Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Es ist wie überall. Bei seriöser Zucht landet so gut wie kein Ausschuss bei Privatleuten. Dort landen derzeit vor allem die vom Tierschutz hierher gekarrten und als Bernhardiner oder Golden Retriever-Mischlinge verscherbeln HSH.


    Das hat nach wie vor nix mit dem Thread zu tun.

  • Was für Betrieb A nicht "taugt", kann für Betrieb B der perfekte Hund sein. Deshalb muss man sich erst einmal fragen, was genau man mit "eignet sich nicht für die Arbeit" meint.


    Die einzigen absoluten K.O.-Kriterien, die mir adhoc einfallen sind gesundheitliche Probleme und übersteigertes Aggressionsverhalten.


    Es gibt immer mal Hunde, die mit ihrem jetzigen Halter, ihrer jetzigen Herde/Tierart, ihrer jetzigen Betriebsform oder ihrem jetzigen Umfeld nicht gut klarkommen. Solange man weiss, wo das Problem liegt, kann man eigentlich immer einen für diesen Hund passenderen Betrieb finden. Der Austausch und die Hilfestellungen untereinander sind da schon ziemlich rege.


    Meine McYassi (rechts im Bild) ist eine Quereinstegerin aus dem Tierheim. Sie hat hier ihre Lebensaufgabe gefunden. Auch andere TH geben gelegentlich HSH, die von Privatleuten im TH abgegeben worden sind, in den Herdenschutz.


    43ccb2067fd1.jpg

  • Mal schauen, ob der Journalist antwortet....Da ein Bild von einem HSH im Einsatz als Symbol-Artikelbild zu nehmen, ist hahnebüchen. Noch dazu Verwandtschaft...:barbar:


    Eigentlich ists wohl eher andersrum - Herdenschutzhunde in Privathand sind die Hunde, die man kritisch betrachten muss:

    https://www.weser-kurier.de/br…lingen-_arid,1892339.html


    Und sie sind auch die Hunde, die den Herdenschutz mit Hunden erschweren. Weil Leute, wie der Journalist und seine Leser, dann denken, dass SO auch HSH im Einsatz sind.

    Warum will ein HSH an der Herde im Normalfall gar nicht übers 90 cm-Schafsnetz springen?

    Im Gegensatz zum Privat-HSH hinter 2-Meter-Zäunen, der häufig genug einfach nur da raus will?


    Sollte man mal drüber nachdenken.

  • Sollte man mal drüber nachdenken.

    Habe ich z.B.

    Aus dem Artikel konnte ich nicht entnehmen, wie dieser Hund gehalten wird. Habe mir sogar das Gebiet angeschaut, ob das irgend etwas mit Herdenschutz zu tun haben könnte, ausschliessen konnte ich es nicht (und das hat mich schon sehr genervt, dass die "Infos" einen so völig in der Luft hängen lassen).


    Wenn er Dir antwortet, würde mich das wirklich sehr interessieren. Gibt ja leider auch einige wenige Negativbeispiele aus dem Herdenschutz, leider ... und das finde ich auch ziemlich kacke.


    Ansonsten hast Du völlig Recht. Die schier überwältigende Anzahl von Vorfällen passiert in Privathand (wie auch schlechtes Benehmen hinter dem Zaun), was nichts, aber auch gar nichts mit dem Herdenschutz zu tun hat. Und gerade das sollte aufmerken lassen, denn in Privathand sollte man eigentlich meinen, die Hunde seien einfacher und selbstverständlicher zu sichern. Du z.B. kannst die Deinen nicht anleinen auf der Weide und Dein Grundstück verrammeln und ansonsten im Haus halten und Mauli drauf, würde auch ihrem Einsatzzweck zuwider laufen (d.h., dann könnte man es auch gleich sein lassen).

  • Aus dem Artikel konnte ich nicht entnehmen, wie dieser Hund gehalten wird.

    Da gibts mittlerweile einen Folge-Artikel:

    https://www.weser-kurier.de/br…-obhut-_arid,1892947.html

    Danke Dir, aber dort steht immer noch nicht drin, ob die auf dem Grundstück irgend einen Job hatten. Steht nicht mal drin, aus welcher Ecke er gekommen ist, nur, wo der Vorfall passierte (und in der Nähe hat es zumindest landwirtschaftliche Flächen, angrenzend, lt. google Map):ka:


    Aber ich habe dann die FB-Gruppe gegooglet und dort steht in einem Kommentar:

    https://ms-my.facebook.com/gro…6437601640981/?ref=direct

    "Ich hoffe einfach das es den 2 besser gehen wird als 24/7 immer in dem kleinen Garten eingesperrt zu sein."


    und ein anderer schreibt:


    "bin grad dran vorbei am oberen Weg, also hui, da fällt mir aber auch nix zu ein.

    Das eine Loch da ist etwas Erde drüber und vor einem anderen "von außen" ein 1 oder 2 Balken gelegt! Sorry aber so sichert man keinen gefährlichen Hund und er "weiß" dass …"


    Also aus Privathaltung mal wieder, würde ich jetzt meinen. Und ja, dann kann man dem Autor des ersten Artikels mal die Ohren lang ziehen. Denn dort wird nicht nur mit dem Symbolbild, sondern auch im Text (und das hatte mich irritiert, auf Symbolbilder gebe ich persönlich nix) fast schon suggeriert, es handele sich um Hunde in der Herdenschutzarbeit. Insoweit halte ich den Text noch für viel schlimmer ...

  • Danke Dir, aber dort steht immer noch nicht drin, ob die auf dem Grundstück irgend einen Job hatten.

    Das Problem bei solchen Geschichten ist ja auch, daß sich so manch ein Halter schon bewußt darüber sind, daß diese Hunde eine Arbeit brauchen und dafür auch gerne (lieber) draußen bleiben.

    Ist ja ähnlich wie beim Border! Diese Hunde sind intelligent, müssen ausgelastet werden, brauchen Kopfarbeit! Und zack, schon wird falsch damit umgegangen, und man wundert sich über die "überdrehten Border", bzw. es wird recht schnell gesagt, daß ist halt "typisch Border!"! Was nicht anderes bedeutet, als, du wolltest einen Border, die sind halt so, also finde dich damit auch ab!


    Im Fall von HSHs wäre das also ganz simpel ein sehr, sehr großer Garten, eingezäunt = artgerechte Haltung - und auf jeden Fall besser als Wohnung / Haus.

    Was da gerne vergessen wird, ist eben das soziale Gefüge, was fehlt - sprich, die Herde, mit denen die Hunde zusammenleben und was dann richtig mit zum eigentlichen Job gehört.


    Garten muß reichen, ist Job genug! :ka:



    Ich habe auch mal jemanden reden gehört, der regelrecht geschwärmt hatte, daß es so Typen gibt, die das Wesen vom HSH verstanden haben und ihre HSH artgerecht halten, sie also auch ihre Arbeit machen lassen.

    Was war die Arbeit?

    Es ging um jemanden, der viele LKWs und Anhänger hatte. Die standen zwischendurch auf dem Hof. Damit da nichts geklaut werden kann, sollten eben HSHs dort ihre Arbeit tun.

    Es liefen dort auch stet zwei HSHs frei zwischen den Fahrzeugen herum.


    Ich persönlich halte dies nicht mal wirklich für artgerecht, weil ja diese Fahrzeuge eben keine Wesen mit Seele sind, auch nur "dumm" rum stehen und nicht sozial mit den Hunden agieren können :ka:

    Klar, die Hunde können aufpassen, den "Feind" verjagen, aber trotzdem fehlt doch was Wichtiges, was eben zu ihrem Charakter und "Aufgabenstellung" gehört.

  • Ach herrjeh!



    Krass auch die Gegenanzeige, weil angeblich die Frau den Hund geschlagen haben soll.

    Ob es nun stimmt, oder auch nicht, mag ich nicht beurteilen wollen.

    Wäre mir in so einem Fall auch egal!

    Wenn meine Hunde mir abhauen, auf ne Wiese gehen und die Weidetiere derartig "behütet" (sprich also jagt), so werde ich eher kleinlaut agieren, mich entschuldigen, und meine Hunde einsammeln. Ich sollte dann froh sein, daß nichts schlimmeres passiert ist :ka:

  • Ich persönlich halte dies nicht mal wirklich für artgerecht, weil ja diese Fahrzeuge eben keine Wesen mit Seele sind, auch nur "dumm" rum stehen und nicht sozial mit den Hunden agieren können

    Na immerhin waren sie zu zweit *seufz*

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