Mit den nerven am Ende!!
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@hasilein75 Danke für die Antwort
Ja, ich bin leider aktuell ziemlich genervt und ich weiß auch, dass ich mir leider zu viel zugetraut habe und nun überfordert bin. Aber sie ist nunmal jetzt hier und abgeben ist keine Option. Also suche ich Rat. Danke für deinen für Rat bzgl. der Technik.
Habt Ihr denn schon mal mit dem TS-Verein gesprochen?!
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...Meiner Ansicht nach solltest du oder die Orga nach einem erfahrenen Platz auf Lebenszeit schauen.
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Verflixt aber auch... das sollte noch dazu...
(ich hatte mich damals für Denia beworben sie aber nicht gekriegt
nach ein paar Wochen wurde ich angerufen weil sie nämlich ein Rückläufer war
nach dem ersten Wochenende wusste ich auch warum)
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Das Problem ist - wem wird der Hund denn als nächstes angedreht? vAbgabe klingt so einfach...
Wieviel erfahrene Hände gibt es denn für all die Hunde ...
--- für das Leben hier wenig geeignete Rassen und Rassenmixe (wahlweise Bracke oder HSH),
--- mit schlechtesten Startbedingungen, meist nicht auf Menschen sozialisiert, manchmal sogar regelrecht depriviert,
--- oft für lange Zeit unter größtem Sozial- und Futterstress stehend, und nach einem traumatischen, ebenfalls stressigen Transport mit all den Folgen, die extremer Stress nun mal auf die Psyche des Hundes hat... wo sollen die denn alle hin?
Erfahrene Halter suchen doch meist gezielt nach einen Hund, der zu ihrem Leben gut passt und darin zurecht kommt. Der den eigenen Erwartungen gerecht wird, der Freude hat und Freude macht.
Es gibt natürlich einige wenige erfahrene und engagierte Halter, die eben Gutes tun wollen und können, die die Möglichkeiten dazu haben und das Wissen. Viele sind das nicht. Finde mal solche Leute. Und dann nehmen die wohl eher noch weitaus härtere Fälle, für die es wirklich finster aussieht.
Wie schnell wird so ein Hund dann auch noch zum Wanderpokal, von einem zum nächsten, die alle eine dankbare und liebevolle arme Seele retten wollen und dann alle nach 2 Wochen enttäuscht sind...
Spoiler anzeigen
Der Hund ist noch jung, wenn da jetzt ein passender Trainer wirklich hilft und Einsicht der Halter da ist, die Erwartungen runtergeschraubt werden, dann kann das doch noch was werden.Und beim nächsten Mal solchen undurchdachten Tierschutz bitte nicht mehr unterstützen.
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Zuhause war es einpaar Tage ähnlich, aber seit dem hat sie sich um 180 grad verändert.
Das ist nicht ungewöhnlich. Sind die erste Angst und Erschöpfung überstanden, siehst du nach und nach, wie der Hund tatsächlich ist
Sie hat eine enorme Zerstörungswut.
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Unsere Schuhe, Pantoffeln, Bücher, Hosen, alles was auf dem Boden liegt oder auf dem Tisch ist, schnappt sie sich und zerstört esLasst nichts liegen! Bücher und Hosen sind doch normalerweise eh außer Reichweite für einen Hund? Schuhe und Pantoffeln, ok, das verstehe ich. Aber auch da könnt ihr Abhilfe schaffen, indem ihr die Tür zum Flur immer geschlossen haltet (ich nehme an, die Schuhe stehen im Flur?). Pantoffeln, wenn ihr sie nicht gerade an den Füßen habt, nehmt ihr ihr kommentarlos weg, ganz unaufgeregt.
Mit der geschlossenen Tür ist vielleicht sowieso keine schlechte Idee, weil ihr den Hund somit nicht zusätzlich mit der enormen Größe seines neuen Reviers überfordert. Manchmal hilft es, den Raum, den der Hund zur Verfügung hat, etwas zu verkleiner.Heute war ich für 2 Minuten auf dem WC, als ich wiederkam war mein Ladekabel durchgebissen.
Kommt mir bekannt vor :) Wir haben unseren TS-Hund jetzt seit etwas über einer Woche und obwohl wir dachten, aufräumtechnisch an alles gedacht zu haben, hatte ich eine Sache vergessen - und dann war auch mein Ladekabel auf einmal innerhalb von Minuten durchgebissen. Ich hab den Schreck meines Lebens bekommen, da das Ding sogar noch unter Strom stand. Seitdem räumen wir selbst solche "Kleinteile" immer außer Reichweite.
Ein anderes großes Problem ist, dass sie einfach nicht die Beisshemmung erlernen will. Sie beißt uns ständig in die Hände und Hosen, sogar ins Gesicht wenn wir nicht aufpassen. Wir haben die Beisshemmung wochenlang trainiert, aber nichts da. Es hilft nicht.
Wie habt ihr das trainiert?
Das Geschirr anziehen ist auch die reinste Qual. Sie steht nicht still und beißt und dabei ständig in die Hände, obwohl sie gassi gehen will.
Geschirr anziehen muss etwas ganz tolles sein. Bewaffnet euch mit Leckerchen und füttert sie während des ganzen Vorgangs damit, vor allem, wenn sie den Kopf (oder ihre Beine, je nachdem, was für ein Geschirr ihr habt) durch die Öffnung streckt. Das hat bei uns super funktioniert. Wir haben ein Y-Geschirr.
Dazu ruhig etwas lobend auf sie einreden (aber nicht totquasseln, das blendet sie sonst aus). Wichtig außerdem: Macht das alles mit sicheren Bewegungen. Nicht unsicher oder ängstlich agieren. Der Hund merkt das.(Ich muss fairerweise dazu sagen, dass ich halbwegs leicht reden habe: Wir haben Glück, wir sind auch Ersthundebesitzer und haben ebenfalls "blind", nur nach Foto- und Videosichtung, einen Hund aus dem Ausland adoptiert. Ziemlich sicher ist sie auch bisher nie am Geschrr gelaufen, hat es aber schon beim ersten Mal ganz toll mitgemacht. Aber diese positive Verstärkung wird auch bei euch klappen, da bin ich überzeugt.)
Stubenrein ist sie auch noch nicht, obwohl wir sie spätestens alle 2 Stunden raus bringen macht sie trotzdem in die Wohnung. Allerdings nur Urin.
Merkt ihr, wenn es dazu kommt, oder setzt sie sich ganz unvermittelt plötzlich ab? Habt ihr mal beim Tierarzt checken lassen, ob sie eine Blasenentzündung hat?
Die Leinenführigkeit klappt auch nicht, sie zieht ständig wie verrückt und bereitet sich selber und uns Rückenschmerzen.
Wie habt ihr da zu üben versucht? Wir haben nach den ersten Tagen Eingewöhnung folgendes eingeführt: Wir bleiben ausnahmslos jedes Mal sofort stehen, wenn unsere so vorläuft, dass die Leine straff wird. Und wir bleiben dann so lange stehen, bis sie zu uns zurückkehrt. Dann bekommt sie Streicheleinheiten. Erst dann geht es weiter. Dadurch dauert ein 15 Minuten Spaziergang gern mal eine Stunde. Man muss aufpassen, dass man nicht genervt wird. Aber es wirkt. Es hat nicht mal einen Tag (= 3 Spaziergänge) gedauert, bis sie es verstanden hat. Heute ist Tag 3 und sie läuft bis auf wenige Ausnahmen super.
Ich meine, wir sind eine Familie bestehend aus 4 Erwachsenen. Es kann doch nicht sein, dass wir ALLE unfähig sind, diesen Hund zu erziehen?
Zieht ihr denn alle an einem Strang und behandelt den Hund alle gleich? Ignoriert ihr unerwünschtes Verhalten auch? Oder darf sie bei dem einen auf die Couch, bei dem anderen die Wurst vom Tisch und wird sowieso von allen immer mit Aufmerksamkeit überhäuft, so dass sie sich wie die Königin fühlt, die von lauter unsicheren Menschen betüttelt wird und deswegen auf diese achten muss?
Was für einen Tagesablauf hat der Hund?
Feste Strukturen sind enorm wichtig, das haben wir ganz ganz schnell gemerkt. Wir haben jetzt einen Zeitplan schriftlich festgehalten und weichen davon nicht ab. Natürlich wird nicht immer um punkt 6 Uhr spazieren gegangen, es kann auch mal 6.30 Uhr sein, aber im Groben und Ganzen ist immer alles gleich.Zudem war es mir immer wichtig meinen Hund gewaltfrei zu erziehen, also keine Bestrafung anzuwenden sondern nur über positive Bestärkung zu arbeiten, aber ich bin echt fast an dem Punkt, selbst das über Bord zu werfen. Wir gehen jeden Samstag in eine Hundeschule.
Vielleicht ist das einfach noch zu früh. Sicher ist, wenn ihr jetzt mit harten Strafen anfangt, verwirrt das den Hund noch mehr.
Es klingt auch so, als wärst du von eurer Familie allein für die Erziehung verantwortlich. Ist das so? Die anderen müssen schon mitziehen. -
Klingt hart, kann die Verzweiflung gut verstehen. Bekam mein Monsterchen, als sie 1,5 Jahre alt war (Straßenhund, keine Ahnung ob je Familie gehabt).
Habe 6 Monate gebraucht, bis ich mit meiner Rumänin klar kam. Vorher schwang immer im Hinterkopf "schaff ich das? übernommen? abgeben?". Sie war ein Leinenrüpel (Gassi hat keinen Spaß gemacht, in Berlin im Wald war an jeder Ecke ein Hund und sie rastete aus), konnte nicht allein bleiben (ich musste aber auf Arbeit nach dem Urlaub) und sie war an sich ein schüchternes Ding, was alle Ängste mit einem Beller kommentiert hat.
Die Trainerin sagte dann: In 2 Jahren wird sie in Deutschland angekommen sein und hier normal leben. Phu! SO EWIG? Als Ersthundehalter dachte ich, dass sei in paar Monaten alles trainiert. Doch erst nach einem Jahr war die Leinenaggression überhaupt im Griff, nach 1,5 Jahren fühlte sie sich erst richtig heimisch und war entspannt.
Nur um zu zeigen, wie lange sowas dauert oder dauern kann. Trotzdem bleibt für immer: Sie hat Angst vor Menschen und Hunden (nicht sozialisiert), die sie nicht kennt und bleibt ungern außerhalb der Routine allein (abends mal spontan ins Kino klappt nicht). Kein Hund, der auf Autopilot läuft. Immer Augen und Ohren offen, aber dann läuft es ganz gut. Ich liebe meine Prinzessin.
Schafft ihr das? Wollt ihr das? Man weiß nie, wie sich so ein schlecht sozialisiertes Mäuschen entwickeln wird.
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Wow, wurde hier schon viel geschrieben! Und fast durchgehend tolle, positive Tipps.
Ich liebe das Dogforum, ehrlich. Hätte ich das schon bei unserem ersten Hund gekannt.@Aoleon: Danke für Deine tollen Worte. Genauso bin ich auch bei Emma rangegangen. Man muss sich die positiven Dinge vor Augen führen. Oft ärgert man sich über negative Aspekte und verliert das ganze tolle aus den Augen. Mir hat es am Anfang sehr geholfen, dass ich mir eine Liste mit allen positiven Dingen aufgeschrieben habe und mir die Liste immer wieder vorgenommen habe, wenn was nicht so toll lief.
Im Prinzip standen wir vor dem gleichen Problem: Emma kam aus dem Tierschutz und verbrachte ihr gesamtes Leben im Tierheim. Sie wurde mit 3 Monaten fast verhungert, mit Verletzungen am Maul , mit entzündeter Bauchspeicheldrüse in Spanien aufgefunden.
Wir kannten die Vorgeschichte und haben sie trotzdem, oder gerade deshalb aufgenommen. Es hat ca. 1 Jahr oder 1 1/2 Jahre gedauert, bis Emma bei uns angekommen ist. Aber auch heute darf keine Packung Taschentücher rumliegen. Dei wird auseinander genommen und durchgekaut. (Wir wurden also durch Emma zum Ordnung halten erzogen, positiv gesehen. ;-)
Fangt langsam an, freut Euch über jeden positiven Schritt und wenn es mal wieder rückwärts geht, seid nicht traurig. Das wird alles. Es braucht halt Zeit, viel Zeit. Das sagt sich jetzt so leicht, aber auch wir hatten Momente, an denen wir sicher waren "Das ist der letzte Hund, danach nie wieder". jetzt, nach 2 Jahren ist Emma solch ein liebes und wissbegieriges Mädchen. Anfangs lernte sie kaum, war mit allem überfordert. Aber jetzt gehen mir schon fast die Ideen aus. Sie fordert jeden Tag ihre Übungsstunde (gibt auch jede Menge Leckerlis dabei).Also lasst Euch Zeit, Zeit, Zeit. Schreibt alles positive auf und genießt die Zeit mit eurem Hundi.
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