Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

Mein Heideschäfer hat dieses Jahr aufgestockt und mehr Hunde bei seiner Herde. Sonst waren es immer 3, maximal 4, dieses Jahr sind es 6 oder sogar 7. Ich vermeide es meist auf unser Runde da lang zu gehen aber momentan stehen die Zäune so ungünstig, dass ich gar nicht in meine heissgeliebte Heide käme, wenn ich es ganz meide. So waren wir heute doch und ich hab es einfach auch für die Hunde mal wieder als Training gesehen.

Pina kennt es noch nicht so und möchte gern Bekanntschaft schließen. Die sind so ungnädig, dass könnte man doch mit Knautschibautschiklimperwimper.. neee. Nimmt sie auch an, aber ich muss sie schon noch ab und an mal korrigieren. Die Jungs wissen, einfach weiter latschen, die hinterm Zaun haben Recht.

Wer gucken mag, so die erste Dynamik, wo mehr Druck von den HSH hinter ist, hab ich abgewartet, um da auch auf meine Hunde ggf fixer einwirken zu können.

Wow! Sehr brav deine Hunde!

Und Sookie ist mächtig beeindruckt von den HSH - dabei hab ich den PC extra auf leise gestellt und normalerweise reagiert Sookie gar nicht mehr großartig auf Hundebellen aus Lautsprechern. Ich finde es sehr faszinierend, wie anders das Bellen von (arbeitenden) HSH gewertet wird.

Ja, die haben da irgendwie andere Präsenz, andere Tonlage. Obwohl in dem gefilmten Stück, wars eher noch "hey ihr wisst, brav weiter gehen gell?" Der wuschlige, der die ganze Zeit neben uns läuft, kennt uns schon von den letzten Jahren.

Die 2 jüngeren reagieren noch um einiges heftiger, wegen denen mag ich grad nicht so oft da lang, die kommen auch wenn man weg ist, nicht so fix wieder runter. Die verpulvern noch ordentlich Energie unnötig. Ist wahrscheinlich Lerneffekt langfristig.

Zitat von Murmelchen

Mit aufgerissener Bauchdecke rennt das Tier nicht noch ewig rum und der Wolf rennt nagend mit.

Doch, eigentlich läuft das dann genau so ab.

Die Tiere haben so viel Adrenalin im Körper, dass sie die Verletzung kaum merken.

Der Körper kann aber keine Höchstleistung mehr bringen, der Wolf rennt nagend nebenher.

Ich finde diese Bindung zwischen völlig gegensätzlichen Tieren ähnlich faszinierend wie die zwischen Hund und Mensch

Ein kleines großes Wunder

Zitat von McChris

Ich habe - mit dem Gedanken an die HSH-Situation bei den Pferden in Hinte - heute mal wieder Jugend forscht ( tassut ) gespielt und was ausprobiert

Auf Pfadfinderin-Ranger-(Über)Lebensexpertin-McChris ist eben Verlass!

Es ist faszinierend zu beobachten hasilein75 . Auch wie wichtig es den Hunden ist.

Pina und "ihr" Pony..

Auch bei den anderen Pferden versucht sie hartnäckig eine ähnliche Bindung herzustellen, die sind da aber nicht ganz so offen für. Aber sie verbringen bei mir halt auch zuwenig Zeit gemeinsam, hätte ich die Pferde durekt am Haus, wäre dass anders. Payka ist da offener, für die sind Hunde eine tolle Zeit, tolle Ausflüge mit Begleitschutz. Jeder neue Hund wird ganz aufgeregt inspiziert und integriert. Für Neulinge manchmal schwierig.

Dasselbe Bindungs- und wie tickt das Tier Spiel läuft aber auch wenn mit ihr bei Schafen, Ziegen, Rindern.. vorbeiläufst. Sie kann Stunden damit verbringen, zu beobachten, zu analysieren und dann versucht sie Kontakt aufzunehmen. Ich könnte da stundenlang zusehen. Kaninchen dasselbe. Wenn sie dürfte, würde sie bei denen übernachten.

Ich sehe so gut wie nie auch nur halbwegs geeignete Zäune zur Wolfsabwehr, großräumig bei mir zuhause nicht, wobei wir da "nur" ab und zu Durchzieher haben, aber mich erstaunt, dass ich auch im Unteren Odertal, wo ich gerade bin, nicht einen gescheiten Zaun sehe. Das ist immerhin Nationalpark, wildreich, Brandenburg, Wolfsgebiet. Die Schafe stehen alle hinter 90er Netzen, an denen selbst die Flatterbänder ratlos runterhängen, und die Rinder, denen ich hier begegne, werden von einer Litze nun auch nicht wirklich geschützt.

Jetzt frage ich mich, ob das hier auch ein Touristending ist, die man nicht erschrecken will, wenn man klar macht, dass der Wolf halt da ist... Aber es wäre doch absurd, deswegen die Herden nicht zu schützen, die man für das Gebiet hier auch zwingend braucht. Oder ist es ein rein finanzieller Aspekt, nicht aufzurüsten und zu hoffen, dass es die eigene Herde nicht trifft? Das wäre doch sehr kurzsichtig...

Ich denke jedenfalls in diesen Tagen besonders auf dem Thema herum.

Uckermark hatte erstaunlicherweise lange keine Wölfe tassut, warum weiß ich gar nicht. Erst vor 5? Jahren oder so, hatten die dann die ersten Probleme, in Criewen glaub ich sogar. Warum nicht besser geschützt wird.. Gute Frage.. zt Verdrängung, wird mir schon nicht.. zt auch Trotz- haben wir nie anders gemacht, zt auch Bestimmungen.

Ich weiss nicht wie es da im Nationalpark aussieht, manchmal werden auch bessere Zäune untersagt weil störend vom Landschaftsbild, weil sie - angeblich- Wildwechsel verhindern usw. Dass könnte ich mir da durchaus vorstellen, unteres Odertal die Naturschützer sind tw etwas eigen. Der große Nachteil dort ist, die Weiden sind erst sehr spät nutzbar und nur kurze Zeit. Mitte Juni erst meist und Oktober spätestens müssen die Tiere wieder runter. Durch die Überflutungen im Winter, muss jeder Zaun auch komplett wieder abgebaut werden, nichtmal Eckpfähle kannst stehen lassen. Da ist natürlich 1e Reihe und paar Winkelpfähle einfacher. Dabei gibt's schon echt gute Alternativen.

Hattet ihr auf dem Video vielleicht gesehen..

Ich finde das System unseres Heideschäfers super. Der hat sich die Glasfieber fertig vorbereitet mit Isos. Fährt mit Pickup rum, steckt alle paar Meter rein, an den Ecken hat er so Dreieckmetallvariante. Dann neue Runde und die Litzen, die alle gleichzeitig abrollen. Einer geht hinterher, fädelt ein. Gerät ran, fertig.