, eine gewissen Infrastruktur im Hintergrund.
    Und es gibt sie ja. Durch die großen Rassehundevereine im FCI. Nur lässt da halt alleine vom Prinzip her schon keiner einkreuzungen, geschweige denn experimentelle/Neuzucht mit Ziel XYZ zu.

  • Es geht ja hier nunmal nur um Gedankenexperimente.
    Natürlich braucht man, nimmt man sich heute vor wirklich seriös eine neue Rasse zu kreieren, eine gewissen Infrastruktur im Hintergrund.
    Und es gibt sie ja. Durch die großen Rassehundevereine im FCI. Nur lässt da halt alleine vom Prinzip her schon keiner einkreuzungen, geschweige denn experimentelle/Neuzucht mit Ziel XYZ zu.

    das stimmt leider. Es werden einem ja sogar Steine ohne Ende in den Weg gelegt, wenn man in eine Rasse mit kleinem Genpool eine Einkreuzung vornehmen möchte, um anderes Blut zu bekommen. Und das würde vielen Rassen wirklich gut tun...

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