Mit den nerven am Ende!!

  • Euer Junghund hatte einen unschönen Start ins Leben, die Defizite könnt ihr nicht aufholen, ihr könnt nur versuchen das Beste für euren Hund daraus zu machen.

    CH-Troete hat dazu sehr gute Beiträge geschrieben :bindafür:

    Ruhe - Geduld - Zeit - leicht gesagt, bzw. leicht als Tipp genant, doch es sind wichtige Grundsteine für den Hund, für euch.

    Ich würde dem Hund auch ein sicheres Gerüst im Sinne von festen Gewohnheiten bauen, Erfolgsaussichten minimieren (alles wegräumen), evtl. eine räumliche Trennung mittels Babygitter in Türen klemmen, kurze, ruhige Gassirunden, Gehorsamsübungen nur spielerisch (wenn überhaupt) im sicheren Zuhause, nicht beim Gassi gehen und ich würde generell nur in Minuten denken und nicht in Stunden - alles minimieren! Vertrauen aufbauen!

    Hundeschule würde mich jetzt nicht interessieren bei so einem gestressten Kandidaten, das hat alles noch Zeit, Zeit bis du für den Hund ein stabiler, sicherer Pfeiler bist, an dem er sich verlässlich orientieren kann ;)

  • Hier wurde ja schon viel geschrieben und aus der Entfernung heraus möchte ich nicht urteilen, ob der Hund überreizt, depriviert oder einfach nur frech ist. Daher dazu kein Ratschlag von mir, nur dieser, der generell nicht schaden dürfte:
    Schaff dir einen Zimmerkennel an, also so eine Art Laufstall für Hunde. Mich hat das wirklich gerettet, als mein Welpe drohte, mich in den Selbstmord zu treiben.
    Steck sie da rein, wenn du aufs Klo gehst oder sie sonst einfach mal gerade nicht beaufsichtigen möchtest, obwohl du im Raum bist (ich rede hier explizit nicht von der Zeit, wo ihr das Haus verlasst, das muss vernünftig aufgebaut werden).

    Mein Hund kam als Welpe einfach nicht zur Ruhe. Schlief viel zu wenig und war dementsprechend immer "drüber". Der Kennel hat mir 2-3 Monate sehr wertvolle Dienste geleistet. Wenn ich der Meinung war, jetzt ist genug oder auch merkte, der Hund ist total drüber, kam er da rein. Da gab es nur seine Decke, einen Kauknochen und ein unzerstörbares Spielzeug und das wars.
    Natürlich fand er das anfangs doof und hat gezetert. Das wurde ignoriert (ich war im gleichen Raum), aber ziemlich schnell hat er gelernt, da drin zu entspannen. Irgendwann kam das Ding kaum noch zum Einsatz und wurde dann abgebaut, als er 8-9 Monate alt war.

    Ich weiß, wie nervend ein Junghund sein kann und manchmal muss man dann vielleicht auch einfach mal an sich denken, damit man auch noch die Ruhe für die Hundeerziehung ausstrahlen kann.

  • Natürlich fand er das anfangs doof und hat gezetert. Das wurde ignoriert (ich war im gleichen Raum), aber ziemlich schnell hat er gelernt, da drin zu entspannen.

    Das ist dermassen Schrott!
    Ausserdem ist Käfighaltung gegen das geltende Tierschutzgesetz. Da ist sehr deutlich deklariert, wie viel Platz ein Hund haben MUSS.
    Eine offene Höhle - ja. Aber sicher, ganz ganz sicher nicht wegsperren.

  • Schaff dir einen Zimmerkennel an, also so eine Art Laufstall für Hunde.

    @CH-Troete ich glaube hier ist ein durch Gitter abgetrennter Bereich gemeint....mehr nicht. Laufstall ist ja was anderes als eine Box =)

    Und ja, das kann helfen damit man zumindest mal duschen kann und Welp sich nicht selbst gefährdet in der Zwischenzeit. Er hat ja Wasser, Spielis, Bett etc im Auslauf zur Verfügung kann aber nicht an den Kabeln reißen :ugly:

  • @CH-Troete ich glaube hier ist ein durch Gitter abgetrennter Bereich gemeint....mehr nicht. Laufstall ist ja was anderes als eine Box =)
    Und ja, das kann helfen damit man zumindest mal duschen kann und Welp sich nicht selbst gefährdet in der Zwischenzeit. Er hat ja Wasser, Spielis, Bett etc im Auslauf zur Verfügung kann aber nicht an den Kabeln reißen :ugly:

    Danke. Ja der Bereich war 2x2 Meter groß, ein abgezäuntes Areal im Wohnzimmer.
    Dass hier jeder immer gleich die Tierschutzflagge raushängen muss, weil er meint, man quält seinen Hund.

    Mir ist auch egal, ob ich mich damit unbeliebt mache, aber ein Hund muss zu MEINEM Leben passen und nicht umgekehrt. Natürlich habe ich Verpflichtungen, wenn ich mir so ein Tier anschaffe, es artgerecht zu halten. Deshalb wären z.B. Border oder Husky nix für mich, denen kann ich nicht gerecht werden. Mein Hund geht trailen und als ausgebildeter Besuchshund ins Altenheim, zudem seine Spaziergänge etc., aber wenn ich mal auf mein geschäftliches Meeting fahre, muss er halt auch mal damit leben, 2 Stunden geräuschlos unterm Tisch zu liegen oder dass wir im Hotel nächtigen.
    Meine Hundeerziehung zielt allein auf Alltagskompatibilität und wenn das sitzt, dann die Sachen, an denen wir beide Spaß haben, wie eben das Trailen o.ä.

  • Mir ist auch egal, ob ich mich damit unbeliebt mache, aber ein Hund muss zu MEINEM Leben passen und nicht umgekehrt

    In dem Fall holt man sich aber auch den passenden Hund und erwartet so etwas nicht von einem Überraschungs-Paket-Hund mit unklarer Vorgeschichte.

    Wenn ich aus Tierschutz-Gründen einen Tierschutz-Hund bei mir aufnehme, muss ich damit rechnen, dass da nicht alles so lüppt, wie ich das erwarte. Wenn ich damit nicht zurechtkomme, weil mein Leben mir was anderes vorschreibt, bin ich der falsche Mensch für solch einen Hund.

    Auch DAS gehört zur Verantwortung als HH dazu.

  • In dem Fall holt man sich aber auch den passenden Hund und erwartet so etwas nicht von einem Überraschungs-Paket-Hund mit unklarer Vorgeschichte.
    Wenn ich aus Tierschutz-Gründen einen Tierschutz-Hund bei mir aufnehme, muss ich damit rechnen, dass da nicht alles so lüppt, wie ich das erwarte. Wenn ich damit nicht zurechtkomme, weil mein Leben mir was anderes vorschreibt, bin ich der falsche Mensch für solch einen Hund.

    Auch DAS gehört zur Verantwortung als HH dazu.

    Ja, da gebe ich dir recht. Ich hatte auch schon mehrere Tierschutzhunde, aber da war es immer so, ich war vorher Pflegestelle eines Vereins. Wenn ich fand, der Hund könnte zu uns passen, durfte er bleiben, ansonsten blieb er halt nur solange, bis er jemanden gefunden hatte, zu dem er dauerhaft wirklich passte bzw. der mit den Eigenarten dieses Hundes leben konnte und wollte, das fand ich ein gutes Modell.
    Wobei einer unserer früheren Hund, ein Ca de Bestiar, so ein Hund war, den keiner wollte, weil er einen starken Schutztrieb und noch andere Baustellen hatte, aber der Hund passte zu uns, wir kamen mit ihm zurecht und er mit uns. Für mich war der alltagstauglich (denn draußen war er Lamm, nur drinnen und in der Dunkelheit gings ab), für andere sicher nicht, das ist alles subjektiv.

    Unser jetziger Hund kommt auch aus dem Tierschutz, aber er ist schon bei Tierschützern aufgewachsen, ich weiß also eigentlich fast alles aus seiner Vorgeschichte und der von BEIDEN Elternteilen, was eher selten ist.

    Wenn man einen TS Hund quasi aus dem Internet bestellt, da bekommt man natürlich ein Überraschungspaket und da muss man dann halt auch mit den Überraschungen leben bzw. sie managen.

  • Auch hier: Sie ist erst 6 Monate und 8 Wochen bei euch, es braucht Zeit und Geduld.

    Hui :D schon so viel geschrieben - da zitier' ich mal nur das WICHTIGSTE und schreibe das "Bild" der HundeTrainerin dazu...

    (ich hatte damals ein BeratungsGespräch hier im TH - für 10 Eurole in die TH-Kasse - schade, dass Du nicht hier in der Gegend wohnst ;) das machen Sondermann/Scherzer)

    *Stress ist wie eine volle RegenTonne und jeder weitere Tropfen lässt "überlaufen" - die Tonne wird durch Verdunstung leer und das dauert und dauert und dauert.*

    Wie heißt denn noch die Erklärung mit den Löffeln?! Kann das jemand aus der Hüfte verlinken?!

  • Ganz ehrlich?

    Ich finde die "das muss man sich halt vorher überlegen" Kommentare sowas von daneben.

    Meinen Schwiegereltern wurde von der Tierschutzorga ein Bretone mit Deprivationsschaden und Zerstörungswut angedreht.

    Die hatten keine Ahnung, habens aber gut gemeint und auf alle "bloß keinen Welpen aus Zucht" - Leute gehört und seit Jahren Theater, obwohl sie mit größter Anstrengung versuchen, das in den Griff zu bekommen.

    Ich finde die eigene Psyche sollte an oberster Stelle stehen - so ein Hund ist nichts für Anfänger und ich versteh' nicht, warum man solche Tiere immer wieder in solche Hände gibt.

    Meistens bekommt man ein "Ja, das schafft man schon" mit auf den Weg und plant Schwierigkeiten mit ein.

    Wenn die Realität aber so aussieht, dass es für die HH unerträglich ist, finde ich ein "na das ist eben ein junger Hund" wenig tröstlich, denn aus ihm wird sehr bald ein erwachsener Hund und wenn's an Erfahrung und Souveränität mangelt, ist das nur schwer in den Griff zu bekommen.

    Ich finde es toll, dass du die Rat und Hilfe suchst, aber sich dann auf Dauer wegen des Hundes kaputt zu machen ist keine Lösung.

    Meiner Ansicht nach solltest du oder die Orga nach einem erfahrenen Platz auf Lebenszeit schauen.

    Ich finde es ist schnell passiert, dass man sich übernimmt und kein Drama, sich das zum eigenen Wohl und dem des Tieres einzugestehen.

    Das hat nix mit sich vor Verantwortung drücken zu tun - die übernimmt man schließlich dennoch, wenn man diesen Schritt geht und sich die Mühe macht, mit viel Zeit und unüberhastet nach einem geeigneten Zuhause zu suchen.

    Als Ersthund würde ich immer einen ausgewachsenen TH oder TS Hund nach gründlicher Beratung (ein Scheidungskind, ein Sterbefallhund etc. die das Leben im Haus schon kennen) oder einen Welpen aus vernünftiger Zucht empfehlen.

    Kein Hund ist perfekt und es wird immer Baustellen geben, aber ich kann nachvollziehen, dass dieser Fall einfach zu viel für die TE ist.

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