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In der Not frisst der Teufel halt Fliegen.
Kennst Du das, wenn eine einzelne Ziege auf einem Pferdehof wohnt? Wen die dann als Sozialpartner nimmt - nehmen muss?
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Hi
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Wie schon gesagt, man muss gar nicht einmal auf die Frage nach dem Training eingehen.
Meine TH Zeit liegt jetzt schon 20 Jahre zurück, aber ich weiß einfach, was da alles an Arbeit im Hintergrund steht, damit so eine Einrichtung überhaupt bestehen kann, ohne in Chaos und Dreck zu versinken. Das geht los bei Reinigung der Zwinger - und wir hatten eine neue, standardgemäße Anlage, die auf Hygiene ausgelegt war und sich leicht reinigen ließ, anders als das Behelfsquartier der HHF - Tierarzttermine, Zubereitung des Futters, Reinigung von Schlafplätzen und Näpfen (auch der ominöse Trog aus dem berüchtigten Video müsste täglich nach der Fütterung gereinigt werden), Bestellungen für Futter, Zubehör und Medikamente, akut notwendige Reperaturen, Verwaltungsmaßnahmen.
Und man darf nicht glauben, dass wenn da sieben Namen unter "unser Team" aufgeführt sind, alle sieben anwesend sind. Es gibt so etwas, wie Arbeitsschutzgesetze, ja die werden im Tierschutz gern mal ignoriert, weil man tut es ja für's Tier, aber da haben wir schon das nächste Problem. Entweder - wenn man sich an die Vorschriften hält - sind eben nicht alle sieben Personen anwesend, um die 60 Hunde zu versorgen oder wenn sie es sind, sie überarbeitet und das wird seinen Tribut fordern in Form von Fehlern.
Wir waren in den Schichten drei Personen, verantwortlich für max 18 Hunde und selbst da wurde es an vielen Tagen knapp, mehr als das bare Minimum mit den Hunden zu interagieren und das waren zu 90% Tiere, die mit ner Runde Spielen und Kuscheln im Auslauf zufrieden und vermittelbar waren.
Nochmal, wie sind noch nicht einmal beim Thema Training und Resozialisierung angekommen, wir sind immer noch bei "die Hunde sind gefüttert, stehen nicht in der eigenen Sch*** und werden bei Bedarf medizinisch versorgt", sprich dem absoluten Minimalanspruch an die Unterbringung eines Tieres.
Irgendetwas bleibt bei der Masse an Hunden auf die handvoll Betreuer immer auf der Strecke und oftmals werden mit fortschreitender Zeit an allen Ecken und Enden Einsparungen gemacht, um das System irgendwie am Laufen zu halten, nicht nur am zielführenden und sinnvollen Training, sondern auch bei so Dingen wie Arbeitsschutz, Hygiene, medizinischer Versorgung.
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Ok.
Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass das bei den Insassen der HHF etwas anders ist.
Die sind ja doch eher gegen den Menschen eingestellt.
Da die meisten der Hunde dort auch aggressiv gegen Artgenossen sind, ist das ein seltsamer Standpunkt...
Seit der Domestizierung wurden Hunde darauf selektiert und gezüchtet, wer am erfolgreichsten mit dem Menschen interagiert, egal in welchem Arbeitsfeld. Das vershwindet nicht über Nacht, nur weil da etwas in der Sozialisierung und Erziehung des Individuums schief gelaufen ist.
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Wäre diese Einrichtung irgendwo im Ausland, hieße sie Shelter, und die Tierschutzorganisationen würden sich fusselige Lippen reden, Blasen an den Füßen laufen, die Ohren heiß telefonieren und die Finger im Social Media wundschreiben, weil: "Die Hunde gehen da unter, und müssen da unbedingt raus!".
Aber hier reicht das Prädikat: "Rettet Hunde vor der Euthanasierung", um Zustände, die überall sonst angeprangert werden, zu legitimisieren oder schönzureden.
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Zitat
Mit Beastmaster hingegen kann man sich sehr ruhig unterhalten.
Wofür ich zwischendurch gern mal ein Kompliment dalassen würde. Ist nicht mehr selbstverständlich.
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Seit der Domestizierung wurden Hunde darauf selektiert und gezüchtet, wer am erfolgreichsten mit dem Menschen interagiert, egal in welchem Arbeitsfeld. Das vershwindet nicht über Nacht, nur weil da etwas in der Sozialisierung und Erziehung des Individuums schief gelaufen ist.
Das macht es so unendlich traurig, find ich.
Man muss sich auch mal ins Gedächtnis rufen, dass das alles mal unbeschriebene Welpen waren, die größtenteils als süß und niedlich empfunden wurden, bis sie dann schließlich zum "krassen Brecher" gemacht oder zum "Kuschelmonster" oder "Kindersitter" degradiert wurden. Diese Tiere sind vom Regen in die Traufe gekommen, haben nie gelernt vernünftig zu kommunizieren, weder mit Hund noch Mensch, konnten größtenteils auch nie ein vertrauensvolles Verhältnis zum Menschen aufbauen und müssen dort nun täglich in Angst und Stress leben. Oder in Isolation. Diese Videos tun mir in der Seele weh. Kein Tier hat sowas verdient. Es liegt einfach nahe sich zu fragen, ob der andere Weg nicht in vielen Fällen der gnädigere wäre. Mag auch dort Ausnahmen geben, aber was die selbst veröffentlichten Bilder an Unterbringung und Umgang zeigen finde ich erschütternd.
(Die Gefahr für die Umgebung mal bewusst außen vor gelassen jetzt)
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Zitat
Brauchen die notwendigerweise soziale Interaktion mit dem Menschen zusätzlich?
Ja.
Deswegen sind sie Hunde, keine Wölfe. Das hat sich seit Jahrzehntausenden in ihrem Verhalten etabliert, und das ist der Grund, aus dem z.B dein neuer Welpe aktiv auf dich zugeht. Einmalig im Tierrreich, jedes neugeborene Fohlen mußt du erstmal zähmen wie ein Wildpferdchen. Ein kleiner Hund sucht instinktiv die soziale Bindung zum Menschen, sobald sie ihm angeboten wird.
Einem Hund, der unter Menschen großgeworden ist, diese Bindung lebenslang verweigern zu müssen, weil er, warum auch immer, so gefährlich geworden ist, fällt daher für mich schon unter ganz massive Tierquälerei.
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Woher kommt eigentlich die Annahme, dass mit jedem Hund dort täglich gearbeitet werden muss/wird?
Siehst du das denn anders?
Vielleicht bin ich durch die Fälle in meinem Umfeld abgestumpft, wo die (Einzel-)Hunde auch nicht vom Grundstück kommen und deshalb bei alles und jedem am Zaun randalieren. Das ist zwar aggressives Verhalten, was die am Zaun zeigen, aber dahinter steckt einfach nur Langweile.
Bei der HHF konnte ich das nicht erkennen. Es liefen, während des Abbaus einiger Zwinger ca. 12-14 Hunde einer Gruppe durch die Gegend. Die fanden so viele Menschen natürlich interessant. Das Abbauen hat den ganzen Tag gedauert, aber während der ganzen Zeit wurde es nie laut unter den Hunden.
Hier wird ja die Möglichkeit der Sozialisierung durch die anderen Hunde angezweifelt, weil ja alle so gestört seien. Größtenteils sind viele ja dort gelandet, weil sie sich dem Menschen ggü. mit ihren 42 Argumenten präsentiert haben.
Untereinander war an jenem Tag jedenfalls nicht viel los - der Großteil hat gepennt, andere haben neugierig den Arbeiten zugeschaut. Das Beispiel mit dem Neuzugang von unkastriertem Bulldog hatte ich schon beschrieben.
Dass der eine Ansage nach der anderen kassiert, wenn er versucht aufzureiten, fanden andere hier bereits schlimm.
Selbst manche TV-Trainer nehmen doch auch extra Hunde mit in ihre Therapiezentren, damit diese von den anderen Hunden 'Bescheid gesagt' bekommen oder einfach lernen, dass man gar keine Angst vor Artgenossen haben muss.
Hab' den Namen leider vergessen, aber in einer mir bekannten Hundepension sorgen zwei Russische Terrier dafür, dass die Hausregeln von den Tages- oder Urlaubsgästen eingehalten werden (egal ob unkastrierte Mastiff-Rüden oder größenwahnsinnige Zwergspitze) - so war z.B. der Kinderwagen-Rotti Apollo in der HHF unterwegs - Artgenossen zu zeigen, wo ihre Grenzen sind.
Auch wenn's manche triggern wird, die Bezeichnung Insassen bei der HHF trifft's ziemlich gut. Wie im Knast, lauter schwere Jungs/Mädels und zwischendrin paar Aufseher (menschliche und hündische), die dafür sorgen, dass es keine Randale gibt und Konflikte schnell beendet werden.
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Selbst manche TV-Trainer nehmen doch auch extra Hunde mit in ihre Therapiezentren, damit diese von den anderen Hunden 'Bescheid gesagt' bekommen oder einfach lernen, dass man gar keine Angst vor Artgenossen haben muss.
Das tut CM und der darf in DE nicht mit Hunden arbeiten. Irgendwie ein sehr unpassendes Beispiel um zu zeigen, dass es andere ja auch so machen..
Auch wenn's manche triggern wird, die Bezeichnung Insassen bei der HHF trifft's ziemlich gut. Wie im Knast, lauter schwere Jungs/Mädels und zwischendrin paar Aufseher (menschliche und hündische), die dafür sorgen, dass es keine Randale gibt und Konflikte schnell beendet werden.
Joa, triggert mich nicht. Ich finds einfach falsch und wenn in deutschen Gefängnissen SO Zustände herrschen würde, wie in der HHF, gäb es da sehr schnell Theater. Kommen die Insassen ned zum Arzt, haben sie keinen Zugriff auf Bildung/Arbeit, müssen sie ein menschenunwürdiges Leben dort führen, sind das massive Verstösse (die Gesetze dazu kannst selbst durchlesen) und es würden keine Fans Applaus klatschen und Geld schicken. Klatschen käm eher von den Leuten, die es geil fänden, wenn Straftäter so behandelt werden würden..
Aber es wurde ja schon geschrieben: Wehe ein Privathundehalter würde seine Hunde so leben lassen. Da wär das Theater riesig, ebenso bei Sheltern im Ausland. Aber bei VB ist es mega und richtig und keiner greift durch. Weil man Angst vor den Shitstorm der Fans hat und weil man dann eben Hunde einfach einschläfern lassen müsste.
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Wie im Knast, lauter schwere Jungs/Mädels und zwischendrin paar Aufseher (menschliche und hündische), die dafür sorgen, dass es keine Randale gibt und Konflikte schnell beendet werden.
Nun ist eine der größten Kritiken von herkömmlichen Gefängnissen allerdings, dass sie für die Resozialisierung schädlich sein können und sogar in manchen Fällen dazu führen, dass die Gefangenen tiefer in die Kriminalität rutschen. Eben weil die meisten Kontakte mit anderen Kriminellen stattfinden.
Der ursprünglich angedachte Sinn einer Gefängnisstrafe ist Strafe und daraus folgend langfristig Reue. Das funktioniert bei Menschen schon nur mittelmäßig, bei Hunden gar nicht.
Kommt halt drauf an, wie so ein Gefängnis genau aussieht, ob das nachhaltig einen Mehrwert bietet oder eher im Gegenteil - mal abgesehen davon, dass Straftäter eben da eingesperrt sind, statt in der Öffentlichkeit runzurennen. Aber das sollte mMn nicht der Mindestanspruch sein.
Die Resozialisierung läuft zumindest nicht darüber, dass bestimmte Insassen auch mal draufhauen dürfen, wenn ein neuer sich besonders dagegen benimmt und es verdient hat.
Natürlich ist das alles nicht 1 zu 1 auf Hunde übertragbar, aber ich habe das Beispiel ja nicht angeführt.
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