Beratung Hunderasse Nr. 5000 :-)

  • Die Sennenhunde sehe ich kritisch mit Besuch (den ihr ja bei Kindern schon öfter haben werdet). Viele schützen, wachen. Ja das ist Erziehungssache - Erziehungssache heißt aber gerne dabei, dass das Problem erst mit 1-3 Jahren auftaucht - wenn der Hund erwachsen ist - und man dann ein paar Jahre trainiert.
    Die Schweizer Sennenhunde, die ich kenne, stehen auch nicht so darauf von fremden angefasst zu werden - das ist aber bei Kinderbesuch schnell passiert und wird ein Hund der das nicht mag nicht davor bewahrt wehrt er sich irgenwann selbst.


    Ruhig bleiben bei Wild direkt vor der Nase tun weniger Hunde im besten Alter. Ich kenne Möpse und einen älteren Bolonka die so sind. Einen 8 jährigen Herdenschutzhund.
    Ich kenne erwachsene (=4 Jahre+) Schäferhunde wo man das über Gehorsam hinbekommen hat. Das war es dann aber auch schon.


    Ich habe genau den Vergleich - einen Vollblutjäger (Windhund) und einen Begleithund (Prager Rattler).
    Hüpft jetzt ein Reh direkt vorbei hängen beide in der Leine und würden hinterher rennen. Am Zaun würden beide auf und ab rennen.
    Der Unterschied:
    Der Windhund rastet völlig aus. Kreischt, ist auf 180 braucht viele Minuten um sich zu beruhigen. Er hält im Wald aktiv Ausschau nach Wild. Die Chance einen Rückruf bei einem flüchtenden Reh wenige Meter vor mir hinzubekommen ist gleich null. Würde er hetzen würde er noch mit gebrochenem Bein weiter rennen.


    Der Begleithund: hält nicht aktiv Ausschau. Beruhigt sich schnell. Hüpf zwar an der Leine aber kreischt nicht. Er lässt sich nach zwei Jahren Training wo er viel an der Schlepp war in 90% der Fälle abrufen. Er hat schlechtere Sinne und übersieht auch mal Wild, riecht eine Spur nicht. Lässt sich mit Futter oder Spielzeug ablenken.


    Einfach desinteressiert an Wild vorbei laufen wieder wirst du wohl mit keinem Hund der nicht gerade relativ alt ist.



    Ich denke so einfach wird keine Rasse als Welpe euren Ansprüchen gerecht. Beißhemmung dauert, Kinder werden mal umgerannt, Wild ist interessant.. selbst wenn der Hund kein Wasser mag, wälzt er sich vielleicht ständig in Fäkalien.. Viele viele Hunde haben in den ersten Jahren Baustellen - wollen Wild/Radfahrer/Jogger jagen, Besuch anspringen, zu fremden Menschen/Hunden rennen, Bellen Dinge an, sind vielleicht nicht so verträglich mit Artgenossen, brauchen lange für die Beißhemmung, bleiben nicht ziehen schnell wie erhofft alleine, ziehen an der Leine.. das selbst bei erfahrenen Leuten. Vieles Dauert einfach bis man es im Griff hat.


    Hättet ihr auch Spaß an der Hundehaltung wenn einiges davon auftaucht?

  • Über einige Kommentare muss ich schon ein wenig den Kopf schütteln.
    Ich dachte mir beim Durchlesen: tolle Voraussetzungen für einen Hund.


    Ich finde das Gassipensum absolut ausreichend.
    Ne Stunde und dann noch Löserunden von 20-40min? Am Wochenende oder wenn halt mehr Zeit ist, mehr. Passt doch einwandfrei.
    Keine Ahnung, warum hier so gemosert wird.
    Einen Hund, der täglich vier Stunden am Stück durch die Pampa latschen muss, den hat man m.E. selber dazu erzogen.


    Zum Jagdtrieb:
    Ich finde es absolut legitim, sich einen Hund mit wenig Jagdtrieb auszusuchen. Und natürlich gibt es da auch rassetypisch Unterschiede. Ich hab die Formulierung so verstanden, dass der Jagdtrieb halt zu händeln sein soll.



    Und zum Thema großer Hund für Anfänger...
    Das ist eben auch ein Stück Geschmackssache.
    Wenn man den Hund sorgfältig auswählt und bereit ist, nicht nur mit dem Hund, sondern auch an sich selber zu arbeiten, warum nicht???
    Abgesehen davon gibt es auch genügend kleine Kackbratzen, die ihre Halter ordentlich fordern.


    Ich finde, dein Eingangspost klingt reflektiert und ihr seid auch nicht festgefahren, und ich glaube, dass ein Hund es gut haben wird bei euch. Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Suche!

  • Eine Stunde Gassirunde + 2x 20 min Pipirunde halte ich für vollkommen ausreichend für einen erwachsenen Hund.

    Finde ich auch voll okay. Man darf auch einen Familienhund der mit kleinen Kindern zusammen lebt gar nicht mit einem Hund im Singlehaushalt vergleichen. Es ist mit Kindern sowieso immer was los und das ist dann auch irgendwie "Kopfarbeit" wenn der Hund den ganzen Tag was zu gucken hat.
    Dazu der permanente Zugang zum Garten. Ich sehe da eigentlich nur Vorteile für den Hund.

    Wie stark ein Hund auf Wildtiere in der Umgebung reagiert, ist ja nicht nur von der Stärke des Jagtriebs abhängig, sondern auch von der Erziehung und vom Charakter des Hundes.

    Ja genau. Ich würde hier erst mal dazu raten sich etwas mit dem Jagdtrieb zu beschäftigen, denn so ganz kommt man um das Thema nie rum. Ich kann zwar sagen, dass einer meiner Chihuahuas 0,0 Jagdtrieb hat, allerdings hüpft auch er vielleicht so 3m hinter einer Krähe her die direkt neben ihm sitzt. Als großer Hund an der Leine dann sicher nicht so spaßig wenn man sich die Schulter auskugelt dabei.
    Es gibt aber schon Rassen wo der Jagdtrieb sehr gut händelbar ist und in der Regel hat man relativ schnell ein Gespür dafür wann der Hund Ambitionen. Da würde ich dann auch auf sowas wie will-to-please oder Kooperationsbereitschaft achten, sodass man keine Rasse nimmt die auf eigenständige Jagd gezüchtet ist.


    Ich könnte mir irgendwas sanftmütiges geduldiges großes für euch vorstellen wie Leonberger zB.
    Oder aber doch was kleines aus der Gruppe der Begleithunde. Die sind so gerne einfach nur dabei und machen super viel Spaß, geben sich auch mit wenig zufrieden und man hat vor allem auch lange Freude daran, da sie doch etwas langlebiger sind als sehr große Rassen. Schaut euch die Sektion der Begleithunde doch mal intensiver durch.


    Von Retrievern würde ich auch komplett abraten, da du auch von einem ADHS-Hund schreibst.. das sind für mich auch einige Vertreter aus Rassen der Retriever und würde dann bei euch ja auch nicht passen.

  • Meine Güte, die Anforderungen die manchmal an Bewegung und Auslastung für einen Hund gestellt werden sind mMn völlig überzogen.


    Die anvisierte große Runde von 1Std plus kurze Löserunde sind völlig ausreichend für eine unkomplizierte Rasse wie die TE sie sucht.
    So viel laufen meine beiden jungen Hunde an Tagen an denen kein Training auf dem Hundeplatz ansteht. Natürlich würden die auch jeden Tag drei Stunden laufen. Aber sie brauchen es bei weitem nicht um hier den Rest des Tages völlig zufrieden und entspannt rumzuliegen.




    Bezüglich der Jagdtriebs würde ich nicht nach einer Rasse suchen die keinen hat, das gibt es nämlich nicht. Mindestens auf Bewegungsreize wird jeder junge Hund ansprechen.
    Viel sinnvoller ist es nach einer Rasse zu suchen die gerne mit dem Menschen kooperiert und leicht zu erziehen ist - dadurch könnt ihr prima Umorientierung, Rückruf und alles andere was so zum Anti Jagd Training gehört so sicher aufbauen, dass der Hund trotz Wild frei laufen kann weil er gelernt hat erst gar nicht zu jagen oder im Zweifelsfall gestoppt werden kann.



    Ob es ein großer oder kleiner Hund wird müsst ihr abwägen. Bedenkt neben der persönlichen Vorliebe aber auch, dass ein großer Hund mehr Platz in der Wohnung und im Auto (Stichwort Urlaubsreise mit viel Gepäck) braucht, im Unterhalt deutlich teurer ist, besonders als stürmischer Junghund eine größere Verletzungsgefahr für eure Kinder darstellt und falls ihr mal eine Betreuung braucht es schwieriger werden kann als bei einem kleinen Hund.
    Außerdem könnten die Eltern der Freunde deiner Kinder aus Angst vor dem großen Hund keine Besuche mehr erlauben, wenn ihr beim Wochenendausflug in ein Lokal einkehrt wird ein kleiner Hund problemloser mit rein dürfen als ein 55kg schweres "Kalb".




    Ich habe bei deinem Eingangspost sofort an die kleinen Begleithunderassen (zB einen Havaneser) gedacht.
    Das sind handliche Hunde mit eher wenig Jagdtrieb und leicht zu erziehen (dh Freilauf wird höchstwahrscheinlich möglich sein), sie sind lustige Clowns die vom gemütlichen Sofatag bis zum Tagesausflug am Wochenende alles mitmachen. Mit denen können du und deine Kinder Zuhause Tricks üben oder wenn ihr Lust habt sogar ein bisschen Hundesport machen - aber ihr müsst es nicht, der Hund wird auch ohne zufrieden sein.
    Ein weiterer Vorteil ist, die meisten Begleithunderassen haaren nicht und man kann ihr Fell so schneiden wie es einem gefällt.
    Sie haben keinen Wach- und Schutztrieb wie es bei den Sennenhunden der Fall ist, dh es besteht nicht die Gefahr, dass ein Besuchskind an die Wand genagelt wird. Trotzdem melden sie ungewöhnliche Geräusche - Kläffer werden sie übrigens nur bei mangelhafter Erziehung.


    Soll es unbedingt etwas größeres sein könnte ein Elo oder Eurasier passen, die sollen ebenfalls gute Begleithundqualitäten haben. Eventuell auch ein Collie (Lang- oder Kurzhaar, in Tricolor habt ihr zumindst farblich große Ähnlichkeiten zum Sennenhund), und auch die Retriever würde ich nur wegen des Bachs (müsst ihr uuunbedingt da lang oder gibt es auch andere Spazierwege) nicht kategorisch ausschließen wenn es sonst passen könnte.

  • ich habe nochmal ein beim Besuch und bestätige das. Kinderbesuch tatscht den Hund an, egal wie oft man sagt sie sollen es lassen :-) Also das würde ich wirklich berücksichtigen

  • Schweizer Sennenhund?!? Achtung, das ist ein Kraftpaket! Und charakterlich auch nicht immer einfach, glaube ich. Ich kenne ein Beispiel eines Rüden, der unverträglich war mit allen anderen Hunden und dann nur noch mit Spezialhalsband zu halten!
    Warum kein Berner Sennenhund? Der ist eine Nummer kleiner trotzdem ein grosser Hund. Absolut lieb und anfängergeeignet. Jagt nicht, kläfft nicht und ist freundlich zu Besuch (möchte von jedem Einbrecher gekrault werden). Hat natürlich auch Kraft und Gewicht, wenn es doch einmal Differenzen geben sollte, aber weniger als ein Grosser Schweizer!
    Verwandte von mir hatten Berner Sennenhunde, daher kenne ich diese Rasse ganz gut und denke, sie würden gut zu deiner Beschreibung passen.

  • Große Schweizer aber auch


    In und um Korneuburg gibt es einige Hundeschulen und vereine


    Ich denk ich würde eher zu Neufundländer, Landseer, Leonberger raten, wenn es ein großer Hund sein muss
    Die Großen Schweizer die ich kenne sind echte Arsckrampen! Würd ich bei Kinderbesuch nicht wollen

  • Berner Sennenhunde sind halt sooo oft krank und werden oft nicht alt...

    Seit sie mal in Mode waren und in Massen gzüchtet wurden, leider. Aber vielleicht lässt sich eine vernünftige Zucht mit gesunden Hunden finden?
    Die Berner meiner Verwandten haben für grosse Hunde ein ganz normales Alter erreicht. Ist allerdings schon länger her.

  • Ich musste beim Eingangspost auch gleich an den Großen Schweizer Sennenhund oder Leonberger denken.
    Berner würde ich mit Kindern wegen der geringen Lebenserwartung echt nicht mehr empfehlen. (Wenn ein Hund stirbt, ist das immer schrecklich und immer zu früh und jeder Hund kann theoretisch früh sterben, aber wenn man das Risiko durch die Rassewahl minimieren kann,sollte man das seinen Kindern zuliebe tun).
    Wenn ihr schon Kontakt zu GSS-Besitzern habt und euch die Entwicklung und Erziehung anschauen könnt, ist das doch optimal.

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