Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz
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Irgendwie fehlt da jemand, der Verantwortung übernimmt und ne klare Entscheidung fällt.
Man kann nicht die eine Hälfte des Huhnes braten und die andere Hälfte zum Eierlegen behalten.
Entweder der Weg ist begehbar — oder er muss geschlossen werden.
Das ist bei anderen Gefahren kein bisschen anders. Egal ob es dabei um Lawinen, Absturzgefahr oder Mutterkühe handelt.
Da sind Wanderer, die da nur langgelatscht sind, nicht zwischen Mutterkühe, sondern zwischen die Interesse von Seilbahn/Hoteliers und Viehhalter geraten.
Und am Allerbesten kennen nämlich die ihre Tiere.
Ich sehe durchaus einen Unterschied, ob ich mich beispielsweise spontan irgendeine Felskante runterklettre, oder ob mich jemand mit dem Bus dorthin karrt, Currywurst und Postkarten verkauft und auf dem ersten Teil des Weges noch Stufe und Geländer angebracht hat.
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Hi
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Ist geklaut - ich glaube von Matthias Beltz: „Menschen sind dumm und riechen nicht gut.“
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Man kann nicht die eine Hälfte des Huhnes braten und die andere Hälfte zum Eierlegen behalten.
Nä, aber für den nächsten Tag aufbewahren ;).
Entweder der Weg ist begehbar — oder er muss geschlossen werden.
Das ist bei anderen Gefahren kein bisschen anders. Egal ob es dabei um Lawinen, Absturzgefahr oder Mutterkühe handelt.
So s/w nehme ich das nicht wahr, bzw. nur dann, wenn immer eindeutig fest steht, dass hohe Gefahr besteht. Es werden keine Wege gesperrt, bloss weil man abstürzen kann (das würde in meiner Umgebung für recht viele Wanderwege gelten ... und hin und wieder passiert es ja auch). Wege sind solange passierbar, wie man sie mit Sorgfalt benutzen kann. Kommt es dagegen oberhalb des Weges zu Steinschlag (oder Lawinen), dann, klar, wird der Weg gesperrt (bis das wieder gesichert und/oder geräumt wurde). Oder im Winter in den Bergen. Wir haben hier Strecken, die dürfen auch bei Schnee mit Allrad (und nur mit Allrad) befahren werden, für alle anderen sind sie gesperrt. Ist dort so viel Eis und Schnee, dass auch man mit Allrad nicht durch kommt, erst dann werden sie komplett gesperrt. (Ob sich über beides jemand hinwegsetzt, und womöglich nachher auch noch geborgen werden muss, steht auf einem anderen Blatt).
Und bei Wegen kommt ja noch so etwas wie Wegerecht hinzu. Die kann man nicht einfach sperren, bloss weil man z.B. als Viehhalter meint, das ist nichts für Touristen. Was ist denn mit all den anderen, die die Wege nutzen, denen nichts passiert und/oder die sich so verhalten, dass ihnen nichts passiert? Die würdest Du in Sippenhaft nehmen, für das Unglück (und vll. die Dummheit oder Unaufgeklärtheit) einiger weniger.
Ich sehe durchaus einen Unterschied, ob ich mich beispielsweise spontan irgendeine Felskante runterklettre, oder ob mich jemand mit dem Bus dorthin karrt, Currywurst und Postkarten verkauft und auf dem ersten Teil des Weges noch Stufe und Geländer angebracht hat.
Also die Gebiete, von denen ich jetzt bspw. sprach, dort wurde man nicht mit Bussen (doch nicht während Corona) hingekarrt (die mit den Bussen machen mir noch die wenigsten Sorgen, werden sie doch sehr häufig durch die Landschaft geführt; mit oder ohne Currywurst und lassen schon ganz viel Müll im Bus). Sondern man hat sich selbst etwas ausgesucht und ist auf eigene Faust mit dem Auto hingefahren (nicht die übliche Wanderklientel oder die üblichen Reisegruppen - man war sich gar nicht bewusst, dass das Problem "Tourist" noch steigerungsfähig sein kann). Dabei hat man den Hoteliers und Seilbahnbetreibern alles zugeparkt, den Anwohnern auch oder hat sich auf der leeren Piste ein Motocross Feeling verpasst oder eine Grillstelle eingerichtet usw. usf.. Mit so etwas, erst recht nicht mit solchen Massen unkundiger und ungeführter Wanderer, hatte man nicht wirklich gerechnet.
Klar, das wird sich nach Corona sicherlich wieder verlieren. Aber wenn man Lehren daraus gezogen hat, finde ich das gut. Denn vorher stand Tourismus und Landschaft auch nicht wirklich in einträchtiger Harmonie.
Da sind Wanderer, die da nur langgelatscht sind, nicht zwischen Mutterkühe, sondern zwischen die Interesse von Seilbahn/Hoteliers und Viehhalter geraten.
Und am Allerbesten kennen nämlich die ihre Tiere.
Das habe ich nicht ganz verstanden (glaube ich). Sperren darf doch der Viehhalter eher selten bzw. kann man ihn zwingen, das wieder aufzumachen bzw. zu dulden, dass andere das Tor dann halt aufmachen und durchmarschieren. Und ist ja nicht so, als stünden nur die Tourismusverbände dahinter. Sondern viele Wanderer selbst wollen keine Umwege gehen (irgendwo hat das auch mal jemand hier im Thread sehr klar deutlich dargestellt). Man will wandern und sich von nichts, aber auch von gar nichts begrenzen lassen. Weder von Vieh, noch von Herdenschutzhunden, nicht vom Wolf, nicht von den Zäunen. Denn man hat ein Recht in der Natur zu wandern.Punkt. Das hat denen niemand eingeredet, darauf kommen sie von alleine.
(Dasselbe gilt z.B. für Müll wieder mitnehmen. Näh, es haben gefälligst überall in der Natur Mülleimer zu stehen und Toiletten, die natürlich auch immer jemand gefälligst zu pflegen hat (ob dafür gut zugänglich oder nicht).
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Ich finde es generell schwierig solche Sachen zu vergleichen.
Die domestizierte Kuh bewegt sich in einer künstlichen von Menschen geschaffenen Kulturlandschaft, das hat nichts mit einem Wildtier in der Savanne zu tun und auch nichts mit Wildnis.
Ja, viele Menschen informieren sich nicht, haben aber auch keine Erfahrungswerte und man geht einfach nicht davon aus, das wenn man sich auf einem offiziellen Wanderweg bewegt, man sich dort einem potenziellen Risiko für die eigenen körperliche Unversehrtheit aussetzt.
Das meine ich jetzt wirklich nicht provozierend, aber wir sind ja eben nicht in der Wildnis mit Wildtieren.
WIRKLICH rein biologische Frage, bei uns geht es auch viel um Domestizierung in den Anfängen, bei Tieren und Pflanzen.
Man hat das Wildgetreide, das durch Mutation eine Reihe mehr Körner hat, platt gesagt und nutzt dieses weiter, weil bringt mehr Ertrag. Ich habe die Hunde, die gut laut geben und somit auf Eindringlinge aufmerksam machen. Man hat Hunde mit einem geringen Aggressionspotenzial für die Gesellschaft,...
Gibt es denn Untersuchungen oder Bestrebungen welche Kühe als Individuum ein höheres Schutzverhalten an den Tag legen, als andere in der Herde? Ich meine Tiere sind auch immer Individuen. Bzw. da gibt es doch garantiert auch in den Rassen Unterschiede.
Platt gesagt, früher bei Oma auf dem Hof konnte man als Kind gar nicht so schnell schauen, wie schnell Oma das Beil schwang, wenn ein Hahn die Leute angegangen ist. Das war knallharte Selektion, was vom Verhalten nicht passte kam in die Wurst.
Nun will man keine Lämmchen, als Kuhmutter, aber es gibt da doch sicher auch Individuen, die auf Störungen massiver reagieren als andere.
Ist sicher schwer, weil wenn ich von der Kuh angegriffen werden, ist das eine Schocksituation und ich weiß später nicht mehr, das war die mit dem großen Braunen Fleck oder der weißen rechten Fessel.
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Dann, ich war noch nie auf so einer Kuhalm, aber man hört jedes Jahr von Unfällen, die teils tödlich enden.
Gibt es da die Idee von "Schutzschlupfen" für Menschen. Also, das die Leute sich zur Not dort in Sicherheit bringen könnten?
Das muss ja nicht mal was großartiges sein, ein Quadrat mit Steinmauer, geht ja auch aus Naturstein, mit Durchlass für den Menschen. Weiß nicht, in wie fern das eine wütende Kuh beeindrucken würde.
Vielerorts nehmen Kühe ja sogar niedrige Steinmauern als Begrenzung war.
Das sieht auf der Alm sicher nett aus, Eidechsen hätten auch etwas davon, der Rohstoff ist vorhanden,...
Ist ja ein Geben und Nehmen von beiden Seiten.
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Als wäre die Savanne in der Safaris durchgeführt werden, weniger Kulturlandschaft..... der Gedanke ist doch naiv.
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Als wäre die Savanne in der Safaris durchgeführt werden, weniger Kulturlandschaft..... der Gedanke ist doch naiv.
Mir ist das klar, aber es wurde als Vergleichsbild genutzt.
Beides ist künstlich, aber der Tier- und Pflanzenbestand unterscheidet sich schon deutlich, gerade im Bereich der Gefährdung durch die vorhandenenTierarten. Das aber wahrscheinlich auch nur, weil diese künstliche Landschaft bei uns so gepflegt wird, sonst sehe es da bezüglich der Ausbreitung von Beutegreifern, aber auch anderem Großwild sicher auch nochmal anders aus. Wobei das nicht ausschließlich eine Landschaftsfrage ist.
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Man muss doch gar nicht die Kuhalm mit der Savanne vergleichen, nur mal mit offenen Augen durch den Stadtpark oder -wald gehen.
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Gibt es denn Untersuchungen oder Bestrebungen welche Kühe als Individuum ein höheres Schutzverhalten an den Tag legen, als andere in der Herde? Ich meine Tiere sind auch immer Individuen. Bzw. da gibt es doch garantiert auch in den Rassen Unterschiede.
Ich habe irgendwann mal ein langes Stück gelesen, in dem es darum ging, warum die Vorfälle mit Wanderern innerhalb der letzten 15 Jahre so zugenommen haben.
Zum einen gibt es schlicht mehr Menschen, die unterwegs sind, aber auch in der Kuhhaltung hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre gerade in diesen Regionen einiges getan.
- Mutterkuhhaltung war lange Zeit die Ausnahme. Die Kühe wurde morgens und abends reingeholt zum Melken.
- Lange Zeit war es üblich, dass Leute rausgingen, um die Kühe zu salzen. Also Salz vorbei gebracht haben.
In beiden Fällen waren die Tiere zum einen an Menschen gewöhnt, zum anderen aber auch an Stöcker etc und daran, umgetrieben zu werden.
- Außerdem ist wohl zu beobachten, dass Kühe in Gegenden, in denen der Wolf wieder heimisch ist, deutlich aggressiver auf Hunde reagieren.
Zu den Individuen: Gibt es absolut bei Kühen. Auf dem Hof meiner Tante gab es zum Beispiel "Seven". Und die hat Kinder nicht gemocht. Da musste ich höllisch aufpassen, weil die gestoßen hat. Andere Kühe waren grundgutmütig und verschmust, andere eher bewegungsfreudig und verspielt...
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Ich hab jetzt mal nach Kuh und Tannheimer Tal geguckt. Und das stößt man dann halt auch schnell auf nette Bilder vom „schönsten Almabtrieb“ oder einer Vernissage zu Kuhfrisuren mit dem Motto: „Wer ist die schönste Kuh im Tannheimer Tal“ ... Das prägt dann die Erwartungen. Zumindest bis man mit dem Bein im schönsten Kuhfladen von Tannheim steht.
Klar gibts auch jede Menge Ratgeber und Warnhinweise. Aber Unangenehmes blendet man gerne aus.
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Gibt es da die Idee von "Schutzschlupfen" für Menschen. Also, das die Leute sich zur Not dort in Sicherheit bringen könnten?
Wie stellst Du Dir das in der Natur vor? Alle 3 Meter Schutzschlupfen für Menschen? (Und was verstehst Du darunter?)
(Vor meinem geistigen Auge stehen jetzt irgendwo in einem kleinen Schutzareal Wanderer, kein Handyempfang .... und dann stehen sie dann dort, die Wanderer, mein ich
)
Es gibt keine Lösung, die überall passt. Wir haben hier z.B. Etappen, dort hat es Wege mit extra gezäunten Gassen für Wanderer und trotzdem gibt es immer wieder welche, die kürzen lieber quer runter oder rauf mit dem Gang über die Weiden ab, statt in Serpentinen den langen Weg zu wählen, was vll. 30 Minuten mehr an Zeit kostet (ok, manchmal auch länger). Solange kein Vieh drauf ist, ist es ok, finde ich, aber sie tun es auch, wenn Vieh drauf steht. Gleiches gilt für normale Weiden, an denen Wege einfach vorbei führen. Dann hat es Stellen, dort kann man schlecht Zäune setzen und/oder es handelt sich um riesige Areale in nicht ebenen Gelände. Und es gibt Stellen, dann sind die Wege gar keine Wanderwege, sondern eigentlich Wirtschaftswege, und die hören einfach irgendwo oder eben an einer Weide auf (sind keine Wanderwege, werden aber auch von Wanderern genutzt, weil: iss'n Weg und alle Wege führen wo hin
). Und manchmal kann ich es mir tatsächlich überhaupt nicht mehr erklären, wieso jetzt ausgerechnet jemand über diese eine Weide geht
Und das ist doch auch nicht gewollt, dass die Natur eingezäunt wird (will keiner, auch die Touristen nicht, denn Zaun bedeutet schon wieder Hindernis und optische Störung). Eigentlich bieten die Zäune (so vorhanden) doch schon Schlupfschutz. Dafür sollte man aber dann wenigstens am Zaun entlang gehen und nicht mitten über die Weide drüber. Um mehr (Schlupf-)Schutz zu bieten, müsste man alle paar Meter etwas aufstellen. Also einfacher wäre es m.E. tatsächlich, man würde mehr in den Medien aufklären und vll. auf die Schilder drauf schreiben, dass Mindestabstand vll 50 Meter (weiss nicht, was als wirklich sichere Distanz gilt) sein sollten. Wenn man alle Wege einzäunt, in deren Nähe sich Vieh aufhält, das dürfte aber Zaunmaterial bedeuten. Das Natur-Feeling würde sich verlieren, fürchte ich, so beliebt sind die eingezäunten Weiden gar nicht.
Und ganz ehrlich, ich persönlich kann mir nicht einmal im Ansatz vorstellen, warum man als Wanderer an (freilaufenden) Kühen vorbei gehen muss
(wie geschrieben, unter 100 Meter für mich nicht vorstellbar. Danke, nein).
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